Hallo,
im Rahmen einer Psychotherapie kam etwas aus meiner Vergangenheit hoch, etwas aus einer Ex-Beziehung, die für mich aus diversen Gründen sehr belastend war. Es wurde auch eine Einschätzung der damaligen Situation abgegeben, was nun in meinem Kopf herumschwirrt. Ich brauche einfach Fremdmeinungen, damit ich mich irgendwie mit meiner Ansicht der Dinge positionieren kann (ich nehme keine anderen Meinungen fremd an, ich möchte nur eine Fremdeinschätzung, um zu sehen, wie weit ich mir selbst trauen kann, in dem wie ich die Dinge sehe). So, lange Einstiegsrede ... aber auch weil es mir trotzdem immer noch unangenehm ist.
Besagter Ex war nicht wirklich ein Mann, der wusste, wie man eine Frau verwöhnt (wollte es vermutlich wohl auch nicht), der sich aber wohl für den Größten gehalten hat. In Bezug auf Sex war ich doch sehr sehr unerfahren. Es war so, dass er mich nicht leckte, dass er mich nicht küsste, dass er ein Lacken unterlegte, bevor er in mich eindrang spukte er zur Befeuchtung drauf. Vorspiel in dem Sinne hat es ja keines gegeben. Es war eigentlich immer eine drauf-rein-raus-Nummer. Danach immer ab unter die Dusche, Angreifen direkt nach dem Sex war schmutzig. Wenn ich mich so zurückerinnere, hatte ich schon auch Lust auf Sex, er nannte mich immer wieder auch sexsüchtig. Ich kann mich aber auch noch an Sätze erinnern wie "soll ich zur Nachbarin gehen um mir das zu holen" ... wenn wir einen Streit hatten, was vor meiner Trennung (die von mir ausging) aufgrund weiterer Probleme doch öfters vorkam. Gesundheitliche Probleme hatte ich auch, weshalb es manchmal halt einfach nicht ging. In solchen Situationen habe ich mich aber keinesfalls hingegeben. Meine Antwort war da immer, dann soll er halt gehen. Eine Situation, relativ am Anfang, weiß ich aber auch noch sehr gut. Eine Freundin war auf Besuch. Mein Ex und ich haben auf einer Matratze am Boden geschlafen, die Freundin als Gast im Bett, im gleichen Zimmer. Er wollte dann in der Nacht Sex haben. Mir war das eigentlich unangenehm, aber ich hätte laut werden müssen, damit er aufhört. So hab ich es halt über mich ergehen lassen. Viele Erinnerungen sind schon so blass ... ich weiß nur, dass ich sehr oft geweint habe, auch manchmal während oder nach dem Sex. Aber nicht aus Freude oder Erregung.
Ich würde gerne Fremdeinschätzungen dazu einholen. Handelt es sich hierbei doch auch um eine Art Missbrauch, emotionale Manipulation, unter-Druck-setzen, was auch immer? Es wurde mir so gesagt nach meinen Schilderungen, dass das eigentlich schon in die Richtung geht, aber es ist für mich so unfassbar, dass ich damals so naiv war und das selbst gar nicht so wahrgenommen habe.
Ich bedanke mich im Voraus für respektvolle, aber ehrliche Antworten, denn auch wenn es schon Jahre zurückliegt, offensichtlich habe ich genau diesen Punkt noch nicht verarbeitet bzw. mir selbst noch nicht verziehen, dass ich mir das alles angetan habe.
Vielleicht noch ein Nachtrag: ich habe unmittelbar danach überhaupt keinen Mann an meiner Seite wissen wollen und nach ca. einem 3/4 Jahr nur Sexbeziehungen zugelassen, bei denen ich mich von jeglichen Gefühlen wie Liebe usw. fernhalten konnte. Nunmehr habe ich seit über 9 Jahren keinen Sex (außer mit mir selbst ... aber 9 Jahre, das ist ja auch nicht normal!), weil ich einfach keine Sexbeziehung mehr haben wollte, ich aber auch viel zu anspruchsvoll bin, als das mir mein richtiger Mann über den Weg laufen hätte können. Ich suche nach den ehrlichen GEfühlen. Nun, da womöglich wer in mein Leben getreten ist, kommen viele Dinge aus der Vergangenheit wieder hoch. Ich will mir aber davon nichts kaputt machen lassen! Fokus meines Eintrages ist aber bitte wirklich die Frage der Fremdeinschätzung von damals. Danke noch einmal!
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hallo!
für mich hört sich das so an, als wäre der typ einfach nur ein vollidiot. missbrauch, naja würde ich jetzt so nicht unbedingt sagen, obwohl das als außenstehender natürlich sehr schwer zu beurteilen ist. hat er dich denn mal zum sex gezwungen oder musstest du gegen deinen willen sex mit ihm haben? die situation mit der freundin die du beschrieben hast klingt für mich eher so als hättest du dich eben doch hinreißen lassen, was ja auch ok ist, dass man dann mal doch mitmacht obwohl man grade eigentlich keine lust hat, aus welchen gründen auch immer. ob er dich da wirklich bedrängt hat, kannst nur du beurteilen.
lg co
für mich hört sich das so an, als wäre der typ einfach nur ein vollidiot. missbrauch, naja würde ich jetzt so nicht unbedingt sagen, obwohl das als außenstehender natürlich sehr schwer zu beurteilen ist. hat er dich denn mal zum sex gezwungen oder musstest du gegen deinen willen sex mit ihm haben? die situation mit der freundin die du beschrieben hast klingt für mich eher so als hättest du dich eben doch hinreißen lassen, was ja auch ok ist, dass man dann mal doch mitmacht obwohl man grade eigentlich keine lust hat, aus welchen gründen auch immer. ob er dich da wirklich bedrängt hat, kannst nur du beurteilen.
lg co
naja, ich habe den sex neben der freundin damals über mich ergehen lassen. er war mein freund, da wehrt man sich doch nicht? ich war noch jung, noch nicht so reif wie heute. danach habe ich mich - wie oft - in den schlaf geweint. ich war weder erregt noch feucht, als er in mich eindrang, weil ich ja eigentlich nicht wollte. das ist eine der noch gut vorhandenen erinnerungen.
ich komme insofern der sache näher, als ich mich damals einfach nicht genug artikuliert habe. das einzige klare nein gab es höchstens nach einem streit. sex als versöhnungsmittel hat es bei mir nicht gegeben. wenn aber sonst alles zumind. halbwegs stressfrei war, dann hat er den ton angegeben, wann es sex gegeben hat und wann nicht. meine bedürfnisse spielten dabei keine rolle. ich glaube, ich habe mich manipulieren lassen, wobei manipulieren nicht das richtige wort ist, aber von wegen ich sei sexsüchtig, damit hat er mir schon was eingeredet. sexuell hörig passt für mich auch nicht, weil der sex ja echt beschissen war und oft genug weh getan hat (und ich rede jetzt nicht von lustschmerzen).
ich weiß auch nicht... das Gefühl ausgenützt worden zu sein und genötigt worden zu sein, dass kommt bei mir hoch, wenn ich heute daran zurückdenke.
PS: das mit dem vollidioten sehe ich natürlich - unabhängig von allem anderen - auch so...
ich komme insofern der sache näher, als ich mich damals einfach nicht genug artikuliert habe. das einzige klare nein gab es höchstens nach einem streit. sex als versöhnungsmittel hat es bei mir nicht gegeben. wenn aber sonst alles zumind. halbwegs stressfrei war, dann hat er den ton angegeben, wann es sex gegeben hat und wann nicht. meine bedürfnisse spielten dabei keine rolle. ich glaube, ich habe mich manipulieren lassen, wobei manipulieren nicht das richtige wort ist, aber von wegen ich sei sexsüchtig, damit hat er mir schon was eingeredet. sexuell hörig passt für mich auch nicht, weil der sex ja echt beschissen war und oft genug weh getan hat (und ich rede jetzt nicht von lustschmerzen).
ich weiß auch nicht... das Gefühl ausgenützt worden zu sein und genötigt worden zu sein, dass kommt bei mir hoch, wenn ich heute daran zurückdenke.
PS: das mit dem vollidioten sehe ich natürlich - unabhängig von allem anderen - auch so...
hmm ich weiß nicht, das ist halt nicht so eine eindeutige situation. ich glaube es kommt darauf an, wie man missbrauch definiert. also wenn der typ etwas einfühlsamer gewesen wäre, dann hätte er wahrscheinlich gemerkt, dass du keine lust hast. aber das problem ist eben, dass man sich dann oft zu etwas hinreißen lässt, das man eigentlich gar nicht möchte. vor allem, wenn man eben in einer beziehung ist. mir selbst ist es auch schon einige male passiert. es sind auch keine schönen erinnerungen, die ich daran habe. ich würde es aber nicht unbedingt als missbrauch bezeichnen, da ich ja weiß, dass ich auch hätte nein sagen können, es in dem moment aber nicht getan hab. ich kann mir vorstellen, dass es sich für dich aber sehr wohl wie ein missbrauch angefühlt hat und eigentlich kannst du es bezeichnen wie du möchtest. gib dem ganzen einen namen, einfach in bezug auf das, wie es für dich war. unabhängig davon, wie es rechtlich wäre. ich würde es jetzt nicht missbrauch nennen, um den typen quasi zu schützen, weil da ja doch ein riesen unterschied ist zwischen einer straftat und dummheit. wenn du dich missbraucht fühlst, auch wenn es "nur" war, weil du dich mannipulieren hast lassen, dann finde ich darfst du es auch so nennen.
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