Mein Thera schweigt und ich drehe durch
Mein Thera schweigt und ich drehe durch
Hallo an alle,
das Thema wurde sicherlich schon zig mal durchgekaut aber ich würde gerne meinen ganz persönlichen Fall schildern. Es geht um den schweigenden Therapeuten, unter dem bestimmt schon jeder zweite hier gelitten hat. Gequält hat mich diese furchtbare Stille in den Sitzungen schon immer aber am Ende jeder Stunde hatte ich letztendlich doch stets das Gefühl, dass ein Sinn und Zweck dahinter stand und ich in gewisser Weise einen Nutzen aus diesem Schweigen ziehen konnte oder dass dieses Schweigen etwas in mir bewirkt hat.
Das war heute aber komplett anders!!! Nach zwei Wochen Unterbrechung wegen Urlaub meines Therapeuten, lag ich heute freudig erregt auf der Couch und hatte mir schon unzählige Themen parat gelegt... dachte ich zumindest. Nach 10, 15, 20, 25 Minuten hatte ich immer noch nicht den Mund aufbekommen.
Das muss er gemerkt haben. Wer liegt schon 50 Minuten totenstill auf der Couch und genießt dabei. Ich bin da ja nicht zum Meditieren. Aber er hat es voll durchgezogen und kein Wort gesagt.
Ich bin dann immer wütender und wütender geworden, weil ich das Gefühl hatte, er müsste mich aus dieser schlimmen Situation befreien. Erst ganz am Ende sagte er soetwas wie "Das scheint heute schwierig für Sie zu sein"... Ach ne?! und dann waren die 50 Minuten um. Ich hab mich sowas von vera***t gefühlt!
Ich bin dann aufgesprungen und wortlos an ihm vorbei gezischt. Naja, eigentlich habe ich "Pfffffff" gesagt, was zugegebenermaßen ein wenig unverschämt war. Aber ich war so unglaublich wütend und bin es noch
Warum machen die Therapeuten sowas? Der therapeutische Sinn war heute einfach nicht gegeben. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass in diesem Fall keine Übertragung im Spiel sondern ich einfach nur zu Recht total angep***t war.
Vom Gefühl her denke ich, das unterscheiden zu können.
Mir ist schon klar, dass kein Therapeut perfekt ist aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er dachte, er würde damit irgendwas bewirken bei mir. Wenn ja, dann WAS?
Kennt jemand diese Situation? Hat jemand eine Meinung dazu?
Menno, ich flipp aus und langsam regt sich das schlechte Gewissen in mir, weil ich so unhöflich war
das Thema wurde sicherlich schon zig mal durchgekaut aber ich würde gerne meinen ganz persönlichen Fall schildern. Es geht um den schweigenden Therapeuten, unter dem bestimmt schon jeder zweite hier gelitten hat. Gequält hat mich diese furchtbare Stille in den Sitzungen schon immer aber am Ende jeder Stunde hatte ich letztendlich doch stets das Gefühl, dass ein Sinn und Zweck dahinter stand und ich in gewisser Weise einen Nutzen aus diesem Schweigen ziehen konnte oder dass dieses Schweigen etwas in mir bewirkt hat.
Das war heute aber komplett anders!!! Nach zwei Wochen Unterbrechung wegen Urlaub meines Therapeuten, lag ich heute freudig erregt auf der Couch und hatte mir schon unzählige Themen parat gelegt... dachte ich zumindest. Nach 10, 15, 20, 25 Minuten hatte ich immer noch nicht den Mund aufbekommen.
Das muss er gemerkt haben. Wer liegt schon 50 Minuten totenstill auf der Couch und genießt dabei. Ich bin da ja nicht zum Meditieren. Aber er hat es voll durchgezogen und kein Wort gesagt.
Ich bin dann immer wütender und wütender geworden, weil ich das Gefühl hatte, er müsste mich aus dieser schlimmen Situation befreien. Erst ganz am Ende sagte er soetwas wie "Das scheint heute schwierig für Sie zu sein"... Ach ne?! und dann waren die 50 Minuten um. Ich hab mich sowas von vera***t gefühlt!
Ich bin dann aufgesprungen und wortlos an ihm vorbei gezischt. Naja, eigentlich habe ich "Pfffffff" gesagt, was zugegebenermaßen ein wenig unverschämt war. Aber ich war so unglaublich wütend und bin es noch
Warum machen die Therapeuten sowas? Der therapeutische Sinn war heute einfach nicht gegeben. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass in diesem Fall keine Übertragung im Spiel sondern ich einfach nur zu Recht total angep***t war.
Vom Gefühl her denke ich, das unterscheiden zu können.
Mir ist schon klar, dass kein Therapeut perfekt ist aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er dachte, er würde damit irgendwas bewirken bei mir. Wenn ja, dann WAS?
Kennt jemand diese Situation? Hat jemand eine Meinung dazu?
Menno, ich flipp aus und langsam regt sich das schlechte Gewissen in mir, weil ich so unhöflich war
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Hallo Lou,
wieso machst du eine Analyse bei einem Thera der gerne schweigt?
Was verspirchst du dir von dieser Methode und der Art des Therapeuten?
Gruß,
Dannie
wieso machst du eine Analyse bei einem Thera der gerne schweigt?
Was verspirchst du dir von dieser Methode und der Art des Therapeuten?
Gruß,
Dannie
ohje...
ist kein trost, ich weiss, aber ja... sowas hatte ich auch immer wieder mal.
hm, was meinst du, wieso konntest du nichts sagen ?
also ich kenne es von mir so, dass ich immer verstockter und immer aggressiver geschwiegen habe. ich meinte dann zwar, dass ich "nur" schweige, dabei war die anspannung, wut, verzweiflung, die luft zum schneiden eben, deutlich... bin immer mehr in meine - der macht das extra-phantasien reingekommen... hmhm. schwierig.
oft hat er mich da rausgeholt. aber eben nicht immer.
ich kann da jetzt nur mal spekulieren (bezogen auf meine erlebnisse).... wenn die vorfreude besonders groß war, die themen unzählig im kopf.. bin ich - für mich meistens zunächst unbemerkt - mit ungeheuren erwartungen in die stunde... also wie er nun sein sollte, wie reagieren etc... gleichzeitig riesenpanik, er würde nicht so sein, wie gewünscht, erträumt, erhofft, erwartet... aber alles so diffus, unmerklich.. das hat eine irren druck erzeugt, so dass ich mich dann manchmal eben immer mehr eingeschwiegen habe in meinen film. aber halt totale aggression ausgestrahlt dabei.
oder es passierte was winziges direkt vor der ersehnten stunden.. etwas, was nicht in mein bild paste.. und aus wars...
was es bei dir sein könnte, weiss ich nicht. ich fürchte, du wirst mit ihm darüber sprechen müssen.. alles ander ist reine spekulation.
kopf hoch, es kommen bessere zeiten!
ist kein trost, ich weiss, aber ja... sowas hatte ich auch immer wieder mal.
hm, was meinst du, wieso konntest du nichts sagen ?
also ich kenne es von mir so, dass ich immer verstockter und immer aggressiver geschwiegen habe. ich meinte dann zwar, dass ich "nur" schweige, dabei war die anspannung, wut, verzweiflung, die luft zum schneiden eben, deutlich... bin immer mehr in meine - der macht das extra-phantasien reingekommen... hmhm. schwierig.
oft hat er mich da rausgeholt. aber eben nicht immer.
ich kann da jetzt nur mal spekulieren (bezogen auf meine erlebnisse).... wenn die vorfreude besonders groß war, die themen unzählig im kopf.. bin ich - für mich meistens zunächst unbemerkt - mit ungeheuren erwartungen in die stunde... also wie er nun sein sollte, wie reagieren etc... gleichzeitig riesenpanik, er würde nicht so sein, wie gewünscht, erträumt, erhofft, erwartet... aber alles so diffus, unmerklich.. das hat eine irren druck erzeugt, so dass ich mich dann manchmal eben immer mehr eingeschwiegen habe in meinen film. aber halt totale aggression ausgestrahlt dabei.
oder es passierte was winziges direkt vor der ersehnten stunden.. etwas, was nicht in mein bild paste.. und aus wars...
was es bei dir sein könnte, weiss ich nicht. ich fürchte, du wirst mit ihm darüber sprechen müssen.. alles ander ist reine spekulation.
kopf hoch, es kommen bessere zeiten!
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Hallo Dannie,
ich mache die Analyse, weil ich mich selbst nie verstanden habe. Mir ist nicht klar, warum ich wie agiere und warum ich wie auf etwas bestimmtes reagiere. Das hat mich immer verwirrt und mir auch Angst gemacht. Diese unkontrollierten Gefühle, die aus dem Nichts kommen und total überzogen erscheinen.
Die Analyse hilft mir, mich besser zu verstehen und ich bin im Grunde sehr zufrieden.
Wie schon gesagt, sogar das Schweigen bringt mich normalerweise weiter. Oft kommen mir unter dieser Art von Druck dann die 'richtigen' oder 'wichtigen' Gedanken. Dinge, die ich nur ausspreche, weil ich denke etwas sagen zu müssen. Dinge, die mir unwichtig erscheinen und am Ende der springende Punkt sind.
Heute war es nur irgendwie ganz anders als sonst. Ich hatte wirklich das Gefühl zu Recht wütend zu sein, bin aber dennoch verunsichert. Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich Probleme damit habe, Gefühle einzuordnen. Ich bin ein notorischer Zweifler an mir selbst und weiß jetzt gar nicht, was ich von der Situation halten soll.
Ich weiß nicht mal, ob mir wirklich jemand eine Antwort geben kann, weil das Problem evtl. nicht so offensichtlich ist, wie es für mich erscheint.
ich mache die Analyse, weil ich mich selbst nie verstanden habe. Mir ist nicht klar, warum ich wie agiere und warum ich wie auf etwas bestimmtes reagiere. Das hat mich immer verwirrt und mir auch Angst gemacht. Diese unkontrollierten Gefühle, die aus dem Nichts kommen und total überzogen erscheinen.
Die Analyse hilft mir, mich besser zu verstehen und ich bin im Grunde sehr zufrieden.
Wie schon gesagt, sogar das Schweigen bringt mich normalerweise weiter. Oft kommen mir unter dieser Art von Druck dann die 'richtigen' oder 'wichtigen' Gedanken. Dinge, die ich nur ausspreche, weil ich denke etwas sagen zu müssen. Dinge, die mir unwichtig erscheinen und am Ende der springende Punkt sind.
Heute war es nur irgendwie ganz anders als sonst. Ich hatte wirklich das Gefühl zu Recht wütend zu sein, bin aber dennoch verunsichert. Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich Probleme damit habe, Gefühle einzuordnen. Ich bin ein notorischer Zweifler an mir selbst und weiß jetzt gar nicht, was ich von der Situation halten soll.
Ich weiß nicht mal, ob mir wirklich jemand eine Antwort geben kann, weil das Problem evtl. nicht so offensichtlich ist, wie es für mich erscheint.
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Hallo carö,
Danke für deine Worte. Ich bin schon mal erleichtert, dass es Menschen gibt, die mich verstehen und ich nicht so alleine mit dem Problem dastehe.
Genau so! Dieses erst aus unbekannten Gründen nichts sagen können und dann die sich langsam anstauende Wut, Trauer... alles mögliche. Mir gehen dann Gedanken durch den Kopf wie "Dem ist das so schnurps, wenn ich nichts sage, weil ich ihm eigentlich nicht wichtig bin." Gleichzeitig weiß ich, dass das nicht die Wahrheit oder zumindest nicht die einzige Wahrheit ist.also ich kenne es von mir so, dass ich immer verstockter und immer aggressiver geschwiegen habe. ich meinte dann zwar, dass ich "nur" schweige, dabei war die anspannung, wut, verzweiflung, die luft zum schneiden eben, deutlich... bin immer mehr in meine - der macht das extra-phantasien reingekommen... hmhm. schwierig.
Ja, je länger ich schweige, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass da meinerseits überhaupt noch was kommt.das hat eine irren druck erzeugt, so dass ich mich dann manchmal eben immer mehr eingeschwiegen habe in meinen film. aber halt totale aggression ausgestrahlt dabei.
Heute hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass seine Stimme sich ganz anders anhört und der Raum anders (weniger gut) riecht. Ich fühlte mich ganz falsch an dem Ort.oder es passierte was winziges direkt vor der ersehnten stunden.. etwas, was nicht in mein bild paste.. und aus wars...
Danke für deine Worte. Ich bin schon mal erleichtert, dass es Menschen gibt, die mich verstehen und ich nicht so alleine mit dem Problem dastehe.
Hallo Lou,
da du geschrieben hast, dass du immer wieder unter diesem Schweigen leidest, wollte ich wissen warum du das machst.
Wenn ich jetzt mal interpretieren würden..... vielleicht hat bei dir das Schweigen ja einen Grund, vielleicht ist dieses Schweigen die Sprachlosigkeit ggü. deinen Gefühlen. Vielleicht ist deine Sprachlosogkeit welche dich wütend gemacht hat. Vielleicht ist das deine Aufgabe an dir selbst.
Ich wünsche dir, dass du das besser überwinden kannst.
Grüße,
Dannie
da du geschrieben hast, dass du immer wieder unter diesem Schweigen leidest, wollte ich wissen warum du das machst.
Wenn ich jetzt mal interpretieren würden..... vielleicht hat bei dir das Schweigen ja einen Grund, vielleicht ist dieses Schweigen die Sprachlosigkeit ggü. deinen Gefühlen. Vielleicht ist deine Sprachlosogkeit welche dich wütend gemacht hat. Vielleicht ist das deine Aufgabe an dir selbst.
Ich wünsche dir, dass du das besser überwinden kannst.
Grüße,
Dannie
ich bin ein sehr schamhafter Mensch. Ich habe furchtbare Angst, dass ich was Dummes sagen könnte, was mir am Ende peinlich wäre oder was dann negativ gewertet werden könnte. Katalysiert wird das dann dadurch, dass ich mir dieses mal einen Mann als Therapeuten ausgesucht habe (ich dachte, ich mach mal was ganz anderes, was so gar nicht in mein übliches Schema passt) und der sieht auch noch gut aus!
Ich setzte mich da sehr unter Druck. Mir kommt es jedes mal so vor, als müsse ich etwas 'leisten'. Ich filtere meine Gedanken und sortiere schon mal. Womit könnte er etwas anfange, womit nicht.
Und dann hänge ich sehr an Höflichkeiten und Manieren (habe eine Tendenz zur anankastischen Persönlichkeitsstörung und versuche durch diese Art von Floskeln andere auf Abstand zu halten). Das sorgt dann dafür, dass ich vieles zurück halte, weil ich meinen Thera nicht belasten will (ja, ich weiß- das hört sich sowas von bescheuert an!). Heute dachte ich tatsächlich: "Lou, du kannst dem jetzt nicht mit deinen Problemen kommen und den volljammern. Der Mann kommt gerade aus dem Urlaub!"
Ach je, ich wünschte, ich könnte über meinen Schatten springen und einfach drauf los plappern.
Ich setzte mich da sehr unter Druck. Mir kommt es jedes mal so vor, als müsse ich etwas 'leisten'. Ich filtere meine Gedanken und sortiere schon mal. Womit könnte er etwas anfange, womit nicht.
Und dann hänge ich sehr an Höflichkeiten und Manieren (habe eine Tendenz zur anankastischen Persönlichkeitsstörung und versuche durch diese Art von Floskeln andere auf Abstand zu halten). Das sorgt dann dafür, dass ich vieles zurück halte, weil ich meinen Thera nicht belasten will (ja, ich weiß- das hört sich sowas von bescheuert an!). Heute dachte ich tatsächlich: "Lou, du kannst dem jetzt nicht mit deinen Problemen kommen und den volljammern. Der Mann kommt gerade aus dem Urlaub!"
Ach je, ich wünschte, ich könnte über meinen Schatten springen und einfach drauf los plappern.
Hi Lou, ich kenne sowas auch.
und auch so eine vermeintlich oder real provozierende Reaktion meiner Therapeutin. Ist schon lange her, ich schwieg häufig und viel und in einer Stunde, als ich schon eine ganze Weile geschwiegen hatte, sagte sie dann sowas wie: Ich will sie ja nicht in ihren Gedanken stören, aber es wäre ganz gut, wenn sie doch nochmal was sagen.
Boom. In mir ist eine Bombe geplatzt aus Wut, Ärger, Empörung, aber auch Traurigkeit. In dieser und ähnlichen Situatiinen denke ich heute, mit Abstand, dass dieser Zorn vorher schon da war. Aber eben nicht spürbar, verdeckt durch Gefühle und Gedanken die konformer sind.
Ich mutmaße mal.
Du hattest Unterbrechung. Vllt. hast du von dir erwartet, du müsstest dich nun auf die Stunde freuen. Vllt. hast du gegelaubt,d er Therapeut erwartet das von dir. war da Platzt für Zorn, Ärger wegen der Unterbrechung? kann ja so ein unterdrückter Ärger sein,d er sich den weg gebahnt hat. der, egal wie sehr man schweigt doch auch für den thera vllt. fühlbar wird und seine reaktion beeinflusst.
edit: oh je sorry für die massiven tippfehler.
und auch so eine vermeintlich oder real provozierende Reaktion meiner Therapeutin. Ist schon lange her, ich schwieg häufig und viel und in einer Stunde, als ich schon eine ganze Weile geschwiegen hatte, sagte sie dann sowas wie: Ich will sie ja nicht in ihren Gedanken stören, aber es wäre ganz gut, wenn sie doch nochmal was sagen.
Boom. In mir ist eine Bombe geplatzt aus Wut, Ärger, Empörung, aber auch Traurigkeit. In dieser und ähnlichen Situatiinen denke ich heute, mit Abstand, dass dieser Zorn vorher schon da war. Aber eben nicht spürbar, verdeckt durch Gefühle und Gedanken die konformer sind.
Ich mutmaße mal.
Du hattest Unterbrechung. Vllt. hast du von dir erwartet, du müsstest dich nun auf die Stunde freuen. Vllt. hast du gegelaubt,d er Therapeut erwartet das von dir. war da Platzt für Zorn, Ärger wegen der Unterbrechung? kann ja so ein unterdrückter Ärger sein,d er sich den weg gebahnt hat. der, egal wie sehr man schweigt doch auch für den thera vllt. fühlbar wird und seine reaktion beeinflusst.
edit: oh je sorry für die massiven tippfehler.
amor fati
Hallo Montagne,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Dieser Urlaub war die erste Unterbrechung in meiner Therapie seit ich bei diesem Therapeuten bin.
Ich hatte total verplant, dass er zwei Wochen nicht da sein würde und war sehr verwirrt, als er dann sagte: "Wir sehen uns in zwei Wochen". Ich hatte im Forum gelesen, dass so eine Pause sehr schwer sein kann und hatte plötzlich regelrecht Panik.
Letztendlich habe ich aber, typisch Lou, dieses vermeintlich verlorenen Menschen (der es wagt in den Urlaub zu gehen und mich alleine zu lassen!) aus meinen Gedanken getilgt und bin erstaunlich gut klargekommen. Eigentlich sogar besser als während der Therapie, weil ich momentan so unter der Übertragungsliebe leide (ich kann die schlecht annehmen, weil ich mich wegen der Einseitigkeit immer so gedemütig fühle und ich außerdem sehr rational veranlagt bin. Mein Verstand kämpft ständig gegen meine Gefühle).
Ich habe jetzt die Vermutung, dass ich evtl. wütend geworden bin, weil ich das Gefühl hatte, er würde (wieder) in mein Leben eindringen und mich auf seine Art quälen anstatt mir zu helfen. Natürlich weiß ich, dass nichts besser wird, wenn ich es einfach verdränge aber die Therapie zwingt mich aus meiner vermeintlichen Sicherheit heraus. Und 'auf dem offenen Feld' fühle ich mich dann oft alleine gelassen, weil mein Therapeut ja nicht immer da ist und sich ja auch nur gegen Geld um mich kümmert.
Aber das passt wohl eher in Ataras Übertragungs-Thread und ist auch nur ein vorsichtiges Herantasten an das eigentlich Problem. So ganz bin ich noch nicht angekommen...
vielen Dank für deinen Beitrag.
Dieser Urlaub war die erste Unterbrechung in meiner Therapie seit ich bei diesem Therapeuten bin.
Ich hatte total verplant, dass er zwei Wochen nicht da sein würde und war sehr verwirrt, als er dann sagte: "Wir sehen uns in zwei Wochen". Ich hatte im Forum gelesen, dass so eine Pause sehr schwer sein kann und hatte plötzlich regelrecht Panik.
Letztendlich habe ich aber, typisch Lou, dieses vermeintlich verlorenen Menschen (der es wagt in den Urlaub zu gehen und mich alleine zu lassen!) aus meinen Gedanken getilgt und bin erstaunlich gut klargekommen. Eigentlich sogar besser als während der Therapie, weil ich momentan so unter der Übertragungsliebe leide (ich kann die schlecht annehmen, weil ich mich wegen der Einseitigkeit immer so gedemütig fühle und ich außerdem sehr rational veranlagt bin. Mein Verstand kämpft ständig gegen meine Gefühle).
Ich habe jetzt die Vermutung, dass ich evtl. wütend geworden bin, weil ich das Gefühl hatte, er würde (wieder) in mein Leben eindringen und mich auf seine Art quälen anstatt mir zu helfen. Natürlich weiß ich, dass nichts besser wird, wenn ich es einfach verdränge aber die Therapie zwingt mich aus meiner vermeintlichen Sicherheit heraus. Und 'auf dem offenen Feld' fühle ich mich dann oft alleine gelassen, weil mein Therapeut ja nicht immer da ist und sich ja auch nur gegen Geld um mich kümmert.
Aber das passt wohl eher in Ataras Übertragungs-Thread und ist auch nur ein vorsichtiges Herantasten an das eigentlich Problem. So ganz bin ich noch nicht angekommen...
Hattet Ihr denn vor dem Urlaub die Ü-Liebe als Thema?
Oder hattest Du diese bisher für Dich behalten (= nicht verbalisert)?
Wie Du ja selbst schon anskizziert hast, wollte er vermutlich durch das krasse Verhalten, die ganze Stunde mitzuschweigen, die unbewusste Gefühlswelt in Dir weiter hervorlocken, alles, was mit der situation Urlaub-Ü-Liebe-Erwartung-Scham verbunden ist, damit Du das dann in der nächsten Stunde tiefergehend verbalisieren kannst.
Ansonsten finde ich Schweigen in der Analyse auch ein schwieriges Thema. Ich wäre davon auch nicht begeistert, wenn mein PA´ler die ganze Stunde schweigt. Aber macht er ja nicht.
... wobei es sehr üblich ist, dass den Anfang immer die Patientin macht, sozusagen das Recht des ersten Wortes ...
... ich rede immer nach einer Minute los ... sonst würde er vermutlich auch nichts sagen ... wobei, nach 10 Minuten würde er wahrscheinlich nachfragen, da traue ich ihm schon Besorgnis zu.
Ich habe aber auch schon mal gesagt, dass ich Schweigen und zu wenig Inputs von seiner Seite gar nicht gut finde.
Gegen Ende der Stunde schweigen wir manchmal so 2, 3 Minuten bis zu 5. Das ist auch ab und an ganz gut zum runterkommen, bevor frau die Praxis verlässt
Achja, so ziemlich am Anfang der PA hat er in einer Stunde mal nachgefragt, als ich in Folge ein paar kürzere Schweigemomente hatte.
Oder hattest Du diese bisher für Dich behalten (= nicht verbalisert)?
Wie Du ja selbst schon anskizziert hast, wollte er vermutlich durch das krasse Verhalten, die ganze Stunde mitzuschweigen, die unbewusste Gefühlswelt in Dir weiter hervorlocken, alles, was mit der situation Urlaub-Ü-Liebe-Erwartung-Scham verbunden ist, damit Du das dann in der nächsten Stunde tiefergehend verbalisieren kannst.
Ansonsten finde ich Schweigen in der Analyse auch ein schwieriges Thema. Ich wäre davon auch nicht begeistert, wenn mein PA´ler die ganze Stunde schweigt. Aber macht er ja nicht.
... wobei es sehr üblich ist, dass den Anfang immer die Patientin macht, sozusagen das Recht des ersten Wortes ...
... ich rede immer nach einer Minute los ... sonst würde er vermutlich auch nichts sagen ... wobei, nach 10 Minuten würde er wahrscheinlich nachfragen, da traue ich ihm schon Besorgnis zu.
Ich habe aber auch schon mal gesagt, dass ich Schweigen und zu wenig Inputs von seiner Seite gar nicht gut finde.
Gegen Ende der Stunde schweigen wir manchmal so 2, 3 Minuten bis zu 5. Das ist auch ab und an ganz gut zum runterkommen, bevor frau die Praxis verlässt
Achja, so ziemlich am Anfang der PA hat er in einer Stunde mal nachgefragt, als ich in Folge ein paar kürzere Schweigemomente hatte.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich denke Zwanghaftigkeit geht immer damit einher mit Ärger und Wur nicht umgehen zu können. Es wird entweder gar nicht erst wahrgenmommen oder wird zwar wahrgenommen, bleibt im Verhalten aber gehemmt. Schweigen....
Nur dadurch bauscht es sich in einem immer mehr auf und irgendwann explodiert man halt, statt es kontrolliert und konstruktiv auszuleben.
Kenn das von mir. Gerade in der Therapie habe ich mir damit immer wieder selbst ins Bein geschossen. Immer wieder der Kreislauf aus unterdrückter und explodierter Wut. ich glaube da muss jeder lsebst durch, weiß nicght,w a sich hilfreiches sagen könnte. Außer vllt. das man mit jedem mal was lernt und es so beser, leichter wird, bis man einen guten Umgang mit dem Ärger.
Denn Anlässe zum Ärger und zur Wut wird es ja immer geben, ind er Therpie und außerhalb. und auch die Anlässe kann man sich ja angucken. Bei dir halt die Übertragung und wie du damit umgehst.
Nur dadurch bauscht es sich in einem immer mehr auf und irgendwann explodiert man halt, statt es kontrolliert und konstruktiv auszuleben.
Kenn das von mir. Gerade in der Therapie habe ich mir damit immer wieder selbst ins Bein geschossen. Immer wieder der Kreislauf aus unterdrückter und explodierter Wut. ich glaube da muss jeder lsebst durch, weiß nicght,w a sich hilfreiches sagen könnte. Außer vllt. das man mit jedem mal was lernt und es so beser, leichter wird, bis man einen guten Umgang mit dem Ärger.
Denn Anlässe zum Ärger und zur Wut wird es ja immer geben, ind er Therpie und außerhalb. und auch die Anlässe kann man sich ja angucken. Bei dir halt die Übertragung und wie du damit umgehst.
amor fati
Hallo Biber
Nach einer Minute loszureden schaffe ich nur äußerst selten, obwohl ich es mir so oft vornehme. Es sind eher so gegen 10 oder 15 Schweigeminuten
Da haben wir schon ganz oft drüber gesprochen aber ich schaffe das leider nur auf meine Ich-komm-super-damit-klar-und-rede-deshalb-wie-ein-Wissenschaftler-darüber-Art. Ich rede auch immer eher über die Therapie und weniger über ihn. Ich sage also: "Ich habe mich auf die Therapiestunde gefreut" anstatt "Ich habe mich auf Sie gefreut (und habe Sie unglaublich gerne und will Sie ständig und immer, immer, immer in meiner Nähe haben. Bitte hören Sie nicht auf zu reden- ich höre Ihre Stimme so gerne )".Hattet Ihr denn vor dem Urlaub die Ü-Liebe als Thema?
Oder hattest Du diese bisher für Dich behalten (= nicht verbalisert)?
...aber dieses Schweigen tat so weh. Das hat mir so weh getan, dass es schon greifbar war. Das muss er doch gemerkt haben. Kommt man dann nicht irgendwann an den Punkt, an dem man (Therapeut) lieber etwas sagt und einschreitet bevor der Patient zerbricht?Wie Du ja selbst schon anskizziert hast, wollte er vermutlich durch das krasse Verhalten, die ganze Stunde mitzuschweigen, die unbewusste Gefühlswelt in Dir weiter hervorlocken
So läuft das bei uns eigentlich auch. Weiß nicht, was heute los war. Vielleicht war eer gar nicht im Urlaub sondern auf irgendeinem komischen Analytiker-Seminar, bei dem er beigebracht bekommen hat, wie man besonders effektiv schweigt... ich rede immer nach einer Minute los ... sonst würde er vermutlich auch nichts sagen ... wobei, nach 10 Minuten würde er wahrscheinlich nachfragen, da traue ich ihm schon Besorgnis zu.
Nach einer Minute loszureden schaffe ich nur äußerst selten, obwohl ich es mir so oft vornehme. Es sind eher so gegen 10 oder 15 Schweigeminuten
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Lou Who hat geschrieben:ich bin ein sehr schamhafter Mensch. Ich habe furchtbare Angst, dass ich was Dummes sagen könnte, was mir am Ende peinlich wäre oder was dann negativ gewertet werden könnte. Katalysiert wird das dann dadurch, dass ich mir dieses mal einen Mann als Therapeuten ausgesucht habe (ich dachte, ich mach mal was ganz anderes, was so gar nicht in mein übliches Schema passt) und der sieht auch noch gut aus!
Ich setzte mich da sehr unter Druck. Mir kommt es jedes mal so vor, als müsse ich etwas 'leisten'. Ich filtere meine Gedanken und sortiere schon mal. Womit könnte er etwas anfange, womit nicht.
Und dann hänge ich sehr an Höflichkeiten und Manieren (habe eine Tendenz zur anankastischen Persönlichkeitsstörung und versuche durch diese Art von Floskeln andere auf Abstand zu halten). Das sorgt dann dafür, dass ich vieles zurück halte, weil ich meinen Thera nicht belasten will (ja, ich weiß- das hört sich sowas von bescheuert an!). Heute dachte ich tatsächlich: "Lou, du kannst dem jetzt nicht mit deinen Problemen kommen und den volljammern. Der Mann kommt gerade aus dem Urlaub!"
Das hört sich für mich so an als ob du sehr reflektiert bist und über dein Problem sehr gut bescheid weisst. Aber da trozt deines umfangreichen Wissens über deine Probleme das nicht in eine Verhaltensänderung umsetzen kannst.
Gibt es denn irgendwas das dir gut tut an dieser Therapie? Das positiv ist?
Äh, warum bist du so scharf auf die Gegenwart von jemandem mit dem du solche Kommunikationsprobleme hast?Lou Who hat geschrieben:" anstatt "Ich habe mich auf Sie gefreut (und habe Sie unglaublich gerne und will Sie ständig und immer, immer, immer in meiner Nähe haben. Bitte hören Sie nicht auf zu reden- ich höre Ihre Stimme so gerne )". :
@montagne
Ich durfte in meiner Familie nie Wut zeigen oder dass ich mit etwas nicht einverstanden bin. Das wurde direkt bestraft oder getadelt. Die angestaute und in mir wachsenden Wut stand dann immer mehr in Diskrepanz zu dem was ich nach außen hin zeige. Das hat dazu geführt, dass ich mich vor mir selbst ekle, weil ich das Gefühl habe, dass meine Gedanken so mies sind und ich nach außen hin nur heuchle und die Menschen mit übermäßiger Freundlich- und Höflichkeit täusche.
Oft explodiert diese Wut dann unkontrolliert und überzogen wegen scheinbarer Nichtigkeiten. So wie heute...
Ich durfte in meiner Familie nie Wut zeigen oder dass ich mit etwas nicht einverstanden bin. Das wurde direkt bestraft oder getadelt. Die angestaute und in mir wachsenden Wut stand dann immer mehr in Diskrepanz zu dem was ich nach außen hin zeige. Das hat dazu geführt, dass ich mich vor mir selbst ekle, weil ich das Gefühl habe, dass meine Gedanken so mies sind und ich nach außen hin nur heuchle und die Menschen mit übermäßiger Freundlich- und Höflichkeit täusche.
Oft explodiert diese Wut dann unkontrolliert und überzogen wegen scheinbarer Nichtigkeiten. So wie heute...
Lou Who hat geschrieben:ich bin ein sehr schamhafter Mensch. Ich habe furchtbare Angst, dass ich was Dummes sagen könnte, was mir am Ende peinlich wäre oder was dann negativ gewertet werden könnte.
Lou Who hat geschrieben:Und dann hänge ich sehr an Höflichkeiten und Manieren.....
Liebe Lou, ich habe diese zwei Aussagen von dir hervorgehoben, ich hoffe es ist ok für dich, wenn ich das aus dem Zusammenhang reiße, aber diese zwei Aussagen haben mich sofort angesprungen.
Ich finde mich in deinen Worten sehr gut wieder. Es ist als würdest du mich beschreiben.
Mir ging es so, dass dieser Teil meiner Persönlichkeit unter großen Ängsten und Unsicherheiten gelitten hat.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Strenge und Druck diesem unsicheren, allein gelassenen Anteil in mir nicht gut getan hat.Ich setzte mich da sehr unter Druck. Mir kommt es jedes mal so vor, als müsse ich etwas 'leisten'.
Desto mehr ich es mir erlaubt habe, schamhaft zu sein und schüchtern und kontrolliert, umso mehr drängte sich dieser Anteil in mir nicht mehr so heftig in den Vordergrund.
Ich habe gelenrt mit diesem Anteil in mir liebevoller zu sein und ihm auch seine Existenzberechtigung zu gestehen. Ich habe gelernt ihn ernst zu nehmen, anstatt ihn mit Druck und Selbstvorwürfen alleine zu lassen.
Vielleicht kannst du mit meinen Worten etwas anfangen.
Liebe Grüße,
Dannie
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