Therapie ohne emotionale Bindung nicht möglich?

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Hamna
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Therapie ohne emotionale Bindung nicht möglich?

Beitrag Do., 05.07.2012, 00:52

Da mich das Thema doch sehr beschäftigt und auch generell interessiert, möchte ich es aus meinem Blog auslagern und mal einen extra Thread dazu eröffnen:

Mein Therapeut sagte gestern, eine erfolgreiche Therapie sei ohne emotionale Bindung des Patienten an den Therapeuten nicht möglich.

Ich kann das so irgendwie nicht annehmen.

Ist Therapie nicht auch (oder sogar in erster Linie) ein technischer Vorgang, der für sich allein funktioniert, funktionieren müsste, auch ohne emotionale Bindung?

Vielleicht will ich es auch nur so sehen, weil ich im Moment wieder mal überhaupt keine emotionale Bindung zu ihm spüre. Ich will nicht sagen, dass sie überhaupt nicht vorhanden ist, vielleicht ist sie ja da, sie war auch schon da, aber ich spüre sie momentan nicht. Vielleicht will ich es auch gar nicht? Oder sie ist tatsächlich nicht vorhanden, keine Ahnung. Und was würde sie auch nützen? Im Moment wüsste ich nicht mal, wie eine emotionale Bindung zu meinem Therapeuten sich anfühlen oder äußern würde. Offensichtlich bin ich da gerade total blockiert. Schon komisch irgendwie

Und ist es nicht auch irgendwie komisch, dass ein Therapeut eine emotionale Bindung des Patienten quasi voraussetzt für eine gelingende Therapie, selbst aber doch wohl kaum eine solche Bindung verspürt? (Wobei ich jetzt nicht Authentizität, Empathie etc. meine, die setze ich selbst bei meinem Therapeuten voraus.)

Wie ist eure Meinung dazu, und wie äußert sich bei euch eine emotionale Bindung zum Therapeuten bzw. wie fühlt es sich für euch an?


Rat- und schlaflose Grüße zur Nacht von Rilke

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Widow
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Beitrag Do., 05.07.2012, 01:10

Liebe Rilke,

vorhin in Deinem Blog las ich das schon und verstand es überhaupt nicht. Nun hast Du einen Thread damit, dafür (wie sagt man da?) eröffnet - und ich verstehe es weiterhin überhaupt nicht:
Rilke hat geschrieben:Mein Therapeut sagte gestern, eine erfolgreiche Therapie sei ohne emotionale Bindung des Patienten an den Therapeuten nicht möglich.

Ich kann das so irgendwie nicht annehmen.

Ist Therapie nicht auch (oder sogar in erster Linie) ein technischer Vorgang, der für sich allein funktioniert, funktionieren müsste, auch ohne emotionale Bindung?
Was ich nicht verstehe, ist Folgendes:
1. Wie kann eine Begegnung von Mensch zu Mensch ohne Emotion ablaufen?
2. Wie kann eine psychotherapeutische Begegnung ohne "emotionale Bezugnahme" (um den Begriff "emotionale Bindung" mal ein wenig anders zu fassen) beider Seiten aufeinander gelingen?
3. Was meinst Du mit dem "technischen Vorgang" (mir kam vor meine Eisbärenaugen ein Metallkorpus samt elektronischer Anschlüsse, man könnte das Bild also auch Roboter nennen)?
4. Dein "Nicht-Annehmenkönnen" ist doch auch eine emotionale Reaktion, nicht nur eine intellektuelle oder mentale oder wie immer Du das nennen magst. Geht denn für mensch überhaupt Reagieren ohne Emotion? (Das soll ja angeblich für Autisten gelten. Mag sein, doch dann gilt auch: So wenig, wie die sich in mich hineinfühlen können, so wenig kann ich mich in sie hineinfühlen. - Und Du, liebe Rilke, bist, soweit ich erlebt habe, keine Autistin.)

Aus Psychoanalysepatientinnensicht würde ich Dich fragen wollen, ob Du Deine "Abwehr" emotionalen Einlassens oder emotionaler Bindung nicht mal zum Thema machen könntest - aber das mag mehr ich als Du sein ... puh, schwer, schwer, schwer!

Gleichwohl herzlich (und heutenacht nochmal so einen für Dich maßgeschneiderten Schlusssatz krieg ich nicht mehr hin, sorry)
Widow


Jenny Doe
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Beitrag Do., 05.07.2012, 03:45

Hallo Rilke
Mein Therapeut sagte gestern, eine erfolgreiche Therapie sei ohne emotionale Bindung des Patienten an den Therapeuten nicht möglich.

Ich kann das so irgendwie nicht annehmen.

Ist Therapie nicht auch (oder sogar in erster Linie) ein technischer Vorgang, der für sich allein funktioniert, funktionieren müsste, auch ohne emotionale Bindung?
Eine Antwort auf deine Fragen könnten Psychotherapien liefern, die übers Internet stattfinden (wo die Beziehung zum Therapeuten eine untergeordnete Rolle spielt) anstatt unter der Face-to-Face-Bedingung. Wenn eine emotionale Bindung des Patienten an den Therapeuten unerlässlich wäre, dann dürften Online-Therapien nicht wirksam sein:
(...)
Schrieken hat mit demselben Therapieplan Traumapatienten sowohl übers Internet als auch im persönlichen Gespräch behandelt und festgestellt: "Bei "Interapy" kommen sie oft schneller auf den Kern ihrer Probleme als im Gespräch." Das Ergebnis beider Therapien sei etwa gleich, aber im Internet stelle sich der Erfolg schneller ein. Die Schwelle, die vor der Therapie überwunden werden muss, sei geringer als bei der Behandlung von Angesicht zu Angesicht. "Das ganze soziale Ritual, um Vertrauen aufzubauen, entfällt."
(...)
Computer statt Couch
Psychotherapie übers Netz
http://www.n-tv.de/936071.html

Ich denke aber, dass es da Unterschiede zwischen Klienten gibt. Jemand, der eine Persönlichkeitsstörung hat wird der Beziehung zum Therapeuten mehr Bedeutung schenken, als jemand, der z.B. "nur" eine Angststörung hat.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Anne1997
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Beitrag Do., 05.07.2012, 05:50

Es gibt sicher große Unterschiede.
Jenny Doe hat geschrieben:Psychotherapien liefern, die übers Internet stattfinden (wo die Beziehung zum Therapeuten eine untergeordnete Rolle spielt)
Meine Erfahrung: ich habe ein massives (für mich sehr peinliches) Problem mal vor ca. 5 Jahren über eine längere Online- Beratung bei einer Therapeutin geklärt, weil ich das nicht mit meinem Therapeuten bereden wollte. Das Problem hat sich geklärt, durch beide "Verfahren" wohl.
Was für mich "online" immer da war: eine Beziehung, allein schon durch das Warten auf die Post, auf die Ansprache, das spürbare, einfühlsame - gegenseitige - Eingehen auf die Posts, Widersprüche, Nachfragen, auch ein schöner, bewusster Abschied. - Für mich (das kann natürlich für andere komplett anders sein) war das auch eine Beziehung, in der ich mich viel leichter öffnen konnte, weil wohl das "soziale Ritual" des Sich-Kennenlernens wegfiel und weil das so Schambesetzte (bezüglich des mir Peinlichen an meinem Thema) durch die direkte Begegnung fehlte. Mein "realer" Therapeut wusste davon, dass ich ein Thema anders geklärt habe. Für mich war das eine wertvolle Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin.

Und für Dich Rilke: die emotionale Bindung zu meinem Therapeuten fühlt sich gut an, herzlich, auch distanziert (mit dem Wissen um den unterschiedlichen Lebensraum), warm, lebendig, froh, aufwühlend, mal näher, mal ferner.
Denke ähnlich wie Widow, dass Emotionen immer dabei sind, auch wenn man diese momentan nicht spürt.

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leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 07:46

Was meinst du, Rilke, denn mit 'technischem Vorgang'?

Ein technischer, beziehungs-loser Vogang wäre dann in diesem Zusammenhang das Lesen eines Buches: Dem Autoren ist es völlig egal, ob ich nun sein Buch lese. Er kann sich nicht auf mich beziehen, wenn ich Fragen oder Anmerkungen habe. Du könntest also ein Buch zu deiner Problematik lesen und dann sehen, ob sich etwas an deinen Problemen ändert...

Zum anderen würde ich das mit dem 'emotional' auch nicht überbewerten: Vielleicht klingeln da bei dir Alarmglocken aus früheren Erfahrungen, die dich misstrauisch werden lassen (im Sinne von: "Was will der Kerl eigentlich von mir?")? 'Emotional' bedeutet ja nicht, dass man nun zwangsläufig wahnsinnig eng zusammenrückt und so etwas wie gegenseitige Liebe empfindet

Er meinte vielleicht einfach nur, dass man sich aufeinander einlassen muss, wenn man eine Therapie macht. Nicht nur der Patient muss sich dem Therapeuten anvertrauen, sondern der Patient muss auch das Gefühl haben, dass der Therapeut mehr gibt als nur seine Ohren und seinen Mund - ach, wie kitschig ist das denn? -, aber er muss halt auch sein Herz öffnen!

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candle.
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Beitrag Do., 05.07.2012, 08:04

Hallo Rilke!

Ich verstehe die Frage auch nicht und würde sie mir selber auch nicht stellen, weil es für mich normal ist. Ich glaube wir beide machen ein und dasselbe Therapieverfahren und da ist das Thema nie gefallen.

Im Blog hast du ja eine Antwort bekommen und denke, du fragst nach, weil du eben Bindungsschwierigkeiten hast, nicht unbedingt nach Außen sichtbar, aber in dir drin mit diesen Schwankungen.

Irgendwo empfinde ich deinen Therapeuten beim Lesen ein bißchen als Schleimer und das er zu sehr darauf rumreitet irgendwie, denn eure Bindung ist ja vorhanden, vor allem wenn du regelmäßig hingehst, ist es doch schon eine Bindung.

Ich weiß ja nicht was du dir insgeheim für fragen stellst? Ob er dich mag, liebt oder blöde findet? Weiß ja nicht was da in deinem Kopf vor sich geht, eben weil ich dazu keine Gedanken und Sorgen habe. Du kannst es mir aber gerne erklären was da in dir vorgeht?

Bindung ja, aber die Formen sind recht unterschiedlich, ich denke da gibt es unterschiedliche Faktoren. Ich brauche halt selber im Moment Regelmäßigkeit und Zuverässigkeit und habe das insofern als das die Stunden schon für Monate terminlich festliegen.

Viele Grüße!
candle
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Hamna
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Beitrag Do., 05.07.2012, 08:54

Letzte Nacht schrieb ich schon eine Antwort auf deinen Beitrag, liebe Widow, der sich beim Abschicken dann leider in Nichts auflöste.

Ich versuche es nochmal:

Dass mein momentanes Empfinden bzw. Nichtempfinden irgendwie was autistisches hat, kam mir auch schon in den Sinn. Allerdings bezieht es sich ausschließlich auf den Therapeuten, nicht auf andere Personen, die mir irgendwie nahe stehen.

Zu deinen einzelnen Punkten:
1. Wie kann eine Begegnung von Mensch zu Mensch ohne Emotion ablaufen?
Doch, ich denke, das kann. Denn für mich findet die Begegnung hier eher nicht von Mensch zu Mensch statt sondern von Mensch zu Therapeut. Ich meine, der Therapeut (re-)agiert ja eher nicht so, wie er das rein als Mensch tun würde, sondern hat sein Augenmerk, auch bei seinen eigenen Reaktionen doch eher darauf gerichtet, "therapeutisch" auf den Patienten einzuwirken. (Ach herrje, letzte Nacht konnte ich das irgendwie besser ausdrücken )
2. Wie kann eine psychotherapeutische Begegnung ohne "emotionale Bezugnahme" (um den Begriff "emotionale Bindung" mal ein wenig anders zu fassen) beider Seiten aufeinander gelingen?
Auch hier: ich glaube nicht, dass (m)ein Therapeut emotional reagiert, sondern eher nach therapeutischen Maßgaben. Was wohl auch gut ist, denn wenn mein Therapeut mal emotional reagiert, richtet sich das eher gegen mich. Bisher zweimal passiert, und er nannte es im Nachhinein mich "wachrütteln".
3. Was meinst Du mit dem "technischen Vorgang" (mir kam vor meine Eisbärenaugen ein Metallkorpus samt elektronischer Anschlüsse, man könnte das Bild also auch Roboter nennen)?
Ja, ich nenne es auch gern mal "Thera-Maschine" . Aber Therapie funktioniert ja nach bestimmten Maßgaben, oder auch Techniken. Emotionalen Bindung, sofern vorhanden, macht ja allein auch noch keine gute Therapie.
4. Dein "Nicht-Annehmenkönnen" ist doch auch eine emotionale Reaktion, nicht nur eine intellektuelle oder mentale oder wie immer Du das nennen magst. Geht denn für mensch überhaupt Reagieren ohne Emotion?
Reagieren ohne Emotion geht wohl immer da, wo man selbst nicht emotional involviert ist, und ich gehe davon aus, dass das auf meinen Therapeuten zutrifft, und natürlich nicht nur auf ihn. Was mich angeht, das Nicht-Annehmenkönnen, was sich ja auf seine Aussage bezieht, sehe ich auch nicht emotional. Es ist eher so, dass ich durch die Aussage eben gemerkt habe, dass ich wohl keine emotionale Bindung zu ihm habe.

Obwohl die eben zeitweise wohl schon da war, irgendwie. Nur, entweder hat sie sich verflüchtigt, oder ich sperre mich unbewusst dagegen. Anders wäre es mir sicher lieber. Glaube ich zumindest. Irgendwie fühle ich mich wie abgeschnitten von der therapeutischen Beziehung.


(Habe heute extrem Probleme mit der Internet-Verbindung, daher schicke ich schon mal schnell ab. Candle und Titus noch nicht gelesen.)

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carö
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Beitrag Do., 05.07.2012, 09:33

hallo rilke,

ich finde das auch etwas too much ausgedrückt, dass therapie ohne emotionale bindung nicht funktionieren kann. ist aber sicher auch kontextabhängig zu verstehen. denn der satz fiel ja nicht allgemeingültig gemeint nehme ich an, sondern der satz wurde zu dir in deiner therapie auf dich bezogen gesagt.

dennoch würde ich auch sagen, dass einen therapie ohne die beteiligung von emotionen nicht funktionieren kann. ein rein technischer vorgang allein kann es nicht sein. selbst eine sehr umgrenzte konfrontationstherapie zB um höhenangst abzubauen oder ähnliches fuktioniert ja auch wegen (vermutlich nicht nur) der vertrauten anwesenheit des therapeuten oder dem wissen, dass man später darüber einem interessierten menschen berichten wird. ohne diese beziehungserfahrung hätte man es ja längst im selbstversuch überwinden können.
ich denke, dass die erfahrung - auch die emotionale erfahrung, die sich um die auseinandersetzung mit dem zu bearbeitetenden thema dreht, immer gekoppelt ist mit der emotionalen erfahrung, die man dem beteiligten therapeuten entgegenbringt - im besten fall also eine positive emotionale besetzung der therapieerfahrung.

wenn es um tiefgreifendere probleme / störungen geht, glaube ich allerdings auch, dass eine veränderung ohne tiefgreifende emotionale erfahrung, nennen wir es eben bindungerfahrung, kaum möglich ist. wir menschen lernen ja am meisten von anderen menschen bzw. zusammen mit anderen menschen, brauchen die "rückkopplung" bzw. spiegelung des selbst im anderen und das ist ohne emotionales erleben / bindung eigentlich nicht das, was nachhaltig verändern kann - denke ich auch, ja... wenn mir jmd. etwas über mich rückmeldet, dem ich neutral oder gleichgültig gegenüber stehe, wird das weniger wirkung zeigen, als wenn es jmd. für mich bedeutsames ist. es geht ja um tiefe veränderungsprozesse des selbst bzw. um die überwindung von entwicklungshemmungen und nicht um etwas alltägliches.

vielleicht wollte dein therapeut darauf hinaus, dass es da eine lücke gibt in deinem erleben, die möglicherweise ein selbstschutz ist. ohne bindung, ohne emotionen ist man nicht so verletzlich.

LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Honig
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Beitrag Do., 05.07.2012, 09:41

wenn die emotionale Bindung an den Therapeuten keine Rolle spielen würde (aus Klientensicht), dann müsste es dem K. eigentlich am A. vorbeigehen, wenn jede Woche ein neuer Therapeut, eine neue Therapeutin die Therapie da weiterführen würde, wo der/die vorherige Th. aufgehört hat. Oder?

ich stelle mir gerne vor, wie gleichgültig ich meiner Therapeutin in der Zeit zwischen den Therapiestunden bin. Sie ist verbindlich in ganz genau gesteckten Grenzen. Zeit, Ort, Kommunikationswege außerhalb der festgelegten Termine. Darüber hinaus bindet sie nichts an mich.

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Atara
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Beitrag Do., 05.07.2012, 09:41

Du bekommst hier eh nur subjektive Meinungen zu hören.
Aber ich kann mir, als Psychoanalyse-couchlerin, eine Therapie ohne emotionale Bindung nicht vorstellen
und ich glaube auch, dass diese ohne emotionale Bindung nicht zum Heilerfolg beiträgt. (sicherlich auch Störungsabhängig).
Was sagte meine Analytikerin gestern zu mir: "Nur die Liebe heilt"!
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:12

Hi Rilke,
ich wundere mich auch und trotzdem nicht über diesen Thread, den man mal wieder als erneuten Nebenschauplatz betrachten könnte.
Wirklich ALLES was du bisher über deine Therapie, deinen Therapeuten erzählt hast, ist aus meiner Sicht ein ziemlich wirrer undurchsichter Haufen an Aussagen und ich frage mich ja schon lange welchen Sinn diese Therapie überhaupt hat. Mir kommt das manchmal echt vor wie sone Pseudotherapie (mit welchem Motiv auch immer). Und ich frage mich auch, ob du dafür - müsstest du es selbst bezahlen wie z.b. in Ö üblich - auch nur einen Cent hergeben würdest.
Hab auch dich schon mal gefragt was dein eigentliches Therapieziel ist und was genau überhaupt als Erfolg durch/in der Therapie zu werten wäre. Ich hab's bis dato nicht rausgefunden. Du? Ich hab nicht den Eindruck. Hast du das überhaupt je mit ihm definiert? Oder holpert ihr tatsächlich im Blindflug völlig plan- und ziellos durch diverse Themengärten wie es mir den Anschein macht?

Irgendwie scheints dir immer nur um deine Beziehung zu ihm, seine Beziehung zu dir und Analysen von Aussagen von ihm zu gehen, wie er dich nun findet und wie du ihn nun findest .... sprich um Zwischenmenschliches/Emotionales zu gehen. Wobei dir das helfen soll, ist mir rätselhaft. Denn 99% der Probleme die du hier im Forum beschreibst sind von völlig anderer Sorte. Und all die scheinen in deiner Therapie kaum Raum zu finden.
Diese ständigen ? in Bezug auf deine Therapie bzw. noch viel mehr auf deinen Therapeuten selbst, euer Verhältnis ... dieser Thread stellen für mich also höchstens ein zusätzliches Thema dar, welches du dir noch oben drauf packst.

Daher meine erster und einziger Gedanke zum Thema: Wozu? Und hast du echt keine anderen Sorgen?

Lg
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leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:32

Was soll denn die Frage, ob sie andere Sorgen hat??? Offensichtlich beschäftigt sie das - muss sie das vor dir irgendwie rechtfertigen?

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Tristezza
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:43

titus2 hat geschrieben:Was soll denn die Frage, ob sie andere Sorgen hat??? Offensichtlich beschäftigt sie das - muss sie das vor dir irgendwie rechtfertigen?
Offenbar schon - Leserin ist so ne Art Co-Therapeutin von Rilke.

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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:50

@ titus2
Muß ich mich vor dir rechtfertigen? Die selbe Antwort gilt auch für deine Fragestellung.
Rilke kann damit tun und lassen was sie will. Sie kann
hier antworten, sie kann darüber nachdenken, sie kann es sich im Stillen beantworten, die Frage als Frechheit meinerseits betrachten und mir verbal eins überbraten, es ignorieren - ganz wie ihr beliebt. Apropos ignorieren - da war doch was!


leberblümchen
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Beitrag Do., 05.07.2012, 10:56

Der Spruch "hast du keine anderen Sorgen" ist eine absolute Frechheit! Wenn dir das nicht passt, dass man das bemerkt, ist das dein Problem - und damit kannst DU dann machen, was du willst.

Wenn man in therapeutischer Behandlung ist, dann ist es gerade gut, wenn man seine Gedanken unzensiert kommen und gehen lässt - ohne daran denken zu müssen, ob das jetzt irgendwie tugendhaft oder vernünftig oder angemessen ist. Alles, was an Gedanken da ist, darf auch da sein. Und natürlich spielt (in psychodynam. Therapien womöglich intensiver als anderswo) die Beziehung zum Therapeuten immer eine zentrale Rolle - und wenn es nur insofern ist, als man sich fragt, ob man überhaupt eine Beziehung HAT...

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