Tera sagte 'sie sind mir ans Herz gewachsen'

[sakura89]

seit gestern geht mir ein satzt den mein tera zu mir sagte nicht mehr aus dem kopf und muss ständig daran denken. selbst bei der arbeit ließ mir diese satzt nicht mehr aus dem kopf obwohl ich die ganze zeit genug arbeit und somit eig. genug ablenkung gehabt hätte.

mitten in eine komplizierte gespräch zwischen mein tera und mir sagte er auf ein mal diese satzt das ich ihm sehr ans herz gewachsen bin und er mich nicht in eine ecke totaal aufgeschlitzt finden möchte.

wie soll ich darauf reagieren??? bekommt ihr auch solche aussagen von eure tera´s oder ist sowas eher seltenheit.

bin wirklich für jeden rat dankbar ich weiß wirklich nicht wie ich damit umgehen soll. schön wäre es auch wenn ihr schreibt ob ihr sowas auch bekommen habt und wie ihr damit umgeht

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[ExtraordinaryGirl]

Mhm ... Also, mein Therapeut hat sich noch nie zu einer völlig klaren Ansage hinreissen lassen (wäre vielleicht auch eher unprofessionell, und das ist er nun wirklich nicht). Er meinte einmal, dass unsere Beziehung zueinander sicher anders sei als die, die er zu Patienten aufbaut, die er nur über kurze Zeit in therapeutischer Behandlung hat. Es gab auch noch andere Aussagen, die, glaube ich, aber nicht ins Thema hier passen. Und er hat auch schon verdeutlicht, dass er sich in manchen Momenten Sorgen um mich macht (aber nicht bezüglich des SVV, weil das nicht zu meinen Problemen gehört. Ich nehme an, bei dir bezog sich das "in einer Ecke aufgeschlitzt finden" auf Selbstverletzung?).

Mich hat das damals nicht sonderlich verunsichert. Ich fand es schön. Habe mir aber nicht grossartig Gedanken darum gemacht, was das verändern könnte.

Worüber genau machst du dir denn Gedanken? Was verunsichert dich?

[Green Strawberry]

also mein thera hat das so direkt bisher nicht gesagt, ich bin mir aber trotzdem ziemlich sicher, dass ich ihm ans herz gewachsen bin! das merke ich in vielen kleinen gesten und sachen, die er ab und zu sagt. sakura, ich finde das eigentlich - trotz des bestimmt ernsten zusammenhangs, in dem es dein thera ja wohl gesagt hat - eine total schöne äußerung von deinem thera. würde meiner das so sagen, würde ich mich sehr geborgen und angenommen fühlen. sorgen machen oder dich deswegen verunsichert fühlen brauchst du dich in jedem fall nicht, eher im gegenteil.

[Hamna]

Ich halte es für ziemlich normal, dass Therapeuten sich von "Schicksalen", Lebensläufen oder Problemen ihrer Klienten berührt fühlen, innerlich Anteil nehmen oder sich auch mal Sorgen machen, und das dann auch äußern.

wie soll ich darauf reagieren???

Warum glaubst du denn, auf diese Äußerung reagieren zu müssen? Wie würdest du denn gern reagieren?

Dachtest du denn bisher, du seist ihm gleichgültig? Dass das offensichtlich nicht der Fall ist, scheint dich sehr zu berühren.

Ich glaube aber nicht, dass du irgendwie reagieren musst. Freu dich doch einfach darüber, dass du deinem Thera wichtig bist.

Ich weiß von meinem Thera z. B. auch, dass er Anteil nimmt und an meiner positiven Entwicklung interessiert ist, viel Potential in mir sieht, das ich im Moment aber noch nicht wieder voll ausschöpfen kann. Wäre das anders und er mir gegenüber gleichgültig, fände ich das schon sehr komisch.

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[Fast Forward]

Ich habe so den Eindruck, sakura89, dass dein Thera der Überzeugung war, es wäre gut, es dir so ausdrücklich zu sagen! Wahrscheinlich hast du ihn mit deinen Aussagen sehr besorgt gestimmt, könnte ich da Recht haben?

Außerdem denke ich nicht, dass es irgendwie ungewöhnlich ist, dass ein Patient seinem Therapeuten ans Herz wächst. Nur kommt es wohl nicht so häufig vor, dass es so deutlich gesagt wird. Ich bin mir sehr sicher, dass ich meinem Thera auch wichtig bin, auch wenn er es noch nie so gesagt hat. Da sind andere Dinge. Ausdrücke, verschiedene Sachen, die er getan hat, z.B. arbeitet er am 1. Mai, weil ich sonst vor einem wichtigen Ereignis nicht mehr hin könnte etc. Ich glaube, dass es meistens so ist, dass der Patient dem Therapeuten, gerade wenn man länger hingeht, ans Herz wächst. Die therapeutische Beziehung kann ja nicht nur in eine Richtung gehend stark sein, sonst müsste es ja auch keine geben. Wie will man jemandem so helfen, wenn einem die Person nicht wichtig ist? Es ist natürlich nicht dieselbe Gewichtung auf beiden Seiten, aber es ist nicht so, dass der Patient dem Therapeuten egal wäre!

Demnach denke ich, dass du es erst mal zulassen solltest, den Gedanken, dass da nicht nur ein Mensch ist, der dir gegen Bezahlung hilft, sondern dass du diesem Menschen auch etwas bedeutest. Und dass das etwas Schönes ist, dass auf Basis dieses Gefühles etwas Positives entstehen kann. Wenn du es zulassen kannst, kannst du seine Sichtweisen ausprobieren, den Rat annehmen, die Dinge, die er dir vorschlägt, ausprobieren. Denn du weißt nun, dass er das nicht nur so sagt, sondern dass da die aufrichtige Absicht dahinter sticht, dir zu helfen, damit es dir wieder besser geht.
Und damit du irgendwann diese Hilfe nicht mehr brauchst.

Nimm dir Zeit, dass kann erstmal verwirrend sein, das ist okay. Wenn du kannst, erzähle ihm davon. Ich bin überzeugt, er versteht deine Verwirrung und kann dir dazu etwas sagen, was dich vielleicht noch besser beruhigt, als das, was wir dir als Außenstehende schreiben können!

[Widow]

Liebe Sakura,

wir kennen uns überhaupt nicht, Du und ich. Aber ich lese, seit längerem schon, Dich hier in diesem Forum. Was Du schreibst, geht mir zu Herzen, ich hoffe, bange für Dich, mit Dir (auch wenn Du das gar nicht weißt). So geht es unter Garantie einer ganzen Menge von Menschen hier. Mit Dir. Denen gehst Du zu Herzen und denen bist Du ans Herz gewachsen. Weil Dein Schreiben hier von solch großer Verzweiflung und gleichzeitig von solch großer Lebenslust zeugt.
Deine Verzweiflung lebst Du bislang. Deine Lebenslust, die lebst Du nicht. Ich und gewiss sehr viele hier wünschen Dir, dass Du sie leben kannst. Am besten gleich jetzt, spätestens morgen, wenn diese Nacht vorbei ist.

Vielleicht geht es Deinem Thera ein wenig wie uns hier ... Nein, ihm muss es noch viel mehr so gehen wie uns hier, denn er kennt Dich persönlich.
Du musst jetzt gar nichts tun, wenn Dir ein Mensch sagt, dass Du ihm ans Herz gewachsen bist. Er hat einen kleinen Flecken seines Herzens für Deine Wurzeln freigemacht. Es ist seine Entscheidung. Da darfst Du erstmal wurzeln und wachsen.
Falls Du irgendwann zu groß, zu wild sein wirst, wenn Du irgendwann Du selbst wirst, wirst Du es selber merken und in Dir Wurzeln schlagen können und Dir selbst INS eigene Herz wachsen.

Ich glaub, Du musst Dir also gar keinen Kopf machen über die Bemerkung Deines Theras. Freu Dich ein bissl drüber. Und dann auf in die nächste Woche.

Alles Liebe
Widow

[ENA]

......

[montagne]

Wie du reagieren sollst? Schließe es in dein Herz ein, wie einen Schatz. Es wird etwas sein, das dich wärmt und stabilisiert, in stürmischen Zeiten.

[bloedekuh]

Man kann sich entweder einfach drüber freuen oder es sich kompliziert machen. Schließlich könnte es auch einfach nur ein Trick gewesen sein um zu verhindern, dass du dich ritzt.
Ich glaube, du hast dich für Variante 2 entschieden. Hätte ich auch so gemacht. Ist ja auch wesentlich interessanter.

[Corumbra Myosotis]

Liebe Sakura,

ich glaube nicht, daß Du ihm gegenüber direkt darauf reagieren musst. Sondern ich denke, es geht er darum, daß Du diese, seine, Sichtweise auch auf Dich übertragen kannst und dementsprechend handeln lernst. Wenn jemand so etwas zu einem sagt, zeigt das ja, daß man irgendwo wertvoll ist. Wertvoller als man sich selbst behandelt. Ich hoffe, daß Du das irgendwann akzeptieren kannst.

Ansonsten ist etwas sehr Schönes, soetwas von einem Therapeuten gesagt zu bekommen. Schließlich ist er ja keinesfalls dazu verpflichtet, sich einem Klienten gegenüber so zu äußern. Und ich denke auch, daß man damit schon eine Sonderrolle einnimmt (Wieder das Wertvolle!).
Ich weiß nicht, wie ihr das handhabt, aber nicht nur der Klient ist dem Therapeuten gegenüber ja zur Ehrlichkeit verpflichtet, sondern auch andersherum (Die Vereinbarung kenne ich jedenfalls.). Daß man dann davon ausgehen kann, daß das Gegenüber es wirklich so meint, ist sehr viel Wert, gerade, wenn man oft auf Anerkennung verzichten musste, so wie Du.

Versuch Dich etwas mehr mit den Augen Deines Therapeuten zu sehen, liebe Sakura. Ich glaube das ist die "richtige" Reaktion darauf.

[Stacheldraht]

Ist doch normal, dass er einen nicht aufgeschlitzt irgendwo rumliegen sehen will. Ich seh irgendwie das Problem nicht. Das mit dem ans Herz gewachsen würde ich dabei gar nicht so ernst nehmen. Für mich liest sich das einfach nur wie die nettere Formulierung von "mach bitte ja keinen Mist!", in die ich nicht weiter irgendwas hinein interpretieren würde.

[bloedekuh]

@ Stacheldraht: Sehe ich auch so. Außerdem ist durch die Zuneigung einer Thera nicht viel gewonnen, wenn sie auch zu denjenigen gehört, die außerhalb der Stunden nichts von dir hören wollen. Irgendwann endet auch die Therapie und übrig bleibt nur eine Erinnerung, die eine Zeit lang als Krücke dienen kann.

Also freu dich einfach über diese nette Aussage und denk dir nicht viel dabei.

[sakura89]

Worüber genau machst du dir denn Gedanken? Was verunsichert dich?

mich macht irgendwie gedanken das er es ernst meinte. und ich irgendwie kein abstand gewinnen kann. ich meine es freut mich schon aber irgendwas ist da das kann ich aber nicht genau erklären also es fühlt sich irgendwie komisch an.

er hat auch schon verdeutlicht, dass er sich in manchen Momenten Sorgen um mich macht

das sagt er fast in jede stunde mitler weile und fragt mich auch wie weit das ganze noch gehen muss also das ganze. es ist ja nicht nur das svv was ihm so ziemlich sorgen macht sondern das ganze familie, beruf, freunde usw.

würde meiner das so sagen, würde ich mich sehr geborgen und angenommen fühlen.

ich fühle mich geborgen und angenommen aber so eine klare aussage bringt mich immer wieder raus. als könnte ich es nicht annehmen

Wie würdest du denn gern reagieren?

ich würde mich einfach nur freuen können ohne ander negative gedanken zu haben.

Dachtest du denn bisher, du seist ihm gleichgültig?

das nicht unbedingt sonst hätte er ja schon längst die zusammen arbeit beendet. aber diese aussage in diese ernste gespräch bringt mich sehr auseinander und zum grübeln.

Wahrscheinlich hast du ihn mit deinen Aussagen sehr besorgt gestimmt, könnte ich da Recht haben?

ja da hast du vollkommen recht den ich war wirklich wieder sehr depri drauf und wieder ziemlich am ende

[sakura89]

danke Widow für all die lieben worten. ich freue mich sehr was du geschrieben hast ich werd es aufjedenfall weiter versuchen so gut s nur geht. werde immer mein bestes geben versprochen.

du hast dich für Variante 2 entschieden.

glaub ich auch aber es wäre besser gewesen ich könnte mich variante 1 annehmen können und mich einfach nur freuen.

Wenn jemand so etwas zu einem sagt, zeigt das ja, daß man irgendwo wertvoll ist. Wertvoller als man sich selbst behandelt. Ich hoffe, daß Du das irgendwann akzeptieren kannst.

ich wünsche mir auch sehr es ohne irgendwelche zweifeln akzeptieren zu können.

Also freu dich einfach über diese nette Aussage und denk dir nicht viel dabei.

das werde ich aufjedenfall versuchen ich hoffe nur ich finde ein weg wie ich es am besten ohne negtives schaffe

danke allen für eure lieben worten sie helfen mir sehr

[Widow]

Liebe sakura,

vielleicht kannst Du jetzt auch mal (im übertragenen Sinne) "einfach" die "Beine baumeln lassen" und Dich nicht anstrengen, nichts versuchen, nicht:

ich werd es aufjedenfall weiter versuchen so gut s nur geht. werde immer mein bestes geben versprochen.

Und statt dessen, statt all dieser Anstrengungen und all dem Druck, den Du Dir schon wieder machst, - statt dessen willst Du vielleicht das, was Dein Thera gesagt hat, "einfach" stehen lassen. (Das wär vielleicht richtig gut.)

Es ist ja ein starker, ein gewichtiger Satz, ein Fels. Kein Kieselstein, den Du immer wieder hochnehmen und hin und her drehen kannst. Und Dein Thera-Satz ruht in all seinem Gewicht eines von der Sonne beschienenen Felsens sicher und fest auf der Erde. Den kannst Du noch nicht mal ein bisschen ins Kippeln bringen. (Und auch sonst niemand.)

Aber was macht man eigentlich mit Felsen, so unterwegs?

Man setzt sich drauf und sonnt sich.
Man streicht mit den Fingern drüber.
Man legt seine Wange dran.

Und wenn man dann seinen Weg fortsetzen mag, dann geht man weiter, dankbar wissend, dass wenn man im Kreis läuft, einen der Fels wieder auf den rechten Weg bringen wird.

Alles Liebe,
Widow

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