Völlig überfordert...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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hope_81
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Völlig überfordert...

Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:40

Hall an alle da draußen
Da ich neu bin und mich mit den Gepflogenheiten dieses Forums noch gar nicht auskenne, hoffe ich das ich mit der Eröffnung eines neuen Threads nicht gegen irgendwas verstoße
Ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich heiße Tanja, bin 31 Jahre alt und gerade dabei zu studieren. Mein Grund mich hier anzumelden ist folgender, ich fühle mich in meiner Therapie nicht verstanden und hoffe hier ein paar Meinungen zu finden. Um es Euch verständlich zu machen muss ich leider seeeeehhhhhr weit ausholen und ich hoffe jemand findet die Muße sich diesen Text durchzulesen
Nun das ich einen an der Waffel habe weiß ich seit ich denken und mich reflektieren kann, im Alter von 13 wurde ich Magersüchtig etc. Meine Kindheit war nicht wirklich der burner und ein paar negative Beziehungserfahrungen vervollständigten mein sein... Im Alter von 28 nahm mein persönliches Drama seinen Lauf, ich begann eine Psychotherapie. Nun muss ich dazu sagen, dass ich was den ganzen Bereich betrifft wirklich absoluter Laie war und einfach nur dankbar darüber war, endlich einen Therapeuten gefunden zu haben
Die Therapie gestaltete sich aber als Farce, was wohl auch an meiner Unfähigkeit zu reden lag. Zumindest steigerte ich mich in aller Vermutungen meines Therapeuten so rein, dass ich mich dann völlig erwartungskongruent in der Klapse wiederfand , nachdem ich einen auf Selbsttötung machte, weil mir nichts besseres einfiel, ich denke die ganzen Zusammenhänge diesbezüglich zu schildern, würde den Rahmen gänzlich sprengen
In der Klinik angekommen haben sie mich mit Etiketten von schizotypisch, bis soziophob, von dependent unsicher bis borderline und psychopathisch versehen, um dann doch lieber bei borderline zu bleiben. So weit so gut...ich fühlte mich jedoch überhaupt nicht gut aufgehoben und auch nicht verstanden. Den Menschen, denen ich in der Klinik begegnete bestätigten mir eigentlich nur, dass ich mich mit ihnen nicht identifizieren konnte, sprich sie teilten mein Leiden nicht, ich verstand sie nicht und sie mich nicht
ich entließ mich aus der Klinik ohne Besserung und begann eine neu Psychotherapie... Der Therapeut machte alles mit mir, Gruppentherapie, "normale§ Therapie, dauernd Pausen, EMDR ohne Erfolg usw... Lag mir Achtsamkeit nahe usw usw...immer mit dem gleichen Effekt, ich sei normal, meine Gedanken seien normal, er habe den Eindruck ich würde ihm was verkaufen wollen, meine Es kann man nicht heilen, da nach 17 jahren zu manifest, mein Alkoholmissbrauch sei ein Symptom mit dem er sich nicht aufhalten will, das ich Stimmen in meinem Inneren höre, die schreien und weinen sei völlig normal und überhaupt....seit 2 Jahren bin ich bei ihm und anstatt besser wird alles immer schlimmer Ich erwähnte zu Anfang, das ich nicht weiß wer ich sei ( das wäre nicht schlimm), nicht wisse was ich will, keine Ziele und keine Perspektiven habe, ich meinem Freund die (sorry für den Ausdruck) Fresse e*ngeschl*gen habe usw...glaubt er mich nicht, ein so zartes Wesen kann keinen Erwachsenen sch**gen. Überhaupt nimmt er mich nicht für voll....
Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, wem ich trauen soll, was ich glauben soll
red ich mich selber nur schlecht?
Kennt das einer, fühlt sich noch jemand nicht ernst genommen?
Ich trau mich leider nicht ihm meine Meinung zu sagen...
HILFE
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
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tebea
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 22:07

Hallo und herzlich willkommen im Forum! Auch mir ging es so, als ich vor vielen Jahren eine Therapie besuchte. Wahrscheinlich erwartest du jetzt eine etwas komplexere und längere Antwort, aber ich würde mal sagen: wenn es wirklich so ist, dass es dir so vorkommt, dass die Dinge nur schlimmer werden und du dich noch dazu nicht ernst genommen fühlst - dann würde ich den Therapeuten wechseln. Das habe ich damals übrigens auch gemacht. Glaub mir, wenn man sich nicht ernst genommen oder aus irgendeinem anderen Grund nicht wohl behütet fühlt, kann auch gar nichts weitergehen, da kein Vertrauen mehr da ist. Da es mich selbst damals sehr belastet und wütend gemacht hat, dass ich das Gefühl hatte nicht ernst genommen zu werden, weiß ich wie das ist und kann dir wirklich nur raten: wechseln!!
Wer suchet, der findet.

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Tarengrim
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Beitrag Do., 14.06.2012, 06:28

Nun, es ist immer schwer objektive Aussagen anhand eines Textes zu machen. Immerhin wird nur die eine Seite präsentiert. Aber wenn alles so ist wie beschrieben, dann ja, such dir einen neuen Therapeuten. Da gibt es schön langsam schon mehr als Sand am Meer und wenn einer nicht passt gehst du zum nächsten.

Wie kommt es, übrigens, dass du das Wort Schlagen nicht ausschreibst und immer mit Asterisk (*) maskierst? Bei Kraftausdrücken würde ich es verstehen, aber hier?

Und nur um dich darauf hingewiesen zu haben, dein Profil zeigt männliches Geschlecht, dein Name (Tanja) deutet auf eine Dame hin, würde das vielleicht korrigieren, um Verwirrung zu vermeiden.

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hope_81
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Beitrag Do., 14.06.2012, 18:21

Hallo Tabea,
vielen lieben Dank für Deine Antwort, ja ich denke das wird auch das Beste sein!

Hallo Tarengrim,
erstmal Danke für Deinen Hinweis bezüglich meines Geschlechts im Profil
Warum ich schlagen nicht ausgeschrieben habe? Ich bin mir bei den Regeln hier noch nichtso sicher und daher lieber einmal zu übervorsichtig aber auch hier danke für den Hinweis;)
Ja ich bin mir bewusst, dass Texte immer subjektiv und einseitig sind. Ich weiß auch das es mehr Sinn machen würde mit meinem Therapeuten zu sprechen, aber da weiß ich nicht so genau wie ich das anstellen soll, weil sich ziemlich viel in der letzten Zeit aufgestaut hat und ich leider nicht zu den Menschen gehöre die mutig sind und die kritisieren können. Aber ich denke ich muss jetzt einfach mal über meinen Schatten springen, sonst wird es wohöl bei dem nächsten Therapeuten auch nicht besser.
Liebe Grüße
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Tarengrim
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Beitrag Fr., 15.06.2012, 06:51

Manchen Patienten hat es geholfen, ihre Probleme niederzuschreiben und sie dann in Papierform zu überreichen. Vielleicht wäre das ja auch was für dich. Du könntest zum Beispiel deinen anfänglichen Text ausdrucken und deinem Therapeuten zum Lesen geben.

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Beitrag Fr., 15.06.2012, 11:07

Mhh, ja das wäre vielleicht nochmal eine gute Idee.
Danke schön
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londonlover
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Beitrag Fr., 15.06.2012, 11:26

Hallo Tanja,

du bist mit deinem Problem nicht ganz alleine. Ich bin zurzeit auch in Therapie und habe das Gefühl, dass meine Therapeutin meine tiefer gehenden Probleme nicht ernst genug nimmt. Ich habe das ein Mal angesprochen und ich hatte das Gefühl, sie hat mich bei dem Thema nicht für voll genommen - weshalb ich mich bei anderen ähnlichen Themen auch verschlossen habe. Dazu muss ich aber sagen, dass ich grundsätzlich ein Mensch bin, der sein Innerstes nicht preisgeben kann. Auch wenn mir die Therapie geholfen hat, mit meinem Studium besser zurecht zu kommen, glaube ich, dass sie mich bei anderen Dingen nicht verstanden hat. Da wäre ein Wechsel vielleicht angebracht gewesen, wie auch in deinem Fall. Aber ich beispielsweise konnte ihr das nicht sagen, weil ich Angst hatte, von ihr negativ bewertet zu werden wie von anderen Menschen. Ich denke, dass das bei Dir so ähnlich ist.

Liebe Grüße, Londonlover

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Beitrag Fr., 15.06.2012, 11:48

Hey Londonlover,
ja Du hast recht, ich rede eigentlich nie über mich. Wenn ich dann mal über meinen Schatten springe und ich zu verbalisieren versuche was so los ist und dann auf Unverständnis oder ähnliches Stoße, dann mache ich tatsächlich dicht
Zu dem baut sich dann eine so starke Wut auf, dass ich der Person kaum noch eine Chance lasse. Das führt natürlich beiderseits zu Frustrationen und alles stagniert. Leider hab ich den Mut nicht ihn darauf anzusprechen und ich denke das mich das eben im Prozess behindert. Ach eben ein Dilemma . Schlimm ist nur, dass das genau meine Muster sind und ich nicht schaffe über meinen Schatten zu springen. Wohl auch aus der Angst heraus, abgelehnt oder kritisiert zu werden. Kann es auch nicht aushalten wenn eine Person sauer oder wütend auf mich ist oder gar traurig, verletzt enttäuscht...
Mhhh was macht man da
Wie löst Du das?
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londonlover
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Beitrag Fr., 15.06.2012, 12:16

In deiner Antwort finde ich mich selbst wieder und ich habe in letzter Zeit auch versucht, dem entgegenzuwirken. Wenn ich dann über mich reden will, bin ich meistens so nervös wie vor wichtigen Prüfungen. Bei mir klappt es, wenn ich mit einer Person rede und merke, dass sie so denkt wie ich. Dann kann ich mich ihr meistens mitteilen, auch wenn es manchmal hapert. Wenn ich Probleme mit dem reden habe, dann versuche ich mir klar zu machen, dass ich gar nicht wissen kann, wie mein Gegenüber darauf reagiert und rede mir ein, dass das, was ich sagen will, eigentlich nichts ist, worauf jemand sauer, wütend, abweisend oder entsetzt reagieren könnte. Ich sage mir dann immer, dass die vorher gedachte Version der Reaktion in meinem Kopf eben nur eine von vielen ist - und es noch viele andere Szenarien gibt, an die man nicht denkt oder die einem nicht einmal einfallen würden. Meistens erwarte ich eine negative Reaktion, obwohl ich auch die positiven in meinem Kopf durchspiele. Ich muss dazu noch sagen, dass ich ein unglaublicher Fan von Kopfkino bin.

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hope_81
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Beitrag Fr., 15.06.2012, 12:34

Jaaa Kopfkino hab ich auch und wie...
Nun leider habe ich bisher noch niemanden gefunden der ähnlich denkt...
Kopfkino sei dank habe ich mich auch schon in unheimlich peinliche Situationen manövriert und war danach völlig entsetzt, dass sich alles anders darstellte als ich mir das zusammen gesponnen habe
Na ja, ich übe auch schon Dinge gelassener zu sehen und meistens sind die Szenarien die ich mir so ausmale fernab jeglicher Realität
Aber ich denke ich muss mal den Sprung ins kalte Wasser wagen und meinem Thera die Wahrheit meiner Gedanken unterbreiten ... Mal gucken wie er reagiert... Das ist eine ganz schöne Menge was sich bei mir aufgestaut hat... Aber ich denke wenn nicht da, wo soll ich sonst üben... Ich hoffe nur, dass ich Montag auch wirklich meine Klappe aufbekomme, wenn nicht dann weiß ich auch nicht weiter
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btgson2000
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Beitrag Sa., 16.06.2012, 01:10

BildNun, es ist immer schwer objektive Aussagen anhand eines Textes zu machen.

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Beitrag Mi., 20.06.2012, 19:24

Hallöchen,
nochmal eine ganz andere Frage, mein Thera meinte ich müsse meine Gefühle endlich mal aushalten und nicht immer davon rennen.... Okay da hat er recht.
Jetzt ist meine Frage, wie geht ihr mit schwierigen Gefühlen um?
Also ich schaffe es wirklich nicht die auszuhalten und betäube sie entweder mit Alkohol oder fresse sie weg.
Habt ihr Tipps für einen besseren Umgang damit, die ich mal ausprobieren könnte?
Danke im voraus
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Tarengrim
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Beitrag Do., 21.06.2012, 13:03

Ich würde dir empfehlen, dafür einen eigenen Beitrag zu erstellen. So bekommst du vermutlich mehr Antworten als hier.

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hope_81
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Beitrag Do., 21.06.2012, 13:40

Hi Tarengrim,
ja das habe ich versucht, dummerweise darf ich nur ein Thema pro Woche erstellen und deshalb hab ich es hier reingeschrieben....
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 21.06.2012, 14:04

hopeless81 hat geschrieben: nochmal eine ganz andere Frage, mein Thera meinte ich müsse meine Gefühle endlich mal aushalten und nicht immer davon rennen.... Okay da hat er recht.

Jetzt ist meine Frage, wie geht ihr mit schwierigen Gefühlen um?
Also ich schaffe es wirklich nicht die auszuhalten

Genau das soll dir dein Therapeut sagen. Weil das ist sein Job.

Wenn ich nach Frankreich fahre und klage daß ich die Leute dort nicht verstehe und mir dann jemand sagt "dann sprechen sie halt Französisch", dann nützt mir das erst mal garnichts. Ich müsste dazu ja erst mal Französisch erlernen.

Also wenn dein Therapeut mit solchen Plattitüden ankommt dann nimm ihn in die Pflicht daß er dir dann auch adäquat hilft dies zu tun.

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