Fühle mich sehr schnell angegriffen und werde agressiv

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Dude0711
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Werde viel zu schnell aggressiv

Beitrag Mi., 02.05.2012, 17:35

Hi zusammen,

ich bin eigentlich ein echt lebensfroher Mensch, habe Freunde und lache sehr viel. Aber hin und wieder kommt es vor dass ich überreagiere bzw aggresiv werde. Ich hab bis jetzt noch niemanden Körperlich verletzt z.B. meine Freundin geschlagen oder Freunde aber manchmal werde ich so wütend das ich nur noch weglaufen kann um schlimmeres zu verhindern. Letztes Wochenende war es wieder eine nahezu lächerliche Kleinigkeit die mich ausflippen lies. Ich habe Angst davor das es mehr bzw. schlimmer wird und ich irgendwann jemandem, oder mir, weh tu. DAS WILL ICH NICHT. Hat jemand ähnliches bei sich schon bemerkt und wenigstens nen Lösungsvorschlag oder nen Ansatz. Ich will meine Freundin nicht verlieren und auch keinen meiner Freunde.

LG Andi

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Stacheldraht
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Beitrag Mi., 02.05.2012, 18:21

Hi Andi,

kann das sein, dass Du Deine Aggressionen oft runterschluckst, versuchst sie beiseite zu schieben, anstatt sie irgendwo auszuagieren? Das ist nämlich bei mir der Fall, weshalb sich manchmal die Aggressionen bei mir so angestaut haben, dass ich dachte, ich würde platzen. Jedoch neige ich dann eher zu Autoaggressionen, also lass die Wut an mir selbst aus. Vielleicht verschiebt sich bei Dir ja das Objekt, könnte das sein?

Ich denke, es wäre für Dich gut, Dir Aktivitäten zu suchen, bei denen Du Deinen Frust rauslassen kannst. Ich bin früher zB oft meinen Frust wegtanzen gegangen. Allerdings zuletzt nur noch unter dem Einfluss von Partydrogen. Besonders konstruktiv ist das nicht. Wenn's mir halbwegs gut geht, schwinge ich mich auf's Rad oder seh zu, dass ich auf andere Art und Weise die Aggressionen in Bewegung umsetze. Vielleicht gibt es ja einen Sport, der Dich reizt, bei dem Du Deine Aggressionen abbauen kannst.

Ansonsten, falls Du eh bereits sportlich unterwegs bist oder Du einfach wegen Deines Kopfes nicht aktiv werden kannst, besteht auch immer noch die Möglichkeit mal bei einem Psychologen vorzusprechen, ob er meint, dass Dein Problem behandlungswürdig ist.

LG Stacheldraht
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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Dude0711
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Beitrag Mi., 02.05.2012, 21:42

He Stacheldraht,
danke für die Tipps und dafür das Du dich mit meinem Problem beschäftigt hast. Das mit den Partydrogen hab ich auch hinter mir. Hab es mit den Drogen aber gelassen als ich mit meiner momentanen Freundin zusammen kam.

Das mit dem Sport ist echt auch ne Gute Idee. Hatte mit auch schon Überlegt ob ich mir noch andere Hobbys zulegen sollte um meine Aggressionen so zu dämpfen oder evtl sogar ganz im Keim zu ersticken.

Habe mir aber auch mal überlegt zu einem Vorsprechen zu gehen. Hauptsache ich werde wieder so wie ich eigentlich bin wenn es um Stresssituationen geht. Nämlich ruhig, geduldig, durchdacht und ncht so schnell aus der Ruhe zu bringen.

Meinst Du bzw auch natürlcih jeder andere das diesen Beitrag liest das sich ein Vorsprechen lohnen würde? Habe großen Respekt vor diesem Schritt.

LG Andi

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Tupaclebt
Helferlein
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Beitrag Do., 03.05.2012, 13:47

Hallo, Dude0711,

ich kenn dein Problem, ist bei mir das gleiche, es gibt so Sachen, die völlig belanglos erscheinen, aber die mich so wahnsinnig machen, dass ich teilweise schon Mordgedanken kriege und richtig aggressiv werde.
Dann schnauz ich jeden an oder zieh mich einfach zurück und lass' nichts mehr von mir hören usw.

Was mir sehr geholfen hat, es wenigstens etwas zu mildern, war, mit Kampfsport zu beginnen, da man dort sehr viel Energie braucht und in den Trainingsstunden, in denen man gewisse Schläge trainiert, seine Wut einfach mit raus schlagen kann. Noch dazu wird vor jedem Trainingsbeginn ein wenig meditiert, wodurch man auch ein wenig herunterfahren kann.
Klar, jetz werden wieder viele denken "er is schon aggressiv und dann lernt er auch noch kämpfen, das kann ja nur schief gehen", aber wenn ich ehrlich bin, bewirkt der Kampfsport das Gegenteil, da auch viel geistiges Training wie Beherrschung gelehrt wird (zumindest in meinem Verein)

Wär das evtl. was für dich?

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Dude0711
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Beitrag Fr., 04.05.2012, 14:15

Hi Helferlein (treffender Name)

das mit dem Kampfsport ist ne wirklich gute Idee! Hab mich vorhin bei einer Kampfsportschule mal vorgestellt und mir INFO-Material geholt. Habe dort mit einem Trainer gesprochen und ihm alles geschildert da ich nicht will das er mich aufnimmt ohne zu wissen warum ich da bin. Er hat gemeint das es ein guter weg sein und er auch glaubt das man es mit dieser abwechlungsreichen Methode von abreagieren und meditieren drastisch senken könnte. Nen versuch ist es allemal wert haben wir beschlossen.

Danke für den Tipp.

Ps.: Vielleicht bringst ja was wenn ich selbst dort mal die ein oder andere bekomm

Trotzdem muss ich weiter an mir arbeiten. Hatte gestern abend schon wieder so nen kurzen anflug von Aggressionen nur weil etwas gesagt wurde das mir nicht gepasst hat. Muss mich auch immer beim arbeiten beherrschen wenn es ungereimtheiten gibt. Ausdrücke rutschen mir sehr schnell raus da ich auch damit aufgewachsen bin (im Freundeskreis, nicht bei meinen Eltern) das man diese, wenn sie auch gar nicht so gemeint sind in allen Lebenslagen benutzt. Kennt ihr sicher auch teilweise.

Was habt ihr sonst noch so unternommen um dieses oder ähnliche probleme in den griff zu bekommen?

Gruß Dude


sw1985
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Beitrag Mo., 16.07.2012, 18:19

Hallo

Ich habe folgendes Problem:
Ich fühle mich extrem schnell angegriffen. Es geht nicht darum das ich nicht kritikfähig wäre denn das bin ich. Wirklich. Es geht eher um Ablehnung. Wenn ich mich mit Freunden treffen will und diese auf einmal kurzfristig absagen denke ich sofort das die nur absagen weil die nix mit mir machen wollen. Auch wenn die eine gute Begründung haben. Oder wenn mir jemand was versprochen hat und es dann nicht einhält ist der erste Gedanke das er/sie es nur nicht macht weil sie mich eigentlich gar nicht leiden kann. Und in solchen Situationen werde ich dann auch böse und schicke teilweise wirklich böse Sms die die jeweilige Person dann auch schon mal angreifen.

Das alles hat zur Folge das ich keinen richtigen Freundeskreis habe. Wenn ich jemanden kennen lerne ist die ersten Wochen auch alles gut aber sobald man sich länger kennt und ich das Gefühl habe abgelehnt zu werden, das ich bei der kleinsten Kleinigkeit habe, werde ich böse. Nicht körperlich agressiv aber verbal. Und dann ziehen sich natürlich alle von mir zurück. Auch zwei Beziehungen sind daran schon kaputt gegangen. Besonders schlimm ist es bei der letzten, die Trennung ist jetzt 5 Monate her und ich mache mir jetzt auch solche Vorwürfe das es eben genau diese Verhaltensstörung von mir ist die alles kaputt gemacht hat. Denn das war mein Traummann.

Noch dazu kommt das ich absolut kein Selbstwertgefühl habe. Daran arbeite ich aber grade.

Die Ursache für das alles ist denke ich auch schnell gefunden. Ich wurde von meinen Eltern abgeschoben als ich ## war, bin dann bei meiner XXX aufgewachsen die mir immer wieder vorgehalten hat wieviel besser alle anderen als ich doch sind und mir, sobald ich mal n bischen aufgemuckt habe (was man als Kind ja schon mal tut), damit gedroht hat mich ins Heim zu stecken. Wenn ich mal was falsch gemacht hab hat sie geheult und ich mußte mich entschuldigen, habe ich was gut gemacht wurde es nicht gewürdigt. Zugetraut wurde mir auch nix, wenn ich mal was gutes geschafft habe zeigte sie sich total erstaunt als wenn sie sowas nie von mir erwartet hätte. Ist ja auch klar, ich kann nix und ich bin nix. Dieses Gefühl hat sie mir immer gegeben.
Dementsprechend ging es dann meine ganze Kindheit durch. Natürlich hatte ich dann weiterhin immer Angst vor Ablehnung was dann natürlich auch so kam. Ich war immer der Außenseiter, wurde immer nur gehänselt und geärgert. In der Ausbildung war ich immer der Arsch für alle (was man als Azubi ja schon mal ist, ist ja normal, aber nicht so extrem), und nie wurde mir von irgendwem irgendwas zugetraut.

Ich weiß nun nicht was ich machen soll und wie es weiter gehen soll. Ich will doch einfach nur n normales Leben mit tollen Freunden und nem tollen Mann führen. Das hab ich mir durch die Sache bisher immer alles kaputt gemacht, meinen Traummann hab ich vergrault.

Zu nem Psychologen will ich nicht, war ich schon mal. Wegen Depressionen aber das ist vorbei. Ich will jetzt nicht sagen das so ne Therapie einfach nix für mich ist... Aber das ist einfach nix für mich

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Ghost Rider
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Beitrag Di., 17.07.2012, 20:28

Liebe sw1985,

Erst einmal möchte ich Dich hier im Forum Willkommen heißen
Dein Eröffnungsthread hat mich berührt.
Es tut mir sehr leid, dass Du schon mit ## Jahren von Deinen Eltern verstoßen wurdest
Bei mir war das auch so, wenn meine Geschwister und ich mal mit meinen Eltern zu Besuch waren wurde uns immer nachher alles vorgeworfen was wir alles falsch gesagt und getan haben.

Bei Dir scheinst dieses Muster von XXX noch in Dir zu stecken, so wie Du es beschreibst kannst Du keine Nähe zulassen, projizierst dieses Abschieben auf die menschlichen Beziehungen die Du hast, sowohl Freunde als auch Partner.
sw1985 hat geschrieben:ich weiß nun nicht was ich machen soll und wie es weiter gehen soll. Ich will doch einfach nur n normales Leben mit tollen Freunden und nem tollen Mann führen. Das hab ich mir durch die Sache bisher immer alles kaputt gemacht, meinen Traummann hab ich vergrault.
Wie Du das angehen kannst?
Naja, zum ersten ist es meiner Meinung wichtig diese Muster, welches Du kwasi sowohl von Deinen Eltern im Alter von ## Jahren als auch von XXX mitbekommen hast aufzuarbeiten.
Ich denke, dass Du lernen solltest dieses Muster abzulegen, denn zu viele negative Dinge, vor allem im Bezug zu Menschlichen Beziehungen von der Erziehung durch XXX und Deiner Eltern stecken zu tief in Dir drin, sodass Du diese Muster der Ablehnung an Freunde und Partner überträgst.
Ehrlich, es ist sehr traurig zu lesen wie viel Schaden so eine Ablehnung anrichten kann...
Was soll das für eine Erziehung gewesen sein?
Wie viel musst Du als Kleinkind mitbekommen haben von dieser Verletzung....
sw1985 hat geschrieben:Zu nem Psychologen will ich nicht, war ich schon mal. Wegen Depressionen aber das ist vorbei. Ich will jetzt nicht sagen das so ne Therapie einfach nix für mich ist... Aber das ist einfach nix für mich
Das ganze muss nicht immer über Therapie gehen.
Auch in einer Therapie muss man selber seine Probleme angehen, die/der Therapeut/in soll Dir eine Art Hilfestellung geben wie Du das ganze angehen könntest.
Außerdem denke ich, dass Du in Anbetracht Deines geringen Freundeskreises auch dringend jemanden zum Reden gebrauchen könntest, denn dieses Muster scheint schon sehr lange in Dir zu stecken.

Warum möchtest Du nicht in Thera gehen?
War irgendwas bei Deiner letzten was Dir nicht gefallen?

DU bist NICHT Minderwertig, DU hast genau wie jeder andere Mensch auch einen unschätzbaren Menschlichen Wert, unabhängig wie gut Du in der Schule warst oder Dich im Job machst.

lg Ghost Rider
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*~*~*~*
"Die schlimmste Armut ist Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein." (Mutter Teresa)


sw1985
männlich/male

Beitrag Di., 17.07.2012, 21:03

Erstmal danke für den netten Willkommensgruß

Verstoßen ist glaube ich das richtige Wort, es war auf jeden Fall so das meine Eltern sich getrennt hatten, meine Mutter hatte n neuen und der wollte mich nicht also hat sie mich abgeschoben. Mein Vater saß im Knast wegen XXX und hat sich dann umgebracht als ich ## war. Soviel zu dem Thema.

Nähe zulassen kann ich eigentlich. Ich bin gerne mit Menschen zusammen und freue mich wenn irgendwann eine Vertrautheit aufgebaut ist aber das Problem ist halt das ich wenn ich auch nur ein Fünkchen von Ablehnung verspüre, was ich mir teilweise aber auch nur einbilde, sofort böse werde. Dann kocht irgendwas richtig in mir hoch und irgendwas setzt dann aus und dann werd ich so böse das ich meine eigentlichen Freunde richtig beschimpfe. Und damit vergraul ich halt alle

Das versuche ich dann damit wieder gut zu machen indem ich solange alles gut läuft wirklich die Nettigkeit in Person bin, meine Freunde brauchen nur mit dem kleinen Finger zu winken und ich springe. Ich lasse für sie alles stehen und liegen und springe sofort um ihnen zu helfen.
Und das ich dann teilweise so agressiv werde fällt mir dann selbst gar nicht so auf, ich denke dann auch noch das ich doch immer so nett zu allen bin und dafür dann nur immer wieder n Arschtritt von allen Seiten kriege.

Ich will keine Therapie machen weil die letzte schon so anstrengend war. Es sind ja festgelegte Termine, ein mal die Woche, und dann kommt man da hin und muß reden. Man kommt hin, wird gefragt wie es einem geht und was so passiert ist und dann muß man reden. Das setzt mich dann aber schon wieder unter Druck weil ich nicht so aus´m Stehgreif erzählen kann, das muß von mir selbst kommen, ich bestimme wann. Vor diesen Terminen hab ich mir dann immer schon selbst Stress gemacht und mir n Kopf gemacht was ich gleich sagen könnte.

Ich hab langsam Angst das ich wirklich irgendwie richtig psychisch krank bin und es nicht in den Griff kriege. Das mein ganzes Leben so weiter verlaufen wird.


sw1985
männlich/male

Beitrag Di., 17.07.2012, 21:12

Fast vergessen zu erwähnen: Dann kommt noch dazu das meine Mutter mal den Kontakt mit mir wieder aufbauen wollte, da war ich 1#. Aber dann stellte sich heraus das sie nur einen Babysitter für meinen kleinen Stiefbruder brauchte und als ich da irgendwann kein Bock mehr drauf hatte hat sie bei meiner XXX Lügen über mich erzählt wir unerzogen ich doch wäre und ständig irgendwas wollen würde (was wirklich nicht stimmt, ich war zwar 1# aber ich kann mich an so gut wie alles aus dieser Zeit heute noch erinnern), und hat mich wieder abgeschoben.

Hinweis Admin: u.U. konkreten Personen zuschreibbare Angaben (z.B. Realnamen, konkrete Zeitangaben u.dgl.) wurden aus dem Beitrag entfernt. Bitte lesen Sie die Benutzungsregeln / Netiquette des PT-Forums hinsichtlich unserer Bemühungen betr. Anonymität. Danke.

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Ghost Rider
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Beitrag Di., 17.07.2012, 22:06

Liebe sw1985,

Mein Herzliches Beileid zu dem Tod Deines Vaters...
sw1985 hat geschrieben:Nähe zulassen kann ich eigentlich. Ich bin gerne mit Menschen zusammen und freue mich wenn irgendwann eine Vertrautheit aufgebaut ist aber das Problem ist halt das ich wenn ich auch nur ein Fünkchen von Ablehnung verspüre, was ich mir teilweise aber auch nur einbilde, sofort böse werde. Dann kocht irgendwas richtig in mir hoch und irgendwas setzt dann aus und dann werd ich so böse das ich meine eigentlichen Freunde richtig beschimpfe. Und damit vergraul ich halt alle
...
Und das ich dann teilweise so agressiv werde fällt mir dann selbst gar nicht so auf, ich denke dann auch noch das ich doch immer so nett zu allen bin und dafür dann nur immer wieder n Arschtritt von allen Seiten kriege.
Ja, diese Verhalten löst bei Dir einen Auslöser aus.
Sobald jemand etwas in die Richtung des Verstoßens macht, erinnerst Du Dich an diese Abgabe Deinerseits von Deinen Eltern damals...
Dieses Degradieren Deiner XXX, immer wieder wurde auf Dir draufgehaun...
Du kannst für diesen Auslöser nichts dafür, und Deine Freunde auch nicht.

Deswegen denke ich, dass Du an diesem Kochen arbeiten solltest.
Am besten darüber Reden, mit Menschen denen Du vertraust.
Hast Du Freunde die Deine Vergangenheit kennen und darauf vielleicht Rücksicht nehmen könnten?
Vertraust Du Dich Deinen ehemaligen und jetzigen Freude mit Deiner bewegenden Vergangenheit an?
sw1985 hat geschrieben:Ich will keine Therapie machen weil die letzte schon so anstrengend war. Es sind ja festgelegte Termine, ein mal die Woche, und dann kommt man da hin und muß reden. Man kommt hin, wird gefragt wie es einem geht und was so passiert ist und dann muß man reden. Das setzt mich dann aber schon wieder unter Druck weil ich nicht so aus´m Stehgreif erzählen kann, das muß von mir selbst kommen, ich bestimme wann. Vor diesen Terminen hab ich mir dann immer schon selbst Stress gemacht und mir n Kopf gemacht was ich gleich sagen könnte.
Ich gebe Dir Recht, es sind festgelegte Zeiten.
Bei mir zB ist es so, dass keiner der Menschen in meiner Umgebung mit meinen Psychischen Problemen umgehen kann.
Die machen alles nur noch schlimmer damit, ich hab eigentlich niemanden zum Reden, und da bin ich sehr sehr dankbar, dass ich meine Thera habe wo ich auch wenn NUR für eine Stunde in einer Woche über mich reden kann weil meine Freunde nicht mit Leid und Schmerz umgehen können.

Wenn Du keine Freunde hast die Dich auf diesem Weg aus diesem Muster begleiten wäre es sehr zu empfehlen zu einer/m Thera zu gehen wo Du Dich wohl fühlst.
Oder einen Priester oder einen Seelsorger,....
Menschen die Dir zuhören können.

Bei mir ist auch Druck beim Reden, muss immer was durchbringen da ich bei meiner Thera nur 50 Min habe, oft bringe nicht so viel raus wie ich gerne wollte.
Aber das Bedürfnis mit meinen Problemen nicht alleine sein zu müssen ist bei mir noch höher, sodass ich trotz Druck und Angst versuche meine Probleme aufzuarbeiten.
sw1985 hat geschrieben:Ich hab langsam Angst das ich wirklich irgendwie richtig psychisch krank bin und es nicht in den Griff kriege. Das mein ganzes Leben so weiter verlaufen wird.
Wenn Du wirklich aktiv etwas verändern willst, dann holst Du Dir Hilfe...
Es wäre schade um Dich...
Denn Du lässt Nähe zu, wie Du selber sagst, und wenn jemand etwas in die Richtung äußert die bei Dir etwas Auslöst reagierst Du automatisch...
Sowas tut Dir sicher sehr sehrt weh, immer Menschen in sich hinein lassen und sie dann aufgrund einer fraglichen Erziehung wieder verlieren.
Ständig so eine Art Auf und Ab, wie hältst Du das ganze aus...

Es ist offensichtlich, dass Du darunter leidest, Du leidest unter diesem Runtermachen Deiner Oma und des Menschlichen Verstoßes Deiner Eltern der einen dauerhaften Riss in Deiner Seele verursacht hat...

Mit einer Thera wäre es etwas leichter damit umzugehen, weil Du immerhin jemanden hättest der Dich nicht um Deiner Erlebnisse-willen reduziert sondern es nur um DICH, als ganzer Mensch geht.



Ich wünsche Dir nur das Beste und das Du irgendwann Deinen inneren wahren Wert Deiner Seele und Deines Herzens erkennst, denn den hast DU!!!

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Una
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Beitrag Di., 17.07.2012, 22:23

Hallo sw1985,

Deine Geschichte ist wirklich schrecklich und erschütternd.
Deshalb wollte ich Dir ein paar Zeilen dalassen.

Ich denke die Defizite aus Deiner Aschenputtelkindheit sind kaum wettzumachen und so wirst Du mit Anflügen (im besten Falle) von diesem Gefühl das nach Dir greift
wahrscheinlich immer wieder umgehen müssen.
Die Lieblosigkeit Deiner Kindheit hat leider nicht nur die großen Löcher des ungeliebt seins hinterlassen, sondern auch mit Sicherheit eine Reihe an sozialen Problemen heute
zur Folge. Denn Dir wurde ja nicht gegeben was Du gebraucht hast. So hast Du vielleicht selbst heute Probleme Liebe zu zeigen oder freundlich und wohlwollend zu sein.
Ich schreibe dies, weil ich diese Schattenseite bei mir und anderen erlebt habe. Es ist also kein Vorwurf, vielmehr ein Aufmerksam machen auf die Anteile, die man leider womöglich
übernommen hat.
Dies kann einer der Gründe sein, warum es nicht gut klappt mit dem heutigen Leben.
Soweit mal...
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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neele
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Beitrag Di., 17.07.2012, 22:39

Hallo sw1985!

Ich möchte dir sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann! Ich habe auch große Angst vor Ablehnung und habe dadurch große Schwierigkeiten mit Freundschaften.
ich habe auch bei Kleinigkeiten, sofort den Verdacht, dass mich die Leute doch nicht mögen und werde dann auch oft sehr sauer.
Ich sage es nur meist nicht, sondern ziehe mich dann zurück. Dadurch signalisiere ich dem Gegenüber, dass sie mir nicht so wichtig sind - dabei stimmt das ja gar nicht.
Daher ist es keine große Überraschung, dass ich fast nur oberflächliche Freundschaften habe.
sw1985 hat geschrieben: Ich will keine Therapie machen weil die letzte schon so anstrengend war.
Ja, Therapie ist anstrengend, das ist nämlich arbeiten an sich selbst. Leider geht es aber nicht anders, da du selbst auf die Lösungen usw. kommen musst, der Therapeut ist "nur" die Stütze.
sw1985 hat geschrieben: Man kommt hin, wird gefragt wie es einem geht und was so passiert ist und dann muß man reden. Das setzt mich dann aber schon wieder unter Druck weil ich nicht so aus´m Stehgreif erzählen kann, das muß von mir selbst kommen, ich bestimme wann. Vor diesen Terminen hab ich mir dann immer schon selbst Stress gemacht und mir n Kopf gemacht was ich gleich sagen könnte.
Wie lange warst du denn da in Therapie?

Bei mir war das auch sehr lange so, dieses nicht wissen was ich sagen soll, gleichzeitig den Druck zu haben, jetzt muss ich aber sprechen.

Das legt sich mit der Zeit (beim einen schneller beim anderen langsamer). Irgendann wirst du dich wundern, wie schnell so eine Stunde vorbei geht und dass man eigentlich noch viiiieeeel mehr sagen wollte, man aber bis zur nächsten Stunde warten muss.



Trau dich an die Therapie! Sie kann dir helfen, alte Verhaltensmuster und Ängste abzulegen.
Das es leicht ist hat niemand gesagt - aber es lohnt sich!!

LG neele

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Manny
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Beitrag Sa., 18.08.2012, 20:25

Hallo sw1985,
mit so einem Gefühl bist Du aber nicht alleine.
Ich habe auch kein Freundeskreis mehr,weil Leute die Anrufen nur wenn sie was brauchen - brauche ich nicht.
Letzte Zeit bekomme ich von meisten Gesprächspartner das Gefühl ignoriert zu werden oder nicht ernst genommen - und es treibt mich in den Wahnsinn ! Ich weiß auch nicht woran das Liegt.
neele hat geschrieben: Bei mir war das auch sehr lange so, dieses nicht wissen was ich sagen soll, gleichzeitig den Druck zu haben, jetzt muss ich aber sprechen.

WOW das hat mich aber auch Narrisch bei manchen Sitzungen gemacht !
Da hat man auch ein Gefühl wie: ich werde gleich explodieren !
Da habe ich mir gedacht, bitte sagen sie endlich was oder ich halte gleich nicht mehr aus.
Furchtbar

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Tupaclebt
Helferlein
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Beitrag Do., 28.03.2013, 02:24

So, war ja lange nicht mehr da, aber freut mich, dass der Tip dir geholfen hat

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Jack_The_Stripper9
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Beitrag So., 14.04.2013, 20:53

Hey,

Vielleicht hat jemand von euch auch für mich einen Tipp

Ich bin ein sehr gemütlicher, ausgeglichener (mittlerweile, nach Jahren Therapie und Medikation) und neugieriger Mensch. Aber - ähnlich wie bei einigen von euch - passieren Belanglosigkeiten, die dann beginnen, in mir Gefühle des Zorns, des Hasses, der Wut und schließlich der Aggression hochzuschaukeln.

Dann wird es schwer, klare Gedanken zu fassen und mich zu beruhigen. Meist dauert es ein oder zwei Tage, bis ich es hinter mich lassen kann. Was halt noch als Nebenwirkung eintritt, it das Würgen bzw. Zuschnüren im Hals. Ich schlucke also meinen Frust runter (ich rede zwar mit Freundin, Therapeutin oder Freunden darüber, aber die Wut lässt sich nur schwer bändigen).

Da ich wirklich keine Lust auf Sport hab (sorry, alles schon probiert, nicht mein Ding ^^): Wie geht ihr sonst mit aufgestauter Wut um, wenn ihr nur noch Rot seht's? Gibt's vielleicht Literaturempfehlungen? Oder Ansatzpunkte?

Vielen Dank im Voraus an alle!

Liebe Grüße,
JtStr
"Die Bestimmung des Menschen ist es, unbestimmt zu sein."

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