An die, die mit mehreren Therapien Erfahrung haben
An die, die mit mehreren Therapien Erfahrung haben
Liebe Mehrfach-Therapierte bzw. Mehrfach-Therapierende hier,
genauer: liebe diejenigen im Forum, die mehrere Therapien jeweils "erfolgreich" und bis zum "offiziellen Ende" abgeschlossen haben bzw. eine aktuelle von mehreren (zuvor bereits abgeschlossenen) Therapien derzeit gerade durchführen, an Euch hätte ich Fragen.
Eine davon lautet: Warum reichte Therapie Nr. 1 nicht aus? (Therapeuten"fehler"? Zu wenig kassenbewilligte Zeit? Oder: Erst Kliniktherapie und dann ambulant? ...)
Eine zweite Frage lautet: Warum glaubt Ihr, dass eine zweite oder dritte oder xte Therapie Euch helfen kann, wenn es die erste nicht tat?
Eine dritte Frage lautet: Haben die vorangegangenen Therapien geholfen, so dass Ihr nunmehr in den sich anschließenden Therapien bei ganz anderen Euch belastenden Themen seid, oder kommen alte Themen wieder?
(Warum ich diese Fragen stelle? Fragt Ihr zurecht! Weil ich es mitunter hier in diesem Forum ein wenig mit der Angst zu tun bekomme - me myself, das hat also mit Euch nichts zu tun!)
Herzlich grüßend und über Antworten glücklich,
Widow
genauer: liebe diejenigen im Forum, die mehrere Therapien jeweils "erfolgreich" und bis zum "offiziellen Ende" abgeschlossen haben bzw. eine aktuelle von mehreren (zuvor bereits abgeschlossenen) Therapien derzeit gerade durchführen, an Euch hätte ich Fragen.
Eine davon lautet: Warum reichte Therapie Nr. 1 nicht aus? (Therapeuten"fehler"? Zu wenig kassenbewilligte Zeit? Oder: Erst Kliniktherapie und dann ambulant? ...)
Eine zweite Frage lautet: Warum glaubt Ihr, dass eine zweite oder dritte oder xte Therapie Euch helfen kann, wenn es die erste nicht tat?
Eine dritte Frage lautet: Haben die vorangegangenen Therapien geholfen, so dass Ihr nunmehr in den sich anschließenden Therapien bei ganz anderen Euch belastenden Themen seid, oder kommen alte Themen wieder?
(Warum ich diese Fragen stelle? Fragt Ihr zurecht! Weil ich es mitunter hier in diesem Forum ein wenig mit der Angst zu tun bekomme - me myself, das hat also mit Euch nichts zu tun!)
Herzlich grüßend und über Antworten glücklich,
Widow
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Hallo Widow,
Ich habe nur wenig Therapieerfahrung und wollte dir gerne an dieser Stelle nur die Frage stellen,warum du es teilweise mit der Angst zu tun bekommst. Ps. Ich lese zurzeit auch bei Themen zu Therapeuten mit,da ich zur Zeit überlege wieder eine Therapeutin zu suchen und meine letzte,erste und einzige Erfahrung leider auch negativ war.
Danke soulchild
Ich habe nur wenig Therapieerfahrung und wollte dir gerne an dieser Stelle nur die Frage stellen,warum du es teilweise mit der Angst zu tun bekommst. Ps. Ich lese zurzeit auch bei Themen zu Therapeuten mit,da ich zur Zeit überlege wieder eine Therapeutin zu suchen und meine letzte,erste und einzige Erfahrung leider auch negativ war.
Danke soulchild
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- Helferlein
- , 44
- Beiträge: 52
Eine erste tiefenpsychologische Gruppentherapie habe ich vor gut 20 Jahren zu Beginn des Studiums gemacht. Viele Dinge, die mir der Therapeut damals sagte, habe ich erst viele Jahre später verstanden. Zur Zeit schließe ich gerade eine Einzel-Verhaltenstherapie in Folge einer Art Midlife Crisis ab. Es hat etwas gedauert, bis ich den Unterschied zur tiefenpsychologischen Therapie gespürt habe. Auch jetzt habe ich den Eindruck, dass verschiedene Dinge in mir arbeiten, mit denen ich dann irgendwie selbst klarkommen muss.
Vielleicht hilft es ja, Therapie als nicht abgeschlossenen Prozess zu begreifen, der verschiedene Dinge in einem in Gang setzt. Diese Prozesse haben damals und auch jetzt viel Kraft gekostet. Sie haben mich verändert und ich fühle mich mehr selbst und durchaus auch gefestigter als früher. Auch wenn ich immer dazulerne im sozialen Verhalten gegenüber anderen, so scheint mir der Veränderungsprozess immer doch etwas sehr Individuelles zu sein, das sich anderen nicht so leicht vermitteln läßt. Es ist aber immer noch besser, als unzufrieden zu bleiben und alles beim Alten zu lassen.
Vielleicht hilft es ja, Therapie als nicht abgeschlossenen Prozess zu begreifen, der verschiedene Dinge in einem in Gang setzt. Diese Prozesse haben damals und auch jetzt viel Kraft gekostet. Sie haben mich verändert und ich fühle mich mehr selbst und durchaus auch gefestigter als früher. Auch wenn ich immer dazulerne im sozialen Verhalten gegenüber anderen, so scheint mir der Veränderungsprozess immer doch etwas sehr Individuelles zu sein, das sich anderen nicht so leicht vermitteln läßt. Es ist aber immer noch besser, als unzufrieden zu bleiben und alles beim Alten zu lassen.
Ich sehe Therapie auch als nicht abzuschließenden Prozess. Ich habe zwar mit einer Therapie bereits aufgehört, suche meinen Therapeuten aber bei Gelegenheit noch auf.
Würde auch nicht ausschließen nochmal eine Therapie zu machen, nicht weil die erste Therapie in dem Sinne nicht erfolgreich war (ich habe z.Zt. einfach keinen Bedarf mehr), sondern weil man nie weiß, was das Leben bringt.
Man entwickelt sich weiter und zu anderen Zeiten kann es wieder neue Themen geben, fertig ist man m.E. nie und deshalb finde ich kann man sich jederzeit wieder neu entscheiden eine Therapie zu machen, wenn man es denn möchte.
(Klar, wenn die finanziellen Möglichkeiten nicht da sind oder die KK nicht bezahlt, dann geht es halt aufgrund der äußeren Umstände nicht.)
Würde auch nicht ausschließen nochmal eine Therapie zu machen, nicht weil die erste Therapie in dem Sinne nicht erfolgreich war (ich habe z.Zt. einfach keinen Bedarf mehr), sondern weil man nie weiß, was das Leben bringt.
Man entwickelt sich weiter und zu anderen Zeiten kann es wieder neue Themen geben, fertig ist man m.E. nie und deshalb finde ich kann man sich jederzeit wieder neu entscheiden eine Therapie zu machen, wenn man es denn möchte.
(Klar, wenn die finanziellen Möglichkeiten nicht da sind oder die KK nicht bezahlt, dann geht es halt aufgrund der äußeren Umstände nicht.)
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Liebe widow
Was genau macht dir hier Angst?
Ja, ich gehöre auch zu denen, die schon den dritten oder vierten Anlauf nehmen.
Zwei Therapien habe ich mir erlaubt nach kurzer Zeit abzubrechen. Bei einer war ich wirklich noch nicht reif genug, und bei der zweiten waren es mehr Freundinnengespräche. Dafür wollte ich mit der Zeit nicht mehr zahlen. So gesehen hab ich zwei ernsthafte Thera's gehabt.
Dabei möchte ich mich meinem Vorschreiber anschliessen. Es gibt tatsächlich Dinge, die auch bei mir vom Kopf her durchaus eingängig waren, jedoch vielleicht die Zeit zu früh, um sie wirklich so richtig zu begreifen. Für vieles ist die Seele noch nicht bereit, und diese Dinge wiederholen sich mit Sicherheit, wenn auch vielleicht auf andere Art und Weise.
Zu deinen konkreten Fragen:
1. Therapie Nr. 1 reichte bei mir nicht aus, weil ich dort erst mal die Grundpfeiler lernen musste. Erst mal lernen musste, aus mir herauszukommen. Und ja, irgendwann hat es auch mit dem Therapeuten nicht mehr gestimmt.
2. Weil man sich entwickelt hat, die Seele sozusagen gepflügt wurde und nun der Same aufgehen kann.
3. Dieses Gefühl habe ich bei mir auf jeden Fall. Retrospektiv könnte ich meinen ersten Therapeuten als Türöffner betrachten. Durch ihn hab ich gelernt, was sagen zu dürfen, auch wenn es mir mal wehtut oder - dies va. - ich mich grausam schäme dafür. So konnte ich danach die Themen sozusagen thematisch und gezielter angehen.
Ich denke auch, dass alte Themen immer wieder kommen, wenn auch in veränderter Form. Ich hab mittlerweile keine Angst mehr davor.
Was genau macht dir hier Angst?
Ja, ich gehöre auch zu denen, die schon den dritten oder vierten Anlauf nehmen.
Zwei Therapien habe ich mir erlaubt nach kurzer Zeit abzubrechen. Bei einer war ich wirklich noch nicht reif genug, und bei der zweiten waren es mehr Freundinnengespräche. Dafür wollte ich mit der Zeit nicht mehr zahlen. So gesehen hab ich zwei ernsthafte Thera's gehabt.
Dabei möchte ich mich meinem Vorschreiber anschliessen. Es gibt tatsächlich Dinge, die auch bei mir vom Kopf her durchaus eingängig waren, jedoch vielleicht die Zeit zu früh, um sie wirklich so richtig zu begreifen. Für vieles ist die Seele noch nicht bereit, und diese Dinge wiederholen sich mit Sicherheit, wenn auch vielleicht auf andere Art und Weise.
Zu deinen konkreten Fragen:
1. Therapie Nr. 1 reichte bei mir nicht aus, weil ich dort erst mal die Grundpfeiler lernen musste. Erst mal lernen musste, aus mir herauszukommen. Und ja, irgendwann hat es auch mit dem Therapeuten nicht mehr gestimmt.
2. Weil man sich entwickelt hat, die Seele sozusagen gepflügt wurde und nun der Same aufgehen kann.
3. Dieses Gefühl habe ich bei mir auf jeden Fall. Retrospektiv könnte ich meinen ersten Therapeuten als Türöffner betrachten. Durch ihn hab ich gelernt, was sagen zu dürfen, auch wenn es mir mal wehtut oder - dies va. - ich mich grausam schäme dafür. So konnte ich danach die Themen sozusagen thematisch und gezielter angehen.
Ich denke auch, dass alte Themen immer wieder kommen, wenn auch in veränderter Form. Ich hab mittlerweile keine Angst mehr davor.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3753
Guten Morgen liebe Widow,
ich bin zwar noch in der ersten Therapie aber ich kann ein Thema mit meiner Therapeutin nicht bearbeiten; dafür müsste ich mir jemand anderen suchen; ob ich das machen werde und wann das weiss ich nicht.
Aber das ist eben der Grund warum ich evtl. eine zweite Therapie machen würde.
Aber auch von mir: was macht dir Angst?
LG ADW
ich bin zwar noch in der ersten Therapie aber ich kann ein Thema mit meiner Therapeutin nicht bearbeiten; dafür müsste ich mir jemand anderen suchen; ob ich das machen werde und wann das weiss ich nicht.
Aber das ist eben der Grund warum ich evtl. eine zweite Therapie machen würde.
Aber auch von mir: was macht dir Angst?
LG ADW
Offline
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Praktisch kann ich nicht mitreden; theoretisch aber schon, denke ich
Ich habe irgendwann in den 20ern (also: in meinen...) mehrere Anläufe gemacht, mich beraten zu lassen. Ich glaub, ich hab auch mal eine therapeut. Praxis von innen gesehen Aber ich war damals einfach noch nicht so weit. Ich hätte das sicher machen können - und sicher auch machen sollen -, aber ich weiß ganz genau, dass ich dann nicht dort angekommen wäre, wohin ich heute gelangen möchte. Vermutlich wäre es damals auf eine VT hinausgelaufen, weil jeder - und auch ich - immer nur meine Symptome gesehen haben. Aber weil ich mich schon damals nicht wichtig genommen habe, konnte ich mich nicht darauf einlassen. Ich dachte immer: "Ein Irrer mehr oder weniger - was macht das schon?"
Dann, in den 30ern dasselbe noch mal, nur etwas ernsthafter: Bei zwei Therapeutinnen hatte ich so was wie Vorgespräche. Aber auch dort war ich offensichtlich nicht so weit - ich hab mich mit Kleinigkeiten aufgehalten, hab mich auch nicht wohlgefühlt, sondern hatte das Gefühl: "Naja, es MUSS halt sein, also bringen wir es hinter uns" - hat natürlich auch nicht geklappt. Auch das hätte ich sicher sinnvollerweise durchziehen müssen. Aber stattdessen hab ich mich wegen organisatorischer Schwierigkeiten (die man natürlich hätte lösen können) vom Acker gemacht. Wenn ich diese Therapie nun gemacht hätte, hätte mir das sicher auch irgendwie geholfen, aber innerlich hätte ich mich sicher nicht so darauf einlassen können, wie ich das jetzt kann.
Jetzt bin ich Ü40 und offenbar zum ersten Mal in meinem Leben in der Lage, mich wirklich mit mir selbst befassen zu können. Das war mir schon in der ersten Stunde klar - so, wie mir früher ebenso schnell klar war, dass das nicht den gewünschten Erfolg, nämlich ein umfassendes Verständnis meiner Person, gebracht hätte.
Was ich eigentlich sagen will: Erstens gibt es Menschen, die grundsätzlich an der Beschäftigung mit sich selbst interessiert sind - und es gibt Menschen, denen der 'ganze Psycho-Kram' Angst macht und die davon nichts wissen wollen. Wenn nun jemand grundsätzlich über sich selbst und seine Beziehungen zu anderen Menschen nachdenkt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das sozusagen 'chronisch' (und nicht nur über einen Zeitraum von zwei Jahren) tut, recht hoch. Man wird immer wieder mit sich selbst konfrontiert, und man wird natürlich auch nach einer Therapie (selbst nach einer Analyse ) nicht ein komplett anderer Mensch sein, den nichts mehr aus der Ruhe bringen kann.
Und zweitens leben wir ja in bestimmten Phasen. Ich nehme an, dass das nicht nur mich betrifft: Ich war als Studentin ein ganz anderer Mensch denn als junge Mutter. Und nun, mit älteren Kindern und selbst nicht mehr auf dem 'aufsteigenden Ast', bin ich wieder ein anderer Mensch - mit jeweils anderen Bedürfnissen, Einsichten, Fähigkeiten und Problemen. Das spiegelt sich dann - wenn die 'Disposition' da ist - auch im Therapiebedarf wider.
Ich habe irgendwann in den 20ern (also: in meinen...) mehrere Anläufe gemacht, mich beraten zu lassen. Ich glaub, ich hab auch mal eine therapeut. Praxis von innen gesehen Aber ich war damals einfach noch nicht so weit. Ich hätte das sicher machen können - und sicher auch machen sollen -, aber ich weiß ganz genau, dass ich dann nicht dort angekommen wäre, wohin ich heute gelangen möchte. Vermutlich wäre es damals auf eine VT hinausgelaufen, weil jeder - und auch ich - immer nur meine Symptome gesehen haben. Aber weil ich mich schon damals nicht wichtig genommen habe, konnte ich mich nicht darauf einlassen. Ich dachte immer: "Ein Irrer mehr oder weniger - was macht das schon?"
Dann, in den 30ern dasselbe noch mal, nur etwas ernsthafter: Bei zwei Therapeutinnen hatte ich so was wie Vorgespräche. Aber auch dort war ich offensichtlich nicht so weit - ich hab mich mit Kleinigkeiten aufgehalten, hab mich auch nicht wohlgefühlt, sondern hatte das Gefühl: "Naja, es MUSS halt sein, also bringen wir es hinter uns" - hat natürlich auch nicht geklappt. Auch das hätte ich sicher sinnvollerweise durchziehen müssen. Aber stattdessen hab ich mich wegen organisatorischer Schwierigkeiten (die man natürlich hätte lösen können) vom Acker gemacht. Wenn ich diese Therapie nun gemacht hätte, hätte mir das sicher auch irgendwie geholfen, aber innerlich hätte ich mich sicher nicht so darauf einlassen können, wie ich das jetzt kann.
Jetzt bin ich Ü40 und offenbar zum ersten Mal in meinem Leben in der Lage, mich wirklich mit mir selbst befassen zu können. Das war mir schon in der ersten Stunde klar - so, wie mir früher ebenso schnell klar war, dass das nicht den gewünschten Erfolg, nämlich ein umfassendes Verständnis meiner Person, gebracht hätte.
Was ich eigentlich sagen will: Erstens gibt es Menschen, die grundsätzlich an der Beschäftigung mit sich selbst interessiert sind - und es gibt Menschen, denen der 'ganze Psycho-Kram' Angst macht und die davon nichts wissen wollen. Wenn nun jemand grundsätzlich über sich selbst und seine Beziehungen zu anderen Menschen nachdenkt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das sozusagen 'chronisch' (und nicht nur über einen Zeitraum von zwei Jahren) tut, recht hoch. Man wird immer wieder mit sich selbst konfrontiert, und man wird natürlich auch nach einer Therapie (selbst nach einer Analyse ) nicht ein komplett anderer Mensch sein, den nichts mehr aus der Ruhe bringen kann.
Und zweitens leben wir ja in bestimmten Phasen. Ich nehme an, dass das nicht nur mich betrifft: Ich war als Studentin ein ganz anderer Mensch denn als junge Mutter. Und nun, mit älteren Kindern und selbst nicht mehr auf dem 'aufsteigenden Ast', bin ich wieder ein anderer Mensch - mit jeweils anderen Bedürfnissen, Einsichten, Fähigkeiten und Problemen. Das spiegelt sich dann - wenn die 'Disposition' da ist - auch im Therapiebedarf wider.
@Widow
Ich kann gut verstehen das Du es beim lesen hier mit der Angst zu tun bekommen hast, mir ist es genauso gegangen.
Aus meinem privaten Umfeld kenne ich einige Leute die entweder mehrere Jahre in Therapie verbracht haben ( 12 Jahre war der "Spitzenreiter") oder diverse Klinikaufenthalte und Therapien-(formen) hinter sich haben.
Ich habe den Eindruck das es z.T. an einer Art Gewöhnungseffekt liegt und das sie Krisensituationen einfach schneller wieder auf einen Therapeuten zurückgreifen. Von meiner Mutter kenne ich das Verhalten sich voll im Gebiet der psychischen Krankheit einzurichten d.h. es ist nicht mehr nur eine Krankheit sondern Lebensinhalt Alles kreist um die Beschäftigung mit sich selbst, jede noch so kleine Gefühlsregung wird betrachtet, gedreht und gewendet um genaustens analysiert zu werden.
Mein Eindruck ist das sie einfach nicht mehr in der Lage ist normale Krisen im Leben eines Menschen und die ebenfalls normalen negativen Gefühle in diesem Zusammenhang von etwas mit Krankheitswert zu unterscheiden.
Eine Freundin mit mehrfachen Therapien hat es mir mal so erklärt das es für sie ein aufgehen in einem System aus Hilfe und Aufmerksamkeit sei und die permanente Selbstbeschäftigung sie oft verleitet sich aus anderen Dingen des Lebens rauszuhalten und sich nur auf die "Achtsamkeit" ( nie verstanden was sie damit meint) zu konzentrieren.
Ein bisschen Flucht davor sich Dingen alleine zu stellen.
Beim schreiben fällt mir gerade aus das sie alle eine Analyse gemacht haben, aber das ist bestimmt nicht representativ für den Nachweis von Mehrfach-Therapien.
Vielleicht fördert ja die Therapieform diese andauernde Selbstbetrachtung ?
Ich kann gut verstehen das Du es beim lesen hier mit der Angst zu tun bekommen hast, mir ist es genauso gegangen.
Aus meinem privaten Umfeld kenne ich einige Leute die entweder mehrere Jahre in Therapie verbracht haben ( 12 Jahre war der "Spitzenreiter") oder diverse Klinikaufenthalte und Therapien-(formen) hinter sich haben.
Ich habe den Eindruck das es z.T. an einer Art Gewöhnungseffekt liegt und das sie Krisensituationen einfach schneller wieder auf einen Therapeuten zurückgreifen. Von meiner Mutter kenne ich das Verhalten sich voll im Gebiet der psychischen Krankheit einzurichten d.h. es ist nicht mehr nur eine Krankheit sondern Lebensinhalt Alles kreist um die Beschäftigung mit sich selbst, jede noch so kleine Gefühlsregung wird betrachtet, gedreht und gewendet um genaustens analysiert zu werden.
Mein Eindruck ist das sie einfach nicht mehr in der Lage ist normale Krisen im Leben eines Menschen und die ebenfalls normalen negativen Gefühle in diesem Zusammenhang von etwas mit Krankheitswert zu unterscheiden.
Eine Freundin mit mehrfachen Therapien hat es mir mal so erklärt das es für sie ein aufgehen in einem System aus Hilfe und Aufmerksamkeit sei und die permanente Selbstbeschäftigung sie oft verleitet sich aus anderen Dingen des Lebens rauszuhalten und sich nur auf die "Achtsamkeit" ( nie verstanden was sie damit meint) zu konzentrieren.
Ein bisschen Flucht davor sich Dingen alleine zu stellen.
Beim schreiben fällt mir gerade aus das sie alle eine Analyse gemacht haben, aber das ist bestimmt nicht representativ für den Nachweis von Mehrfach-Therapien.
Vielleicht fördert ja die Therapieform diese andauernde Selbstbetrachtung ?
After all this time ? Always.
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Wieso muss man sich denn den "Dingen alleine stellen"? Ist das ein besonderes Güte-Kriterium für den modernen Menschen? Und ein besonderes Zeichen von Schwäche, wenn man zugibt, es nicht alleine zu schaffen und sich nicht zusammenreißen zu können?
Es wird ja niemand gezwungen, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Aber wenn man meint, es nicht alleine schaffen zu können, dann ist das kein zu belächelndes Lebensmodell irgendwelcher Esorterik-Fuzzies, sondern eine hinzunehmende Tatsache.
Es wird ja niemand gezwungen, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Aber wenn man meint, es nicht alleine schaffen zu können, dann ist das kein zu belächelndes Lebensmodell irgendwelcher Esorterik-Fuzzies, sondern eine hinzunehmende Tatsache.
Herzlichen Dank für Eure Antworten!
Sie beinhalten mehr oder minder alle einen Aspekt, der für Mehrfach-Therapien wichtig sei: Die Tatsache, dass der Mensch sich verändert.
Darauf komme ich gleich noch einmal zurück.
Zuvor noch dies: Dass mehrfache Therapien bei bestimmten, bereits früh auftretenden psychischen Erkrankungen notwendig sind, das leuchtet mir vollkommen ein. Auch, dass manche Therapie, die in der Jugendzeit durchgeführt wurde, vielleicht einer späteren Ergänzung bedarf.
Ein wenig bange wird mir aber immer, wenn ich lese, dass Menschen mit leichteren 'Störungsbildern' weit jenseits der 30 mehrere Therapien nacheinander durchführen.
Anlässlich des in Euren Antworten fast immer genannten Aspektes der menschlichen Veränderbarkeit und da hier mehrfach nach dem bei mir angstauslösenden Faktor gefragt wurde, und da das posting von titus2 einen (mir) seltsam erscheinenden Gegensatz konstruiert, nämlich den zwischen
Als jemand, der es seit Jugendzeiten gewohnt ist, über sich, die Menschen, die man kennt, und den Menschen im Allgemeinen nachzudenken (auch und gerade über eingetretene oder eintretende Veränderungen meiner selbst und anderer), glaube ich, hier mitunter beobachten zu können, dass Therapie als etwas aufgefasst wird, das notwendig sei, um solche Gedanken 'erfolgreich' anstellen zu können, dass es also des therapeutisch geschulten Gegenübers bedürfe, um gründliche Introspektion betreiben zu können, dass Reflexionen menschlicher Verhaltensweisen nur mit Hilfe eines psychologischen Profis ernstzunehmen seien.
Das scheint mir gefährlich zu sein, hieße es doch (für mich), sich eines großen Stücks Eigenverantwortung und Souveränität zu berauben. (Vor allem, wenn davon ausgegangen wird, dass eine einmalige professionelle Begleitung solcher Denkoperationen allein deswegen manchmal nicht ausreichen könnte, weil man sich gravierend verändert.)
Um ehrlich zu sein, die großen Aha-Erlebnisse hat mir meine Analyse bislang nicht beschert (Manches ist mir etwas deutlicher geworden, doch gab es bisher nichts, das mich wirklich überrascht hätte - mich betreffend. Dass Mr. Gemini52 nicht grundsätzlich immer mal wieder Sachen raushaut, die mich verblüffen, will ich nicht bestreiten, aber da geht es um seine Ansichten über 'Themen' wie Tod oder Liebe; und Menschen, die mich mit ihrer Art, Dinge zu betrachten, positiv oder negativ überraschten, gab es immer in meinem Leben). Meine Art, über mich und andere nachzudenken, ist durch den Kontakt zum Profi auch keine nennenswert andere geworden (allenfalls eine bestimmte Perspektive, die Dinge zu sehen, welche mir zuvor fremd war, kommt gerade hinzu; doch wird es nie eine werden, die ich besonders spannend oder erhellend finde).
Ich sehe aber persönlich bei mir durchaus eine 'Gefahr', ein aufkeimendes Bedürfnis dahingehend, das, was ich früher (im Wesentlichen) allein tat, jetzt in Begleitung tue, nämlich mich auszuleuchten, künftig gar nicht mehr allein tun zu wollen (weil ich's ja ohnehin nicht so gut 'kann' ...).
Hoffentlich bin ich niemandem auf die Füße getreten - es ist ein schwieriges Thema (und wie im Eingangsposting schon geschrieben: Meine Angst hat ausschließlich mit mir zu tun - nicht mit Euch, die Ihr vielleicht schon mehrere Therapien bewältigt habt).
Gerade kam noch Kajas Antwort rein, auch dafür meinen Dank! Du bist noch etwas radikaler als ich - nicht nur in Deiner Einschätzung mancher Mehrfach-Therapie-Patienten, sondern auch, was Introspektion und Selbstreflexion grundsätzlich angeht.
Was ich nicht verstanden habe, ist dies: Einerseits scheinst Du davon auszugehen, dass 'zuviel' davon (Intropektion etc.) einem den Unterschied zwischen normalen Krisen und "etwas mit Krankheitswert" verwischt. Andererseits schreibst Du aber auch, dass Therapie vielleicht
Einen schönen Sonntag allen, die hier lesen, wünscht herzlich
Widow
Edit: titus2 noch nicht gelesen.
Sie beinhalten mehr oder minder alle einen Aspekt, der für Mehrfach-Therapien wichtig sei: Die Tatsache, dass der Mensch sich verändert.
Darauf komme ich gleich noch einmal zurück.
Zuvor noch dies: Dass mehrfache Therapien bei bestimmten, bereits früh auftretenden psychischen Erkrankungen notwendig sind, das leuchtet mir vollkommen ein. Auch, dass manche Therapie, die in der Jugendzeit durchgeführt wurde, vielleicht einer späteren Ergänzung bedarf.
Ein wenig bange wird mir aber immer, wenn ich lese, dass Menschen mit leichteren 'Störungsbildern' weit jenseits der 30 mehrere Therapien nacheinander durchführen.
Anlässlich des in Euren Antworten fast immer genannten Aspektes der menschlichen Veränderbarkeit und da hier mehrfach nach dem bei mir angstauslösenden Faktor gefragt wurde, und da das posting von titus2 einen (mir) seltsam erscheinenden Gegensatz konstruiert, nämlich den zwischen
, möchte ich noch kurz Folgendes anmerken:titus2 hat geschrieben:Menschen, die grundsätzlich an der Beschäftigung mit sich selbst interessiert sind - und [...] Menschen, denen der 'ganze Psycho-Kram' Angst macht und die davon nichts wissen wollen
Als jemand, der es seit Jugendzeiten gewohnt ist, über sich, die Menschen, die man kennt, und den Menschen im Allgemeinen nachzudenken (auch und gerade über eingetretene oder eintretende Veränderungen meiner selbst und anderer), glaube ich, hier mitunter beobachten zu können, dass Therapie als etwas aufgefasst wird, das notwendig sei, um solche Gedanken 'erfolgreich' anstellen zu können, dass es also des therapeutisch geschulten Gegenübers bedürfe, um gründliche Introspektion betreiben zu können, dass Reflexionen menschlicher Verhaltensweisen nur mit Hilfe eines psychologischen Profis ernstzunehmen seien.
Das scheint mir gefährlich zu sein, hieße es doch (für mich), sich eines großen Stücks Eigenverantwortung und Souveränität zu berauben. (Vor allem, wenn davon ausgegangen wird, dass eine einmalige professionelle Begleitung solcher Denkoperationen allein deswegen manchmal nicht ausreichen könnte, weil man sich gravierend verändert.)
Um ehrlich zu sein, die großen Aha-Erlebnisse hat mir meine Analyse bislang nicht beschert (Manches ist mir etwas deutlicher geworden, doch gab es bisher nichts, das mich wirklich überrascht hätte - mich betreffend. Dass Mr. Gemini52 nicht grundsätzlich immer mal wieder Sachen raushaut, die mich verblüffen, will ich nicht bestreiten, aber da geht es um seine Ansichten über 'Themen' wie Tod oder Liebe; und Menschen, die mich mit ihrer Art, Dinge zu betrachten, positiv oder negativ überraschten, gab es immer in meinem Leben). Meine Art, über mich und andere nachzudenken, ist durch den Kontakt zum Profi auch keine nennenswert andere geworden (allenfalls eine bestimmte Perspektive, die Dinge zu sehen, welche mir zuvor fremd war, kommt gerade hinzu; doch wird es nie eine werden, die ich besonders spannend oder erhellend finde).
Ich sehe aber persönlich bei mir durchaus eine 'Gefahr', ein aufkeimendes Bedürfnis dahingehend, das, was ich früher (im Wesentlichen) allein tat, jetzt in Begleitung tue, nämlich mich auszuleuchten, künftig gar nicht mehr allein tun zu wollen (weil ich's ja ohnehin nicht so gut 'kann' ...).
Hoffentlich bin ich niemandem auf die Füße getreten - es ist ein schwieriges Thema (und wie im Eingangsposting schon geschrieben: Meine Angst hat ausschließlich mit mir zu tun - nicht mit Euch, die Ihr vielleicht schon mehrere Therapien bewältigt habt).
Gerade kam noch Kajas Antwort rein, auch dafür meinen Dank! Du bist noch etwas radikaler als ich - nicht nur in Deiner Einschätzung mancher Mehrfach-Therapie-Patienten, sondern auch, was Introspektion und Selbstreflexion grundsätzlich angeht.
Was ich nicht verstanden habe, ist dies: Einerseits scheinst Du davon auszugehen, dass 'zuviel' davon (Intropektion etc.) einem den Unterschied zwischen normalen Krisen und "etwas mit Krankheitswert" verwischt. Andererseits schreibst Du aber auch, dass Therapie vielleicht
, sei. Dieses Sich-den-Dingen-Stellen geht doch aber nur mit Selbst-Reflexion? Oder habe ich Dich da irgendwie missverstanden?kaja hat geschrieben: Ein bisschen Flucht davor sich Dingen alleine zu stellen
Einen schönen Sonntag allen, die hier lesen, wünscht herzlich
Widow
Edit: titus2 noch nicht gelesen.
Zuletzt geändert von Widow am So., 08.07.2012, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
@titus2
War zu erwarten das sowas jetzt kommen wird.
Ich kann nur wiedergeben was ich als Antwort auf meine Frage zu mehreren Therapien bekommen habe und das war eben genau das.
Kein Grund sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Ich kann sie gerne nochmal fragen wie sie diese Aussage im Detail gemeint hat.
War zu erwarten das sowas jetzt kommen wird.
Ich kann nur wiedergeben was ich als Antwort auf meine Frage zu mehreren Therapien bekommen habe und das war eben genau das.
Kein Grund sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Ich kann sie gerne nochmal fragen wie sie diese Aussage im Detail gemeint hat.
After all this time ? Always.
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Ich war vor meiner Therapie (die ja noch nicht mal auf ihrem Gipfel, wenn es so was gibt, angekommen ist) überhaupt nicht in der Lage, so über mich zu reflektieren und mich zu 'inspizieren', dass mir das irgendwie geholfen hätte. Ich hab mir zwar echt Mühe gegeben, aber ich bin nicht über einen bestimmten Punkt hinausgekommen. Das ist dann so eines meiner Aha-Erlebnisse Und natürlich gehe ich davon aus, dass man diese Fähigkeit, sich mit anderen Augen zu sehen, nach einer so umfassenden Therapie nicht sofort wieder verliert. Was aber nicht bedeutet, dass man künftig mit allen Problemen alleine umgehen kann.
Daher wundert es mich gar nicht, wenn man z.B. eine Verhaltenstherapie macht und dann irgendwann später eine Analyse. Oder wenn man eine längere Analyse macht. Oder wenn zwischen zwei Behandlungen eine große Zeitspanne bzw. ein ganzer Lebensabschnitt liegt. Ich finde, Therapie sollte heutzutage kein Tabu mehr sein, mit dem man sich nur dann befassen darf, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht.
Daher wundert es mich gar nicht, wenn man z.B. eine Verhaltenstherapie macht und dann irgendwann später eine Analyse. Oder wenn man eine längere Analyse macht. Oder wenn zwischen zwei Behandlungen eine große Zeitspanne bzw. ein ganzer Lebensabschnitt liegt. Ich finde, Therapie sollte heutzutage kein Tabu mehr sein, mit dem man sich nur dann befassen darf, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht.
Ja bin ich. Eigentlich hatte ich versucht möglichst objektiv meine Beobachtung zu schildern ohne meine subjektiven Erfahrungen zu berücksichtigen. Scheinbar war ich weniger erfolgreich damit als gewünscht und du hast mich trotzdem erwischtWidow hat geschrieben: Du bist noch etwas radikaler als ich - nicht nur in Deiner Einschätzung mancher Mehrfach-Therapie-Patienten, sondern auch, was Introspektion und Selbstreflexion grundsätzlich angeht.
Das "sich den Dingen stellen" war allerdings keine Aussage von mir sondern die meiner Freundin.
Grundsätzlich bin ich aber durchaus der Ansicht das eine Art von "Übertherapie" möglich ist, die den Kunden in eine Abhängigkeit von einem Therapie-Setting (Aufmerksamkeit etc) führen kann und, wie im Fall meiner Mutter, zu einer getriebenen Beobachtung aller Emotionen führt.
Evtl. bezog sich dieses "den Dingen stellen" ja darauf einfach zu handeln anstatt es vorher ewig zu bedenken. Wie gesagt ich werde mich erkundingen und die Erklärung nachreichen.
After all this time ? Always.
Hi Widow,
ich mache schon fast mein ganzes Leben lang Therapie. Meine erste Therapieerfahrung machte ich im Alter von 10 Jahren beim Kinderpsychologen. Mittlerweile bin ich fast 40 Jahre alt, und habe in den letzten 30 Jahren immer mal wieder mit Pausen gut 15 Jahre Verhaltenstherapie hinter mir. Ein Ende sehe ich eigentlich nicht. Therapie ist für mich eine Art Seelsorge. Wenn es keine Therapeuten gäbe, würde ich mir wohl einen Pfarrer oder einen anderen geistlichen Beistand suchen. Bei den Gesprächen mit meiner Thera geht es für mich vor allem um Fragen des "Menschsein", natürlich mit Blick auf den ein oder anderen biographischen Punkt, aber im Vordergrund stehen bei mir sozusagen die "seelische Entlastung" (die nicht zwingend an meine Biographie geknüpft ist) und die therapeutische Beziehung. Diese ist für mich wichtiger, als die Methoden.
Klar werden jetzt einige wieder schreiben: " hast keine Freunde etc.". Und wieder werde ich erwidern:" doch, aber Therapie ist anders". Ich schätze besonders die Verschwiegenheit meiner Therapeutin und den Rahmen den diese besondere Beziehung bietet. Zwar gibt es bei letzterem Punkt immer mal wieder Irritationen, besonders wenn die Therapie lange dauert, aber das ist wohl die logisch-zwischenmenschliche Konsequenz.
Gruß LV
ich mache schon fast mein ganzes Leben lang Therapie. Meine erste Therapieerfahrung machte ich im Alter von 10 Jahren beim Kinderpsychologen. Mittlerweile bin ich fast 40 Jahre alt, und habe in den letzten 30 Jahren immer mal wieder mit Pausen gut 15 Jahre Verhaltenstherapie hinter mir. Ein Ende sehe ich eigentlich nicht. Therapie ist für mich eine Art Seelsorge. Wenn es keine Therapeuten gäbe, würde ich mir wohl einen Pfarrer oder einen anderen geistlichen Beistand suchen. Bei den Gesprächen mit meiner Thera geht es für mich vor allem um Fragen des "Menschsein", natürlich mit Blick auf den ein oder anderen biographischen Punkt, aber im Vordergrund stehen bei mir sozusagen die "seelische Entlastung" (die nicht zwingend an meine Biographie geknüpft ist) und die therapeutische Beziehung. Diese ist für mich wichtiger, als die Methoden.
Klar werden jetzt einige wieder schreiben: " hast keine Freunde etc.". Und wieder werde ich erwidern:" doch, aber Therapie ist anders". Ich schätze besonders die Verschwiegenheit meiner Therapeutin und den Rahmen den diese besondere Beziehung bietet. Zwar gibt es bei letzterem Punkt immer mal wieder Irritationen, besonders wenn die Therapie lange dauert, aber das ist wohl die logisch-zwischenmenschliche Konsequenz.
Gruß LV
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Aber sollte man nicht das Ziel haben, für seine eigene Seele selbst am besten sorgen zu können - so grundsätzlich? Wenn man z.B. eine Familie gründet, dann muss man auch für die Seelen der Kinder sorgen. Das kann man am besten, wenn man auch für sich selbst sorgen kann. Wie gesagt: Ich meine das grundsätzlich.
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