Hallo,
man findet überall Informationen zum Thema Psychotherapie, aber das Wichtigste finde ich nirgendwo: Wie fängt man an und was erwartet mich zu Beginn?
Vorgeschichte: Mein Hausarzt hat mich vorläufig mit Depression diagnostiziert und mir eine Überweisung in die Psychotherapie und eine in die Psychiatrie ausgestellt.
Telefoniere ich einfach alle Psychotherapeuten durch? Schildere ich bereits am Telefon mein Problem oder wird zuerst ein Erstgespräch vereinbart? Erwartet mich am anderen Ende eine Sprechstundenhilfe oder ein Anrufbeantworter, und ich bekomme einen Rückruf vom Therapeuten?
Wenn ich mit mehreren Therapeuten Erstgespräche führe, brauche ich jedes Mal eine neue Überweisung, oder brauche ich diese erst bei probatorischen Sitzungen? Kann ich mir von meinem Hausarzt bei einem Termin auch mehrere Überweisungen geben lassen?
Sollte ich eher die Diagnose des Hausarztes kurz wiedergeben oder in eigenen Worten schildern? Ich bin nicht akut suizidal, habe aber regelmäßig Zeiten, in denen ich nicht aufhören kann, an Suizid zu denken - sollte ich dies schildern oder besteht Gefahr, zwangseingewiesen zu werden?
Wie sieht es mit Wartezeiten aus? Ich wohne in Schkeuditz, würde für eine Therapie nach Leipzig oder Halle fahren, bin zeitlich flexibel und auch bei Therapieverfahren nicht eingeschränkt (ich habe keine Ahnung, welches der Verfahren funktionieren würde).
Ich würde mich über Eure Erfahrungsberichte freuen und danke im Vorhinein für Eure Hilfe.
Psychotherapie anfangen - wie?
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Du rufst bei einem oder mehreren Therapeuten an (Die Krankenkasse hat in der Regel immer nen Katalog mit ein paar brauchbaren namen) und wirst entweder mit ner rezeptionistin, oder dem therapeuten selbst sprechen. du sagst dem gegenüber, dass du wohl ne therapie brauchst und anfangen willst, weil dir dies der hausarzt empfohlen hat. die wartezeiten sind häufig aber happig, muss man dann dann leider hinnhemen.
wenn du kassenpatient bist, brauchst du dann pro quartal ne überweisung.
wenn du kassenpatient bist, brauchst du dann pro quartal ne überweisung.
JoeJoe hat geschrieben:wenn du kassenpatient bist, brauchst du dann pro quartal ne überweisung.
falsch bzw. unvollständig! wenn du Kassenpatient bist, brauchst du eine Überweisung ODER zahlst nochmal 10,00 Euro Praxisgebühr
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Man spricht auch selten mit dem Therapeuten direkt am Telefon, sondern mit seinem AB. Was du dort sagst, bleibt dir überlassen - ist eigentlich nicht anders, als wenn man 'normale' Telefonanrufe tätigt: Manche quatschen so lange, bis der AB entscheidet, dass es nun mal langsam genug ist. Manche bitten nur um Rückruf. Ich denke, das macht keinen Unterschied Allerdings solltest du nicht verzweifeln, wenn nicht alle Leute zurückrufen. Ich habe drei angerufen, und nur einer meldete sich daraufhin.
Du solltest auf jeden Fall DEINE Sicht der Dinge schildern. Der Hausarzt interessiert eigentlich nur formal.
Was die Wartezeiten betrifft, gibt es u.U. regionale Unterschiede. Ich würde vielleicht den Wohnort aus deinem Beitrag entfernen (lassen) - immerhin könnte es ja theoretisch sein, dass du hier 'heimisch' wirst und dich dann in einem Jahr darüber ärgerst, dass jeder nachlesen kann, wer bzw. wo du bist.
Du solltest auf jeden Fall DEINE Sicht der Dinge schildern. Der Hausarzt interessiert eigentlich nur formal.
Was die Wartezeiten betrifft, gibt es u.U. regionale Unterschiede. Ich würde vielleicht den Wohnort aus deinem Beitrag entfernen (lassen) - immerhin könnte es ja theoretisch sein, dass du hier 'heimisch' wirst und dich dann in einem Jahr darüber ärgerst, dass jeder nachlesen kann, wer bzw. wo du bist.
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In manchen Orten sind die Wartezeiten auch gar nicht so lang. Da gibt es durchaus Unterschiede. Auf dem Land ist es häufig schwieriger als in größeren Städten.
Dein Hausarzt kann dir auch mehrere Überweisungen ausstellen, denn du brauchst sinnigerweise tatsächlich bei jedem Therapeuten eine, wenn du in einem Quartal bei mehreren Termine hast.
Dein Hausarzt kann dir auch mehrere Überweisungen ausstellen, denn du brauchst sinnigerweise tatsächlich bei jedem Therapeuten eine, wenn du in einem Quartal bei mehreren Termine hast.
Ich danke Euch allen für die Antworten.
Was mir noch auf dem Herzen liegt, sind die suizidalen Gedanken. Ich möchte betonen, dass ich nicht tatsächlich Suizid begehen möchte, allerdings befürchte ich, dass in einem kurzen Telefongespräch eben dieser Eindruck entstehen könnte (im Gegensatz zu einem längeren persönlichen Gespräch mit dem Therapeuten). Insofern tendiere ich derzeit dazu, diese Gedanken bei einem Telefongespräch zu verschweigen, auch wenn sich dadurch kein vollständiges Bild ergeben sollte, um eine Einweisung zu verhindern. Oder mache ich mir hier zu viele Sorgen und die telefonischen Gespräche sind nicht so detailliert, dass so etwas überhaupt zur Sprache kommen könnte?
Ich habe bewusst meinen Wohnort angegeben, um eventuell Erfahrungen über die Wartezeit in dieser Region zu erhalten. Dieses Benutzerkonto wurde ausschließlich für diese Frage angelegt. Wenn ich weiter hier mitschreibe, wird dies unter einem anderen Namen geschehen.
Was mir noch auf dem Herzen liegt, sind die suizidalen Gedanken. Ich möchte betonen, dass ich nicht tatsächlich Suizid begehen möchte, allerdings befürchte ich, dass in einem kurzen Telefongespräch eben dieser Eindruck entstehen könnte (im Gegensatz zu einem längeren persönlichen Gespräch mit dem Therapeuten). Insofern tendiere ich derzeit dazu, diese Gedanken bei einem Telefongespräch zu verschweigen, auch wenn sich dadurch kein vollständiges Bild ergeben sollte, um eine Einweisung zu verhindern. Oder mache ich mir hier zu viele Sorgen und die telefonischen Gespräche sind nicht so detailliert, dass so etwas überhaupt zur Sprache kommen könnte?
Ich habe bewusst meinen Wohnort angegeben, um eventuell Erfahrungen über die Wartezeit in dieser Region zu erhalten. Dieses Benutzerkonto wurde ausschließlich für diese Frage angelegt. Wenn ich weiter hier mitschreibe, wird dies unter einem anderen Namen geschehen.
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Du musst im ersten Telefonat nicht alle Details nennen; es ist oft so, dass man sich erst im Verlauf der Therapie traut, belastende Dinge zur Sprache zu bringen.
Soweit ich weiß, sind diese Gedanken an sich kein Grund zur Panik (ob du akut gefährdet bist, wirst du ja selbst am besten wissen). Und das wird auch dein künftiger Therapeut wissen, nehme ich an. Um überhaupt erst mal zu gucken, welche Therapieform zu dir passt und ob ihr einander vertrauen könnt, sind diese Vorgespräche sinnvoll. Dort solltest du - soweit möglich - natürlich aufrichtig sein und den Grund für deinen Therapiewunsch benennen, denn so kann dir am besten geholfen werden. Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du mehrere Therapeuten ausprobierst.
Soweit ich weiß, sind diese Gedanken an sich kein Grund zur Panik (ob du akut gefährdet bist, wirst du ja selbst am besten wissen). Und das wird auch dein künftiger Therapeut wissen, nehme ich an. Um überhaupt erst mal zu gucken, welche Therapieform zu dir passt und ob ihr einander vertrauen könnt, sind diese Vorgespräche sinnvoll. Dort solltest du - soweit möglich - natürlich aufrichtig sein und den Grund für deinen Therapiewunsch benennen, denn so kann dir am besten geholfen werden. Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du mehrere Therapeuten ausprobierst.
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