Schwiegermutter 'löst sich langsam auf'!?

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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schwiegertochter
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Schwiegermutter "löst sich langsam auf"!?

Beitrag Di., 05.06.2012, 16:50

Liebe Leute!

Ich bitte um eure Einschätzung/Rat/Erfahrungen zu meiner Situation:

Meine Schwiegermutter ist ein lieber Mensch, niemand der mutwillig Streit beginnt oder unangemeldet vor der Türe steht.
Trotzdem beeinflusst sie das Leben meines Mannes und meines Sohnes massiv. Eigentlich war ich am Anfang sehr froh dass ich mich gut mit ihr verstehe, doch da wußte ich noch von gar nichts...
Ich dachte es wäre alles normal bei ihr, erst nach und nach kamen komische Situationen, Verhaltensweisen zustande und ich musste mir ihre Situation wie einzelne Puzzleteile zusammenlegen.
Ihre Probleme stellen sich wie folgt dar: Sie ist seit mehr als 15 Jahren Single, sowie in Frühpension. Heute ist sie 60 und macht nichts oder meint nichts machen zu können. Sie fährt nur wenige Meter mit dem Auto, sonst muss sie jemand der Familie bringen. Sie kann nicht in die Stadt gehen weil sie hält die vielen Leute nicht aus. Sie leidet an Schlafstörungen und dürfte vor Jahren schwere Schlafmittel genommen haben, die heute zwar leichter sind aber trotzdem braucht sie angeblich manchmal bis zu 10 Stück weil sie sonst nicht einschlafen kann. Manchmal bitte ich sie auf meinen Sohn aufzupassen, aber sie kann/will keine Verantwortung übernehmen, obwohl sie ihn heiß liebt. Wenn sie kommt dann nur am Vormittag und dann nur für zwei Stunden, weil sie dann angeblich nicht mehr kann.
ich weiß dass sie angeblich an einer Hysterie leidet und sich früher manchmal selber eingewiesen hat aber die Ärzte konnten nichts mit ihr anfangen.
Sie hat jeden Tag etwas anderes: Heute ist ihr das Wetter zu schwül, sie hat "so einen Druck im Kopf", morgen jammert sie weil es so kalt ist. Egal wer in der Familie welches Wehwehchen hat, sie bekommt es natürlich auch.
Wenn ich sie frage warum sie nichts macht und sie macht wirklich nichts, außer aus Katalogen bestellen, Freundinnen zum Café empfangen (das geht dann doch am Nachmittag), sagt sie weil sie nicht kann weil SIE SICH LANGSAM AUFLÖST, AN ENERGIEVERLUST leidet. Angeblich seit sie vor 20 Jahren in Psychoanalyse war (laut meinem Mann ca 10 Jahre, Kosten mehrere tausend Euro) und die Analytikerin sie dann nicht mehr weiterbehandeln wollte, sie abgewiesen hat.
Das arge ist dass sie an einem extrem hohen Blutdruck leidet, wenige Schritte und er ist fast auf 200. Sie meint der Druck im Kopf ist vom "Auflösen" und sie hat einfach keine Energien.
Für uns ist klar, dass jemand der sich kaum bewegt, schnell die Puste verliert aber das ist ein Konditionsproblem. Sie glaubt das nicht.
Mein Mann muss viel für sie tun: Bilder aufhängen, Glühbirne wechseln, Waschbecken entstopfen, sie fordert teure Geschenke und geht nur dann in die Stadt wenn er sie einkleidet/berät.
Ich tu mir einfach so schwer die Situation einzuschätzen: Immer wenn ich oder mein Mann ihr helfen wollen bezüglich Gesundheit/Leben dann lehnt sie ab, nichts ist möglich bei ihr weil sie sich eben langsam auflöst, im nächsten Moment ruft sie wieder an, nicht einmal sondern mehrmals hintereinander (immer mit Sprachnachricht sobald ich nicht erreichbar bin, andere Familienmitglieder haben ihre Boxen deswegen schon deaktiviert.)
Ich weiß einfach nicht ob es ihr wirklich so schlecht geht oder ob es Vorwand ist um Aufmerksamkeit zu bekommen!?

LG

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candle.
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Beitrag Di., 05.06.2012, 17:39

Hallo schwiegertochter!

Ich denke schon, dass es deiner Schwiegermutter nicht so gut geht,aber offenbar kommt sie dennoch klar mit ihrem Leben.

Was du tun kannst: Wie andere Verwandte und Bekannte auch: Mache dich unerreichbar, wenn du es brauchst.

Für die Aufsicht deines Sohnes würde ich eh jemand anderes suchen. Sie sagt ja selber, dass sie es nicht schafft und das glaube ich tatsächlich so.

Viele Grüße!
candle
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Elfchen
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Beitrag Di., 05.06.2012, 18:37

zusammengefasst: sie ist psychisch krank, jammert und will sich nicht helfen lassen.
also, was heisst das für dich?
ich kann dir sagen, was es für mich heissen täte: das, was candle sagt.
sie muss verantwortung für ihr eigenes leben übernehmen, nicht du oder ihre kinder.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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blumen_mädchen
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Beitrag Mi., 06.06.2012, 06:57

Im Grunde bin ich der gleichen Meinung wie Elfchen.
Will sie sich den wirklich nicht helfen lassen?

Die Behandlungen von damals waren noch ganz andere wie die heutigen.

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Tarengrim
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Beitrag Mi., 06.06.2012, 12:16

War sie denn an sich in letzter Zeit beim Arzt? Bluthochdruck kann einige Gründe haben und damit sollte man nicht zu lange herum spielen, immerhin schlägt sich das auf Nieren und natürlich das gesamte Kreislaufsystem.
Das würde Kopfschmerzen und Müdigkeit erklären. Die Müdigkeit dann wiederum die Angst davor unter Menschen zu gehen und nicht mehr zu können.

Alternativ könnte es auch sein, dass sie Aufmerksamkeit haben möchte und diese eben nur bekommt, wenn sie krank ist. Von daher findet sie immer wieder Gründe warum sie vielleicht krank ist und warum man sich um sie kümmern sollte.

Wenn sie sich aber, wie du schreibst, nicht helfen lässt, ist das natürlich schwer irgendwie zu behandeln. Was du in dem Fall tun kannst wurde hier ja schon einige Male gesagt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 06.06.2012, 12:49

Ich denke wenn sie übermässige Forderungen stellt könntet ihr diese ruhig freundlich aber bestimmt zurückweisen. ZB teure Geschenke, "Einkleiden", ständiges Fahren etc.

Sie muss ja auch nichts unternehmen damit es ihr besser geht wenn ihr jedes Mal hüpft wenn sie Mäh sagt. Ist doch bequem.

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hawi
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Beitrag Mi., 06.06.2012, 15:32

Auch wenn es herzlos klingt, wenn sich deine Schwiegermutter auflöst und das nicht möchte, dann sollte sie zu Ärzten oder Therapeuten oder anderen ihr qualifiziert Erscheinenden gehen, statt euch als Klagemauer, Kummerkasten und und und zu sehr zu beanspruchen.
Zumal ihr ihr ja kaum dabei helfen könnt, dass sie sich nicht auflöst.

Zu krank, um sich durchaus ziemlich weitgehend selbst helfen zu können oder zumindest wirkliche Hilfe zu suchen, so krank scheint sie mir nicht zu sein.

Höflich, freundlich, nett aber bestimmt dem Grenzen setzen, was dich, deine Familie belastet! Klar, in dem alter lässt sich jemand kaum mehr erziehen, umerziehen, aber lernen, ab wann Schluß ist, das kriegt auch jemand in dem Alter hin.

Ab und an mal einfach ignorieren, keine Zeit haben! Manchmal reicht so was schon! Sie umgekehrt auch etwas annimieren, mal andere Kontakte als immer nur den zu euch zu suchen, zu pflegen. Deine Schwiegermutter scheint mir vo allem auch am Alleinsein zu leiden, sich aber auch drin zu gefallen, solange vor allem du und deine Familie Publikum spielt.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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schwiegertochter
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Beitrag Do., 19.07.2012, 08:59

hallo!

vor kurzem habe ich meine Schwiegermutter höflich aber bestimmt darum gebeten mir mehr zu helfen. was in unserer Situation bedeutet dass sie evtl 2 mal die Woche für drei Stunden vormittags auf meinen Sohn aufpasst. er ist ihr ein und alles, genauso wie ihr Sohn (mein Mann). Trotzdem hat sie ein problem damit Verantwortung zu übernehmen, sprich sie kommt wenn dann nur am vormittag und dann max. für drei Stunden aber sie weiß nie genau wann sie das nächste Mal Zeit hat. (Sie ist 60 und seit 15 Jahren in Pension)
Gestern vormittag hat sie ein paar Dinge für sich erledigt und dann hat sie mich angerufen und gesagt sie spüre schon wieder so einen Energieverlust und muss auf sich achten und kann heute (wiedermal entgegegen ihrem Versprechen) evtl nur vielleicht und kurz vorbeikommen!
WAS DENKT IHR ÜBER SO ETWAS????
Kann es sein dass sie eine Persönlichkeitsstörung hat?

LG

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Sunny75
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Beitrag Do., 19.07.2012, 12:55

Habt ihr keinen Babysitter? Ihr könnt doch nicht von einer Kranken Frau verlangen, sich um ein Kleinkind zu kümmern, wenn diese es sich nicht zutraut.

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MissX
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Beitrag Do., 19.07.2012, 16:32

schwiegertochter hat geschrieben:sie spüre schon wieder so einen Energieverlust
Also meiner laienhaften und unwesentlichen Meinung nach, hat sie eine depressive Verstimmung. Die kann sich auch körperlich ausdrücken. Auch die Ängst passen dazu, zum Beispiel die vor Krankheiten bzw. die hypochondrischen Züge und die Schlafstörungen.
Das "Auflösen" ist vielleicht auch was Richtung Derealisation. Kommt auch häufig in Zusammenhang mit Depression vor.

Wenn sie Medikamente nimmt, ich mein die können auch zu Bluthochdruck führen.
Wenn sie solange Schlaftabletten nimmt, ist sie wahrscheinlich abhängig davon bzw. ihr Körper hat sich nun so daran gewöhnt, dass sie nun wirklich nicht mehr ohne kann.

Vernünftig und das beste für sie wäre natürlich sie würde zu einem Fachartzt (Psychiater) gehen, denn nur der kann das ja beurteilen und ihr ggf. helfen.
Wenn sie das allerdings nicht möchte, weil es ihr irgendwie zu unangenehm ist oder sonst was, wird sie wohl weiter leiden müssen. Wahrscheinlich ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug, um sich Hilfe zu holen. Oder sie ist zu stolz.
Das sie allerdings keine Energie hat, auf das Kind aufzupassen, finde ich mehr als verständlich.

Hast du ihr schon mal angeboten sie zu einem Psychiater zu begleiten?
schwiegertochter hat geschrieben:Ich weiß einfach nicht ob es ihr wirklich so schlecht geht oder ob es Vorwand ist um Aufmerksamkeit zu bekommen!?
Ich schätze mal beides.
Wenn es einem schlecht geht, erträgt man es manchmal nur sehr schwer allein zu sein. Weil man sich wenn man allein ist, zu sehr auf sich und seine (psychischen) Probleme konzentrieren kann. Die treten dann in den Vordergrund. Wenn jemand Anteil nimmt oder einfach da ist, ist ja vieles leichter zu ertragen.
schwiegertochter hat geschrieben:Das arge ist dass sie an einem extrem hohen Blutdruck leidet, wenige Schritte und er ist fast auf 200.
Nimmt sie keine Medikamente dagegen????

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candle.
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Beitrag Do., 19.07.2012, 16:40

Hallo schwiegermutter!

Ich machte kürzlich auch die Erfahrung, dass jemand mir Hilfe anbot, obwohl derjenige selber wegen Krankheit nicht leisten kann. Und ich bin selber auch so zerrüttet, das mein altes ich schon gerne helfen würde, es aber einfach nicht gebacken bekomme. Inzwischen biete ich ganz krass gar keine Hilfe mehr an und muß mich tatsächlich ganz feste um mich selber kümmern.

Was will ich damit sagen? Deine Schwiegimama ist wohl nicht umsonst so lange in Pension, sie ist überfordert, sie kann heute nicht absehen wie es ihr morgen geht und dementsprechend keine zusagen machen, sprich sie fällt für dich als Hilfskraft definitiv aus.

Es ist von ihr sicher keine Boshaftigkeit, läßt auch nicht das Argument zu, dass sie Sohn und Enkel liebt, das tut sie sicher, aber mehr kann sie nicht geben.

Jetzt müßtest du dich irgendwie anders organisieren ohne Schwiegimama. Kinderfrau sagte hier ja schon jemand oder Kindergarten...

Viele Grüße!
candle
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Nico
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Beitrag Do., 19.07.2012, 17:40

candle. hat geschrieben:Hallo schwiegermutter!

Viele Grüße!
candle
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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candle.
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Beitrag Do., 19.07.2012, 17:49

Na toll, ich bin wirklich zu blöd für die Welt.

candle
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Nico
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Beitrag Do., 19.07.2012, 17:52

candle. hat geschrieben:Na toll, ich bin wirklich zu blöd für die Welt.

candle
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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schwiegertochter
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Beitrag Fr., 30.10.2015, 09:24

Hey, drei Jahre sind jetzt seit meinem Eintrag vergangen...
Status quo: Schwiegermutter ist psychotisch,neurotisch, einwenig Borderliner. 60, Single, mind. 15 Jahre in Frühpension. Mein Mann ihr einziges Kind. Wir haben zwei Kinder.

Wie soll ich mich verhalten...bitte um Rat...

Meiner Schwiegermutter sind nicht mehr viele Menschen geblieben, die meisten haben sich bereits abgewandt aufgrund ihres Charakters. Sie sei ein Fass ohne Boden, ich solle auf der Hut sein...

Sie hat in den letzten Jahren auch (vieles beruhte aber auch auf ihrem faulen und egoistischen Charakter) aufgrund ihrer psych. Erkrankungen soviel Unruhe und Streit in unser Leben gebracht. Ich möchte eigentlich gar nicht dass das Leben meines Mannes so unter ihrem Einfluß steht. Das Kind ist ihr letztes Pferd auf das sie setzt. Es wird sich nicht abwenden. Sie weiß ihr System zu nützen. Mein Mann muss mind. Jeden zweiten Tag mit ihr telefonieren. Da wir nicht im selben Land wohnen. Seine Bussines Trips verlängert er um sie zu besuchen. Da gibts dann max. Spiegeleier und er muss sämtliche Arbeiten für sie erledigen obwohl sie Hilfen hat. Es gibt Dinge die kann und darf nur mein Mann erledigen (Efeu schneiden, Glühbirne wechseln,...hahaa).
Sie kassiert Mindestpension will nur mehr wenige Meter Autofahren, zieht nun das Taxi vor und bestellt süchtig aus Katalogen....
Das tut mir ja nicht weh, aber wenn ich merke dass sie mit meinem Mann Spielchen treibt und er sich für sie "Verantwortlich" fühlt weil sie Single ist und sie ihm seit zwanzig Jahren erzählt dass sie nicht mehr lange leben wird, wie soll ich dann beginnen zu denken sodass sie es nicht schafft ihren Müll dauernd in unser Leben zu schmeißen.
Lg

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