Akute Schlafstörung - keiner will helfen

[Artemisea]

Hallo,
habe dieses Forum durch Zufall gefunden und hab auch ka, ob ich hier richtig bin. Aber langsam weiß ich mir nicht mehr zu helfen:

Mein Mann hat aufgrund einer Mandelentzündung Antibiotika genommen. Soweit sogut, 2 Tage später kamen dann normale Erkältungsbeschwerden dazu, also besorgten wir ein ganz normales Nasenspray (Nasic) und so sachen wie Pinimenthol zum inhalieren. Seit der Einnahme dieses Nasensprays hat er nun nicht mehr geschlafen. Das ganze ist jetzt 3-4 Tage her und er leidet mittlerweile wirklich auch körperlich unter dem Schlafentzug.

Der Hausarzt gab ihm erst ein pflanzliches Mittel (Pascosedon). Als das auch nicht half, bekam er Adumbran. Dieses sollte auf jeden Fall helfen.

Tja, tut es aber leider nicht!!! Der Hausarzt sagt jetzt, etwas stärkeres könne er ihm nicht geben, andere Ärzte (Krankenhaus) lehnen ein Behandlung einfach ab mit der Begründung, es wäre schon nicht so schlimm.

Auch wenn 3-4 Tage nicht lange klingen, so ist es für ihn (und für mich mittlerweile auch, da ich jetzt auch nicht schlafe um ihn nicht im stich zu lassen) eine Quaal. Sobald er daran denkt ins Bett zu gehen, bekommt er Herzrasen, weil er Angst hat, wieder stundenlang ohne Erfolg im Bett zu liegen.

Aus meinen Beobachtungen und seinen genauen Schilderungen weiß ich, daß er fast einschläft, dann aber plötzlich aufwacht. Am Anfang der Erkrankung noch mit der Angst keine Luft zu bekommen, nun mit dem Gedanken:" Jetzt wäre ich fast eingeschlafen".

Äußerliche Umstände sind in Ordnung, keine plötzlichen Veränderungen in der Lebenssituation.

Normale Einschlaf-Tricks natürlich ausprobiert: Raumtemperatur gesenkt, Heißes Bad, Tee, körperliche Anstrengung (Schwimmen) um ihn müde zu machen.


Bin echt verzweifelt, da kein Arzt helfen will. Was kann man machen bzw. woran kann es liegen?

Ich hoffe auf Antworten

Gruß Arte

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[Zwiebel]

Auch wenn 3-4 Tage nicht lange klingen, so ist es für ihn (und für mich mittlerweile auch, da ich jetzt auch nicht schlafe um ihn nicht im stich zu lassen) eine Quaal. Sobald er daran denkt ins Bett zu gehen, bekommt er Herzrasen, weil er Angst hat, wieder stundenlang ohne Erfolg im Bett zu liegen.

Aus meinen Beobachtungen und seinen genauen Schilderungen weiß ich, daß er fast einschläft, dann aber plötzlich aufwacht. Am Anfang der Erkrankung noch mit der Angst keine Luft zu bekommen, nun mit dem Gedanken:" Jetzt wäre ich fast eingeschlafen".

Hallo Artemisea,

Der Körper holt sich den Schlaf den er braucht auch ohne das es bemerkt wird. Was ihn hindert ist die Psyche und am besten wäre, wenn kein großer Wirbel drum gemacht würde. D. h.: du schläfst- warum sollst du denn nicht Schlafen? Solche Form der Solidarität ist ja wohl unangebracht. Du hilfst ihm nicht und schadest dir. Es besteht die Gefahr dass er die Angst so verinnerlicht das er die Probleme chronifiziert. Also - versucht es gelassener zu nehmen. Milch mit Honig vor dem ins Bett gehen und zur Ruhe kommen. Entspannungsübungen helfen oft dabei.

Gruß

Zwiebel (selbst lange mit Schlafstörung herumgeschlagen)

[lemon]

Oder mal die Nacht auf der Couch verbringen, da ist dann der "Schlafzwang" nicht so groß und stellt sich eventuell von alleine ein.
Mir hilft das zumindest, da ich hin und da auch Schwierigkeiten mit dem Schlafen haben. Wenn es soweit ist, wandere ich auf die Couch und meist finde ich dann zumindest ein bißchen Entspannung und Ruhe.
Lieben Gruß
lemon

[Sabrina187]

Hey Artemisea...
Ich kenne dieses Problem, hatte das ne lange lange Zeit und ich kann mir gut vorstellen wie dein Mann sich fühlt, wenn es auf die Schlafenszeit zu geht...
Aber wie Zwiebel schon schrieb ist das ein Psychisches Probelm, er setzt sich selbst zu sehr unter Druck...das ist fast wie ein Teufelskreis!!!
Ich hab mir sämtliche Schlaf und Beruhigungstabletten rein gepfiffen, nur weil ich eine einzige Nacht schlafen wollte...mit dem Ergebniss das ich zwar endlich eingeschlafen bin, aber nach 2 stunden total verkatert wieder wach wurde und der nächste Tag durch das Medikament noch viel schlimmer war...weil mein Körper sich noch viel schlapper fühlte!!
Mein Arzt, der für mich der Beste ist, riet mir auch von Schlaftabletten ab, ganz einfach weil der Körper sich viel zu schnell an sowas gewöhnt und das "natürliche" Einschlafen danach so gut wie unmöglich wird...
Es gibt so kleine Tricks, die mir damals halfen...das wichtigste ist den Kopf frei bekommen!!!
Am Abend im dunkeln spazieren gehen,kurz vor dem zu Bett gehen, eine Tasse warme Milch oder Tee trinken, Schlafsocken anziehen(hört sich doof an, ist aber wichtig!!) und vor allem KEIN Fernsehen oder Musik am Abend!!! Aber so 2-3 Seiten aus einem Buch lesen...
Vor allem dürft ihr aus diesem "Nichtschlafen" kein Ritual machen!! Ich finde es sehr solidarisch von dir wach zu bleiben, halte es aber für Kontraproduktiv!! Denn dann geht ihr beide davon aus das er eh nicht schlafen wird und dann passiert das auch genauso!!Du musst ihm den druck nehmen...den Kopf frei machen!!
Alles Gute und liebe Grüße,
Sabr!na

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[Artemisea]

Danke erstmal für eure Tips!

Nach viel hin- und hergerenne haben wir jetzt einen Arzt gefunden, dessen Diagnose auch paßt:

Da mein Mann seit Jahren im 3-Schichtdienst arbeitet, scheint sich bei ihm ein dauerhafter Serotoninmangel eingestellt zu haben.

Jetzt hat er erstmal eine Spritze bekommen und für die Nacht richtige Schlaftabletten, um erstmal wieder auf ein normales Level zu kommen.

Und siehe da: er hat letzte Nacht tatsächlich 4 Stunden geschlafen!

Nach Ostern geht die Behandlung dann richtig los und ich bin guter Dinge, daß sich dann alles wieder in normale Bahnen einspielt.

Traurig finde ich es allerdings trotzdem, daß bis auf diesen jetzt, kein Arzt die Sache ernstgenommen hat und man mit Tips wie warm baden abgespeist wurde, statt mal richtig zu untersuchen.

Naja, wie gesagt, danke für eure Tips, die trotz der Schlafmittel auf jeden Fall ne unterstützende Hilfe sind.

Gruß

[Sabrina187]

Hey du...
Uihh das freut mich aber für dich und vor allem natürlich für deinen Mann!!!
4 Stunden is ja schon mal ein Anfang...
Ja mein bruder hatte nach Jahre langer Schichtarbeit auch Probleme...Ich denke das ist auch, weil man ja keinen festen Rhytmus mehr hat!!

Es ist verdammt schwer einen kompetenten Arzt zu finden, der sich dem Problem mit genügender Ernsthaftigkeit annimmt...vielleicht weil sie nicht wirklich nachvollziehen können, wie belastend es ist, wenn man nicht schlafen kann??
Naja, jetzt habt ihr ja einen gefunden und es freut mich das euch geholfen wurde...
Dann mal gutes schlafen und alles Liebe,
Sabrina

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