Gefangen in der Abwärtsspirale
Gefangen in der Abwärtsspirale
Hallo, liebe Forumsteilnehmer!
Nachdem ich in den letzten Wochen megaviel Stress hatte und mir in der Arbeit eins ums andere aufs Auge gedrückt wurde, finde ich nun endlich mal etwas zu Zeit, mir etwas von der Seele zu schreiben, was lange angedeutet hatte und nun voll zum Ausbruch kommt. Ich befürchte, ich hänge wieder tief drin im depressiven Sumpf.
Oh man, ich bin bei jeder depressiven Episode wieder aufs Neue verblüfft über die Wucht, mir der einen eine solche Depression trifft. Ich bin einfach müde, absolut antriebslos. Alles zieht an mir vorbei, ich nehme kaum mehr etwas war, fühle mich in der Arbeit gehetzt, überfordert. Es ist auch tatsächlich so, dass ich bedingt durch eine Krankheitsvertretung extrem viel schultern muss. Dass dies natürlich zusätzlich zur Destabilisierung beiträgt, ist klar. Die Zeit nach der Arbeit verbringe ich alleine. Ich habe einfach nicht die Kraft, nach draußen zu gehen. Selbst das Essengehen mit meinen Kollegen, das mir lange ein liebes Ritual war, ist mir zu viel. Ich kann den Gesprächen einfach nicht mehr folgen. Ständig trifte ich ab. Trotzdem fühle ich mich elendig einsam. Dazu kommt das Gefühl der Angst. Ich habe ständig und in jeder Situation Angst, gehe ich immer sofort vom Schlimmsten aus. Alltägliche Situationen wie ein Klappern an meinem Auto, das ich in der Werkstatt abklären sollte, machen mir extrem Angst und lassen Horrorszenarien von extrem teuren Reparaturen in meinem Kopf auftauchen, obwohl es etwas völlig Harmloses sein kann. Übermorgen will ein Bekannter sich das mal ansehen, aber ich glaube, ich halte es vor lauter Unbehagen gar nicht mehr aus und fahre morgen in die Werkstatt.
Tja, und dann ist da die Sache mit dem Essen und dem wieder sinkenden Gewicht. Inzwischen habe ich mir ja Beratung eingeholt und auch die Info erhalten, dass ich an einer Essstörung leide. Es zerreißt mich - ich darf nicht untergewichtig sein, weil mir das die nächsten drei Monate beruflich noch sehr zum Nachteil gereichen kann, andererseits schaffe ich es aber auch nicht, zuzunehmen. Diese Situation erscheint mir so unwirklich. Ständig sage ich mir, es könne doch nicht so schwer sein, zumindest zwei Kilo zuzunehmen. Aber irgendwie verlaufen meine Vorhaben dann doch wieder im Sande. Dazu kommt, dass ich gerade so halbwegs von einem Magen-Darm-Infekt genesen bin und das Essen alleine schon deshalb noch schwierig ist. Am liebsten würde ich mich verkriechen und unsichtbar werden.
Puh... Beim Aufschreiben fällt mir erst so richtig auf, wie stark ich unter Druck stehe und vermutlich einfach Hilfe bräuchte, die ich mir aber erst ab August ohne berufliche Repressalien gönnen kann. Im Moment weiß ich nicht, wie ich das überstehen soll...
LG Sandrin
Nachdem ich in den letzten Wochen megaviel Stress hatte und mir in der Arbeit eins ums andere aufs Auge gedrückt wurde, finde ich nun endlich mal etwas zu Zeit, mir etwas von der Seele zu schreiben, was lange angedeutet hatte und nun voll zum Ausbruch kommt. Ich befürchte, ich hänge wieder tief drin im depressiven Sumpf.
Oh man, ich bin bei jeder depressiven Episode wieder aufs Neue verblüfft über die Wucht, mir der einen eine solche Depression trifft. Ich bin einfach müde, absolut antriebslos. Alles zieht an mir vorbei, ich nehme kaum mehr etwas war, fühle mich in der Arbeit gehetzt, überfordert. Es ist auch tatsächlich so, dass ich bedingt durch eine Krankheitsvertretung extrem viel schultern muss. Dass dies natürlich zusätzlich zur Destabilisierung beiträgt, ist klar. Die Zeit nach der Arbeit verbringe ich alleine. Ich habe einfach nicht die Kraft, nach draußen zu gehen. Selbst das Essengehen mit meinen Kollegen, das mir lange ein liebes Ritual war, ist mir zu viel. Ich kann den Gesprächen einfach nicht mehr folgen. Ständig trifte ich ab. Trotzdem fühle ich mich elendig einsam. Dazu kommt das Gefühl der Angst. Ich habe ständig und in jeder Situation Angst, gehe ich immer sofort vom Schlimmsten aus. Alltägliche Situationen wie ein Klappern an meinem Auto, das ich in der Werkstatt abklären sollte, machen mir extrem Angst und lassen Horrorszenarien von extrem teuren Reparaturen in meinem Kopf auftauchen, obwohl es etwas völlig Harmloses sein kann. Übermorgen will ein Bekannter sich das mal ansehen, aber ich glaube, ich halte es vor lauter Unbehagen gar nicht mehr aus und fahre morgen in die Werkstatt.
Tja, und dann ist da die Sache mit dem Essen und dem wieder sinkenden Gewicht. Inzwischen habe ich mir ja Beratung eingeholt und auch die Info erhalten, dass ich an einer Essstörung leide. Es zerreißt mich - ich darf nicht untergewichtig sein, weil mir das die nächsten drei Monate beruflich noch sehr zum Nachteil gereichen kann, andererseits schaffe ich es aber auch nicht, zuzunehmen. Diese Situation erscheint mir so unwirklich. Ständig sage ich mir, es könne doch nicht so schwer sein, zumindest zwei Kilo zuzunehmen. Aber irgendwie verlaufen meine Vorhaben dann doch wieder im Sande. Dazu kommt, dass ich gerade so halbwegs von einem Magen-Darm-Infekt genesen bin und das Essen alleine schon deshalb noch schwierig ist. Am liebsten würde ich mich verkriechen und unsichtbar werden.
Puh... Beim Aufschreiben fällt mir erst so richtig auf, wie stark ich unter Druck stehe und vermutlich einfach Hilfe bräuchte, die ich mir aber erst ab August ohne berufliche Repressalien gönnen kann. Im Moment weiß ich nicht, wie ich das überstehen soll...
LG Sandrin
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Also als jemand der schon Zusammenbruchsszenarien plus dem dann kommenden Totalabsturz durchgemacht hat, meine Erfahrung ist, daß fast ein halbes Jahr kein realistisches Szenario ist um sich in dem schlechten Zustand in dem du bist so lange zusammenzureissen und hinzuschleppen.
Vor allem weil auch deine Selbstfürsorgeressourcen schon flöten gegangen sind.
Ein paar Wochen, ja, geht, aber so lange, da habe ich meine Zweifel.... Es gibt da eine Sollbruchstelle, die wenn zu lange zu viel Druck bekommt dann ganz schnell nachgeben könnte sodaß dann ziemlich plötzlich nix mehr geht.
Ausserdem, solche Belastungssituationen im Job mit Vertretungen usw wirst du vermutlich noch öfters bekommen so lange du in der selben Branche arbeitest. Das Problem ist also, wenn du dafür grundlegend nicht stabil genug bist. Evtl Stunden auf eine 3/4 Stelle reduzieren?
Diese Angst und Schreckhaftigkeit ist ein ziemlich typisches Symptom von Überlastung.
Vor allem weil auch deine Selbstfürsorgeressourcen schon flöten gegangen sind.
Ein paar Wochen, ja, geht, aber so lange, da habe ich meine Zweifel.... Es gibt da eine Sollbruchstelle, die wenn zu lange zu viel Druck bekommt dann ganz schnell nachgeben könnte sodaß dann ziemlich plötzlich nix mehr geht.
Ausserdem, solche Belastungssituationen im Job mit Vertretungen usw wirst du vermutlich noch öfters bekommen so lange du in der selben Branche arbeitest. Das Problem ist also, wenn du dafür grundlegend nicht stabil genug bist. Evtl Stunden auf eine 3/4 Stelle reduzieren?
Diese Angst und Schreckhaftigkeit ist ein ziemlich typisches Symptom von Überlastung.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Di., 20.03.2012, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
Oh weh, das klingt ja schlimm! Kannst du dich in diesem Zustand nicht wenigstens mal 1, 2 Wochen krankschreiben lassen, um wieder etwas zu Kräften zu kommen?
Hast du schon mal eine stationäre Aufnahme in Erwägung gezogen? Ein paar Wochen zum "Aufpäppeln"? Das wäre ja im engen Sinne keine Psychotherapie, die du, soweit ich mich erinnere, momentan nicht machen darfst.
Hast du schon mal eine stationäre Aufnahme in Erwägung gezogen? Ein paar Wochen zum "Aufpäppeln"? Das wäre ja im engen Sinne keine Psychotherapie, die du, soweit ich mich erinnere, momentan nicht machen darfst.
Danke für deine Antwort. Es stimmt, in solche Situationen werde ich noch öfter kommen und in denen war ich ja auch schon oft genug ohne Probleme. Dass ich dem prinzipiell nicht gewachsen bin, glaube ich eher nicht. Im Moment haben wir echt eine Ausnahmesituation, weil wir so viele Krankheitsfälle habe (auch längefristig). Zumindest wirkt es auch nach außen alles andere als so. In meiner Beurteilung, die ich letzte Woche bekommen habe, werde ich als psychisch äußerst belastbar beschrieben - das ist vermutlich auch der Grund, warum man mich ganz gern mal mit Spezialaufgaben betraut, weil ich einfach sehr tough rüberkomme und meine Sachen auch immer souverän hinbekomme. Ich glaube, es geht langfristig eher darum, mich abgrenzen zu lernen und auch mal zu sagen, wenn es zu viel wird und nicht immer Jesus zu spielen. Dazu neige ich leider. Das beginnt schon damit, dass ich krank zur Arbeit gehe und die anderen vertrete, die wegen ihrer Krankheit zu Hause geblieben sind.
Dann kommt vermutlich einfach auch noch die Depression hinzu und auch die inneren Konflikte in Bezug auf die Essproblematik. Da wirkt wahrscheinlich noch viel Unbewusstes mit hinein.
@tristezza:
Geht im Moment halt gar nicht. In der Beratungsstelle hat man mir das wegen der Essstörung auch nahegelegt, ob ich das im Sommer nicht mal tun möchte. Aber das erscheint mir etwas übertrieben.
Lg Sandrin
Dann kommt vermutlich einfach auch noch die Depression hinzu und auch die inneren Konflikte in Bezug auf die Essproblematik. Da wirkt wahrscheinlich noch viel Unbewusstes mit hinein.
@tristezza:
Geht im Moment halt gar nicht. In der Beratungsstelle hat man mir das wegen der Essstörung auch nahegelegt, ob ich das im Sommer nicht mal tun möchte. Aber das erscheint mir etwas übertrieben.
Lg Sandrin
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Gutes Schauspielern?sandrin hat geschrieben:In meiner Beurteilung, die ich letzte Woche bekommen habe, werde ich als psychisch äußerst belastbar beschrieben - das ist vermutlich auch der Grund, warum man mich ganz gern mal mit Spezialaufgaben betraut, weil ich einfach sehr tough rüberkomme und meine Sachen auch immer souverän hinbekomme.
sandrin hat geschrieben:Ich glaube, es geht langfristig eher darum, mich abgrenzen zu lernen und auch mal zu sagen, wenn es zu viel wird und nicht immer Jesus zu spielen. Dazu neige ich leider. Das beginnt schon damit, dass ich krank zur Arbeit gehe und die anderen vertrete, die wegen ihrer Krankheit zu Hause geblieben sind.
Dann kommt vermutlich einfach auch noch die Depression hinzu und auch die inneren Konflikte in Bezug auf die Essproblematik. Da wirkt wahrscheinlich noch viel Unbewusstes mit hinein.
ich denke diese ganzen Teilproblematiken hängen alle zusammen. Und als Mix ist das natürlich ein tödlicher Cocktail.
Kannst du denn gleich morgen anfangen NICHT Jesus zu spielen, Nein zu sagen und krank zu sein wenn du krank bist?
Also zB gleich morgen zu deinem Chef zu gehen und zu sagen, es wird dir zu viel, er möge sich für Zusatzbelastung x bitte jemand anders suchen?
Das kann ich leider nicht, weil der ist morgen und übermorgen nicht da . Aber ich versteh schon was du meinst. Ich habe einfach schon Skrupel zu sagen, dass im Moment alles viel ist, weil ich dann sofort befürchte, die würden das auf mein niedriges Gewicht schieben und nicht darauf, dass es wirklich viel ist. Ich muss mich im Moment einfach noch so taktisch verhalten, was das Ganze noch unangenehmer macht. Zum Glück ist das in drei Monaten vorbei. Aber du hast Recht, ich strahle nach außen viel Stärke aus, die ich nicht immer wirklich habe. Dieses "Rollenspiel" kostet natürlich zusätzlich Kraft. Es geht immer um die Frage, ob ich das Recht habe, mich überfordert zu fühlen, oder ob das ein Zeichen von Schwäche an sich ist. Ich sehne mich einfach nach Stabilität und etwas Halt. Und im Moment auch nach einem Gesprächspartner, der mir zuhört und mich unterstützt. Aber da ist leider keiner.
Sandrin
Sandrin
Wozu brauchst du das? Reicht es nicht, wenn du die Verbeamtung schaffst? Ich gebe müki recht in Bezug auf die Vermutung, dass deine Symptome zusammenhängen - die Depression kommt ja nicht aus dem Nichts. Und der Absturz von der "psychisch äußerst belastbaren" Mitarbeiterin zu einer, bei der gar nichts mehr läuft, ist alles andere als unwahrscheinlich.sandrin hat geschrieben:In meiner Beurteilung, die ich letzte Woche bekommen habe, werde ich als psychisch äußerst belastbar beschrieben
Ich glaube, das liegt einfach daran, dass ich immer Angst habe, man könnte mir mangelnde Belastbarkeit nachsagen, wenn ich auch nur einmal Schwäche zugebe. Und dann mache ich meine Arbeit ja auch sehr gerne. Sie nimmt mir ja nicht nur Energie, sondern gibt mir auch viel.
Was hier aber wieder zum Tragen kommt, ist die Frage danach, inwieweit ich ICH sein darf, ohne dass ich als unwürdig und nutzlos dastehe.
LG Sandrin
Was hier aber wieder zum Tragen kommt, ist die Frage danach, inwieweit ich ICH sein darf, ohne dass ich als unwürdig und nutzlos dastehe.
LG Sandrin
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Lass mich raten, darin hast du lebenslängliche Übung, oder Kommt mir so bekannt vor....sandrin hat geschrieben: Aber du hast Recht, ich strahle nach außen viel Stärke aus, die ich nicht immer wirklich habe. Dieses "Rollenspiel" kostet natürlich zusätzlich Kraft.
Sobald du dich überfordert fühlst hast du ein Recht dich überfordert zu fühlen. Niemand ist Superman oder Superwoman, jeder Mensch hat eine Grenze wo es zu viel wird und jeder Mensch hat ein Recht auf eine solche Grenze.sandrin hat geschrieben:Es geht immer um die Frage, ob ich das Recht habe, mich überfordert zu fühlen, oder ob das ein Zeichen von Schwäche an sich ist.
Und sie nicht zu beachten bringt eh nix weil auf lange Frist ist völlig egal ob du findest daß du das darfst oder nicht, weil du bei Nichtbeachtung einfach irgendwann zusammenbrichst. Fertig.
Ich denke das tut jeder! Hast du mal überlegt dich an einen kirchlichen Seelsorger zu wenden?sandrin hat geschrieben:Ich sehne mich einfach nach Stabilität und etwas Halt. Und im Moment auch nach einem Gesprächspartner, der mir zuhört und mich unterstützt. Aber da ist leider keiner.
Wäre eine Idee. Ich muss nur dazu sagen, dass ich in einer Sekte groß geworden bin und von daher etwas Problem mit religiös angehauchten Hilfestellungen habe. Ich habe versucht, nochmals einen Termin in der Beratungsstelle zu bekommen, aber da ist leider keiner mehr frei. Zumindest nicht da, wo ich vor einigen Wochen schonmal war und mich auch gut aufgehoben gefühlt habe.
Ich weiß, dass ich jetzt auf mich aufpassen muss. Und im Grunde passiert im Moment ja auch was Positives. Ich komme wieder in Kontakt mit mir und meinem Inneren. Das ist lange weggewesen. Ich hatte nur ein dumpfes Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Aber mit dieser Verbindung zu meinen Gefühlen kommen auch diese Ängste des Weggestoßenwerdens und davor, mich lächerlich zu machen und mich zu ernst zu nehmen. Das ist, als hätte ich ein Engelchen und ein Teufelchen in meinem Kopf. Das Engelchen sagt: Es ist gut, dass das jetzt hochkommt und du darfst und musst dich mit dir beschäftigen und auf dich aufpassen. Das Teufelchen sagt: Willst du dich wirklich wieder verletzbar machen und riskieren, dich allein gelassen zu fühlen? Und meistens hat das Teufelchen die besseren Argumente.
Das Problem ist, dass ich auch langfristig kaum eine Therapie machen werde können, weil ich ja in den Ferien immer zu Hause bin und nicht an meinem Arbeitsort. Ich weiß nicht, ob da ein Therapeut mitspielen würde. Glaub ich eher nicht.
LG Sandrin
Ich weiß, dass ich jetzt auf mich aufpassen muss. Und im Grunde passiert im Moment ja auch was Positives. Ich komme wieder in Kontakt mit mir und meinem Inneren. Das ist lange weggewesen. Ich hatte nur ein dumpfes Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Aber mit dieser Verbindung zu meinen Gefühlen kommen auch diese Ängste des Weggestoßenwerdens und davor, mich lächerlich zu machen und mich zu ernst zu nehmen. Das ist, als hätte ich ein Engelchen und ein Teufelchen in meinem Kopf. Das Engelchen sagt: Es ist gut, dass das jetzt hochkommt und du darfst und musst dich mit dir beschäftigen und auf dich aufpassen. Das Teufelchen sagt: Willst du dich wirklich wieder verletzbar machen und riskieren, dich allein gelassen zu fühlen? Und meistens hat das Teufelchen die besseren Argumente.
Das Problem ist, dass ich auch langfristig kaum eine Therapie machen werde können, weil ich ja in den Ferien immer zu Hause bin und nicht an meinem Arbeitsort. Ich weiß nicht, ob da ein Therapeut mitspielen würde. Glaub ich eher nicht.
LG Sandrin
Ja, die erscheinen immer besonders schlau, diese Kerlchen - ihre "besseren Argumente" sind aber oft, so jedenfalls meine Erfahrung, blanke Rhetorik, der inhaltlich alles solide Fundament abgeht ...sandrin hat geschrieben:Und meistens hat das Teufelchen die besseren Argumente.
Liebe Sandrin, ich kenne zwar Deine spezifische berufliche Situation nicht, doch halte ich es grundsätzlich damit, dass, wer erstmal richtig krank geworden ist, auf einen Job oft lange Zeit verzichten muss, und dass man besser damit fährt, rechtzeitig auf die Bremse zu treten. Warum dieses Jesus-Bedürfnis? Andere kommen mit der Johannes-Rolle prächtig zurecht (und halten übrigens die Gemeinde zusammen, während Jesus sich da ja irgendwann verabschiedet hat, aber das nur metaphorisch!). Das wäre wohl eine Therapie-Frage. Womit ich bei einem praktischen Aspekt Deines postings wäre:
Zumindest in Analysepraxen scheint es nicht unüblich, dass die Ferien der/des Therapeutin/ten an die Schulferien angelehnt sind. Das wäre im Einzelfall wohl recht schnell zu klären.sandrin hat geschrieben:Das Problem ist, dass ich auch langfristig kaum eine Therapie machen werde können, weil ich ja in den Ferien immer zu Hause bin und nicht an meinem Arbeitsort. Ich weiß nicht, ob da ein Therapeut mitspielen würde. Glaub ich eher nicht.
Alles Gute wünscht Dir
Widow (so von Spirale zu Spirale )
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Das ist bei einem seriösen katholischen oder evangelischen Seelsorger überhaupt nicht der Fall, daß die dir mit irgendwas unerwünschtem religiösem kommen oder gar versuchen dich zu missionieren. Hat ich zumindest bei dem Pater mit dem ich da mal ein sehr gutes Gespräch hatte überhaupt nicht stattgefunden.sandrin hat geschrieben:Wäre eine Idee. Ich muss nur dazu sagen, dass ich in einer Sekte groß geworden bin und von daher etwas Problem mit religiös angehauchten Hilfestellungen habe.
Also Analytiker machen das wohl nicht mit, aber bei anderen Therapieverfahren sehe ich da nicht so schwarz. Man müsste das halt auch gleich bei den probatorischen Sitzungen ansprechen. Es ist eher ein Problem da überhaupt jemand wirklich gutes zu finden der auch in absehbarer Zeit einen Therapieplatz anbieten kann. Und wenn du da jemand wirklich gutes und passendes findest, wäre es dann wenn es dir wirklich HILFT nicht sinnvoll dafür deine Urlaubsplanung dranzugeben? Weil immerhin leidest du an einer Krankheit. Der Bandscheibenvorfall oder die Allergie richtet sich auch nicht dauernd danach wie sie bequem in dein Lebenskonzept passt.sandrin hat geschrieben:Das Problem ist, dass ich auch langfristig kaum eine Therapie machen werde können, weil ich ja in den Ferien immer zu Hause bin und nicht an meinem Arbeitsort. Ich weiß nicht, ob da ein Therapeut mitspielen würde. Glaub ich eher nicht.
@widow: Tja, ich glaube, ich spiele die Jesusnummer deshalb so konsequent, weil ich glaube, dass ich nur dann eine Existenzberechtigung habe und dass ich es mir verdienen muss, tragbar zu sein. Das wäre vermutlich wirklich ein Thema für eine Therapie
@münchnerkindl
Ich verstehe schon, was du meinst. Aber weißt du, ich fühle mich hier sehr unwohl und lebe seit nunmehr drei Jahren für die Wochenenden und Ferien, die ich daheim bei meiner Familie und meiner gewohnten Umgebung verbringen kann. Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist, dass ich vielleicht etwas entfernt Richtung Heimat einen Therapeuten suche, was von beiden Seiten eine fahrbare Variante wäre oder zumindest in den Ferien alle zwei Wochen gut zu fahren ist. Überhaupt ist es da, wo ich wohne, nicht gerade leicht, einen Therapeuten zu finden. Nicht einmal Beratungsstellen für Essstörungen gibt es hier. Ist echt am ... der Welt.
@münchnerkindl
Ich verstehe schon, was du meinst. Aber weißt du, ich fühle mich hier sehr unwohl und lebe seit nunmehr drei Jahren für die Wochenenden und Ferien, die ich daheim bei meiner Familie und meiner gewohnten Umgebung verbringen kann. Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist, dass ich vielleicht etwas entfernt Richtung Heimat einen Therapeuten suche, was von beiden Seiten eine fahrbare Variante wäre oder zumindest in den Ferien alle zwei Wochen gut zu fahren ist. Überhaupt ist es da, wo ich wohne, nicht gerade leicht, einen Therapeuten zu finden. Nicht einmal Beratungsstellen für Essstörungen gibt es hier. Ist echt am ... der Welt.
So, wenigstens wieder ein Tag geschafft. In der Arbeit war es wieder die Hölle. Ich kann nicht mal am Gang entlang gehen, ohne von vier Leuten gleichzeitig angesprochen zu werden. Ich hab das Gefühl, ich müsse mich vierteilen, anders kann ich die Aufgaben nicht koordinieren. Den ganzen Vormittag über habe ich es (ungelogen) nicht geschafft, mein Vollkornbrötchen zu essen. Und dann soll ich zunehmen ... Halt, abbeißen konnte ich mal, bevor ich wieder weggerufen wurde. Ich mache den Job ja jetzt auch schon fünf Jahre. So krass war das aber noch nie.
Wenigstens bin ich nicht mehr ganz so depressiv wie gestern. Ich habe mich auch überwunden und bin mit einer Kollegin spazieren gegangen. Und mein Auto hatte auch nur ein lockeres Blech, war schnell repariert.
Lg Sandrin
Wenigstens bin ich nicht mehr ganz so depressiv wie gestern. Ich habe mich auch überwunden und bin mit einer Kollegin spazieren gegangen. Und mein Auto hatte auch nur ein lockeres Blech, war schnell repariert.
Lg Sandrin
So, jetzt ist das Wochenende da, auf das ich mich hingeschleppt habe. Ich bin daheim und habe den Versuch gestartet, mich ein wenig zu entspannen und abzuschalten. Leider bin ich auch hier nur von Negativem umgeben, weil meine Eltern und mein Bruder im Moment in argen finanziellen Nöten sind und ich mir große Sorgen mache und gerne helfen möchte. Es ist zum Mäusemelken, ich finde einfach keinen Ort und keine Menschen, wo ich mal so richtig auftanken könnte. Es geht immer nur um Probleme, Sorgen und Ängste. Und dann sind da ja auch noch meine eigenen Ängste. Ich würde mich am liebsten für die nächsten Wochen chloroformieren, bis es wieder ruhiger wird.
LG Sandrin
LG Sandrin
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