Scientology - Ziele, Methoden, Gefahren

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Lilly111
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Scientology - Ziele, Methoden, Gefahren

Beitrag Mo., 27.02.2012, 10:20

Hallo,

ich möchte mich gern mit euch über Scientology austauschen. Wie es im Titel steht, über

Ziele – Erreichung des so genannten „clear“-Zustandes, also die absolute Freiheit (wovon eigentlich?)
Methoden – Auditing (lat. audire=zuhören), Kommunikationstraining, teils Hypnose
Gefahren – im günstigsten Fall eine teure Reise ins Nichts?

Betreibt Scientology „Gehirnwäsche“?
Hat Scientology nur bei einsamen, labilen Seelen Erfolg oder kann jeder mehr oder weniger dafür „anfällig“ sein?

… und viele andere Fragen und Hintergründe.
Ich möchte aber erstmal sehen, ob hier im Forum überhaupt Interesse an diesem Thema besteht. Falls ja, steige ich gern tiefer mit ins Thema ein, so weit mir das als Außenstehende möglich ist.

Lilly
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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 11:06

Hallo Lilly111!

Sicher ein interessantes Thema, allerdings hat es inzwischen die Medien weitgehend verlassen. Der "Hype" ist weitgehnd vorbei, außer dass es vielleicht ab und an durch bekannte Schauspieler nochmal aufflammt.

Ich mußte jahrelang an einem solchen Haus vorbei und habe quasi nie etwas bemerkt. Sicher gibt es TV Berichte oder gab es zumindest vor einigen Jahren ganz verstärkt über Aussteiger.

Im Grunde habe ich da auch gar kein wirkliches Wissen womit sich diskutieren ließe. Ich frage mich eben nur wie Menschen dorthin kommen (Ich bin ja nie angesprochen worden). Auch diese Lehre kenne ich nicht, Methoden OK davon habe ich mal gehört.

Für mich ist das schwer vorstellbar, weil ich mich da nie hinwenden würde, so verzweifelt ich auch wäre und labil. Ja, was bewegte Menschen oder bewegt sie wohl noch diese "Gruppierung" (?) aufzusuchen?

Viele Grüße!
candle
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hawi
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 11:36

Scientology?

Ginge es nach mir, dann gälte es, bereits althergebrachte Religionen erheblich distanzierter zu sehen, das Ausgrenzungspotential von Religion und damit das ungute Konfliktpotential von Religion nicht nur mehr zu denken sondern auch konsequenter Religionsmacht/-bedeutung zu reduzieren.

Aber es gibt nun mal ein Religionsprivileg. Zum einen in den meisten Staaten aber noch mehr individuell menschlich.

Scientology halte ich deshalb zwar nicht für gut, weiß auch nicht ob es überhaupt ne Religion ist. Aber mit meinem Denkhintergrund, meinen Überzeugungen gesehen?
Mensch scheint es zu gebrauchen, auf die ein oder andere Art. Dann sollen auch am ehesten die, die es gebrauchen, sich untereinander darüber unterhalten, sehen, wie sie Religion leben.

Zumeist halt ich mich aus diesem Bereich ganz raus. Wenn, dann interessiert natürlich all das, was eindeutig gesetzeswidrig ist. Interessant aber dort für mich dann schon, die Lobby vor allem der großen Religionen, die natürlich auf ihre Art jeweils Gesetzgebung nicht nur versucht zu beeinflussen. Zu den christlichen Religionen scheint mir Scientology nicht so recht zu passen. Und die haben in Deutschland ca. eine Zweidrittelmehrheit. Wie sie die nutzen? Ich seh mich zumeist eher als interessierten Zuschauer. Und ja, oft denk ich mir grad dort: Selber schuld! Halte es eher für aussichtslos, Menschen davon abzubringen, auf oft doch recht suspekte Art zu glauben.
Helfen, diskutieren würde ich selbst eher immer dann, wenn jemand aus Religion aussteigen möchte, es allein aber nicht schafft.

LG hawi
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und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 11:45

Hawi, da komme ich jetzt nicht ganz mit? Für mich hat es auch nichts mit Religionen gemein?

Jetzt bin ich irritiert und glaube, dass ich hier was völlig falsch verstanden habe.

candle
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hawi
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 11:57

Hallo candle,

soweit ich weiß, sieht sich Scientology durchaus als Religion. Und wird darin wiederum vor allem von anderen Religionen angegriffen.
Und mein Denken geht durchaus bei dem Namen in diese Richtung, Richtung Sekte, Richtung Religion im weitesten Sinne.

LG hawi
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stern
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 12:12

hawi hat geschrieben:soweit ich weiß, sieht sich Scientology durchaus als Religion.
jepp... aber eine, die unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes steht... und
Nach Auffassung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ist die Scientology-Organisation ein weltweit tätiger Wirtschaftskonzern, der vortäuscht, eine Religionsgemeinschaft zu sein, Mittel der Psychomanipulation und des Psychoterrors anwendet und im Verdacht steht, im Bedarfsfall mit auch kriminellen Methoden totalitäre politische Ziele zu verfolgen.
http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/co ... tology.pdf
Liebe Grüße
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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 12:16

Ja, das meine ich. Und zu den religiösen Instanzen gibt es bei Scientology noch so nette Beilagen, die nicht sehr "christlich" sind.

candle
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hawi
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 12:44

Vielleicht auch noch so:
Verbunden fühle ich mich allein dem Humanismus.
Alle Organisationen, die sich darauf beschränken, für sich Humanismus zu definieren und als Gemeinschaft zu leben, finde ich gut. Mindestens die „abendländischen“ Religionen eint der Humanismus. Nur zufrieden scheint damit keine dieser Religionen zu sein.

Scientology? Auch dort erst mal, soweit ich weiß, humanistisches Gedankengut.
Aber ziemlich eindeutig reicht auch dieser Organisation das nicht. Will sie Geld? Will sie Macht über Menschen? Auf jeden Fall will sie aus meiner Sicht kaum allein den Humanismus verbreiten und leben! Und grad bei Scientology kommt es daraufhin zum Streit über die Methoden, Absichten der Organisation! Völlig zu Recht! So einiges wohl kaum vom Humanismus gedeckt! Das aber durchaus etwas, das alle Religionen ein wenig gemeinsam haben. Machtstreben durchaus auch inhumanes und mal mehr, mal weniger sowohl das Streben nach Profiten als auch das Streben danach, dass sich die Menschen in der Organisation willfährig zu verhalten haben, dass die Organisation am Ende wichtiger ist, als der einzelne.

LG hawi
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:09

"Bis nichts mehr bleibt" ist ein Film über die verführerische Kraft wie Scientology Menschen in ihren Bann ziehen kann. Läuft am 29.02. in der ARD. http://www.welt.de/fernsehen/article623 ... r-ARD.html
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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doppelseele
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:29

hey lilly,

also ich werde das thema auf alle fälle sehr aufmerksam verfolgen und wenn ich kann werde ich auch was dazu beitragen, habe allerdings was Scientology angeht absolut keine erfahrung.

Da ich aber ein Aussteiger einer anderen Glaubensgruppierung bin würde ich mich sehr dafür interessieren ob es da eventuell das gleiche is das mich damals angezogen hat. Den ich denke vom Prinzip her funktionieren die alle mehr oder weniger gleich

liebe grüsse das seelchen
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Lilly111
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:34

Danke euch allen für die zahlreichen Beiträge. Freut mich wirklich!

@candle
Ich bin ganz froh, dass es derzeit kein Hype in den Medien ist. Umso sachlicher lässt sich vllt. darüber diskutieren. Allerdings hat Scientology so - eben weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit - auch die Möglichkeit in aller Ruhe ihre "Arbeit" zu machen. Das sind eben nicht in erster Linie seelsorgerische Tätigkeiten, sondern knallharte wirtschaftliche Interessen.

@hawi
Scientology verkauft sich gern als Religion. Church of Scientology oder über der Berliner Firmenzentrale "Scientology-Kirche". Meines Wissens wurde sie Ende der 90er Jahre sogar rückwirkend als Religionsgemeinschaft staatlich anerkannt. Mit der Folge, dass der Staat exorbitante Summen Steuereinnahmen zurückzahlen musste. Wie der letzte Stand der Dinge ist, müsste ich selbst noch mal recherchieren.

Religion und Sekte sind für mich zwei Paar Schuhe. Stark vereinfacht heißt Religion für mich Freiwilligkeit, ich glaube, wenn und was ich möchte. Wenn nicht, tut mir auch keiner was. Das sieht bei einer Sekte deutlich anders aus. Einmal in deren Fänge geraten, ist ein Ausstieg nur mit erheblichen seelischen Schäden und finanziellen Einbußen zu machen.

An dem humanistischen Gedankengut habe ich meine starken Zweifel.
Macht über Menschen und einiges mehr trifft es mMn nach schon eher.

@stern
Danke für den Link. Genau darauf wollte ich auch noch hinaus.
Vorkämpfer für die Beobachtung war damals, glaube ich, Beckstein, zu dieser Zeit bayrischer Ministerpräsident. Gerüchteweise war dieser staatliche Druck auch der Grund für den Umzug der Firmenzentrale nach Berlin. In Berlin hat man angeblich nicht gewusst, wen man sich da "einkauft" und erst nach Eröffnung der Zentrale mit Schrecken festgestellt, wer der neue Mieter des Objekts ist. Kann das wirklich sein? Ich weiß es nicht, aber eine andere Erklärung hatte man wohl gerade nicht parat. Sonst hätte man zugeben müssen, dass man dieser Organisation gern behilflich ist. Oder auf einem Auge blind. Sinnigerweise befindet sich die Zentrale in unmittelbarer Uni-Nähe. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

@Miss_Understood
Danke!!!
Den Film hatte ich noch nicht entdeckt. Perfektes Timing.

@doppelseele
Vllt. kannst oder magst du von deinen Aussteigererfahrungen berichten?

@all
Man kann das Thema sicherlich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven diskutieren.
Ich möchte es (auch) in Richtung der Methoden lenken und vertiefen. Was aber nicht heißt, dass die wirtschaftlichen Hintergründe oder der Umgang des Staates mit dieser Organisation aussen vor bleiben sollen.

Trotzdem interessiere ich mich in erster Linie für die Methoden.
Scientology geht auf Seelenfang. 'Sie möchten ein besserer Mensch werden? Möchten besser mit ihrem Leben zurechtkommen und Lösungen für ihre Probleme finden?' Wer möchte das nicht? Der Einstieg ist ein 200 Fragen umfassender "Persönlichkeitstest". Die Auswertung übernehmen Psychologen. Das Ergebnis steht im Grunde vorher fest. Sie sind ein guter Mensch, nur hier und da ist ein bisschen was verbesserungswürdig. Schuhgröße 48, passt Jedem. Um das nicht ganz so Positive auch noch zum Guten zu wenden, werden (überteuerte) Kommunikationstrainings angeboten.
An der Stelle fängt es an gefährlich (und interessant) zu werden....

Lilly
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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:36

Hallo Lilly, ich denke das wurde schon gesagt, aber dass Scientology nach wie vor überwacht wird, weiß ich zumindest. Der Medienrummel ist weg, aber die Überwachung bleibt.

candle
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doppelseele
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:43

Lilly111 hat geschrieben:
Religion und Sekte sind für mich zwei Paar Schuhe. Das sieht bei einer Sekte deutlich anders aus. Einmal in deren Fänge geraten, ist ein Ausstieg nur mit erheblichen seelischen Schäden und finanziellen Einbußen zu machen.


Lilly

da geb ich dir vollkommen recht, deswegen würde ich scientology auch nicht als religion sondern als sekte ansehen, auch wenn sie meines wissens nach in zb amerika als religion anerkannt sind. aber da bin ich mir nicht sicher
Lilly111 hat geschrieben:
@doppelseele
Vllt. kannst oder magst du von deinen Aussteigererfahrungen berichten?

Lilly

Kann ich sehr gerne machen, allerdings wäre es dann hilfreich wenn du bestimmte fragen dazu hättest das ich überhaupt einen anfang finden kann, den das thema is so komplex schwierig das ich nicht wüsste wo ich anfangen soll. und auch wenn es weit schlimmere sekten bzw religionen gibt reicht mir der kampf den ich geführt habe vollkommen aus das ich heute noch daran zu knabbern habe ab und an mal. vor allem wenn ich einen von denen begegne in der stadt oder so

liebe grüsse seelchen
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hawi
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:07

Lilly111 hat geschrieben:Religion und Sekte sind für mich zwei Paar Schuhe. Stark vereinfacht heißt Religion für mich Freiwilligkeit, ich glaube, wenn und was ich möchte. Wenn nicht, tut mir auch keiner was. Das sieht bei einer Sekte deutlich anders aus. Einmal in deren Fänge geraten, ist ein Ausstieg nur mit erheblichen seelischen Schäden und finanziellen Einbußen zu machen.
Schon dies, soweit ich weiß, eine Sicht, die vor allem auch die Kirchen selbst so geprägt haben

Für mich ist Sekte erst mal was ganz neutrales. Ist eine Gruppe von Menschen, eine Organisation, die eine Weltanschauung, einen Glauben hat. Muss noch nicht mal rein religiös sein.

Auf jeden Fall ordne ich dem Begriff „Sekte“ nicht das Attribut unfreiwillig zu ebenso wenig wie ich bei Religion nur Freiwilligkeit sehe.

Deshalb betrachte ich Scientology als eine religiöse Sekte unter vielen.
Wie frei der einzelne von diesen Sekten behandelt wird, darin ist? Pro Sekte schon sehr verschieden! Mir sind sie tendenziell alle eher zu wenig achtsam, was die Freiheit des einzelnen betrifft.

LG hawi
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 15:27

Lilly111 hat geschrieben:Ziele – Erreichung des so genannten „clear“-Zustandes, also die absolute Freiheit (wovon eigentlich?)
So in Richtung frei von körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen/"Traumata" würde ich sagen. Allerdings ist die Stufe "clear" m.W. nicht die letzte. Sondern dann geht es erst richtig los, vgl.:
Zu Beginn der Trainings erweckt die Scientology-Organisation
(SO) den Eindruck, als ginge es um die Verbesserung
der persönlichen Situation des Einzelnen. Bald jedoch - spätestens
mit Erreichung des Grades „Clear“ - erfährt man, dass
man nun dem „Überleben“ der gesamten Menschheit verpflichtet
sei. Da die einzige Rettung der Menschheit in Scientology
bestehe, ist eines der Ziele der „OT-Stufen“ (OT = „Operierender
Thetan“), scientologische Übermenschen für die Schaffung
einer neuen Weltordnung zu „produzieren“. Erst in den
„OT-Stufen“ wird der Scientologe auch mit der eigentlichen
Zielsetzung von Scientology, der Welteroberung, konfrontiert.
Quelle: siehe oben
bzw. in den Worten von scientology:
Jemanden „klären“ bedeutet, seinen reaktiven Verstand auslöschen. All das Elend, das der Mensch durchlebt, ist in seinem reaktiven Verstand enthalten. ...
Ein Clear ist jemand, der seinen eigenen reaktiven Verstand nicht mehr hat. Er hat ihn für immer besiegt. Ohne die Reiz-Reaktions-Mechanismen des reaktiven Verstands, der Schmerzen, unerwünschte Wahrnehmungen und negative Emotionen auslösen kann, kann ein Clear agieren, anstatt zu reagieren. Ein Clear besitzt ein hohes Maß an persönlicher Integrität und Ehrlichkeit und ist ein lebender Beweis dafür, daß der Mensch im Grunde gut ist. Seine grundlegende Persönlichkeit kommt wieder zum Vorschein, und sein eigenes „Ich“ gedeiht. Er verliert all die Ängste, Sorgen und irrationalen Gedanken, die durch Schmerz im reaktiven Verstand festgehalten waren.
http://german.auditing.org/13-clear.htm
Nun ja, mit Weltherrschaft übernehmen und Übermenschen habe ich so meine eigenen Assoziationen... nee danke. Und nun ja... in den Oberstufen erreicht man dann angeblich einen (entkörperten, unsterblichen) Geisteszustand, der frei ist von Materie, Energie, Raum und Zeit, etc. ist - also Thetan als sone Art "göttlicher, geistiger Kern" im Menschen, als das eigentlich "Ich/Individuum, vgl.:
Die Definition des Zustandes Operierender Thetan ist: „bewußt und willentlich Ursache über Leben, Denken, Materie, Energie, Raum und Zeit“.
http://german.auditing.org/13-ot.htm
Ansonsten drängt sich mir auch weniger die Assoziation zu einer Religion auf (wenngleich scientology natürlich Kriterien definiert, weswegen sie sich als Religionsgemeinschaft sieht)... sondern auch als Behandlungsmethode für psychische "Traumata" aka Auslöschung des reaktiver Verstandes. Als im Bereich der Heilkunst tätig sieht sich Scientology jedoch nicht... aber es passiere angeblich (nach Scientology) häufiger, dass Krankheiten psychischen Ursprungs verschwinden würden . Von Psychologie und Psychiatrie ist Scientology bzw. deren Nebenorganisationen eher erklärter Gegner ("Antipsychiatrie").

Eine Methode... nun ja: Man lasse frühe Ereignisse solange erzählen, bis das E-Meter (eine Art Lügendetektor) keine emotionale Reaktion mehr zeigt. Was heißt "E-Meter"... letztlich ein Gerät zur Messung eines sich verändernden Hautwiderstands durch Schweißabsonderung, was als emotionale Reaktion gedeutet wird. entscheidend ist, dass ein "Geistlicher" von Scientology das technische Gerät bedienen und lesen kann. Ebenfalls: nein, danke.
Liebe Grüße
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