Hallo zusammen!
Leider habe ich die passende Überschrift nun so gewählt, mir schien nichts so richtig passend.
Mich beschäftigt es noch bzw. ich habe ja schon eine Entscheidung zur Traumabearbeitung getroffen, ob ihr es für sinnvoll haltet Traumata weiterhin zu deckeln oder aufzuarbeiten.
In der Klinik wurde es mir genauso erklärt, dass ich diese beiden Mögichkeiten hätte. Und je mehr ich darüber sprach oder zu erfahren bekam, hielt man grundsätzlich das Deckeln bzw. NUR die Stabilisierung für ratsam. Ich habe mich alleine anders entschieden, kam mir dann aber auch extrem fremd vor in therapeutischen Gesprächen, weil ich ja nicht mehr wußte wie ich mich da verhalten sollte bzw. heißt es für mich ja auch irgendwo nicht mehr darüber zu reden.
Wie gesagt, in der Therapie finde ich mich jetzt am richtigen Platz, aber nach wie vor erinnere ich mich dran und frage mich wie andere Leute das handhaben oder getan hätten...
Und noch eine Frage: Ich lese oft, dass manche Traumapatientin lange bis zu Jahren stabilisiert werden. Ich finde das ja wirklich ein bißchen sinnlos, wenn man im Leben dann gar nicht auf die Beine kommt. Was bedeutet eigentlich das Stabilisieren. Was bedeutet dies für den Einzelnen von euch? Habt ihr da konkrete Beispiele? Ich bin da so fern von und kann für mich jetzt nicht sagen, dass ich mich fühle als würde ich stabilisiert, auch wenn ich mich ganz langsam besser fühle.
Vielleicht mag ja jemand hier mitdiskutieren?
Viele Grüße!
candle
Deckeln oder bearbeiten
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Hallo candle,
mir ging es ähnlich wie dir: auch ich wurde über die beiden grundsätzlichen Möglichkeiten in der Klinik informiert, als die Diagnose "PTBS" klar war. Allerdings völlig wertfrei, also ohne, dass ich eine Bevorzugung der ein oder anderen Methode gemerkt hätte. Ich bin auch sehr in meiner Entscheidungsfindung unterstützt worden - z.B. durch Sammeln von Pro- und Contraargumenten -, und als meine Entscheidung, die Traumata durchzuarbeiten, gefallen war, bin ich dabei auch gut begleitet worden.
Ich habe jetzt einen ambulanten Thera, der mir erklärt hat, dass die Stabiliserungs- und die Traumaexpositionsphasen nicht stringent hintereinander ablaufen, sondern eher in einer Art "Zickzack-Kurs" - abhängig von den Themen/von der Befindlichkeit, die ich jeweils mitbringe. Mal steht das eine, mal das andere im Vordergrund.
Natürlich benötigt man eine gewissen Stabilität bzw. Selbstfürsorge, um die Begegnung mit der traumatischen Situation und den Gefühlen aushalten zu können. Aber wenn man von Bilder überflutet wird, so kann der Thera doch nicht sagen: "Ne, ne, darauf gehen wir jetzt nicht ein, dazu sind Sie nicht stabil genug." Dann kann man mit Unterstützung des Theras und des sozialen Umfeldes bzw. dem bisschen Selbstfürsorge, was man vielleicht zusammenkratzen kann, ein klein wenig Stabilität aufbauen, um sich den überflutenden Bildern zu stellen. Dieses Durcharbeiten wiederum führt zu einem Stückchen persönlicher Stabilität und schon sieht man, dass es sich wirklich um eine Art "Zickzack-Kurs" handelt.
Ganz unabdingbar finde ich allerdings (noch VOR Stabilität und Traumaexposition) die vertrauensvolle therapeutische Beziehung. Hierfür habe ich allein ein gutes Jahr gebraucht und muss auch heute noch weiter auf diesem Weg der Vertrauensbildung gehen - es reicht noch nicht so ganz aus.
Aber wie so vielen von uns fehlt mir die Erfahrung, Vertrauen schenken zu können...
Nun, ich bin echt froh, einen Thera gefunden zu haben, der überaus behutsam in der Traumatherapie mit mir vorgeht, aber auch mutige Sprünge nach vorne nicht scheut.
Ich wünsche dir von Herzen auch solche Erlebnisse und vor allem viel Kraft!
Lieben Gruß,
Chakotay
mir ging es ähnlich wie dir: auch ich wurde über die beiden grundsätzlichen Möglichkeiten in der Klinik informiert, als die Diagnose "PTBS" klar war. Allerdings völlig wertfrei, also ohne, dass ich eine Bevorzugung der ein oder anderen Methode gemerkt hätte. Ich bin auch sehr in meiner Entscheidungsfindung unterstützt worden - z.B. durch Sammeln von Pro- und Contraargumenten -, und als meine Entscheidung, die Traumata durchzuarbeiten, gefallen war, bin ich dabei auch gut begleitet worden.
Ich habe jetzt einen ambulanten Thera, der mir erklärt hat, dass die Stabiliserungs- und die Traumaexpositionsphasen nicht stringent hintereinander ablaufen, sondern eher in einer Art "Zickzack-Kurs" - abhängig von den Themen/von der Befindlichkeit, die ich jeweils mitbringe. Mal steht das eine, mal das andere im Vordergrund.
Natürlich benötigt man eine gewissen Stabilität bzw. Selbstfürsorge, um die Begegnung mit der traumatischen Situation und den Gefühlen aushalten zu können. Aber wenn man von Bilder überflutet wird, so kann der Thera doch nicht sagen: "Ne, ne, darauf gehen wir jetzt nicht ein, dazu sind Sie nicht stabil genug." Dann kann man mit Unterstützung des Theras und des sozialen Umfeldes bzw. dem bisschen Selbstfürsorge, was man vielleicht zusammenkratzen kann, ein klein wenig Stabilität aufbauen, um sich den überflutenden Bildern zu stellen. Dieses Durcharbeiten wiederum führt zu einem Stückchen persönlicher Stabilität und schon sieht man, dass es sich wirklich um eine Art "Zickzack-Kurs" handelt.
Ganz unabdingbar finde ich allerdings (noch VOR Stabilität und Traumaexposition) die vertrauensvolle therapeutische Beziehung. Hierfür habe ich allein ein gutes Jahr gebraucht und muss auch heute noch weiter auf diesem Weg der Vertrauensbildung gehen - es reicht noch nicht so ganz aus.
Aber wie so vielen von uns fehlt mir die Erfahrung, Vertrauen schenken zu können...
Nun, ich bin echt froh, einen Thera gefunden zu haben, der überaus behutsam in der Traumatherapie mit mir vorgeht, aber auch mutige Sprünge nach vorne nicht scheut.
Ich wünsche dir von Herzen auch solche Erlebnisse und vor allem viel Kraft!
Lieben Gruß,
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)
Hallo!
Danke für deinen Beitrag, ich werde später nochmal darauf eingehen. Wenn es um mich geht, wird es für mich immer etwas schwieriger zu antworten.
Nun läuft mir die Zeit mit 50 Stunden echt davon und weiß gar nicht wie man das alles in so kurzer Zeit unterbringen kann. Zum Glück habe ich kein Vertrauensproblem.
Danke!
candle
Danke für deinen Beitrag, ich werde später nochmal darauf eingehen. Wenn es um mich geht, wird es für mich immer etwas schwieriger zu antworten.
Nun läuft mir die Zeit mit 50 Stunden echt davon und weiß gar nicht wie man das alles in so kurzer Zeit unterbringen kann. Zum Glück habe ich kein Vertrauensproblem.
Danke!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo Chakotay!
Danke für deinen PM- Hinweis, denn ich hatte diesen Thread verschlafen irgendwie.
Inzwichen ist es für mich persönlich so, dass das Deckeln keinen Sinn mehr macht und ich mich frage warum mir das eben auch empfohen wurde. Vermutlich hatte man damals meine Schwierigkeiten einfach nicht bemerkt oder sehen können in der Tagesklinik. Immerhin trage ich meine Panikatacken rund 40 Jahre mit mir rum und mir wird langsam klar wie beeinträchtigend das in meinem Leben war, zumindest zu ca. ab 30 Jahren wurde es ja immens schlimm, was ich jetzt hier nicht weiter benennen werde.
Vermutlich kann man Deckeln, wenn etwas akut auftritt oder wie soll ich sagen- es vielleicht um ein „geringfügiges“ Trauma handelt. Mir wird erst jetzt so langsam klar, dass es bei mir doch recht heftig war in der Kindheit. Nicht, dass ich es verleugnet hätte, aber ich kam da an die Gefühlswelt des Kindes nicht mehr ran, während der Körper mächtig randaliert hatte.
Jeder muß wohl selber sehen was er/ sie für sich für richtig hät, aber mein Faß war ja längst explodiert, nun muß ich die Fetzen ordnen, also unterdrücken ginge nicht mehr. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn ich früher Therapie hätte machen können, aber da wurde ich ja nie wahrgenommen mit meinen Problemen.
Was mich auch verwundert und ein Problem war, dass man sich über meine eigene Zeit des „Deckelns“ gewundert hatte, weil es wohl offenbar Statistiken gibt, die Ausbrüche solcher Traumatisierungen wesentlich früher beginnen. Ich habe wohl gegen diese Statistik viel änger durchgehalten.
Mich würde ja speziell dein Pro und Contra interessieren bzw. inweiweit du beraten worden bist.
Machst du EMDR? Ich wollte schon immer wissen, ob während eines Bildes sich dann eine ganze Szene weben kann oder ob das Bild so stecken bleibt?
Nun habe ich auch einen Therapeuten inzwischen und ich denke, es geht voran. Vertrauensproblme hatte ich nie, was ja ein Pluspunkt ist und „Zeit spart“ für mich, allerdings waren meine Erinnerungen weg, die Konzentration schlecht, was für mich eine ungeheure Belastung war und noch ist.
Also bis bald!
Viele Grüße!
candle
Danke für deinen PM- Hinweis, denn ich hatte diesen Thread verschlafen irgendwie.
Inzwichen ist es für mich persönlich so, dass das Deckeln keinen Sinn mehr macht und ich mich frage warum mir das eben auch empfohen wurde. Vermutlich hatte man damals meine Schwierigkeiten einfach nicht bemerkt oder sehen können in der Tagesklinik. Immerhin trage ich meine Panikatacken rund 40 Jahre mit mir rum und mir wird langsam klar wie beeinträchtigend das in meinem Leben war, zumindest zu ca. ab 30 Jahren wurde es ja immens schlimm, was ich jetzt hier nicht weiter benennen werde.
Vermutlich kann man Deckeln, wenn etwas akut auftritt oder wie soll ich sagen- es vielleicht um ein „geringfügiges“ Trauma handelt. Mir wird erst jetzt so langsam klar, dass es bei mir doch recht heftig war in der Kindheit. Nicht, dass ich es verleugnet hätte, aber ich kam da an die Gefühlswelt des Kindes nicht mehr ran, während der Körper mächtig randaliert hatte.
Jeder muß wohl selber sehen was er/ sie für sich für richtig hät, aber mein Faß war ja längst explodiert, nun muß ich die Fetzen ordnen, also unterdrücken ginge nicht mehr. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn ich früher Therapie hätte machen können, aber da wurde ich ja nie wahrgenommen mit meinen Problemen.
Was mich auch verwundert und ein Problem war, dass man sich über meine eigene Zeit des „Deckelns“ gewundert hatte, weil es wohl offenbar Statistiken gibt, die Ausbrüche solcher Traumatisierungen wesentlich früher beginnen. Ich habe wohl gegen diese Statistik viel änger durchgehalten.
"Der Zug" ist bei mir ja abgefahren, es war auch nur ein kurzes Gespräch in der Tagesklinik mit einer Pädagogin, meine ich. Es war nicht mal meine Bezugstherapeutin. Allerdings wies mich die Psychologin daraufhin, ob ich nicht erstmal Verhaltenstherapie machen wollte und später die Traumata angehen, aber ich wollte nicht wieder warten. Da komme ich mir auf die lange Bank geschoben vor.Chakotay hat geschrieben: z.B. durch Sammeln von Pro- und Contraargumenten -, und als meine Entscheidung, die Traumata durchzuarbeiten, gefallen war, bin ich dabei auch gut begleitet worden.
Mich würde ja speziell dein Pro und Contra interessieren bzw. inweiweit du beraten worden bist.
Wie das noch wird, finde ich inzwischen spannend. Ich erinnere die Bider noch, habe gefühlsmäßig zugriff, aber ich kann sie nicht mehr jetzt sehen und weiter ausbauen.Chakotay hat geschrieben: Aber wenn man von Bilder überflutet wird, so kann der Thera doch nicht sagen: "Ne, ne, darauf gehen wir jetzt nicht ein, dazu sind Sie nicht stabil genug."
Machst du EMDR? Ich wollte schon immer wissen, ob während eines Bildes sich dann eine ganze Szene weben kann oder ob das Bild so stecken bleibt?
Nun habe ich auch einen Therapeuten inzwischen und ich denke, es geht voran. Vertrauensproblme hatte ich nie, was ja ein Pluspunkt ist und „Zeit spart“ für mich, allerdings waren meine Erinnerungen weg, die Konzentration schlecht, was für mich eine ungeheure Belastung war und noch ist.
Also bis bald!
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
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Muss das wirklich ein entweder-oder sein?
Mit wie viel von was man sich beschäftigt kann man doch auch täglich neu spontan je nach Verfassung entscheiden.
Mit wie viel von was man sich beschäftigt kann man doch auch täglich neu spontan je nach Verfassung entscheiden.
Hallo Candle,
ich habe mit sehr viel Interesse deine Ausführungen gelesen, denn offensichtlich gibt es da einige Parallelen zwischen uns - ich habe bislang gedacht, ziemlich alleine damit auf weiter Flur zu sein:
Auch bei mir ist die Traumatisierung erst sehr spät hervorgebrochen, nämlich nach ca. 35 - 40 Jahren und bislang hatte ich diesbezüglich das, was man wohl eine psychogene Amnesie nennt: nämlich keinerlei Erinnerungen daran.
Auch bei mir spielte der Körper verrückt und ein klassischer BurnOut brach aus.
Tja,
und dann brach tatsächlich die Traumatisierung in aller Heftigkeit durch - quasi für mich von 0 auf 100.
Auch bei mir stellte sich die Frage des Deckelns eigentlich nicht wirklich, weil ich mittendrin war. Aber auch so hätte ich mich sicherlich fürs Bearbeiten entschieden, denn ich hätte zu viel Angst, dass das "Deckeln" nicht hält und ich fürchterlich auf die Nase fliege.
Ich bin leider ziemlich sperrig, was Therapie angeht und kann mich nur gaaaaanz schlecht öffnen und vertrauensvoll einlassen. In meiner Klinik gelang mir dies nur bei zwei Therapeuten: eine Verhaltenstherapeutin, die mit mir EMDR machen wollte und bei einem kreativen Leibtherapeuten (das ist eine humanistische Methode, die Elemente einer Tiefenpsychologischen Therapie mit denen einer Gestalttherapie unter Einbeziehung von kreativen Medien wie Musik, Kunst, Poesie und Tanz verbindet).
Ich habe mich gegen Verhaltenstherapie und EMDR zugunsten der kreativen Leibtherapie entschieden.
Dies lag hauptsächlich daran, dass ich selbst im Laufe der Zeit ein sehr verkopfter Mensch geworden bin und wenig Zugang zu meinen Gefühlen habe. In der Verhaltenstherapie konnte ich mich immer kognitiv "herauswinden", während mir das in der kreativen Leibtherapie kaum gelingt. EMDR, so habe ich damals entschieden, ist nichts für mich, da die Mechanismen, die dabei ablaufen, für mich etwas Automatisiertes haben und nichts mit meinem unmittelbaren Erleben zu tun haben. Ich bin jemand, der alles immer "richtig spüren" möchte, auch wenn es weh tut.
Wie gesagt, das war einzig die Entscheidung für mich persönlich! Ich habe viel Gutes über EMDR gehört, aber für mich als Person passt es einfach nicht.
Tja,
was die Bilder angeht: Ich hatte nur Fetzen und keinen gefühlsmäßigen Zugang dazu (konnte über diese "Fetzen" dozieren, total trocken und unberührt) und bin jetzt nach einem Jahr so weit, eine komplette Szene wieder in Erinnerung zu haben. Bei mir war es also, wie du vermutet hast: aus Bruchstücken sind Szenerien geworden.
Vielen Dank nochmals für deine Offenheit - es tat mir gut zu lesen, dass es auch andere Menschen gibt, deren Traumatisierung über lange, lange Zeit "gedeckelt" war.
Grüße von Chakotay
ich habe mit sehr viel Interesse deine Ausführungen gelesen, denn offensichtlich gibt es da einige Parallelen zwischen uns - ich habe bislang gedacht, ziemlich alleine damit auf weiter Flur zu sein:
Auch bei mir ist die Traumatisierung erst sehr spät hervorgebrochen, nämlich nach ca. 35 - 40 Jahren und bislang hatte ich diesbezüglich das, was man wohl eine psychogene Amnesie nennt: nämlich keinerlei Erinnerungen daran.
Auch bei mir spielte der Körper verrückt und ein klassischer BurnOut brach aus.
Tja,
und dann brach tatsächlich die Traumatisierung in aller Heftigkeit durch - quasi für mich von 0 auf 100.
Auch bei mir stellte sich die Frage des Deckelns eigentlich nicht wirklich, weil ich mittendrin war. Aber auch so hätte ich mich sicherlich fürs Bearbeiten entschieden, denn ich hätte zu viel Angst, dass das "Deckeln" nicht hält und ich fürchterlich auf die Nase fliege.
Ich bin leider ziemlich sperrig, was Therapie angeht und kann mich nur gaaaaanz schlecht öffnen und vertrauensvoll einlassen. In meiner Klinik gelang mir dies nur bei zwei Therapeuten: eine Verhaltenstherapeutin, die mit mir EMDR machen wollte und bei einem kreativen Leibtherapeuten (das ist eine humanistische Methode, die Elemente einer Tiefenpsychologischen Therapie mit denen einer Gestalttherapie unter Einbeziehung von kreativen Medien wie Musik, Kunst, Poesie und Tanz verbindet).
Ich habe mich gegen Verhaltenstherapie und EMDR zugunsten der kreativen Leibtherapie entschieden.
Dies lag hauptsächlich daran, dass ich selbst im Laufe der Zeit ein sehr verkopfter Mensch geworden bin und wenig Zugang zu meinen Gefühlen habe. In der Verhaltenstherapie konnte ich mich immer kognitiv "herauswinden", während mir das in der kreativen Leibtherapie kaum gelingt. EMDR, so habe ich damals entschieden, ist nichts für mich, da die Mechanismen, die dabei ablaufen, für mich etwas Automatisiertes haben und nichts mit meinem unmittelbaren Erleben zu tun haben. Ich bin jemand, der alles immer "richtig spüren" möchte, auch wenn es weh tut.
Wie gesagt, das war einzig die Entscheidung für mich persönlich! Ich habe viel Gutes über EMDR gehört, aber für mich als Person passt es einfach nicht.
Tja,
was die Bilder angeht: Ich hatte nur Fetzen und keinen gefühlsmäßigen Zugang dazu (konnte über diese "Fetzen" dozieren, total trocken und unberührt) und bin jetzt nach einem Jahr so weit, eine komplette Szene wieder in Erinnerung zu haben. Bei mir war es also, wie du vermutet hast: aus Bruchstücken sind Szenerien geworden.
Vielen Dank nochmals für deine Offenheit - es tat mir gut zu lesen, dass es auch andere Menschen gibt, deren Traumatisierung über lange, lange Zeit "gedeckelt" war.
Grüße von Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)
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