Ziehe mich immer mehr zurück aus der Therastunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Freiheit2012
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Ziehe mich immer mehr zurück aus der Therastunde

Beitrag Di., 20.03.2012, 19:51

Hallo zusammen!

Ich fühle mich seid längeren schlecht. Es fällt mir schwer mit diesem Gefühl zurecht zu kommen. Und es macht sich immer mehr das Bedürfniss breit sich selber zu verletzen, oder zu vernichten Hass und Wut, nehmen mich ein. Ich fühle mich gefangen in meinem eigenen Körper, und ich kann mich davon nicht befreien.
Aber mein Hauptproblem ist, das ich mich in der Therapie nicht mehr richtig öffnen kann. Ich möchte darüber Reden, kann es aber nicht ansprechen. Heute war wieder so ein Tag, ich hätte die Therapiestunde auch ausfallen lassen können. Meine Thera hat gemerkt das etwas nicht stimmt. Aber es war wie eine Blokade ich konnte nicht reden. Ich bin nach soeiner Stunde, noch frustrierter und finde mich selber noch mehr zum kotzen.

Was soll man da noch machen?
Die Therapie war bis jetzt mein Halt und meine Hoffnung, und es klappte im großen und ganzen gut.
Aber wenn ich mich jetzt nicht mehr öffne und zurück ziehe, was bringt es mir dann.
Ich weis die Lösung wäre darüber zu reden, aber das geht zur Zeit nicht.

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Méabh
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Beitrag Di., 20.03.2012, 20:04

Hallo, Freiheit,

dein Posting hier ausdrucken und mitnehmen?
Einzelne Stichworte, wenn sie dir als wichtig einfallen, aufschreiben und dem Therapeuten geben?

Bei mir war das auch öfter so, dieses NichtReden -Können, aber wenn ich dann gefragt wurde, vom Therapeuten, wenn er mir quasi "Redehilfe" gab, dann kam ich rein ins Reden.
Vielleicht kann deine/r dir auf Grund deiner Notizen auch so eine "Redebrücke" bauen?

Méabh

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Atara
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Beitrag Di., 20.03.2012, 20:06

vlt. kannst du es aufschreiben. mir hat das bisher immer geholfen.
Versuche einen Weg zu finden um dich deinem Therapeuten mitzuteilen.
Das ist absolut wichtig, sonst gehts nicht weiter und dir gehts immer schlechter.
wenn du es ihm direkt nicht sagen kannst bzw. mit ihm direkt nicht reden kannst, schreibe ihm einen Brief!
Das hilft, glaubs mir. Habe ich auch schon gemacht als es mir total grottig ging.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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sandrin
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Beitrag Di., 20.03.2012, 20:07

Woran liegt es denn deiner Meinung nach, dass du nicht reden kannst? Scham? Probleme damit, dein Gefühl in Worte zu fassen?
Ich glaube, es wäre wichtig, sich darüber Gedanken zu machen

Sandrin

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Freiheit2012
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Beitrag Di., 20.03.2012, 20:24

Hallo Méabh,
Hallo Atara,
Eine Redehilfe bekomme ich hin und wieder auch, jedoch nehme ich es wohl nicht an, denn auch darauf bekomme ich keine Antwort hin. Es aufzuschreiben wurde mir auch angeboten, aber selbst das bekomme ich nicht wirklich hin. Zudem würde ich den Brief nicht abgeben. Ist ist alles so schwierig zur Zeit, verzweifele an mir selber schon.

Hallo sandrin,
Ja es ist so das ich meine Gefühle wirklich nicht in Worte fassen kann. Zudem kommt schon das Schamgefühl sich zu offenbaren bzw. zu öffnen. Es macht mir Angst weil ich es nicht wirklich einschätzen kann was dann mit mir oder in mir passiert. Es hört sich vielleicht blöd an, aber anders kann ich es im Moment nicht beschreiben.

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Mary-Lou
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Beitrag Di., 20.03.2012, 20:58

Hallo Freiheit,

was genau macht es für dich nicht möglich, den Brief abzugeben? Die Folgen oder das Gefühl während des Abgebend bzw. während sie ihn liest?
Letzteres traf auf mich zu und so habe ich meine beiden Briefe per Post geschickt. Anfangs war es mir unangenehm, aber ich war jedes Mal froh darüber, es getan zu haben und würde es auch nicht rückgängig machen.

Liebe Grüße
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)


pandas
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Beitrag Di., 20.03.2012, 21:06

Vielleicht kannst Du auch auf non-verbale Mittel ausweichen?

Ein Bild malen, ein Musikstück, was Dich ausdrückt, gemeinsam hören?

Dein Thera hat ja gemerkt, dass Du es verbal nicht ausdrücken kannst - schlag Doch vor, es auf diese Weise anzunähern.

Ist es eine TP?

Mitunter kann auch ein inneres Sammeln sich gut sein, in der Stunde sich die Zeit nehmen, ganz genau in sich hineinzuhören, und dann erst zu sprechen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Beitrag Di., 20.03.2012, 21:21

Mary-Lou hat geschrieben:Hallo Freiheit,

was genau macht es für dich nicht möglich, den Brief abzugeben? Die Folgen oder das Gefühl während des Abgebend bzw. während sie ihn liest?
Letzteres traf auf mich zu und so habe ich meine beiden Briefe per Post geschickt. Anfangs war es mir unangenehm, aber ich war jedes Mal froh darüber, es getan zu haben und würde es auch nicht rückgängig machen.

Liebe Grüße
Mary-Lou
Hallo Mary-Lou
Im Moment kann ich es nicht mal aufschreiben, was mich bewegt. Wenn ich aber darüber nachdenke den Brief wenn ich ihn denn geschrieben habe, abzugeben macht mich unruhig. Der Gedanke alleine das sie den Brief dann lesen wird, und sich daraus ein Gespräch ergeben wird macht mir Angst. Ich weis das mir eigentlich nur die Möglickeit bleibt, wenn es mit dem Reden nicht klappt. Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen. Obwohl es wirklich notwendig wäre, denn so ist es kein Zustand. Stehe zur Zeit an einem Punkt, an dem ich vor Jahren schon mal stand, aber glück hatte das es gut gegangen ist.

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Freiheit2012
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Beitrag Di., 20.03.2012, 21:28

Hallo biber,
Den Vorschlag der Non-verbalen Kommunikation/Mittel hat meine Thera mir auch gegeben.
Ein Bild malen hört sich ja eigentlich gut an, aber was malt man wenn sich alles schlecht anfühlt. Aber werde mir darüber Gedanken machen.
Das mit sich in sich hineinhören wärend der Stunde habe ich schon probiert. Es tut sich dann auch etwas auf, aber ich kann es dann wörtlich nicht rüberbringen.
Mache eine VT.


pandas
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Beitrag Di., 20.03.2012, 21:30

Freiheit2012 hat geschrieben: Ein Bild malen hört sich ja eigentlich gut an, aber was malt man wenn sich alles schlecht anfühlt.
Oh, da gibt es viele Möglichkeiten.

Wichtig ist: Denken ausschalten und losmalen, ohne zu werten.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Mary-Lou
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Beitrag Di., 20.03.2012, 22:46

biber hat geschrieben:Denken ausschalten und losmalen, ohne zu werten.
Exakt! Das kann ich nur bestätigen. Ich sollte auch mal ein Bild zum Thema Wut malen. Erst dachte ich, dass mir überhaupt nichts dazu einfallen würde. Am Ende habe ich vier verschiedene Bilder mit in die nächste Therapiestunde genommen.

Nicht zuviel nachdenken, sondern einfach drauf losmalen. Manchmal spricht schon allein die Farbzusammensetzung Bände.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Freiheit2012
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 12:00

Hallo
Vielen lieben Dank für Eure Hilfe.
Werde mal versuchen etwas für mich davon zu benutzen. Vielleicht klappt es ja.

Wünsche Euch allen alles gute für Euren weitern Weg.

Vg
Freiheit2012

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mitsuko
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 16:18

Hattest du früher diese Schiwerigkeiten denn nicht?
Ich meine jetzt, früher in dieser Therapie und bei der selben Therapeutin.

Hm, wenn das so sein sollte, wird es meiner Meinung nach so sein, dass etwas passiert ist, was du vielleicht gar nicht so bewusst klar vor Augen hast, wodurch es dir schwerer fällt ihr zu vertrauen und du dich mehr schämst. Also vielleicht hat sie mal in deinen Augen unsensibel reagiert oder aber auch du hast ganz ohne sie etwas erlebt oder eine Entwicklung durchgemacht, die auf irgendeine Weise diesen Effekt hatte; oder die Therapie hat an etwas gerührt, was dich geängstigt hat, könnte ja auch sein.

Also ich meine, es muss nicht immer so wichtig sein, genau die Gründe für so eine Veränderung herauszufinden und manchmal ist einfach nur wichtig, dass man einfach so wieder zum Dialog zurückfindet. Aber manchmal gibts halt auch was, das erst noch geklärt werden muss - zu zweit oder nur für einen selbst.

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Freiheit2012
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 17:32

mitsuko hat geschrieben:Hattest du früher diese Schiwerigkeiten denn nicht?
Ich meine jetzt, früher in dieser Therapie und bei der selben Therapeutin.

Hm, wenn das so sein sollte, wird es meiner Meinung nach so sein, dass etwas passiert ist, was du vielleicht gar nicht so bewusst klar vor Augen hast, wodurch es dir schwerer fällt ihr zu vertrauen und du dich mehr schämst. Also vielleicht hat sie mal in deinen Augen unsensibel reagiert oder aber auch du hast ganz ohne sie etwas erlebt oder eine Entwicklung durchgemacht, die auf irgendeine Weise diesen Effekt hatte; oder die Therapie hat an etwas gerührt, was dich geängstigt hat, könnte ja auch sein.

Also ich meine, es muss nicht immer so wichtig sein, genau die Gründe für so eine Veränderung herauszufinden und manchmal ist einfach nur wichtig, dass man einfach so wieder zum Dialog zurückfindet. Aber manchmal gibts halt auch was, das erst noch geklärt werden muss - zu zweit oder nur für einen selbst.
Hallo,
Da ich eh ein Mensch bin der sehr zurückhaltend ist, ist es mir schon immer etwas schwer gefallen zu erzählen. Aber es wurde mit der Zeit besser. Meine Therapeutin ist die gleiche geblieben. habe lange bebraucht um ihr zu vertrauen, jetzt geht es schon. Durch die Therapie haben sich Veränderungen eingestellt, aber damit kam ich im großen und ganzen zurecht. Zwar nicht immer sofort aber es war ok. Jetzt ist es seid 3 Wochen anders, mein inneres Gefühl hat sich geändert, Ängste machen sich breit, weil ich merke das irgendetwas in mir passiert. Habe aber wirklich ein großes problem meine Gefühle zuzulassen oder auszuleben. Zudem gab es in vorherigen Therapiestunden den ein oder anderen Satz von meiner Thera wo ich denke, sie nimmt mein Problem nicht wirklich ernst. Habe seid dem doch schon Hemmungen überhaupt noch etwas zu sagen.

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mitsuko
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 22:25

Na ja, ich finde, es ist erstmal eine naheliegende Reaktion sich zurückzuziehen und vorsichtiger mit seinen Äußerungen zu sein, wenn man den Eindruck hat, man wird öfters nicht ernst genommen. Dadurch schützt man sich vor Verletzungen. Leider verwehrt man sich auf die Art aber auch die Möglichkeit zu erfahren, dass sich so ein Problem auch klären lässt. Daher wäre es vielleicht gut deinen Eindruck zu überprüfen. Hat sie dich in einigen Situationen wirklich nicht ernst genommen? Und wenn ja, warum nicht? Denn das kann ja unterschiedliche Gründe haben, etwa auf einem Missverständnis beruhen oder darauf, dass du dich vielleicht ohne es zu merken als nicht ernstnehmbar dargestellt hast. Du könntest sie fragen, was die Aussagen, die dich irritiert haben, zu bedeuten hatten und ihr schildern wie es für dich war das zu hören. Ich kann mir vorstellen, dass das ein wichtiger Schritt wäre, damit du dich wieder öffnen kannst.

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