Schwierigkeiten in der VT

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Annilein16
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Schwierigkeiten in der VT

Beitrag Sa., 21.04.2012, 23:10

Hallo ihr,

Ich stehe eig. noch ziemlich am Anfang meiner Verhaltenstherapie. Grundsätzlich komme ich echt gut mit meinem Therapeuten zurecht und ich habe mich auch wohl gefühlt in den ersten Stunden .Mir ist und war von Anfang an bewusst,das eine Therapie viel Arbeit bedeuten würde und manchmal auch unangenehm werden könnte.

Momentan habe ich aber einfach das Gefühl das ich emotional total Dicht gemacht habe und ich unproduktiv in der Stunde rumsitze. Ich erzähle nur noch wenig und wenn ich etwas gefragt werde, kommt wie aus dem nichts : ich weiß nicht..zum Teil glaube ich mir wirklich,dass ich keine Antwort weiß. Auf der anderen Seite hab ich einfach nur Gedankenfetzen die ich gar nicht erst wage zu ende zu denken,geschweige denn sie auszusprechen. Das kommt mir wie eine Schutzreaktion vor,weil immer wieder unangenehme Bilder in meinem Kopf auftauchen. Wenn ich dann in der Stunde bemerke,dass ich blocke,mache ich mich innerlich total runter. Selbst für Therapie bist du zu doof, du willst dir gar nicht helfen lassen, teilweise aber auch nur diese "halb gedachten Sätze ". Irgendwann bin total wo anders und mit mir ist nichts mehr anzufangen. Ich weiß,das ich mitarbeiten müsste damit die Therapie etwas bringt,aber was kann ich dagegen tun,dass ich so extrem abblocke? Das erinnert mich an bestimmte Situation aus der Kindheit. Es kommt mir dann so vor,als wäre alles falsch was ich sage. Dieser "Zustand " ist echt schwer zu beschreiben. Dann wiederrum fühle ich mich unverstanden von meinem Thera,aber wie soll er mich auch verstehen wenn ich nur "ich weiß nicht"sage. Dann kommen die Gedanken vom Hinschmeißen,und von dort gerate ich direkt wieder ins Selbstruntermachen. Du willst es gar nicht..du machst es dir viel zu einfach,wenns ernst wird kneifst du..ein Kreislauf den ich einfach nicht durchbrechen kann und der in Sekunden abläuft und sich in der Therapie in einem einfachen "ich weiß nicht" äußert.

Was kann ich machen ? Ich hab schon versucht meinem Thera davon zu erzählen,aber dann rutsche ich direkt wieder ins Blocken ab. Wegschieben,einreden dass es gar nicht so wichtig ist.

Danke fürs Lesen.
Auch aus Steinen,die einem in den Weg gelegt werden,kann man schönes bauen.

Johann Wolfgang von Goethe

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 23:29

Liebe Annilein,

das klingt nach einem unheimlichen Druck, was Du da schreibst: Du möchtest, dass es Dir besser geht, dafür machst Du schließlich die Therapie, Du solltest Dich eigentlich öffnen können, aber es geht nicht, und dadurch fühlst Du Dich noch schlechter; umso wichtiger wäre es eigentlich, Hilfe zu bekommen, aber die sollte ja die Therapie bringen, und dafür müsstest Du Dich öffnen können... ein Teufelskreis!

Ist es so ähnlich bei Dir?

Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, Themen aufzuschreiben, bei denen es mir schwerfiel, sie anzusprechen. Hast Du das schonmal versucht? Du hast es hier ja sogar schon getan. Könntest Du Dir vorstellen, die Problembeschreibung, mit der Du den Thread hier eröffnet hast, auszudrucken und mit zu Deinem Therapeuten zu nehmen?

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Lou Who
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Beitrag So., 22.04.2012, 06:58

Hallo Annilein,

ich kenne das Problem auch und kann dich sehr gut verstehen. Ich bin schon so oft aus der Sitzung gekommen und habe mich über die verschwendete Zeit geärgert und darüber wie doof ich bin, dass ich eine Sache, für die ICH mich entschieden habe und die MIR helfen soll, so blockiere.
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, immer genau das anzusprechen, was ich in der Sitzung denke (ich mache eine PA, da soll das sowieso so sein Wenn ich denke 'Ich kann keinen Gedanken zu Ende bringen und da sind sowieso nur Gedankenfragmente' dann sage ich das meinem Analytiker genau so und er ist dann meistens in der Lage auf die Problematik, die darin verborgen liegt zu kommen.
Ich denke, da wird es bei dir nicht anders sein als bei mir. Man zensiert seine Gedanken, glaubt, nichts Wichtiges erzählen zu können und nicht wichtig genug zu sein, um überhaupt therapiert zu werden. Das muss besprochen werden.

Vielleicht kannst du dich überwinden, einfach alles was dir durch den Kopf geht auch auszusprechen. Du wirst erstaunt sein, wie sehr dich das weiterbringen wird. Und glaub mir, keiner deiner Gedanken, und sei er noch so fragmentarisch, wird für deinen Thera bedeutungslos sein.

Kopf hoch und nur Mut!

Liebe Grüße

Lou

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Stacheldraht
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Beiträge: 441

Beitrag So., 22.04.2012, 09:01

Hallo Annilein,

solche Momente kenne ich auch. Ich sehe das ähnlich wie Dampfnudel und Lou: es ist absolut nicht schlimm überfordert mit der Situation zu sein. Von daher versuch ich inzwischen gar nicht mehr ewig über schlaue Antworten zu grübeln, sondern versuch dann auszudrücken, was mir im Kopf rumspukt und sage dann direkt: "Puh, das ist gerade alles zuviel, ich fühl mich gerade überfordert/muss da erstmal drüber nachdenken/kann da so schnell gar nichts zu sagen..."

Ich habe mir auch schon vorher Zettel geschrieben, wenn ich etwas für mich wichtiges ansprechen wollte. Selbst wenn ich dann den Zettel vergesse, reicht bei mir meist dann die Erinnerung an den Zettel, um wiederzugeben, was ich aufgeschrieben hatte. Bei einem anderen Thema, bei dem ich Angst habe, dass ich ansonsten wieder kneife, habe ich meinem Thera nun eine Mail geschrieben, damit falls ich das Thema nicht von mir aus anspreche, er trotzdem weiß, was mich bewegt und dass ich an dem Punkt weiter arbeiten möchte.

Niemand erwartet von Dir die perfekte Patientin zu sein. Was wäre denn überhaupt eine perfekte Patientin? Ein völlig gesunder Mensch kann die nicht sein, da sie dann nicht zur Therapie gehen würde. Der Therapeut ist schließlich für Leute da, die nicht so können wie sie wollen. Genau das ist sein Punkt zum ansetzen: Dir dabe zu helfen irgendwann das zu können was Du willst.

LG Stacheldraht
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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mitsuko
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Beitrag So., 22.04.2012, 09:03

Hallo Annilein,

jeder hat sein eigenes Tempo. Du musst nicht sofort alles erzählen können.
Meiner Meinung nach ist sehr häufig genau dieser Schritt, Vertrauen zu fassen, so dass man jemand anderem überhaupt erzählen kann, was in einem vorgeht, ein ganz wesentlicher Bestandteil von Therapie. Wenn das erst gelingt, ist für manch einen schon ein riesiger Schritt getan. Und das dauert bei sehr vielen Leuten natürlich dann auch etwas länger.

Ich denke, du liegst völlig richtig damit, dass es sich um eine Schutzreaktion handelt, wenn du die Dinge nichtmals selbst zu Ende denken oder fühlen kannst. Dieser Schutz ist dann momentan auch noch nötig für dich. Du bist vielleicht noch nicht sicher, dass du es wirklich verkraften kannst zu erzählen oder auch zu Ende zu denken, bzw. dass dein Gegenüber es auch annehmen kann und dich dann nicht zum Beispiel wegstößt oder ähnliches.

Du blockierst also und dann versuchst du wiederum gegen die Blockade zu pressen, was ja logischerwiese zum totalen Stillstand führen muss. Vielleicht kannst du versuchen dich weniger unter Druck zu setzen. Du musst dort gar nicht auftrumpfen und produktiv sein, eine Therapie ist ja kein Wettbewerb. Es ihandelt sich immerhin um eine ganz neue Situation für dich, an die du dich erst noch gewöhnst, ebenso wie der Therapeut dir noch nicht sehr bekannt ist und du dich auch an ihn erst gewöhnst. Versuch dir die Zeit dafür zu geben. Womöglich hilft es dir zunächst mal nicht über irgendwelche ganz wichtigen Sachen zu sprechen, die dich möglichst schnell zum Kern deinen Problem bringen, sondern erst ein paar Seitenthemen anzuschneiden, bei denen du vielleicht nicht ganz so blockieren braucht.

LG
mitsuko

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.04.2012, 09:08

Annilein16 hat geschrieben: Momentan habe ich aber einfach das Gefühl das ich emotional total Dicht gemacht habe und ich unproduktiv in der Stunde rumsitze. Ich erzähle nur noch wenig und wenn ich etwas gefragt werde, kommt wie aus dem nichts : ich weiß nicht..zum Teil glaube ich mir wirklich,dass ich keine Antwort weiß. Auf der anderen Seite hab ich einfach nur Gedankenfetzen die ich gar nicht erst wage zu ende zu denken,geschweige denn sie auszusprechen. Das kommt mir wie eine Schutzreaktion vor,weil immer wieder unangenehme Bilder in meinem Kopf auftauchen. Wenn ich dann in der Stunde bemerke,dass ich blocke,mache ich mich innerlich total runter. Selbst für Therapie bist du zu doof, du willst dir gar nicht helfen lassen, teilweise aber auch nur diese "halb gedachten Sätze ". Irgendwann bin total wo anders und mit mir ist nichts mehr anzufangen. Ich weiß,das ich mitarbeiten müsste damit die Therapie etwas bringt,aber was kann ich dagegen tun,dass ich so extrem abblocke? Das erinnert mich an bestimmte Situation aus der Kindheit. Es kommt mir dann so vor,als wäre alles falsch was ich sage. Dieser "Zustand " ist echt schwer zu beschreiben. Dann wiederrum fühle ich mich unverstanden von meinem Thera,aber wie soll er mich auch verstehen wenn ich nur "ich weiß nicht"sage. Dann kommen die Gedanken vom Hinschmeißen,und von dort gerate ich direkt wieder ins Selbstruntermachen. Du willst es gar nicht..du machst es dir viel zu einfach,wenns ernst wird kneifst du..ein Kreislauf den ich einfach nicht durchbrechen kann und der in Sekunden abläuft und sich in der Therapie in einem einfachen "ich weiß nicht" äußert.

Was kann ich machen ? Ich hab schon versucht meinem Thera davon zu erzählen,aber dann rutsche ich direkt wieder ins Blocken ab. Wegschieben,einreden dass es gar nicht so wichtig ist.

Ich glaube du machst dir da viel zu viel Druck daß du da jetzt "arbeiten"und das "richtig"machen musst und unter dieser selbstfabrizierten Überforderung und Erwartungshaltung blockiert dein Hirn klarerweise. Und dann kommt eine Ladung Selbstabwertung (warum? wieso ist man schlecht wenn man etwas nicht "kann"?) und unter der faschistischen Diktatur der Selbstabwertung geht eh schon mal grundlegend garnichts.

Könnte gut sein daß das genau der Mechanismus ist der auch für die Symptome verantwortlich ist wegen denen du zur Therapie gehst.

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Annilein16
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Beitrag So., 22.04.2012, 11:21

Hey,
Dampfnudel hat geschrieben:

Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, Themen aufzuschreiben, bei denen es mir schwerfiel, sie anzusprechen. Hast Du das schonmal versucht? Du hast es hier ja sogar schon getan. Könntest Du Dir vorstellen, die Problembeschreibung, mit der Du den Thread hier eröffnet hast, auszudrucken und mit zu Deinem Therapeuten zu nehmen?
Aufgeschrieben hatte ich es sogar schon,hab es auch mitgenommen aber dann nicht abgegeben . Dort setzt dann eine ähnliche Blockade ein. "Es passt grad nicht,das abzugeben,du schweift vom Thema ab,mach es später.Der wird denken du stellst dich an,kannst du auch noch das nächste mal machen, mach dir lieber nicht so viel Gedanken darüber und arbeite mit..du bekommst auch gar nichts hin. Der muss ja schon total genervt sein. Ich breche ab,macht doch eh kein Sinn,du verschwendest die Zeit des Therapeuten oder klaust Leuten den Platz,die wirklich was tun wollen und nicht so Faul rumsitzen wie du..." Immer der gleiche Teufelskreis...


@ münchnerkindl ( klappt grad nicht mit dem zitieren)

Ich glaube auch,dass dieses zuviel Druck machen schon immer zu meinen Problemen gehört hat. Ich stelle meist viel zu hohe Anforderungen an mich,fühl mich dann denen nicht mehr gewachsen und gebe direkt auf und mache mich selbst runter. Ich habe dann schon mal versucht mir kleine Ziele zu setzen,Schritt für Schritt, allerdings war ich dann total unzufrieden und habe die Anforderungen wieder höher geschraubt. Das fällt mir dann aber meist erst auf,wenns schon wieder zu spät ist.Es gibt bei mir irgendwie nur ganz oder garnicht. Und da dieses "ganz" meist nicht klappt bleibt es bei dem gar nicht. So das ich dann irgendwann immer wieder beim "ich kann doch eh nichts" ankomme ..erkannt habe ich diese Problematik schon,nur die Lösung dafür fehlt mir. Ich denke da bleibt mir nicht viel anderes übrig,als dies irgendwie in der Therapie anzusprechen oder ?


Danke an euch alle fürs Antworten
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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.04.2012, 11:31

Annilein16 hat geschrieben: Ich denke da bleibt mir nicht viel anderes übrig,als dies irgendwie in der Therapie anzusprechen oder ? :

Das ist definitiv wichtig, weil du gehst ja zur Therapie damit du Hilfe bekommst um daran was zu verändern, oder? Dann muss der Therapeut auch bescheid wissen.

Nur dann stellt sich die Frage ob eine VT da überhaupt das richtige Verfahren ist, weil das ist ja schon wieder ein eher "leistungsorientiertes", zumindest ein ergebnisorientiertes Verfahren.

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Annilein16
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Beitrag So., 22.04.2012, 11:42

münchnerkindl hat geschrieben:

Das ist definitiv wichtig, weil du gehst ja zur Therapie damit du Hilfe bekommst um daran was zu verändern, oder? Dann muss der Therapeut auch bescheid wissen.

Nur dann stellt sich die Frage ob eine VT da überhaupt das richtige Verfahren ist, weil das ist ja schon wieder ein eher "leistungsorientiertes", zumindest ein ergebnisorientiertes Verfahren.
Oh man,ich fühle mich grad maßlos überfordert und das obwohl mein Therapeut die "Anforderungen" immer wieder runterschraubt. Ich stelle das alles in Frage, die Therapie und mich selbst. Es kommt mir vor,als würde mich das alles überrollen und ich stehe völlig hilf und ratlos da. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.04.2012, 11:52

Annilein16 hat geschrieben: Oh man,ich fühle mich grad maßlos überfordert und das obwohl mein Therapeut die "Anforderungen" immer wieder runterschraubt. .
Ich denke das was du wirklich brauchst ist einfach "sein dürfen", ohne irgendwelche Anforderungen oder abzuarbeitende Projekte.

Weil Glück und Zufriedenheit im Leben hängen nicht von Leistung ab. Im Gegenteil, übermässige Leistungsorientiertheit ist ein ziemlich sicherer Weg zum Unglück.


Wie kommt es daß du so ungesund auf Leistung fixiert bist?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 22.04.2012, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.

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mitsuko
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Beitrag So., 22.04.2012, 11:55

Sehe ich auch so. Was sollen das denn für Anforderungen sein?
Ist es wirklich so, dass der Therapeut von dir etwas fordert oder interpretierst du ihn so, weil ganz offensichtlich du ja der tiefsten Überzeugung bist dort etwas leisten zu müssen?

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Annilein16
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Beitrag So., 22.04.2012, 12:05

mitsuko hat geschrieben:Sehe ich auch so. Was sollen das denn für Anforderungen sein?
Ist es wirklich so, dass der Therapeut von dir etwas fordert oder interpretierst du ihn so, weil ganz offensichtlich du ja der tiefsten Überzeugung bist dort etwas leisten zu müssen?
So sicher bin ich mir da selbst nicht,ob ich das nur so interpretiere oder ob es wirklich so ist. Mir fällt es grade schwer ein konkretes Beispiel dafür zu geben. Wenn mein Thera,merkt das es auf einem Weg nicht geht und ich wieder Dicht mache,versucht er es von einer anderen Seite oder lässt es ganz sein. Das ist dann für mich schon wieder wie versagen.Er gibt mir häufiger mal Aufgaben mit nach Hause.Ich soll jetzt zum Beispiel Malen und dieses "Werk " dann auch mitbringen. Klingt simpel,aber macht mir ganz schön sorgen. Als ich beim ihm in der Stunde malen sollten,saß ich vor dem leeren Blatt hab mich geweigert und wie ein kleines Kind und hab angefangen zu weinen.Ich weiß einfach,dass ich meinen Anforderungen beim Malen nicht gerecht werden kann und habe es deswegen seit Jahren gemieden.Das kam echt nah an eine Klausur.

Er sagt mir immer wieder,dass ich zuhause auch mitarbeiten müsste,weil wir ja weiter kommen wollen würden. Das stimmt ja auch,aber das ist alles nicht so einfach für mich..
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Beitrag So., 22.04.2012, 12:09

@münch.

Das weiß ich auch nicht,ich definiere mich irgendwie über Leistung. Ich weiß,dass dies falsch ist und eher hinderlich . Soweit ich mich zurück erinnern kann geht dies aber schon seit der Grundschule so und momentan versage ich in der Schule auf ganzer Strecke und in der Therapie kommt es mir auch so vor. Dementsprechend fühle ich mich momentan wie der letzte Dreck.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.04.2012, 12:14

Annilein16 hat geschrieben: Er sagt mir immer wieder,dass ich zuhause auch mitarbeiten müsste,weil wir ja weiter kommen wollen würden. Das stimmt ja auch,aber das ist alles nicht so einfach für mich..
Ich denke das ist bei dir der falsche Ansatz.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.04.2012, 12:16

Annilein16 hat geschrieben: Das weiß ich auch nicht,ich definiere mich irgendwie über Leistung..
Weil das der einzige Weg ist wie du bei deinen Eltern Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen konntest und weil auch deine Eltern abfällig über "Nicht-Leister" denken und du das von denen übernommen hast?

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