Termine außerhalb der Praxis ?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland

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kaja
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Termine außerhalb der Praxis ?

Beitrag Fr., 10.08.2012, 17:24

Hallo,

ist es eigentlich normal das ein Therapeut (VT) auch Termine an anderen Orten als seinen Praxisräumen vereinbart ?
Ich dachte bisher man ginge einmal die Woche oder maximal zweimal pro Woche zu einem Termin innerhalb der Praxisräumlichkeiten.

Gerade hat mir der Therapeut aber eröffnet er würde mich in der kommenen Woche gerne öfter sehen und auch außerhalb der Praxis.
Das hat mich jetzt ein bisschen überrumpelt und ich frage mich ob das nicht ungewöhnlich ist und ich einfach falsche Vorstellungen von einer VT hatte (hatte bisher erst 7 Termine und davon waren 5 Probestunden).
Weil ich so perplex war habe ich es komplett verpasst ihn selbst zu fragen.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 17:34

Hat er dir denn erklärt, in welchem Zusammenhang das geschieht?

Gerade bei der Verhaltenstherapie kann es nämlich (Beispiel: Expositionsübung im Zuge der Konfrontation mit gewissen Ängsten) durchaus zur Therapie ausserhalb des Praxisraums kommen.

Man könnte den Satz so verstehen: Er will dich öfters sehen (also: Mehr Stunden, die Therapie intensivieren) und auch ausserhalb der Praxis (aus oben genannten genannten Gründen).
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


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kaja
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 17:45

ich habe in vier wochen eine wichtige uniprüfung. wenn ich die nicht bestehe werde ich exmatrikuliert.
vor lauter panik das dieser fall eintritt fange ich erst gar nicht an zu lernen oder schlage die bücher nach seite drei zu weil ich anfange zu heulen.
außerdem hänge ich gerade ziemlich in der depression drin und verlasse die wohnung eigentlich nur zum wöchentlichen termin beim therapeuten oder einkaufen.

er meinte jetzt wir sollten uns vor der unibibliothek treffen. dann würde er mal gucken wie weit ich komme , was es für probleme gibt...einfach wie es läuft.
man muss dazu sagen das die praxis nah an der uni liegt.

ich frage mich einfach was das bringen soll. kontrolle ob ich wirklich lerne oder eine verbindlichkeit schaffen das ich mich überhaupt in die uni bewege ?

eigentlich bin ich mit einem termin pro woche bei ihm wirklich ausgelastet.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 18:04

kaja hat geschrieben:ich frage mich einfach was das bringen soll. kontrolle ob ich wirklich lerne oder eine verbindlichkeit schaffen das ich mich überhaupt in die uni bewege?
Da bin ich gerade wirklich überfragt. Ich bin keine Verhaltenstherapeutin und kann dir nicht sagen, welche Übung in deinem Fall helfen sollte, aber es ist üblich, dass man solche Dinge konkret abspricht und in einzelne Schritte unterteilt.

Gerade bei Expositionsübungen (ob es sich darum bei dir handelt, kann ich nicht sagen) kann die Konfrontation vor einer bestimmten Angst in Stufen erfolgen (man arbeitet sich also langsam vor und nimmt sich erst Situatonen vor, bei denen dieses Gefühl im Vergleich zu anderen Gegebenheiten nicht ganz so extrem ist) oder direkt.

Die direkte Konfrontation hatte ich schon mehr als einmal , da sucht man sich die allerschlimmste Situation, mit der das Gefühl eben verknüpft ist, geht das Ganze in einer Stunde in der Imagination durch und in der nächsten Sitzung konfrontiert man sich mit der Hilfe des Therapeuten oder der Therapeutin. Und das kann, je nach dem, wovor man Angst hat, eben auch ausserhalb des Therapieraums passieren.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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ENA
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 18:36

VIelleicht will er Dich unterstützen? Also, dass ihr da wirklich hingeht, Du lernst und ihr dann guckt, was passiert,...und wie Du es verhindern kannst, dass Du das Buch gleich wieder zu machst?


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kaja
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 20:59

@EOG
ich denke nicht das es sich um eine konfrontationstherapie handelt weil ich ja weder mit der uni noch mit der bibliothek als ort ein problem habe.
da ich aber mit der praxis aufgrund meiner theraphobie ein ziemliches problem habe kann es ja sein das er mich mal auf für mich sicherem und vertrautem gebiet treffen will.
werde da wohl einfach montag nochmal nachfragen.

@ENA
ja vermutlich.
ich fand es nur so überraschend und ungewöhnlich weil ich ja keine angstproblematiken habe.
wenn ich jetzt eine sozialphobie hätte und er sagt wir gehen mal durch eine menschenmenge wäre es iwi nachvollziehbarer.
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ENA
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:01

Vielleicht Lern- oder Prüfungsangst. ...und da begleitet er Dich.

Was brauchst Du eigentlich für eine Note in der Prüfung?


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kaja
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:14

mindestens eine vier. alles drunter ist durchgefallen.

eine freundin meinte evtl. will er es mir auch etwas leichter machen und mir die praxis ersparen weil die ja ein ziemlich massives problem darstellt.
die uni ist ja sowas wie mein zweites wohnzimmer, d.h. sehr vertraut uns sicheres terrain.

heute mussten wir z.B den therapieraum seiner kollegin nutzen weil seiner renoviert wurde.
ich war kurz vorm herzinfarkt weil mein "fluchtplan" natürlich nicht auf diesen raum passte.
kann sein das er sowas mitbekommen hat.
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ENA
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:16

Die Idee Deiner Freundin scheint einleuchtend. Wäre eine Möglichkeit.
...aber was ist an dem Raum so schlimm?


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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:17

es ist der raum eines therapeuten, in einem haus voller therapeuten und es sitzt ein therapeut drin.
für mich der horror.
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ENA
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:19

...und der Raum der Kollegin war in einem anderen Haus?
...und wie sieht Dein Fluchtplan aus?

...Ansonsten ja, er scheint was von Dir mitzubekommen und Dir entgegen kommen zu wollen. Da scheint die Idee mit der Uni, gekoppelt mit dem Thema Lernen/Prüfung, schon ganz zusammenpassend zu sein.


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kaja
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:25

nein der raum der kollegin ist im gleichen haus.

es ist nur so das ich wenn ich bei ihm im raum sitze mittlerweile weiss: ich muss durch drei türen um ins freie zu kommen, es sind ca 31 schritte, der günstigste sitzplatz mit dem kürzesten weg zur tür ist der und der, den grössten abstand zum therapeuten bekomme ich hin wenn ich den sessel nach hinten rücke usw.

wenn ich dann in einen ganz neuen raum komme den ich nicht kenne weiss ich das alles nicht und muss anfangen zu überlegen. einfach damit ich für mich die sicherheit habe zu wissen wie ich am schnellsten rauskomme.
das ist erstmal stress und lenkt natürlich auch ab.
Zuletzt geändert von kaja am Fr., 10.08.2012, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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ENA
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Beitrag Fr., 10.08.2012, 21:26

Ich verstehe.

Vielleicht hilft es Dir daran zu denken, wie Du rein gekommen bist. Ich denke, das ist immer noch die einfachste Methode, wenn man die Räume noch nicht kennt und naja, die meisten Therapeuten habe ja nicht so große Praxen, dass es verschiedene Wege nach draußen gibt.


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kaja
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Beitrag Sa., 11.08.2012, 08:49

Das ist eine recht grosse alte Villa. Es gibt also mehr als einen Weg um zur Haustür zu gelangen.
Der Weg nach draußen ist ja nicht das eigentliche Problem sondern meine Therapeutenproblematik.

Ich werde mir den "Außentermin" am Montag mal ansehen und hoffen das es max. 2 Termine pro Woche werden. Sonst muss ich das ganze unterbinden oder absagen.
Außerdem lasse ich mir mal erklären was er sich überhaupt davon verspricht bzw. was seine Motivation dafür ist.
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charlotta
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Beitrag Sa., 11.08.2012, 10:40

Hallo,
ja, ist normal, dass Verhaltenstherapeuten solche "Sitzungen" ausserhalb der Praxis machen.
Egal, um was es geht, bei z.b. Hundephobikern gehen sie im Wald spazieren, da dort Hunde entgegen kommen, Kaufsüchtige gehen sie bei Shoppingtouren begleiten etc.
Also, ist nicht befremdlich, was er da vorschlägt.

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