Borderline und Selbstfürsorge/Grundbedürfnisse
Borderline und Selbstfürsorge/Grundbedürfnisse
Hallo zusammen!
Mich beschäftigt gerade ein - für mich - neuer Themenbereich.
Ich habe diese Woche mit meiner Therapeutin auch schon darüber gesprochen und sie sagte, dass das bei Borderlinern öfter vorkommen würde.
Und zwar ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, dass ich meine Grundbedürfnisse oft vergesse oder nicht ernst nehme.
Dabei habe ich bemerkt, dass ich sogar meinen gesamten Körper öfter vergesse.
Manchmal bin ich richtig über die Person im Spiegel überrascht, weil ich ganz vergessen hatte, wie ich aussehe, bzw. was anderes erwartet habe.
Ich merke oft viel zu spät dass ich durst habe, meine Füße eiskalt sind oder ich eigentlich hundemüde bin.
Das ist meist ne Mischung aus einfach das Trinken, Schlafen oder so vergessen aber auch nicht ernst genug nehmen.
Wenn ich einen ganzen Tag für mich alleine bin, ist es mir auch nicht wichtig ob ich mich richtig anziehe, dusche o.ä. - ich mache sowas eigentlich eher für andere, nicht für mich.
In meinem Borderline-Selbsthilfebuch sind folgene Dinge aufgezählt:
- essen (keine einseitige Ernährung)
-trinken
-schlafen
-sich waschen
-Zähne putzen
-den Körper warm halten
-zur Toilette gehen
-sich bewegen
-Zeit für sich
-Zeit mit anderen
-sich entspannen
-sich behandeln lassen/Medikamente nehmen, wenn man krank ist
-für eine halbwegs saubere Umgebung sorgen
Irgendwie vergesse/vernachlässige ich fast alles immer wieder.
Kennt das noch jemand? Wie geht ihr damit um?
Meine Therapeutin hat mir als Hausaufgabe aufgeben selbstfürsorglicher in den nächsten Tagen zu sein.
Aber wie soll ich das anstellen? Ich stehe ja sowieso mit mir auf Kriegsfuß.
Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.
LG neele
Mich beschäftigt gerade ein - für mich - neuer Themenbereich.
Ich habe diese Woche mit meiner Therapeutin auch schon darüber gesprochen und sie sagte, dass das bei Borderlinern öfter vorkommen würde.
Und zwar ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, dass ich meine Grundbedürfnisse oft vergesse oder nicht ernst nehme.
Dabei habe ich bemerkt, dass ich sogar meinen gesamten Körper öfter vergesse.
Manchmal bin ich richtig über die Person im Spiegel überrascht, weil ich ganz vergessen hatte, wie ich aussehe, bzw. was anderes erwartet habe.
Ich merke oft viel zu spät dass ich durst habe, meine Füße eiskalt sind oder ich eigentlich hundemüde bin.
Das ist meist ne Mischung aus einfach das Trinken, Schlafen oder so vergessen aber auch nicht ernst genug nehmen.
Wenn ich einen ganzen Tag für mich alleine bin, ist es mir auch nicht wichtig ob ich mich richtig anziehe, dusche o.ä. - ich mache sowas eigentlich eher für andere, nicht für mich.
In meinem Borderline-Selbsthilfebuch sind folgene Dinge aufgezählt:
- essen (keine einseitige Ernährung)
-trinken
-schlafen
-sich waschen
-Zähne putzen
-den Körper warm halten
-zur Toilette gehen
-sich bewegen
-Zeit für sich
-Zeit mit anderen
-sich entspannen
-sich behandeln lassen/Medikamente nehmen, wenn man krank ist
-für eine halbwegs saubere Umgebung sorgen
Irgendwie vergesse/vernachlässige ich fast alles immer wieder.
Kennt das noch jemand? Wie geht ihr damit um?
Meine Therapeutin hat mir als Hausaufgabe aufgeben selbstfürsorglicher in den nächsten Tagen zu sein.
Aber wie soll ich das anstellen? Ich stehe ja sowieso mit mir auf Kriegsfuß.
Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.
LG neele
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Vieleicht sich diese Liste jeden Tag mal ansehen, um nichts zu vergessen? Vielleicht stellt sich das ein oder andere mit der Zeit auch automatisch ein, grade auch, wenn es z.B. immer zur selben Zeit gemacht wird oder in der selben Reihenfolge.
Ansonsten fällt mir da nur nachspüren ein, wie so ein innerer Check: Was brauche ich jetzt? Wenn man es nicht spürt, dauert das sicher eine Weile, könnte aber, gekoppelt an dem regelmäßigem helfen.
Ansonsten fällt mir da nur nachspüren ein, wie so ein innerer Check: Was brauche ich jetzt? Wenn man es nicht spürt, dauert das sicher eine Weile, könnte aber, gekoppelt an dem regelmäßigem helfen.
Ja, ich kenn das auch. Da hilft (mir) nur beinharte Disziplin. Wenn ich aufs innere Bedürfnis dazu warte, wart ich lang... Also: Disziplin. Oder Plan, etwa: immer Dienstags Wohnung sauber machen. Ich merk auch, dass es gut tut, auf diese von Dir aufgezählten Dinge zu achten - deshalb fällt mir manchmal die Disziplin leichter. Aber nicht immer, oft gerate ich da auch wieder auf Abwege und muss mühsam zurückfinden in das Regelwerk, automatisch geht das nie. Ich denke, es wird lebenslang Arbeit bleiben, es wird für mich nie selbstverständlich werden. Muss ich damit leben/umgehen. So meine Erfahrung/Meinung.
lg
Mirjam
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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Ich habe keine Borderline Diagnose,
dennoch haben einige Punkte auf mich auch zugetroffen
bzw. sind Punkte, die ich heute spüre wenn sie in Schieflage geraten.
Gebessert hat es sich bei mir in dem Moment in dem ich diese Punkte erkannt habe.
Sprich: ich habe keine Liste bekommen sondern ich wurde mir im Laufe der Therapie dieser Punkte bewusst und habe es dann in die Therapie getragen.
Also von einem anderen Ansatzpunkt aus.
Hätte ich es nur auswenig gelernt bzw. Punkt für Punkt abgearbeitet hätte ich es eines Tages sicherlich wieder schleifen lassen.
Mir scheint, dass ich die Dinge körperlich fühlen muss um sie zu verändern.
LG ADW
dennoch haben einige Punkte auf mich auch zugetroffen
bzw. sind Punkte, die ich heute spüre wenn sie in Schieflage geraten.
Gebessert hat es sich bei mir in dem Moment in dem ich diese Punkte erkannt habe.
Sprich: ich habe keine Liste bekommen sondern ich wurde mir im Laufe der Therapie dieser Punkte bewusst und habe es dann in die Therapie getragen.
Also von einem anderen Ansatzpunkt aus.
Hätte ich es nur auswenig gelernt bzw. Punkt für Punkt abgearbeitet hätte ich es eines Tages sicherlich wieder schleifen lassen.
Mir scheint, dass ich die Dinge körperlich fühlen muss um sie zu verändern.
LG ADW
Offline
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Ach ja, ich hab auch keine Borderline-Diagnose, ich denk auch, dass das auf viele Menschen zutrifft, die Probleme mit sich selbst haben, um das mal so zu verallgemeinern.
Ich spür auch, wenns in Schieflage gerät, aber das ist für mich keine ausreichende Motivation, es begradigen zu wollen. Das geht dann nur vom Kopf her, hat nix mit Gefühl zu tun bei mir. Ich denk, wenn mans fühlt, ist das ja schon ein großer Schritt Richtung Normalität. Ich für mich denke aber, ich werde das nie fühlen können, da fehlt was Grundlegendes bei mir. Deswegen Disziplin als Ersatz fürs Fühlen.
@neele: Dir widerstrebt die Übung, oder? Warum?
lg
Mirjam
Ich spür auch, wenns in Schieflage gerät, aber das ist für mich keine ausreichende Motivation, es begradigen zu wollen. Das geht dann nur vom Kopf her, hat nix mit Gefühl zu tun bei mir. Ich denk, wenn mans fühlt, ist das ja schon ein großer Schritt Richtung Normalität. Ich für mich denke aber, ich werde das nie fühlen können, da fehlt was Grundlegendes bei mir. Deswegen Disziplin als Ersatz fürs Fühlen.
@neele: Dir widerstrebt die Übung, oder? Warum?
lg
Mirjam
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Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
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Mirjam,
ja, je bewusster ich mir selbst wurde
und meinen Körper immer mehr fühlte
desto mehr fühlte ich auch die Defizite und WOLLTE es nicht mehr so für mich als Person als Körper...
Klar, auch ich habe durchaus Phasen in denen ich mir selbst nicht besonders bewusst bin
und fleissig und mit vollster Überzeugung über mich hinweglatsche...aber wenn ich dann wieder auftauche
dann ist es auch sofort wieder da: gut zu sein zu mir selbst und zu diesem Körper.
In diesem Punkt mag das Fühlen durchaus mal ein Vorteil sein.
LG ADW
ja, je bewusster ich mir selbst wurde
und meinen Körper immer mehr fühlte
desto mehr fühlte ich auch die Defizite und WOLLTE es nicht mehr so für mich als Person als Körper...
Klar, auch ich habe durchaus Phasen in denen ich mir selbst nicht besonders bewusst bin
und fleissig und mit vollster Überzeugung über mich hinweglatsche...aber wenn ich dann wieder auftauche
dann ist es auch sofort wieder da: gut zu sein zu mir selbst und zu diesem Körper.
In diesem Punkt mag das Fühlen durchaus mal ein Vorteil sein.
LG ADW
Offline
Hm, ich hab jetzt überlegt. Zum Beispiel fühl ich mich ja schon gut, wenn alles passt - also, wenn ich frisch geduscht bin, die Wohnung sauber ist, die Küche geputzt ist. Das fühlt sich dann gut an. Aber: ich kanns mir irgendwie vorher nie vorstellen. Ich habe nie das Bedürfnis, zu putzen, auch nicht, zu duschen. Andre Leute freuen sich da drauf, hab ich registriert, nach einem harten Arbeitstag etc. Das tu ich nie. Trotzdem kann ichs nachher schon als angenehm genießen. Aber vorher kann ich mir das Ergebnis sozusagen nicht vorstellen, es fühlt sich nur anstrengend an.... Nicht mal bei so alltäglichen Dingen, wo ich ja jeden Tag das Ergebnis live hab. Deswegen jedes Mal die Mordsüberwindung dazu nötig. Ich tus dann auch nicht bewusst für mich, wie Du schreibst, sondern eben weil ich irgendwie muss (damit ich nicht stink halt). Hm.
lg
Mirjam
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Bei mir war es ein Vergessen der Punkte
ein nicht Wahrnehmen
nicht Bewusstsein.
Ich habe nicht gespürt, dass ich friere/schwitze, dass ich Durst habe, wann ich Hunger habe oder satt bin, Medikamente einzunehmen...
An deinem Beispiel: ich hätte nicht mal gemerkt, dass ich stinke...
Mir scheint, Mirjam, bei dir liegts am Antrieb?
ein nicht Wahrnehmen
nicht Bewusstsein.
Ich habe nicht gespürt, dass ich friere/schwitze, dass ich Durst habe, wann ich Hunger habe oder satt bin, Medikamente einzunehmen...
An deinem Beispiel: ich hätte nicht mal gemerkt, dass ich stinke...
Mir scheint, Mirjam, bei dir liegts am Antrieb?
Offline
Wenn ich stinke, merk ich das schon, da bin ich wohl noch mehr im Außen als Du - es ist mir nur eigentlich eher egal in Wirklichkeit. Über das mit dem Antrieb muss ich mal nachdenken...
Gute Nacht
Mirjam
Gute Nacht
Mirjam
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Wow! Hier wurde ja schon einiges drüber debatiert - super!
Mir was gutes tun ist mir einfach zu wieder. Ich weiß, dass es wohl gute Übungen für mich wären, aber ich kanns einfach nicht.
Mirijam, bei mir ist es sehr ähnlich wie bei dir. Mir fehlt da auch sozusagen der Antrieb, auch für das Alltägliche. Ich finde es jedes Mal einfach nur anstrengend, selbst duschen, oder 10 Minuten was aufräumen/putzen oder so, ich schiebe es immer auf die lange Bank.
Wenn ich es aber dann mal gemacht habe, ist es toll und ich bin stolz und ich nehme mir vor, den Geschirrberg nicht mehr so groß werden zu lassen o.ä. Aber es ändert sich nie....
Naja, und die Dinge die mich körperlich betreffen: ich mach es nicht gern, find es nicht wichtig, nehme mich dann auch nicht wichtig (beim zum Arzt gehen oder so) oder will es gar nicht für mich tun (meinen Körper eincremen zb.)
@ENA: Ist bestimmt ne gute Idee für den Anfang. Ich weiß nur nicht, ob es ich wichtig genug nehme. Aber versuchen werd ich es auf jeden Fall.
Ich habe auch das Gefühl, dass das was ist was mich immer begleiten wird.
LG neele
Ja, warum....kann ich nicht richtig sagen...Selbstfürsorge! Das Wort alleine find ich schon schlimm!Mirjam hat geschrieben: @neele: Dir widerstrebt die Übung, oder? Warum?
Mir was gutes tun ist mir einfach zu wieder. Ich weiß, dass es wohl gute Übungen für mich wären, aber ich kanns einfach nicht.
Mirijam, bei mir ist es sehr ähnlich wie bei dir. Mir fehlt da auch sozusagen der Antrieb, auch für das Alltägliche. Ich finde es jedes Mal einfach nur anstrengend, selbst duschen, oder 10 Minuten was aufräumen/putzen oder so, ich schiebe es immer auf die lange Bank.
Wenn ich es aber dann mal gemacht habe, ist es toll und ich bin stolz und ich nehme mir vor, den Geschirrberg nicht mehr so groß werden zu lassen o.ä. Aber es ändert sich nie....
Naja, und die Dinge die mich körperlich betreffen: ich mach es nicht gern, find es nicht wichtig, nehme mich dann auch nicht wichtig (beim zum Arzt gehen oder so) oder will es gar nicht für mich tun (meinen Körper eincremen zb.)
@ENA: Ist bestimmt ne gute Idee für den Anfang. Ich weiß nur nicht, ob es ich wichtig genug nehme. Aber versuchen werd ich es auf jeden Fall.
Ich habe auch das Gefühl, dass das was ist was mich immer begleiten wird.
LG neele
Hallo Neele,
"BL" ist auch eine Diagnose die ich habe!
Ich kann das auch bestätigen, dass ich diese Grundbedürfnisse im laufe meines Lebens vernachlässigt bzw. vergessen oder als nicht so wichtig genommen hatte.
Nun bin ich schon eine Ecke älter als Du und arbeite auch schon eine ganze Zeit an mir! Was ich festgestellt hatte: Jedesmal wenn ich versucht hatte, alle Dinge auf einmal zu ändern, scheiterte ich irgendwann. Lies es schleifen, hatte es nicht mehr geregelt bekommen usw..
Irgendwann hatte ich dann mal die Idee immer nur an ! EINER ! Sache zu arbeiten oder sie zu verändern.
Und so habe ich nach und nach Dinge in meinem Leben verändert, die einen festen Platz bekommen hatten.
ZB hatte ich angefangen, jeden Morgen ein Glass Karottensaft zu trinken, um einen Teil Gemüse am Tag in Flüssigform einzunehmen.
Später kamen andere Dinge dazu - ZB das ich konsequent den Müll getrennt habe, die Hausflurwoche regelmäßig mache, immer Wasser und ein Glas auf dem Tisch stehen habe und schon versuche stündlich etwas zu trinken - wenn man regelmäßig trinkt, dann geht man schon automatisch regelmäßig auf die Toilette - denn will sich ja keiner in die Hose machen, oder?
Medikamente habe ich in einem Körbchen und die lege ich mir zu den Mahlzeiten hin. Wenn ich unterwegs bin, habe ich noch Medis in meinem Rucksack und auch immer eine kleine Flasche Wasser, Taschentücher und einen Regenschirm dabei!
Meinen Haustürschlüssel - den ich früher häufig erstmal gesucht hatte, hat auch einen festen Platz bekommen und so zieht sich das Chaos langsam zurück!
Was mir auch sehr geholfen hat, ist ein ambulant betreutes Einzelwohnen.
So stehen dann dafür schon immer regelmäßige Termine fest, wo ich auch einkaufen gehe und auch Dinge für Veränderungen gemiensam mit der Betreuerin reflektieren kann.
Wichtig ist für mich mitlerweile auch der Wohlfühl- Aspekt!
Für sich zu sorgen, sich um sich selbst zu kümmern schafft eine Geborgenheit. In einer sauberen Wohnung und frisch geduscht Abends vorm TV zu sitzen, nachdem man Tagsüber Pflichten erledigt hat, schafft auch ein viel schöneres und besseres Gefühl - man fühlt sich viel mehr im Gleichgewicht. Dinge an sich zu ändern sind nicht nur Arbeit, sondern man belohnt sich auch mit erfolgserlebnissen!
Vielleicht fängst Du mit dem trinken an, wenn Du damit Probleme hast und evtl. Dir zusätzlich feste Termine für Mahlzeiten zu schaffen. ZB: Frühstück zwischen 8 und 10 Uhr, Mittag zwischen 12 und 14 und Abendbrot zwischen 18 und 21 Uhr!
Gut wäre evtl. am Anfang auch ein Wochenplan, wo Du tatsächlich nur erstmal die Dinge hinein schreibst, die Du ändern möchtest!
Wenn Du ZB das trinken und Essen vielleicht 1 - 2 Monate regelmäßig eingehalten hast und Du selbst schon merkst, dass da eine Gewohnheit und ein Lernerfolg stattgefunden hat, kannst Du ja ein neues Ziel dazu schreiben.
Ich glaube mit dem "Schritt für Schritt" System fährt man immer besser und man sollte auch Geduld und Konsequenz für die eine Sache mitbringen. Denn alles ist ein Lernprozess und das Gehirn braucht eine Weile um bestimmte Dinge zu einer Gewohnheit werden zu lassen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg und drück Dir die Däumchen für einen guten Start in eine bessere Zukunft!
"BL" ist auch eine Diagnose die ich habe!
Ich kann das auch bestätigen, dass ich diese Grundbedürfnisse im laufe meines Lebens vernachlässigt bzw. vergessen oder als nicht so wichtig genommen hatte.
Nun bin ich schon eine Ecke älter als Du und arbeite auch schon eine ganze Zeit an mir! Was ich festgestellt hatte: Jedesmal wenn ich versucht hatte, alle Dinge auf einmal zu ändern, scheiterte ich irgendwann. Lies es schleifen, hatte es nicht mehr geregelt bekommen usw..
Irgendwann hatte ich dann mal die Idee immer nur an ! EINER ! Sache zu arbeiten oder sie zu verändern.
Und so habe ich nach und nach Dinge in meinem Leben verändert, die einen festen Platz bekommen hatten.
ZB hatte ich angefangen, jeden Morgen ein Glass Karottensaft zu trinken, um einen Teil Gemüse am Tag in Flüssigform einzunehmen.
Später kamen andere Dinge dazu - ZB das ich konsequent den Müll getrennt habe, die Hausflurwoche regelmäßig mache, immer Wasser und ein Glas auf dem Tisch stehen habe und schon versuche stündlich etwas zu trinken - wenn man regelmäßig trinkt, dann geht man schon automatisch regelmäßig auf die Toilette - denn will sich ja keiner in die Hose machen, oder?
Medikamente habe ich in einem Körbchen und die lege ich mir zu den Mahlzeiten hin. Wenn ich unterwegs bin, habe ich noch Medis in meinem Rucksack und auch immer eine kleine Flasche Wasser, Taschentücher und einen Regenschirm dabei!
Meinen Haustürschlüssel - den ich früher häufig erstmal gesucht hatte, hat auch einen festen Platz bekommen und so zieht sich das Chaos langsam zurück!
Was mir auch sehr geholfen hat, ist ein ambulant betreutes Einzelwohnen.
So stehen dann dafür schon immer regelmäßige Termine fest, wo ich auch einkaufen gehe und auch Dinge für Veränderungen gemiensam mit der Betreuerin reflektieren kann.
Wichtig ist für mich mitlerweile auch der Wohlfühl- Aspekt!
Für sich zu sorgen, sich um sich selbst zu kümmern schafft eine Geborgenheit. In einer sauberen Wohnung und frisch geduscht Abends vorm TV zu sitzen, nachdem man Tagsüber Pflichten erledigt hat, schafft auch ein viel schöneres und besseres Gefühl - man fühlt sich viel mehr im Gleichgewicht. Dinge an sich zu ändern sind nicht nur Arbeit, sondern man belohnt sich auch mit erfolgserlebnissen!
Vielleicht fängst Du mit dem trinken an, wenn Du damit Probleme hast und evtl. Dir zusätzlich feste Termine für Mahlzeiten zu schaffen. ZB: Frühstück zwischen 8 und 10 Uhr, Mittag zwischen 12 und 14 und Abendbrot zwischen 18 und 21 Uhr!
Gut wäre evtl. am Anfang auch ein Wochenplan, wo Du tatsächlich nur erstmal die Dinge hinein schreibst, die Du ändern möchtest!
Wenn Du ZB das trinken und Essen vielleicht 1 - 2 Monate regelmäßig eingehalten hast und Du selbst schon merkst, dass da eine Gewohnheit und ein Lernerfolg stattgefunden hat, kannst Du ja ein neues Ziel dazu schreiben.
Ich glaube mit dem "Schritt für Schritt" System fährt man immer besser und man sollte auch Geduld und Konsequenz für die eine Sache mitbringen. Denn alles ist ein Lernprozess und das Gehirn braucht eine Weile um bestimmte Dinge zu einer Gewohnheit werden zu lassen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg und drück Dir die Däumchen für einen guten Start in eine bessere Zukunft!
Hallo Milka!
Danke für deine Erfahrungen und Tipps. Klingt sehr gut, da werde ich mir wohl das ein oder andere abschauen können
Konntest du diese Dinge von Anfang an angehen, oder war schon das Einlassen auf das sich selbst achten schwer für dich?
Ich frage nur, weil ich mich im Moment noch nichtmal richtig bereit dafür fühle, mir selbst gutes zu tun, mich um mich zu kümmern und so...
LG neele
Danke für deine Erfahrungen und Tipps. Klingt sehr gut, da werde ich mir wohl das ein oder andere abschauen können
Konntest du diese Dinge von Anfang an angehen, oder war schon das Einlassen auf das sich selbst achten schwer für dich?
Ich frage nur, weil ich mich im Moment noch nichtmal richtig bereit dafür fühle, mir selbst gutes zu tun, mich um mich zu kümmern und so...
LG neele
Hallo Neele,
ja das ist eine gute Frage und ich musste eben erstmal drüber nachdenken. Im ersten Augenblick ist es mir schwer gefallen rückblickend zu erkennen, wo das ganze angefangen hat und ob es mir tatsächlich schwer oder leicht gefallen ist einen Anfang zu finden.
Dann ist mir eingefallen womit ich das erste mal angefangen hatte mich um mich selbst zu kümmern. Ich war mal Drogen"abhängig" (obwohl es bei mir sicher nicht die Sucht nach irgendeiner Substanz war, sondern eher das abgeben von Verantwortung an die Drogen und das kompensieren über Drogen).
Ich hatte vorher schon länger den Wunsch aufzuhören und hatte es auch ein paar mal versucht - jedoch dauerhaft hatte es nie funktioniert.
Dann hatte ich Schlüsselerlebnisse und ich hörte auf!
Leicht gefallen ist mir das absolut nicht. Ich hatte mein komplettes Umfeld "Bekannschaften" nach und nach, hinter mir gelassen.
Es fiel mir schon sehr schwer diese Schritte zu gehen!
Anfangs war ich noch extrem Rückfall-gefärdet, ich musste mich stark zusammen reißen nicht immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen, musste lernen ohne diese Rausch- Scheinwelt mein Leben zu überstehen. Dinge die mir ZB nur mit Cannabis spaß machten waren lange Zeit schwer für mich auszuführen - ich hatte einfach keinen Sinn mehr in bestimmten Tätigkeiten gesehen - es war so als hätte mein Leben überhaupt ein Stück Sinn verloren.
Aber ich blieb mit der Zeit immer konsequenter - am Anfang hatte ich noch ein paar Rückschritte (ich denke, das ist ganz normal- nichts ändert sich von jetzt auf gleich).
In dieser Zeit hatte ich auch schon meine Betreuerin und wir unternahmen dann auch mal Dinge wie Schwimmen gehen, Spaziergeänge, gemeinsamer Sport über die Krankenkasse oder mal am Strand die Seele baumeln zu lassen. Anfangs ging ich eben nur mit und es fiel mir schwer etwas schönes dabei zu empfinden - kam mir eher wie ein Pflichtprogramm vor.
Später konnte ich mich immer besser darauf einlassen und irgendwann ging ich dann auch alleine los spazieren, unternahm richtig schöne Touren, ging von alleine zu einer Selbsthilfegruppe und neue Menschen kennen zu lernen (die waren allerdings nicht wirklich was für mich- aber es war ein erster Schritt- ein Anfang) und gehe jetzt sogar alleine zu einem Sport- Kurs!
Ich denke, es ist wichtig jemanden an der Seite zu haben, wo man erstmal mitgeschliffen wird, um die Möglichkeit zu haben, erkennen zu können wie gut einem Dinge tun können!
Ein längerer Klinik Aufenthalt (Therapie) wo man ZB erstmal zur Ergo, Körper- Therapie usw. "gezwungen" wird, kann solche Dinge sicher auch bewirken.
Ganz alleine ist es sicher schwer denke ich!
Therapie ist sicher gut aber man kommt sicher auch zwischen den Therapiestunden irgendwann dahin, dass man mogelt oder Geschichten erfindet, dass man dies oder das für sich getan hat - oder man fängt evtl. gar nicht erst an, weil man die Motivation nicht findet!
Ne "alltägliche" Psychosoziale Begleitung, zwei mal die Woche kann da sicher mehr bewirken.
ja das ist eine gute Frage und ich musste eben erstmal drüber nachdenken. Im ersten Augenblick ist es mir schwer gefallen rückblickend zu erkennen, wo das ganze angefangen hat und ob es mir tatsächlich schwer oder leicht gefallen ist einen Anfang zu finden.
Dann ist mir eingefallen womit ich das erste mal angefangen hatte mich um mich selbst zu kümmern. Ich war mal Drogen"abhängig" (obwohl es bei mir sicher nicht die Sucht nach irgendeiner Substanz war, sondern eher das abgeben von Verantwortung an die Drogen und das kompensieren über Drogen).
Ich hatte vorher schon länger den Wunsch aufzuhören und hatte es auch ein paar mal versucht - jedoch dauerhaft hatte es nie funktioniert.
Dann hatte ich Schlüsselerlebnisse und ich hörte auf!
Leicht gefallen ist mir das absolut nicht. Ich hatte mein komplettes Umfeld "Bekannschaften" nach und nach, hinter mir gelassen.
Es fiel mir schon sehr schwer diese Schritte zu gehen!
Anfangs war ich noch extrem Rückfall-gefärdet, ich musste mich stark zusammen reißen nicht immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen, musste lernen ohne diese Rausch- Scheinwelt mein Leben zu überstehen. Dinge die mir ZB nur mit Cannabis spaß machten waren lange Zeit schwer für mich auszuführen - ich hatte einfach keinen Sinn mehr in bestimmten Tätigkeiten gesehen - es war so als hätte mein Leben überhaupt ein Stück Sinn verloren.
Aber ich blieb mit der Zeit immer konsequenter - am Anfang hatte ich noch ein paar Rückschritte (ich denke, das ist ganz normal- nichts ändert sich von jetzt auf gleich).
In dieser Zeit hatte ich auch schon meine Betreuerin und wir unternahmen dann auch mal Dinge wie Schwimmen gehen, Spaziergeänge, gemeinsamer Sport über die Krankenkasse oder mal am Strand die Seele baumeln zu lassen. Anfangs ging ich eben nur mit und es fiel mir schwer etwas schönes dabei zu empfinden - kam mir eher wie ein Pflichtprogramm vor.
Später konnte ich mich immer besser darauf einlassen und irgendwann ging ich dann auch alleine los spazieren, unternahm richtig schöne Touren, ging von alleine zu einer Selbsthilfegruppe und neue Menschen kennen zu lernen (die waren allerdings nicht wirklich was für mich- aber es war ein erster Schritt- ein Anfang) und gehe jetzt sogar alleine zu einem Sport- Kurs!
Ich denke, es ist wichtig jemanden an der Seite zu haben, wo man erstmal mitgeschliffen wird, um die Möglichkeit zu haben, erkennen zu können wie gut einem Dinge tun können!
Ein längerer Klinik Aufenthalt (Therapie) wo man ZB erstmal zur Ergo, Körper- Therapie usw. "gezwungen" wird, kann solche Dinge sicher auch bewirken.
Ganz alleine ist es sicher schwer denke ich!
Therapie ist sicher gut aber man kommt sicher auch zwischen den Therapiestunden irgendwann dahin, dass man mogelt oder Geschichten erfindet, dass man dies oder das für sich getan hat - oder man fängt evtl. gar nicht erst an, weil man die Motivation nicht findet!
Ne "alltägliche" Psychosoziale Begleitung, zwei mal die Woche kann da sicher mehr bewirken.
Hallo Milka!
Hm, ich habe niemanden, der mich da an die Hand nehmen könnte. Ich frage auch nicht viel meine Mitmenschen um Hilfe, da ich leider keine guten Erfahrungen gemacht habe, sobald zu viel meiner Psychodinge ins Spiel kommen.
Viele sind viel zu schnell überfordert - was ich aber auch keinem übel nehmen kann.
Aber das Schritt für Schritt-System klingt schonmal wirklich gut!
LG neele
Klinikaufenthalte habe ich schon drei hinter mir. Der vierte ist gerade beantragt. Vielleicht kann ich dann dort nochmal gezielter dran arbeiten.
Hm, ich habe niemanden, der mich da an die Hand nehmen könnte. Ich frage auch nicht viel meine Mitmenschen um Hilfe, da ich leider keine guten Erfahrungen gemacht habe, sobald zu viel meiner Psychodinge ins Spiel kommen.
Viele sind viel zu schnell überfordert - was ich aber auch keinem übel nehmen kann.
Aber das Schritt für Schritt-System klingt schonmal wirklich gut!
LG neele
Klinikaufenthalte habe ich schon drei hinter mir. Der vierte ist gerade beantragt. Vielleicht kann ich dann dort nochmal gezielter dran arbeiten.
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