Probleme zwischen Eltern und depressiven Partner

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Lena1410
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Probleme zwischen Eltern und depressiven Partner

Beitrag Fr., 06.07.2012, 08:02

Hallo ihr lieben,

ich muss mir das mal von der Seele schreiben.
Ich habe ein großes Problem mit meinen Eltern und meinem Freund. Mein Freund leidet seit gut 1,5 Jahren an schweren Depressionen. Jeder hier weiß wahrscheinlich wie das Leben dann ist, und das es unendlich viel Kraft, Geduld und Verständnis benötigt. Ich liebe ihn sehr, und bin bereit das mit ihm durchzustehen und unterstütze ihn wo ich nur kann! Ich spüre auch seine Liebe, und die Beziehung an sich (wenn man sich die Depression mal weg denkt) läuft super.

Das Problem sind meine Eltern. Ich bin ein Familienmensch, und hatte immer ein super Verhältnis zu meinen Eltern. Sie kennen meinen Freund nicht besonders gut, er möchte auch nie mit zu ihnen. Man muss dazu sagen, ich bin nicht gerade nach dem Standartprogramm mit ihm zusammen gekommen. Ich war verheiratet und habe mich aber unsterblich in meinen jetzigen Freund verliebt und mich scheiden lassen. Meine Eltern mochten meinen Ex sehr, und für sie ist eine Welt zusammen gebrochen. Das ganze ist jetzt schon über 2 Jahre her, und ich liebe meinen Freund wie am ersten Tag und bereue keine Sekunde meine Entscheidung.

Da es meinem Freund sehr sehr schlecht geht, möchte er meine Eltern nicht kennen lernen. Er fühlt sich nicht wohl, er fühlt sich so zu sagen als A..loch, das ihrer geliebten Tochter das Leben versaut. Weil er seit über einem Jahr krankgeschrieben zuhause sitzt und keine Ausbildung hat usw, sagen meine Eltern mir immer wieder, das ich mein Leben weg schmeiße und können es gar nicht verstehen Dass es eine Krankheit ist, die heilbar ist, er hinter der schwarzen Depressionsmaske so unheimlich lieb, intelligent, wunderbar und der Mann meiner Träume ist scheint sie gar nicht zu interessieren…

Das mein Freund nie mitkommt zu ihnen, und sie ihn in den 2 Jahren erst zwei- dreimal zu Gesicht bekommen haben, und ich bei allen Familientreffen, Feiertagen usw alleine bin, macht es auch nicht besser… Mittlerweile ist es schon zeimlich fest gefahren, und ich bin nervlich am Ende. Ich stehe so dermaßen zwischen den Stühlen, dass es mich fertig macht. Ich fange bei jedem Pille Palle an zu heulen und weiß nicht was ich noch machen soll. Ich fühle mich wie eine Puppe, an einem Arm zieht mein Freund und an dem anderen meine Eltern. Ich bin fix und fertig

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Freifrau
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 09:11

Hallo Lena,

Ich kann irgendwie beide Seiten verstehen. Dein Freund ist krank und fühlt sich nicht wohl bei Deinen Eltern, weil er wohl ihre Ablehnung spürt und Deine Eltern machen sich vielleicht Sorgen um Dich, weil (so nehme ich an) Du das Geld verdienst und er Dir in ihren Augen "auf der Tasche liegt".

Andererseits ist es natürlich Deine Sache, mit wem Du zusammen bist, denn Du bist erwachsen. Trotzdem wird Dir wohl nichts übrig bleiben, als dann eben auch die Gefühle Deines Umfeldes zu akzeptieren. Du musst Dich ja nicht immer rechtfertigen. Klar wäre es schöner, wenn es harmonisch wäre, aber so ist es nun mal nicht und daran wirst Du vielleicht auch so schnell nichts ändern können. Deshalb ist es vielleicht wirklich besser, wenn der Kontakt zwischen Deinem Freund und Deinen Eltern nicht so intensiv ist, auch wenn es Dir anders lieber wäre.

Was mich noch interessieren würde:

Tut Dein Freund etwas wegen seiner Depression, ist er in Therapie?

Weshalb ist er Dein Traummann, was lässt Dich mit ihm so glücklich sein?

Bitte verzeih meine Offenheit, aber nicht jeder würde eine Beziehung mit einem psychisch kranken Mann ohne Arbeit eingehen. Magst Du vielleicht seine Bedürftigkeit und damit verbundene Hilflosigkeit bzw. das Gefühl, gebraucht zu werden, jemandem helfen zu können?

Liebe Grüße
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Lena1410
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 09:40

Hallo Freifrau,

ich verstehe auch beide Seiten. Das macht es mir ja so schwer. Ich verstehe sehr gut meinen Freund, ihm geht es wirklich hundselend, und wenn er auf meine Eltern trifft spürt er wirklich ihre Ablehnung, wie du so schön gesagt hast. Und den Druck den meine Eltern ausstrahlen, er solle endlich auf die Beine kommen und sich nen Job suchen. Klar kann er im Moment da überhaupt nicht mit umgehen.

Und meine Eltern versteh ich auch. Ich weiß sie lieben mich und wollen nur das Beste und machen sich Sorgen, wie es weiter gehen soll, dass ich immer auf mich alleine gestellt sein werde (finanziell usw) und wie es geht wenn wir mal eine eigene Familie haben. Sie wollen nicht einsehen, dass es eine heilbare Krankheit ist. Das versuche ich ihnen oft zu erklären, aber es scheint mir, sie wollen das gar nicht hören.

Der Kontakt ist derzeit quasi nicht vorhanden. Das tut mir schon sehr weh, und ich hoffe das es sich irgendwann etwas entspannt. Derzeit is auch ein aktueller Vorfall... Ich muss nächste Woche operiert werden, und brauche jemanden, der mich zurück fährt weil ich dann nicht mehr fahren kann. Mein Freund hat leider keinen Führerschein, meine Mutter will mit. Mein Freund will mir natürlich beistehen, will aber nicht mit, wenn meine Ma mitkommt... :( und sie ist beleidigt, wenn ich mich von einer Freundin holen lasse, ist traurig und denkt ich will sie nicht dabei haben :( was soll ich da machen?


Er hat schon mehrere Versuche gehabt eine Therapie zu bekommen. Er war bei einem Psychiater, einer Tagesklinik und einem Gutachter. War alles erfolglos (die Tagesklinik hat er sich nur angeschaut, wollte dann nicht). Er hat jetzt einen Termin bei einem recht guten Psychotherapeuten, darauf baue ich alle meine Hoffnungen. Außerdem muss er (nach Verordnung der KK) nochmal zu einem Gutachter und danach wird geschaut was er am Besten machen kann.

Ich habe ihn ja nicht mit Depressionen kennengelernt. Als wir uns kennen und lieben gelernt haben, war er in einer Ausbildung und hatte Spaß daran. Er hat viel gearbeitet, war viel aus und in seiner Nähe hat es nur so gesprudelt vor Stärke und Anziehung. Er bringt mich zum lachen, er ist so lieb und sensibel und merkt sofort wenn irgendetwas mit mir nicht stimmt. Er beschützt mich wie den wertvollsten Schatz, ich kann mich immer, absolut immer, voll und ganz auf ihn verlassen. Ich fühle mich sicher und geborgen bei ihm, er kennt mich so gut wie niemals ein anderer. Er ist total zärlich und liebevoll. Ich kann mit ihm Gespräche auf Augenhöhe führen, und auch an ihm hoch blicken. Er hat immer eine starke Schulter, weíß immer was ich brauche und liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab. Er hat für mich einfach dieses gewisse etwas, den WOW-Effekt.
Das zu deiner Frage, warum er mein Traummann ist

In den schlimmen Phasen der Depression kommt es natürlich, dass einiges bis vieles davon nicht mehr sehr präsent ist, aber ich weiß das es da ist, und ich weiß wie er vorher war, bevor er krank wurde. Und ich würde alles geben, um ihn wieder zu bekomen...

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candle.
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 09:49

Hallo Lena1410!

Ich ahne wie es in deiner Familie läuft, kenne das ein wenig ähnlich, aber du hast nunmal einen Partner und der steht an erster Stelle vor deinen Eltern.

So würde ich das mit deinem aktuellen Krankenhausaufenthalt so machen, dass du das nur mit ihm begehst- also Taxi nehmen.

Das Mutter sich da beleidigt fühlt, kenne ich, aber sie muß auch lernen loszulassen, immerhin warst du ja nun auch schon mal verheiratet.

Wenn du auf deine Grenzen achtest, wird sie sich dem langfristig beugen müssen und kann durchaus Wunder bewirken.

Vielleicht siehst du das etwas als Probe zur Eigenständigkeit?

Viele Grüße!
candle
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 09:52

Also ich finde es schon übergriffig daß deine Eltern meinen ein Mitentscheidungsrecht dabei zu haben mit welchem Mann du zusammen bist.

Immerhin ist er kein Junkie, Alkoholiker oder Gewalttäter (wo ich ihre Reaktion verstehen würde).

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leserin
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:02

Hi,
wenn ich deinen Beiträge aus dem Co-Abhängigkeitsthema lese, wo du tiefe Einblicke in diese Beziehung gibst, kann ich deine Eltern gut verstehen.
Wenn man alles wegrechnet, was du dort beschreibst, ist die Beziehung toll? Hm, mir wär das zuviel an Kalkulation. Und vor allem dass er (unterm Strich) nichts tut, um aus der Depri rauszukommen, spricht halt für keine Änderung der Situation. Gehofft hast du damals schon, bis heute vergebens wie es scheint.
Lg
Leserin

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Lena1410
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:07

Hallo candle und münchnerkindl,

die Idee mit dem Taxi wäre ganz gut, aber das Krankenhaus ist gut 60km weit weg, das fände ich etwas teuer mit dem Taxi. Eine Freundin hat sich schon angeboten mich zu holen, und ehrlich gesagt wäre ich auch sehr viel entspannter wenn sie mich (uns) holt. Als wenn ich wüßte, dass mein Freund da eine Stunde oder länger alleine mit meiner Ma sitzt, und sie ihm wahrscheinlich irgendwelche Vorwürfe macht. Ihm gehts im Moment eh ziemlich bescheiden.

Aber als ich das mit meiner Freundin meiner Ma sagte, war sie zu tiefst zerstört, hatte sich schon Urlaub genommen und meint ich will sie nicht dabei haben. Habe manchmal das Gefühl, die beiden (Mutter + Freund) tragen einen Machtkampf auf meinem Rücken aus. Kann Quatsch sein, aber so fühlt es sich für mich an.

Eigenständig bin ich wohl, candle. Eigentlich hatte sie nie große Probleme mit dem Loslassen, es geht ihr glaube ich darum, dass ihr mein Freund nicht passt, und sie meint er könne mich im späteren Leben nicht versorgen.

Es liegt auch viel daran, dass sie ihn gar nicht kennen. Ich denke, würden sie ihn richtig kennen, wäre vieles anders. Aber er will es ja partout nicht, und unter Druck setze ich ihn damit auch nicht. Aber besser wird es dadurch nicht

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Lena1410
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Beiträge: 23

Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:16

leserin hat geschrieben:Hi,
wenn ich deinen Beiträge aus dem Co-Abhängigkeitsthema lese, wo du tiefe Einblicke in diese Beziehung gibst, kann ich deine Eltern gut verstehen.
Wenn man alles wegrechnet, was du dort beschreibst, ist die Beziehung toll? Hm, mir wär das zuviel an Kalkulation. Und vor allem dass er (unterm Strich) nichts tut, um aus der Depri rauszukommen, spricht halt für keine Änderung der Situation. Gehofft hast du damals schon, bis heute vergebens wie es scheint.
Lg
Leserin
Hi Leserin,
ja wir hatten Mitte April eine ziemliche Krise, weil er sich so festgefahren hatte und überhaupt nichts ändern wollte. Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass ich so nicht mehr kann, und ich gerne bereit bin mit ihm zusammen zu kämpfen, aber nicht alleine für ihn. Er solle etwas ändern und eine Therapie machen, bei der ich ihn unterstütze, aber wenn nichts passiert, und es weiterhin vor sich hin dümpelt bin ich weg.

Das hat ihn wohl zu denken gegeben, und seit dem gehts aufwärts. Er will. Und das merke ich. Er geht zu dem Therapeuten, er geht zu dem Gutachter. Er hat alle Anträge ausgefüllt, und ab und zu unternehmen wir auch wieder etwas zusammen!

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candle.
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:17

Naja, von diesem Versorger Dingens sind wir doch eh schon längst weg, oder? Heute ist Frau auch selbständig, kann sein, dass deine Mutter das aus ihrer Sicht anders sieht.

Zur Depression: Es ist ein langer schleichender Prozess, deshalb kann ich die Problematik mit deinem Freund schwer verstehen. Vielleicht ist er ja bipolar?

Also was ich noch sagen wollte: Deine Mutter ist ja auch beleidigt, wenn deine Freundin mitkommt, also kann das ja schon mal gar nicht mit deinem Freund zusammenhängen.

Dann finde ich den Punkt auch sehr ungewöhnlich sich schnurstracks aus einer Ehe zu verabschieden für einen neuen Mann. Das ist nicht gerade die "Norm". Vielleicht ist mit dir, in dir ja auch etwas nicht ganz stimmig?

Weißt du denn was der Grund für die Depression deines Freundes ist?

Verstehen tue ich das jetzt nicht mit der Fahrerei, wenn dein Freund dir da beistehen will und du eher deine Freundin oder Mutter bevorzugst, das ist schon auch ein wenig kränkend.

candle
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leserin
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Beiträge: 280

Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:25

und seit dem gehts aufwärts. Er will. Und das merke ich. Er geht zu dem Therapeuten, er geht zu dem Gutachter.
Er hat schon mehrere Versuche gehabt eine Therapie zu bekommen. Er war bei einem Psychiater, einer Tagesklinik und einem Gutachter. War alles erfolglos (die Tagesklinik hat er sich nur angeschaut, wollte dann nicht). Er hat jetzt einen Termin bei einem recht guten Psychotherapeuten, darauf baue ich alle meine Hoffnungen. Außerdem muss er (nach Verordnung der KK) nochmal zu einem Gutachter und danach wird geschaut was er am Besten machen kann.
Wie jetzt nochmal? Macht er nun Therapie oder war alles erfolglos?

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Freifrau
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Beiträge: 446

Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:34

Hi Lena,

ich glaube, Du bist zu sehr bei den anderen und nicht bei Dir. Wie sollen dann die anderen auf Dich achten, wenn Du es nicht tust? Ich habe das Gefühl, Du reibst Dich wegen beiden Seiten auf und möchtest es gerne allen recht machen und ich kann Dir sagen, dass Dir das nicht gelingen wird. Hast Du denn einmal Deiner Mutter gesagt, wie es Dir mit der Situation geht? Ich würde ihr sagen, dass es nicht gegen sie persönlich ist, aber dass ich mich lieber von meiner Freundin holen lasse, weil dann mein Freund dabei sein kann, da er sich in ihrer Gegenwart nicht wohl fühlt. Und wenn Du lieber hättest, dass Deine Mutter Dich holt, dann wäre das auch ok. Ich finde, Du solltest auf Dich schauen und nicht nur auf die anderen und den anderen aus DEINER Position sagen, wie es Dir geht und was Du Dir wünschst. Dann könnten nämlich auch mal die anderen überlegen, wie sie es Dir recht machen und nicht immer nur umgekehrt. So würdest Du vielleicht mal was an der Dynamik ändern.

Deinem Freund zu sagen, dass Du Dir wünscht, dass er etwas unternimmt, war sicher schon mal ein guter Schritt.

Liebe Grüße
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Lena1410
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 10:44

@ Leserin:
er war vorher mehr so sporadisch bei einem Psychiater, aber so richtig Therapie war das nicht. Und das mit der Tagesklinik wollte er auch nicht. Das meinte ich mit, es war erfolglos. Jetzt hat er sich selbst (!) um einen Termin bei einem Psychologen besorgt, was ein seeeehr großer Schritt für ihn war. Dieser Termin ist erst Ende August.

@ candle:
Sein Hausarzt meinte auch schon etwas von bipolar. Er kann es aber nicht genau sagen, weil er kein Fachmann ist.

Klar ist es nicht die Norm so schnell aus einer Ehe zu ziehen, und glaubt mir dass es damals auch alles andere als einfach war, und ich mehrere Monate zu diesem Prozess gebraucht habe. Aber wie gesagt, das Thema ist durch, und ich bereue es nicht. Das ist eine extrem lange Geschichte gewesen, und ich glaube, ich bin nicht die einzige die sich innerhalb einer Ehe neu verliebt hat...

Den Grund seiner Depression sollte hoffentlich der Psychologe herausfinden. Er sagt oft, er kommt mit dem Druck nicht klar. Den Druck in Arbeitswelt, sich fügen zu müssen, klein seine Arbeit verrichten und den Mund halten. Deshalb hat er auch seine Ausbildung geschmissen. Obwohl er so gut war! Danach war er bei einer Zeitarbeitsfirma, wo er sich buchstäblich den A... aufgerissen hat, für nichts, für Ausbeutung und Getrete. Ich denke, das hat ihm den Rest gegeben.
Zu seiner Veranlagung, seine Mutter und eine seiner Schwestern hat(te) auch Probleme.

Mit der Krankenhausgeschichte, ich sagte meiner Mutter von vornerein sie brauche sich nicht etxra Urlaub nehmen, es ist nur eine kleine Geschichte, kein Drama, das bekomme ich schon hin. Dann habe ich meine Freundin gefragt, die eh Zeit hatte. Als ich das meiner Ma sagte, es wäre alles geklärt, war sie zutieft getroffen, meinte sie hatte sich schon Urlaub genommen und ich wolle sie nicht dabei haben, sie könne sich aber denken wieso. Toll....
Mein Freund würde nicht mitkommen, wenn meine Ma fährt. Also einem von beiden kann ich es nicht recht machen

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Lena1410
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 11:00

Freifrau hat geschrieben:ich glaube, Du bist zu sehr bei den anderen und nicht bei Dir. Wie sollen dann die anderen auf Dich achten, wenn Du es nicht tust? Ich habe das Gefühl, Du reibst Dich wegen beiden Seiten auf und möchtest es gerne allen recht machen
Hi Freifrau,
danke für die Worte, genauso wie du es schreibst fühle ich mich.

Am liebsten würde ich wirklich mit meiner Freundin und meinem Freund fahren, weil das entspannter ist und ich meinen Freund gerne dabei haben würde. Das ist nichts gegen meine Mutter, aber ich weiß, dass sie dann totunglücklich sein wird, und das kann ich auch nicht haben
Und die Beziehung zwischen ihm und ihr wird dadurch auch nicht besser. Eher schlechter, weil sie dann meint, sie "darf" wegen ihm nicht mit. Ich werde wohl in aller Ruhe nochmal mit ihr reden müssen. Vielleicht kann ich es ihr irgendwie erklären.

Sie schießt manchmal dermaßen gegen meinen Freund wenn ich da bin, wird teilweise sogar beleidigend, und dann muss sie sich auch nicht wundern, wenn ich in solchen Situationen hinter ihm stehe, oder?!

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 11:09

Hm, Ausbildung geschmissen? Ist er sehr viel jünger als du oder hat er das länger nicht hinbekommen? Das ist ja auch ein Kriterium dafür, dass schon vorher nichts in Ordnung war mit ihm.

Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann würde ich ihm wieder zur Tagesklinik zuraten, weil die ihn medikamentös und unter Beobachtung gut einstellen können. Manche Therapeuten wünschen auch vor Aufnahme einer ambulanten Therapie einen Klinikaufenthalt vorzugsweise Tagesklinik.

Würde ich ihm also nochmal zuraten, er will doch auch "gesund" werden?

candle
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Lena1410
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 11:18

Er ist nur etwa ein Jahr jünger. Er hat lange hin und her getümpelt, nach der Schule mal dieses und mal jenes gemacht. Hier ein Jahr Berufsschule, hier ein langes Praktikum. Auch in alle möglichen Branchen - von Autoindustrie bis zur Altenpflege. Er konnte sich nie entscheiden. Bis er dann sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Und Koch werden konnte. Dann ging es irgendwie immer schlechter mit ihm, bis er dann ca. 4 oder 5 Monate vor der Prüfung alles an den Nagel gehängt hat. Und glaubt mir, ich habe mir den Mund fusselig geredet, er solle es doch die kurze Zeit noch weiter machen. Keine Chance.

Ich persönlich fände eine Tagesklinik auch sinnvoll, zumal er ja so überhaupt gar keine Aufgaben und Tagesstruktur hat. Aber da gibt es absolut keine Möglichkeit. Er hat da panische Angst vor. Er kriegt immernoch Zitteranfälle und Schweißausbrüche wenn es nur um das Thema Klinik geht. Er meint er hat einfach Angst. Angst woanders zu schlafen, wo anders sein zu müssen, fremde Menschen, Ärzte usw. Genau nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich weiß, dass es mit Zwang keinen Sinn macht. Und ich habe die Hoffnung, dass der Therapeut ihn da irgendwie drauf hin arbeiten kann...

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