Mein Partner steht kurz vor dem Zusammenbruch :(

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dieeineundandere
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Mein Partner steht kurz vor dem Zusammenbruch :(

Beitrag Sa., 25.02.2012, 17:28

Momentan geht es bei mir drunter und drüber. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...letzten Herbst starb jemand aus meiner Familie (zu dem ich jedoch eine sehr ambivalente Beziehung hatte, es war darum...wie soll ich schreiben...irgendwie eine spezielle Form von Trauer, aber davon unabhängig trotzdem ein Schock, da von einem Tag auf den anderen und niemand mehr die Möglichkeit hatte sich zu verabschieden). Danach kamen weitere Veränderungen bei mir im beruflichen Umfeld, diese jedoch eindeutig positiv, aber anfangs natürlich mit viel Streß und Unsicherheiten behaftet. Schon damals fiel mir auf, dass mein Partner phasenweise stärker von den Ereignissen beeinträchtigt schien als ich und teilweise zu Überreaktion neigte (Wutausbrüche, Genervtheit, Rückzug, usw.). Dann wieder kippte er ins andere Extrem und gab mir sehr viel Support, aber alles lief in einer Form ab, die mich teilweise noch zusätzlich stresste.
Seit Januar ist nun mein Vater schwerkrank und ich weiß nicht, wie groß seine Chancen sind, das zu überleben, das wird sich leider erst weisen. Ich versuche mir derzeit nicht zu viel Hoffnungen zu machen, weil ich Angst davor habe, dass im schlimmsten Fall der Schmerz dann noch größer sein wird. Mein Partner sagt ständig, dass wir (also meine Familie) mehr kämpfen und nicht immer gleich aufgeben sollen und regt sich schon wieder teilweise fürchterlich auf. Zugleich klagt er über seine schlimmen Verspannungen und läßt es sich ziemlich fallen, wirkt sehr unzufrieden/depressiv und dies alles in einer Phase, wo ich jemanden brauchen würde, der mir Unterstützung gibt. Zwar bemerke ich momentan wie viel Kraft ich selbst habe, allerdings entdecke ich, dass ich umso größere Probleme mit der Schwäche meines Partners habe, es scheint als würde er um so viel mehr unter MEINER familiären Situation leiden, als ich. Mittlerweile erzähle ich ihm gewisse Sachen gar nicht mehr, weil ich ihn nicht damit belasten möchte und mache sie lieber mit mir aus.
Ich finde es ziemlich traurig, wie sich das alles derzeit entwickelt und frage mich, wie ich mich meinem Partner gegenüber verhalten soll? Was meint ihr?
Leider lehnt er seit Jahren jede Form von Therapie ab, ich habe schon öfters versucht ihn dazu zu bewegen sich Hilfe zu suchen, da er immer wieder sehr depressive und unzufriedene Phasen hat, aber er meint er kennt den Grund (berufliche Unzufriedenheit) und niemand anderer könnte daran was ändern außer er selbst, allerdings fühlt er sich dazu nicht imstande.
Was meint ihr zu meiner Situation?
When I see the light, true love forever
burn my shadow away
Oh, how I love you

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Sunny75
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Beitrag Sa., 25.02.2012, 17:44

Ich glaube, dass sich der Appell deines Freundes in Wahrheit an sich selbst richtet.
Er regt sich darüber auf, dass ihr nicht um das Leben deines Vaters kämpft, sondern resigniert - aber ganz ehrlich: ob er lebt oder stirbt liegt im Grunde nicht in euren Händen. Euch bleibt nur die Moeglichkeit, die Situation zu akzeptieren, und damit bestmöglich umzugehen

Anders die Lebenssitation deines Freundes. Ob er in einem Job verharrt, der ihn unglücklich macht, oder für eine Verbesserung kämpft, liegt in seinen (!) Händen! Deshalb sollte er höchstens auf sich selbst wütend sein, und seinen Frust an sich selbst auslassen.

P.S.: deinem Vater alles Gute!

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