Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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sonnenschein12
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Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

Beitrag Mo., 28.05.2012, 21:24

Hallo!

Ich bin neu hier, weil bei uns das Thema des sexuellen Mißbrauchs aufgekommen ist.

Die Schwester meines Mannes ist psychisch krank und hat schon ein paar Suizidversuche hinter sich. Die sang und klanglose Trennung der Eltern, jahrelanger Kontaktverlust zur Mutter ( sie ist einfach ausgezogen und hat sich nicht mehr gekümmert), der Vater war von morgens bis abends arbeiten etc.
Naja und jetzt kommt halt noch der angebliche sexuelle Mißbrauchs meines Mannes an ihr (Bruder) dazu. Das alles scheint sie nie verkraftet zu haben.
Wobei ich sagen muss, die beiden waren im Grundschulalter und haben weder sexuelle Handlungen wie Geschlechtsverkehr oder sowas gehabt. Sie haben lediglich ihren Körper mal gegenseitig erkundet, was ich allerdings jetzt nicht für verwerflich halte,sondern eher als normales verhalten von kindlicher Neugier. Ich selber hab früher auch bei meinen Kumpels mal geschaut oder vielleicht auch angefasst, aber das war vor nem viertel Jahrhundert und ich müsste schon genau wie mein Mann auch ziemlich lange nachdenken um nochmal genau zu eruieren was man eventl. gemacht oder nicht gemacht hat.

Mein Mann kann sich da kaum dran erinnern, aber eins weiß er defintiv, mehr wie mal nur anfassen war da nicht. Sie hat ihn auch nie drauf angesprochen und wirft ihm jetzt vor, daß er sich nicht entschuldigt hat.Die zwei waren wie gesagt in der Grundschule, aber ich finde der Vorwurf einem Grundschulkind sexuellen Mißbrauch anzuhängen schon ziemlich heftig, zumal ja in meinen Augen nicht wirklich davon die Rede wäre.

Sehe ich das jetzt falsch!?! Ich verstehe das ganze auch nicht wirklich, ich meine die waren noch Kinder, wenn das im Teenageralter gewesen wäre, dann hätte ich ja ne andere Sichtweise und da wäre bestimmt auch was anderes abgelaufen, aber so?!

wie seht ihr das ganze, verharmlose ich das zu sehr? Ist es in den Augen der Schwester so schlimm, auch wenn nichts unnormales in dem Sinne war, daß sie von sexuellem Mißbrauch spricht?
Sein Vater hat sich jetzt wochenlang nicht mehr bei ihm gemeldet und er wird mehr oder weniger als "Buhmann" dargestellt.

Ich weiß ehrlich gesagt, nicht was ich davon halten soll, mir kommt es eher so vor, als wenn jetzt der neue Sündenbock gefunden worden wäre, um sich seiner eigenen Schuld zu entledigen. Seine Mutter hat sowieso bis heute nicht begriffen, daß sie durch ihren sang und klanglosen Abgang wohl auch einiges falsch gemacht hat, genau wie dieses totschweigen der Trennung und einfach den normalen Tagesablauf weiterleben.

Ich würde mich über Meinungen zu dem ganzen freuen, auch um mal von andere Seite (eher objektiv) das ganze vielleicht zu sehen. Zumal ja nur die beiden ganz genau wissen, oder auch nicht mehr was war.

Was mich halt auch irgendwie ärgert ist die Art, erst allen was zu erzählen, bevor man den "schuldigen" darauf hinweist, was er angeblich getan haben soll. Gut, den Psychologen in der Klinik ist ja klar, aber warum erst dem Vater mit seiner Freundin bevor sie ihrem Bruder davon schreibt?

LG

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candle.
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Beitrag Di., 29.05.2012, 10:04

Hallo sonnenschein12!

Erstmal ein Herzliches Willkommen im Forum!

Ich sehe, dass es für dich eine ganz schwere Situation ist und diese Sache die Familie reichlich erschüttert hat. Wie sieht denn dein mann die ganze Sache?

Es ist sicher nicht gut, aber verständlich, dass nun die „Schuld“ wie ein schwarzer Peter hin und hergeschoben wird. Du tust es ja irgendwo auch, dass du der Mutter mit ihrem Weggang die Schuld gibst und ich denke, dass das sicher auch nicht unwahr ist, nur helfen tut es im moment eben nicht. Ihr könnt jetzt quasi nur abwarten was weiterhin passiert. „Haftbar“ gemacht werden kann dein Mann dafür sicher nicht mehr, aber leider wird es im Inneren nun als Schuldgefühl tief sitzen.

Die Frage ist nun, warum deine Schwägerin dies tut und kann mir das nur so erklären: Sie mag ihren Vater nicht belasten und verschiebt unbewußt die Schuld der Eltern auf ihren Bruder oder aber sie hat wirklich ganz schreckliche Erinnerungen daran. Gefühle sind ja rein subjektiv, was für den einen normal ist, ist für den anderen unangenehm. Dennoch finde ich ihr Vorgehen nicht klug mit einer Beschuldigung so vorzugehen.

Die Dynamik kommt mir auch sehr bekannt vor, das ein Geschwister eher zu den Eltern steht und da den Anteil der Schuld eben nicht sieht und es einfacher ist sich von einen Geschwister zu trennen als von einem Elternteil oder den Eltern. Würde da alles klar auf den Tisch gebracht, könnte es ihr vielleicht komplett den Boden unter den Füßen wegziehen, den Halt, den sie eben nur im Vater sah und offenbar noch heute sieht. Ich weiß auch wie das ist, wenn sich da so ein Loch auftut. Ich bin den Weg gegangen alleine oder gehe ihn noch und das ist echt hart. Ich verstehe sie, ich verstehe euch!

Es ist eben alles so klassisch, dass hier alle irgendwo gerne den Kopf in den Sand stecken. Ich hoffe, dass deine Schwägerin erkennt und auch die anderen Ursachen einbezieht und sich dem stelt wie auch dein Schwiegervater und die Schwiegrmutter.

Was macht diese Sache denn mit dir?

Viele Grüße!
candle
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Thread-EröffnerIn
sonnenschein12
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Beitrag Di., 29.05.2012, 10:44

Hallo!

Danke erstmal für deine Antwort!

Es ist schon ein heikles Thema und ich muss ehrlich sagen, daß in der Familie meines Mannes immer gerne den Problemen aus dem Weg gegangen wurde, beide sowohl meine Schwägerin, als auch mein Mann hatten keine Familie wie ich sie kenne und dankbar bin. Sie haben sich auch sogenannte Ziehfamilien gesucht, wo sich um sie gekümmert wurde, wenn mal wie immer keiner da war.

Alles und wie es damals aussah weiß ich ja auch nicht, ich weiß halt nur, daß es nicht wirklich so toll war. Und ich denke auch, daß ihre Eltern nur geheiratet haben, weil meine Schwiegermutter halt für damalige Verhältnisse doch recht früh schwanger wurde, und ob das eine Grundlage war, mag ich bezweifeln, aber wie gesagt, es liegt vieles im Argen.

Seine Schwester möchte keinen Kontakt mehr zu ihm und wie die Sache irgendwann mal aufgearbeitet werden soll, kann ich nicht sagen.

Mein Mann kann sich halt auch nicht erklären, warum wieso weshalb und ist sich keiner Schuld bewusst. Er weiß nur, daß er wahrscheinlich seine Familie, auch wenn sie nie wirklich so für ihn da war, wohl jetzt erst recht nicht mehr zu ihm steht.

Ich selber versuche halt auch irgendwie die ganze Sache zu verstehen und damit klar zu kommen, auch wenn es im hochschwangeren Zustand mit Kleinkind nochmal ne Belastung mehr ist, die ich eigentlich nicht gerade jetzt durchmachen wollte. Aber ich halte zu meinem Mann und ich denke ihn lang genug zu kennen und ihm vertrauen zu können. Auch wenn Tausend Fragen im Raum stehen, die aber nicht beantwortet werden können.

Wie du schon schreibst, Gefühle sind subjektiv und jeder nimmt sie anders war. Vielleicht kommt ja in den nächsten Monaten etwas Licht ins Dunkel, wenn Sie ihre Therapie in der Klinik durchzieht und sie selber etwas mehr Klarheit über sich und ihre Gefühle bekommt. Dann wird vielleicht auch ein Gespräch möglich sein und nicht nur eine Anschuldigung im Raum stehen.

LG


montagne
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Beitrag Di., 29.05.2012, 21:39

Er hat sie aber offenbar angefasst. Auch wenn er noch ein Kind war, schließt dass ja nicht aus, dass es gegen ihren Willen geschah.
Manche Kinder können auch anderen Kindern gegenüber und vor allem älteren Geschwistern gegenüber nicht nein sagen. Weil sie das Selbstbewusstsein, die Stärke nicht mitbekommen haben.

Ja möglicherweise wird dein mann zum Sündenbock gemacht. Denn das es solche Vorkommnisse gab und das die Schwester nicht nein sagen konnte, obwohl sie das vllt. lieber getan hätte, da muss man schon auf die Eltern gucken. Da scheint ja manches falsch gelaufen zu sein, du deutest es an.

Ich glaube gut für das Geschwisterverhältnis wäre, wenn dein Mann sich nicht zum Sündenbock der Familie machen lässt und trotzdem annimmt, wie die Schwester empfindet. Irgendwann wird sie begreifen, dass auch er nur ein Kind war. Das auch ihm Liebe und Grenzen gefehlt haben.

Die Empfindungend er Schwester sind ja nicht falsch oder unrecht, sie empfindet halt so. Für deinen Mann war es anders. Vllt. verharmlost er auch, weil er doch Schuldgefühle hat und auch, weil es ihn an sein eigenes Leid erinnert? An das er nicht erinnert werden möchte?
amor fati

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sonnenschein12
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Beitrag Do., 31.05.2012, 08:36

Hallo!

Ich versuche mal zu schreiben und gleichzeitig meinen Klettermaxe im Auge zu behalten.

Also Fakt ist nun so, daß allein die Anschuldigung im Raume steht, was sie genau damit verbindet weiß keiner, sie hat einfach gesagt, "Du hast mich sexuell mißbraucht" und mehr nicht.

Wir wissen nicht, was sie bewegt, was sie denkt, oder ihre Gefühle sind. Eigentlich wäre Sie noch in Therapie in der Klinik, aber auf Druck ihrer Schwiegereltern und ihrem Mann sollte sie wieder nach Hause, weil Ihnen die Kinder zuviel würden. Soviel dazu, wir hatten eigentlich gehofft, daß ihr durch die Therapie, die ja gerade erst begonnen hat, ihr auch der Mut kommt, über ihre Gefühle etc. offen zu sprechen und auch mit ihren Eltern und ihrem Bruder offen darüber reden zu können. Es wäre ja wahrscheinlich auch besser gewesen, daß unter Aufsicht mit ihrem Therapeuten zu machen, der mehr oder weniger als Stütze da wäre für sie und auch der Familie einiges erläutern könnte.

Zum anderen hatte ihr Mann auch den Kontakt zu mir und auch anderen Freundinnen untersagt, warum auch immer. Bei mir könnte ich ja eventl. wegen des Vorwurfs des Mißbrauchs durch ihren Bruder verstehen, aber die anderen? Keine Ahnung.

Ebenso habe ich mit meiner Schwiegermutter gesprochen und sie weiß auch nicht mehr wie wir. Bis halt auf andere Dinge, weil sie ja bei ihr öfters zu Besuch war. Sie zermartert sich ebenso den Kopf und ist sauer, daß ihre Tochter aufgrund des Drucks der von ihren Schwiegereltern und Mann ausgeht, die Therapie wieder abbricht.

Mit meinem Schwiegervater sieht es schon wieder anders aus, zu ihm besteht völlige Funkstille. Er schottet sich ab, aber da ich nicht so den Draht zu ihm habe, wie zu meiner Schwiegermutter, muss mein Mann versuchen mit ihm zu sprechen.

Es ist wirklich ein schwieriges Unterfangen Licht ins Dunkel zu kriegen.

Es war ihr 3. Suizid, sie hat Borderline und mehr weiß ich halt nicht. Nur immer abgebrochene Therapien und den Druck von außen werden die ganze Situation nicht bessern. Es wird noch mehr Suizidversuche geben und die Situation wird immer schlechter, wenn ihr keiner helfen kann, bzw. sie nicht die Hilfe bekommt, die sie braucht.

Und solange sie nicht darüber redet, und man versteht, was in ihr vorgeht, wird es immer offene Fragen geben und die Familie wird sich weiter auseinander leben.

Auf der einen Seite bin ich wütend, auf die Art und Weise wie das Ganze abgelaufen ist und abläuft, aber auf der anderen Seite, empfinde ich nur Mitleid mit ihr und würde am liebsten Sturm laufen und allen gehörig den Kopf waschen, damit ihr geholfen wird.

Ich mag Sie, aber durch die ganze Situation hat sich einiges verändert.

Gruß

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 31.05.2012, 09:37

sonnenschein12 hat geschrieben: Wir wissen nicht, was sie bewegt, was sie denkt, oder ihre Gefühle sind. Eigentlich wäre Sie noch in Therapie in der Klinik, aber auf Druck ihrer Schwiegereltern und ihrem Mann sollte sie wieder nach Hause, weil Ihnen die Kinder zuviel würden

Zum anderen hatte ihr Mann auch den Kontakt zu mir und auch anderen Freundinnen untersagt, warum auch immer. Bei mir könnte ich ja eventl. wegen des Vorwurfs des Mißbrauchs durch ihren Bruder verstehen, aber die anderen? Keine Ahnung.

Also ich denke daß nicht nur sie ein Problem hat sondern daß die ganze Familie ziemlich krank ist.

Für einen sexuellen Missbrauch muss ja erst mal eine sexuelle Absicht vorhanden sein. Und das kann ich mir bei einem doch eher kleinen Kind nicht so wirklich vorstellen.

Ich würde das ganze nicht allzu ernst nehmen und zuschauen daß ich mich nicht in den Problemstrudel dieser Frau und ihrer Familie reinziehen lasse. Weil eins hat sie mit ihren doch eher kryptischen Anschuldigungen geschafft: Die ganze Verwantschaft auf Trab halten und für ihre Probleme einen Sündenbock haben. Weil man bekommt kein Borderline weil als Kind Doktorspiele stattgefunden haben.

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robyn
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 10:40

also ich kann es mir vorstellen, dass da eine solche Absicht bestand.

bei mir und meinem bruder lagen 3 jahre dazwischen und ich war 6 als es anfing. also auch grundschulalter!
ich wollte es aber ganz sicher nicht!

und gerade dieses runtergespiele, dass es ja nicht sein könne, hat mich sehr lange schweigen lassen!

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lemon
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:05

bei mir und meinem bruder lagen 3 jahre dazwischen und ich war 6 als es anfing. also auch grundschulalter!
ich wollte es aber ganz sicher nicht!
Wieso hast du dich dann nicht gewehrt oder es deinen Eltern erzählt?

Ich finde man kann alles aufpauschen.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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robyn
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:28

darauf möchte/kann ich jetzt nicht näher eingehen.

aufpauschen nennst du das. interessant!
bis ich 18 war und ausgezogen bin, ging das. mehrmals die woche genötigt, missbraucht und vergewaltigt.

tolles aufpauschen!
danke, fühle mich jetzt richtig gut!

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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:33

robyn, aber dein "Fall" entspricht ja wohl wahrscheinlich nicht diesem "Fall". Es klingt hier jedenfalls nicht so als ob es um Vergewaltigung ginge. Vielleicht solltest du solche Beiträge gar nicht lesen, wenn sie bei dir so arg etwas auslösen?

VG candle
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robyn
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:39

es geht nicht um das thema das mich aufwühlt, sondern um zwei sätze:
lemon hat geschrieben: Wieso hast du dich dann nicht gewehrt oder es deinen Eltern erzählt?

Ich finde man kann alles aufpauschen.
nach dem, was ich gelesen habe, glaube ich auch nicht, dass es so war wie bei mir, aber ich wollte klar machen, dass es durchaus auch ernst zu nehmen ist.

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Stacheldraht
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:40

lemon hat geschrieben:
bei mir und meinem bruder lagen 3 jahre dazwischen und ich war 6 als es anfing. also auch grundschulalter!
ich wollte es aber ganz sicher nicht!
Wieso hast du dich dann nicht gewehrt oder es deinen Eltern erzählt?
Solche Fragen verstehe ich nicht. Es ist doch nichts Neues, dass Opfer von Missbrauch Schwierigkeiten haben diesen zu offenbaren.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy


leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:41

Candle, verstehe ich nicht: Robyn bringt doch nur eine andere Perspektive in die Diskussion ein. Ich muss sagen, dass mir das Ganze bisher zu einseitig war: Man ging ja nur davon aus, dass 'alles seine Ordnung hatte' und der Ehemann der TE definitiv 'unschuldig' war. Aber genauso gut ist es eben denkbar, dass damals durchaus Gewalt im Spiel war, und natürlich können auch Kinder Gewalt ausüben, auch wenn man das gerne verdrängt.

Das wissen wir hier aber nicht. Dennoch halte ich es für wichtig, den Gedanken daran nicht zu verdrängen und der Schwägerin vorzuwerfen, sie würde hier schmutzige Wäsche waschen. Letztendlich muss dein Mann dazu einen Standpunkt einnehmen. Das muss ja mit eurer Beziehung nichts zu tun haben.

Stacheldraht: Genau. Es ist erstens total peinlich, zweitens will man ja auch keine Unruhe in die Familie bringen und drittens weiß man nicht, ob einem geglaubt wird. Viertens hat man womöglich (die unbegründete) Angst, mitverantwortlich zu sein oder gemacht zu werden. Wer sich da noch darüber wundert, dass viele Kinder nicht sagen, der muss sich fragen, ob ihm das nötige Verständnis fehlt.

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candle.
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:50

Ja sicher können Kinder Gewalt ausüben. Ich kenne Doktorspiele, ich habe auch schon einen jungen verprügelt. Wo ist die Grenze? Bei robyn sind es für mich längst keine Doktorspiele mehr.

Die Frage warum man mit Bezugspersonen nicht gesprochen hat, finde ich legitim. Ich kenne Opfer eben, die ihren Eltern Vorfälle sofort schilderten und direkt eine Anzeige gemacht haben. Ich selber habe damals nichts gemacht, habe es nie erzählt, weil die Bindung zu den Eltern eben kaputt war.

Und es gibt auch sehr brutale Kids, das ist mir auch klar. Komischerweise hat das an anderer Stelle mal jemand abgewiegelt als ich mal von einem bösen Kind sprach. Das gibt es definitiv auch.

Ich finde es ebenso schlimm eine Anschuldigung in den Raum zu stellen und nicht darüber zu reden wie ein Mißbrauch. Worte können auch Existenzen zerstören. ache ist kein guter Partner.

candle
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:57

Candle, aber wenn du das aus der Perspektive betrachtest, dann ist das doch nur verständlich, dass man u.U. das Bedürfnis hat, mit dem 'Täter' darüber zu reden oder ggf. eine Entschuldigung zu erwarten. Rache sieht für mich anders aus...

Im übrigen halte ich es tatsächlich (hab aber keine Ahnung von diesem Thema; ist nur mein Gefühl als Mutter) NICHT für normal, üblich oder unauffällig, wenn Geschwister einander anfassen. Also, wenn der Jüngere im Grundschulalter war (war ja wohl der Fall), dann ist der Ältere ganz sicher so weit, dass er wissen müsste, dass es innerhalb der Familie nicht geht, dass man einander sexuell berührt. Im Kindergartenalter mag das anders sein.

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