Deprimierende Bücher gesucht

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bloedekuh
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Deprimierende Bücher gesucht

Beitrag So., 25.03.2012, 21:15

Hi,
Ich lese gern gute, deprimierende Bücher. Bitte fragt nicht nach dem Grund, ich mag sie einfach. Wenn ihr welche kennt, freue ich mich auf eure Antworten.

Dann nenne ich mal die, die ich kenne.

Hoimar von Ditfurth: So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen
Es geht um unsere Zukunft, um Atomkriege, Umweltzerstörung ...

Martin Neuffer: Nein zum Leben
Der Autor stellt das positive gesellschaftliche Werturteil über die menschliche Existenz in Frage. Weder aus religiöser Offenbarung noch aus philosophischer Einsicht läßt sich seiner Ansicht nach ein Gewolltsein des Lebens ableiten, das die Zustimmung des Menschen zu seinem eigenen Dasein zwingend erfordert.

kein Roman, trotzdem gut. Ein unerwünschter Behinderter wird ausgegrenzt und schließlich in eine Narrenanstalt abtransportiert.

Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
Kennt doch jeder. Von diesem Autor kann ich übrigens die meisten Werke empfehlen. Selbstverständlich nur, wenn man auf Kaltschneuzigkeit und Zynismus steht.

Max Frisch: Biedermann und die Brandstifter
Biedermann, nach Außen hin edel, in Wirklichkeit aber verlogen und inhuman. Er ist Haarwasserverkäufer und reich. Naja. sollte man auch noch kennen aus der Schule. Thema ist ein Mann, der durch seine Verlogenheit eine Katastrophe auslöst.

Schreibe später weiter.
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
(Goethe: Selige Sehnsucht)

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 25.03.2012, 21:19

Arthur Schnitzler, THERESE, Chronik eines Frauenlebens. Wer danach nicht deprimiert ist, hat meine Hochachtung (aber es ist sehr gut).
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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farouche
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Beitrag So., 25.03.2012, 21:19

georges perec - ein mann der schläft

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farouche
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Beitrag So., 25.03.2012, 21:57

bloedekuh hat geschrieben:
kein Roman, trotzdem gut. Ein unerwünschter Behinderter wird ausgegrenzt und schließlich in eine Narrenanstalt abtransportiert.
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Virtu
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Beitrag Mo., 26.03.2012, 01:36

Fernando Pessoa - Das Buch der Unruhe
Für mich das mit Abstand deprimierenste Buch, das ich kenne.
Zitat: "Wenn das Herz denken könnte, würde es still stehen."

Die Bücher von Thomas Bernhard sind wie ein depressives Mantra.
Beispielsweise "Auslöschung", "Beton" oder "Wittgenstein's Neffe".

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bloedekuh
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Beitrag Mo., 26.03.2012, 12:31

Oh sorry, ich habe bei dem Buch über den Behinderten den Titel nicht dazugeschrieben.

Felix Mitterer: Kein Platz für Idioten.
Auch dieser Autor hat einiges zu bieten für Liebhaber von gescheiterten Existenzen und vernichtender Kritik.

Danke euch Mitlesern für die vielen Tipps
Sag es niemand, nur den Weisen,
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Mirjam
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Beitrag Mo., 26.03.2012, 15:38

Schließe mich an: Thomas Bernhard, auf jeden Fall. Deprimierender (auf hohem Niveau) - und Wahrer - gehts nicht.

Gudrun Pausewang: Guadalupe.

Robert Schneider: Schlafes Bruder.
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.

(I.Bachmann)

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bloedekuh
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Beitrag Di., 27.03.2012, 19:03

Sehr gut. Danke!

David Benatar: Better never to have been. The harm of coming into existence.
Es sei besser, nicht zu existieren. Denn
- Das vorhandensein von Glück sei gut
- das Vorhandensein von Leid schlecht.
- das Nichtvorhandensein von Glück nicht schlecht, es sei denn, es wird einem weggenommen.
Keine Kinder in die Welt zu setzen ist also nur zu verhindern, dass sie leiden oder anderen Leid zufügen.

Schopenhauer und Nietzsche würden auch reinpassen. Aber sie treffen nicht meinen Geschmack.

Später geht's weiter.
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Miss_Understood
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Beitrag Di., 27.03.2012, 19:29

Gudrun Pausewang: Die Wolke
nochmal dieselbe: Die letzten Kinder von Schewenborn
(Angeblich sind das Kinder/Jugendbücher ab 12, aber sie zeichnen sehr sehr heftige deprimierende Ereignisse nach einem atomaren Unglücksfall bzw. Atomkrieg. Mit 12 würde ich die nicht nochmal lesen wollen.)

Klassiker: Das Tagebuch der Anne Frank.

Und noch ein Jugendbuch: Myron Levoy: Der gelbe Vogel.

Connie Palmen: I.M. - Ischa Mejer. - die Autorin verarbeitet darin den plötzlichen Tod ihrer großen (abhängigen) Liebe.

Kluun: Mitten ins Gesicht (Nochmal selber Plot - diesmal Krebstod der Geliebten, auch authentische Geschichte)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 27.03.2012, 20:00

Ich finde Böll deprimierend.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Di., 27.03.2012, 21:02

[quote="münchnerkindl"]Ich finde Böll deprimierend.
quote]

Ich auch.

Und Jelinek auch.

Anne Frank macht mich hingegen einfach nur wütend.
Zuletzt geändert von Ratlosigkeit am Di., 27.03.2012, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 27.03.2012, 21:03

münchnerkindl hat geschrieben:Ich finde Böll deprimierend.
Und ich diesen Thread.

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bloedekuh
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Beitrag Mi., 28.03.2012, 11:21

@Innere_Freiheit: Eindeutiger konnte ich den Betreff nicht wählen.

Klicks halt nicht an. Solche Comments brauche ich so sehr wie ein Fisch ein Fahrrad.

Anthony Burgess: 1985
Eine Dystopie. Kritisiert wird die Gewerkschaft und die Regierung.

Anthony Burgess: Clockwork Orange
Kennen sicher die meisten. Ein Krimi, aber sehr philosophisches Thema. Ist man noch frei, wenn man nicht anders kann als gut zu sein? Der kriminelle Protagonist wird durch eine Resozialisierungsmaßnahme ein gutmütiges, hilfsbereites Opfer.
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
(Goethe: Selige Sehnsucht)

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 28.03.2012, 11:39

Ratlosigkeit hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben:Ich finde Böll deprimierend.
Ich auch.

Und Jelinek auch.

Man scheint nur auf Deutsch und depressiv schreiben zu müssen um um den Literaturnobelpreis zu bekommen.

Hat hier jemand was von Herta Müller gelesen? Die schreibt doch auch lauter so Zeugs über schwierige Zeiten.


Muss Literatur um tiefgründig und anspruchsvoll zu sein deprimieren?

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Lilly111
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Beitrag Mi., 28.03.2012, 11:55

münchnerkindl hat geschrieben:Man scheint nur auf Deutsch und depressiv schreiben zu müssen um um den Literaturnobelpreis zu bekommen.

Ich habe damals den Hype um Frau Jelinek auch nicht verstanden.

@bloedekuh

Ob wirklich deprimierend, weiß ich nicht, aber traurig auf jeden Fall...
Doktor Schiwago von Boris Pasternak

Lilly
... as stubborn as a mule.

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