Hallo;
ich wurde im Kleinkindalter über mehrere Jahre missbraucht, und seit etwa 9 Monaten gibt es immer wieder Phasen in denen ich extreme Flashbacks erlebe, die bald echt nicht mehr auszuhalten sind. Früher hatte ich das ganz selten; und ich weiß zwar, daß es irgendwie gut ist, denn so scheine ich diese Dinge auch zu verarbeiten; das merke ich schon; aber : Hört das auch mal wieder auf, bzw. wird weniger ? Welche Erfahrungen habt Ihr damit ?
Liebe Grüße,
Olvido
Wann hören die Flashbacks auf ?
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Hi Olvido,
das hängt sicherlich von mehreren Faktoren ab.
Ich kann es nur von mir aus schildern.
Erlebnisse, die ich mit 10-12 Jahren hatte, konnte ich relativ schnell verdrängen. Flashbacks gab es erst wieder, als ich mich erneut in einer vergleichbaren Situation befand. Ich erinnerte mich plötzlich wieder an vieles und dies förderte meine Angst und Depression. Wenn ich aber darüber berichte, empfinde ich überhaupt keine Gefühle, obwohl ich es in diesem Moment manchmal auch noch mal bildlich durchlebe. Inzwischen, ein halbes Jahr danach, sind sie wieder fast verschwunden.
Ein anderes Erlebnis, erst in der näheren Vergangenheit erlebt, sucht mich oft täglich heim. Dann gibt es wieder 2-3 Tage "Erholung". Diese Flashbacks überfallen mich regelrecht. Dabei kommen sämtliche Emotionen hoch. Ekelgefühle, Angst, Scham, etc. Auch teilweise Gerüche oder körperliche Empfindungen. Das seltsame an der Sache ist, dass ich damals, als es passierte, diese Dinge völlig ausgeblendet habe. Also in die Richtung Dissoziation. Ob die jemals wieder weggehen, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber, weil sie mein Leben sehr beeinträchtigen.
Es ist wahrscheinlich oft die Frage, inwiefern und wie schnell sich etwas verarbeiten oder verdängen lässt. Besser ist natürlich ersteres. Aber auch die Schwere des Traumas sowie Triggersituationen oder gar eine Retraumatisierung. Sicherlich gibt es noch mehr Faktoren.
das hängt sicherlich von mehreren Faktoren ab.
Ich kann es nur von mir aus schildern.
Erlebnisse, die ich mit 10-12 Jahren hatte, konnte ich relativ schnell verdrängen. Flashbacks gab es erst wieder, als ich mich erneut in einer vergleichbaren Situation befand. Ich erinnerte mich plötzlich wieder an vieles und dies förderte meine Angst und Depression. Wenn ich aber darüber berichte, empfinde ich überhaupt keine Gefühle, obwohl ich es in diesem Moment manchmal auch noch mal bildlich durchlebe. Inzwischen, ein halbes Jahr danach, sind sie wieder fast verschwunden.
Ein anderes Erlebnis, erst in der näheren Vergangenheit erlebt, sucht mich oft täglich heim. Dann gibt es wieder 2-3 Tage "Erholung". Diese Flashbacks überfallen mich regelrecht. Dabei kommen sämtliche Emotionen hoch. Ekelgefühle, Angst, Scham, etc. Auch teilweise Gerüche oder körperliche Empfindungen. Das seltsame an der Sache ist, dass ich damals, als es passierte, diese Dinge völlig ausgeblendet habe. Also in die Richtung Dissoziation. Ob die jemals wieder weggehen, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber, weil sie mein Leben sehr beeinträchtigen.
Es ist wahrscheinlich oft die Frage, inwiefern und wie schnell sich etwas verarbeiten oder verdängen lässt. Besser ist natürlich ersteres. Aber auch die Schwere des Traumas sowie Triggersituationen oder gar eine Retraumatisierung. Sicherlich gibt es noch mehr Faktoren.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
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- Helferlein
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- Beiträge: 85
Hej,
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Flashbacks (bei mir) besser wurden nachdem ich akzeptiert habe, dass mir das angetan wurde und es selbst nicht mehr anzweifelte. Zudem war meine Therapeutin auch eine sehr große Hilfe. Ein weitere Beitrag leistete mein Partner, der immer auf mich Rücksicht nahm, bei Flashbacks sofort aufhörte egal was er gerade tat und mich fragte ob ich in den Arm genommen werden möchte. Manchmal ging es, manchmal konnte ich es nicht ertragen wenn er mich berührte - dann saß er neben mir und sagte mir, dass es okay sei zu weinen. Das half mir. Zudem kann ich mit ihm sehr offen reden und er bohrt auch nicht nach wenn ich sage, dass ich gerade nicht reden/erzählen kann was los ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Flashbacks (bei mir) besser wurden nachdem ich akzeptiert habe, dass mir das angetan wurde und es selbst nicht mehr anzweifelte. Zudem war meine Therapeutin auch eine sehr große Hilfe. Ein weitere Beitrag leistete mein Partner, der immer auf mich Rücksicht nahm, bei Flashbacks sofort aufhörte egal was er gerade tat und mich fragte ob ich in den Arm genommen werden möchte. Manchmal ging es, manchmal konnte ich es nicht ertragen wenn er mich berührte - dann saß er neben mir und sagte mir, dass es okay sei zu weinen. Das half mir. Zudem kann ich mit ihm sehr offen reden und er bohrt auch nicht nach wenn ich sage, dass ich gerade nicht reden/erzählen kann was los ist.
Bei mir: Seit Jahren, Tag für Tag, und keine Aussicht auf Besserung
Ein Freund ist jemand, der Dein Lächeln sieht, und dennoch erkennt, dass Deine Seele weint...
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Danke für die Antworten.
Mysterylady; das klingt nach einer echt beneidenswerten Beziehung. Letztlich wird das wohl das Wichtigste sein.
Sadmaso67; das muss ja schrecklich sein. Therapie hilft auch nicht ein bißchen ? Das ist meine Befürchtung: daß es gar nicht aufhört. Denn so kann man doch wirklich kein gutes Leben führen, das macht total viel kaputt, finde ich; in Beziehungen welcher Art auch immer; ich denke dann immer " Eigentlich könnte es so und so sein, aber wg. dem MB und den Erinnerungen wird diese Situation jetzt ""verfälscht""; wisst Ihr was ich meine ?
Ich habe richtig das Gefühl, daß die Erinnerungen meine Persönlichkeit verändern; als Teenager war ich viel "fester", ganz bei mir selbst; heute bin ich eher durchlässig, habe keine echte Grenze mehr.
Es ist einfach ätzend, was das anrichtet.
Mysterylady; das klingt nach einer echt beneidenswerten Beziehung. Letztlich wird das wohl das Wichtigste sein.
Sadmaso67; das muss ja schrecklich sein. Therapie hilft auch nicht ein bißchen ? Das ist meine Befürchtung: daß es gar nicht aufhört. Denn so kann man doch wirklich kein gutes Leben führen, das macht total viel kaputt, finde ich; in Beziehungen welcher Art auch immer; ich denke dann immer " Eigentlich könnte es so und so sein, aber wg. dem MB und den Erinnerungen wird diese Situation jetzt ""verfälscht""; wisst Ihr was ich meine ?
Ich habe richtig das Gefühl, daß die Erinnerungen meine Persönlichkeit verändern; als Teenager war ich viel "fester", ganz bei mir selbst; heute bin ich eher durchlässig, habe keine echte Grenze mehr.
Es ist einfach ätzend, was das anrichtet.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ja,weiß ich ganz gut,was du da meinst.Sie,meine Täter,haben mir mein Leben genommen - das,was es hätte sein können und sollen,wenn sie mich in Ruhe gelassen hätten...olvido hat geschrieben: ich denke dann immer " Eigentlich könnte es so und so sein, aber wg. dem MB und den Erinnerungen wird diese Situation jetzt ""verfälscht""; wisst Ihr was ich meine ?
Ich hab ja nun schon nen reichlichen Weg in Sachen Trauma hinter mir und kann dir da aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen,daß genau das Festhalten an diesem "Wünschen nach Unversehrtheit" dafür "sorgt",daß es nicht "aufhören" kann.
Diesen Wunsch nach "Wiedergutmachung",nach grundsätzlicher Unversehrtheit,den hast du ja völlig zurecht.Deine Entrüstung drüber - ach,"Entrüstung" ist da ein viel zu "schwaches" Wort dafür!Aber ich hoffe mal,du verstehst,was ich meine.
Aber Tatsache ist nunmal,solange du da drauf wartest,also drauf wartest,daß es "von selber" wieder weggeht,weil es ja auch "von selber",also ohne dein Zutun,deine "Schuld" gekommen ist - wird es "bei dir bleiben".
Flashbacks,die einen ungefragt "terrorisieren",sind ja nix anderes als der Versuch einer Reinszenierung,um das durch den Schock "eingefrorene" und damit "unvollständige" Erleben zu nem sinnvollen (einordenbaren) Abschluß zu bringen.
Je "aktiver" du also lernst,auf die Flashbacks zu reagieren,desto eher wird es dir gelingen,das Erleben daraus zu "beenden".Nicht im Sinne "es wird wieder wie vorher" - das wird es nicht werden können,denn Erfahrungen verändern einen ja immer,die guten genauso wie die nicht guten.
Aber im Sinne "jetzt ist es ne bloße Erinnerung,aber sie terrorisiert mich nicht mehr ungefragt".
Verstehst du ungefähr,was ich hier rumkauderwelsche?
Danke Waldschratin; du triffst genau den Punkt, man muss es irgendwie loslassen, akzeptieren... eine buddhistische Haltung annehmen.
Leider scheine ich eine Persönlichkeit zu haben, die sehr schlecht Rachegedanken u.ä. loslassen kann, phantasiere immer, daß derjenige stirbt und vorher alles bereut etc., aber es ist natürlich auch ein kindlicher Wunsch.
Ich nehme auch das an, was da an Erinnerungen kommt, ..aber ...naja, ich merke selbst: da bin ich noch am Anfang; zu akzeptieren daß es nunmal NICHT so ist, wie es hätte sein können.
Du scheinst da weiter zu sein; unddeine Erklärung daß es der Versuch einer Reinszenierung ist, hilft mir irgendwie.
Alles Liebe !
Leider scheine ich eine Persönlichkeit zu haben, die sehr schlecht Rachegedanken u.ä. loslassen kann, phantasiere immer, daß derjenige stirbt und vorher alles bereut etc., aber es ist natürlich auch ein kindlicher Wunsch.
Ich nehme auch das an, was da an Erinnerungen kommt, ..aber ...naja, ich merke selbst: da bin ich noch am Anfang; zu akzeptieren daß es nunmal NICHT so ist, wie es hätte sein können.
Du scheinst da weiter zu sein; unddeine Erklärung daß es der Versuch einer Reinszenierung ist, hilft mir irgendwie.
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Naja,Rachegedanken find ich jetzt nicht soooo schlecht...
Ich hab zur Traumaverarbeitung ne PITT gemacht,also viel mit Imagination,und da hab ich schon "Rache genommen" in meiner Phantasie.Und zwar auf eben ne "kindliche" Weise.
Mir hat das schon gut geholfen,wenigstens in meiner Phantasie mein "Recht" zu bekommen.
Den kindlichen Wunsch an sich find ich auch nicht hinderlich oder verkehrt oder so.Aber irgendwann braucht es da eben nen "Erwachsenen" dazu,am besten in sich selber,der dieses Kindliche bei der Hand nimmt und abholt...
Ich hab zur Traumaverarbeitung ne PITT gemacht,also viel mit Imagination,und da hab ich schon "Rache genommen" in meiner Phantasie.Und zwar auf eben ne "kindliche" Weise.
Mir hat das schon gut geholfen,wenigstens in meiner Phantasie mein "Recht" zu bekommen.
Den kindlichen Wunsch an sich find ich auch nicht hinderlich oder verkehrt oder so.Aber irgendwann braucht es da eben nen "Erwachsenen" dazu,am besten in sich selber,der dieses Kindliche bei der Hand nimmt und abholt...
Ich nehme keine Therapie in Anspruch, da es eine Mischung aus MB und Vergewaltigung (mehrfach) ist, die im Erwachsenenalter stattgefunden hat - durch die eigene Frauolvido hat geschrieben:....
Sadmaso67; das muss ja schrecklich sein. Therapie hilft auch nicht ein bißchen ? Das ist meine Befürchtung: daß es gar nicht aufhört. Denn so kann man doch wirklich kein gutes Leben führen, das macht total viel kaputt, finde ich; in Beziehungen welcher Art auch immer; ich denke dann immer " Eigentlich könnte es so und so sein, aber wg. dem MB und den Erinnerungen wird diese Situation jetzt ""verfälscht""; wisst Ihr was ich meine ?
und somit das ganze eine Dimension erreicht hat, die weit über Mißbrauch, sexuelle Vergewaltigung, hinausgeht.
Kein Mensch ist in der Lage "ihr" Verhalten zu analysieren, oder in mir etwas zu pflanzen, oder mich dazu zu bewegen, daß "verstehen" zu können, oder damit "umgehen" zu können.
Alleine das Grundvertrauen ist so derartig zerstörrt, daß es an mir ist, Menschen wieder zu vertrauen; von "Nähe" zulassen bin ich noch weit entfernt.
Ich führe seit diesem Zeitpunkt kein Leben mehr, sondern eine bloße Existenz,
daß Tag um Tag von allen möglichen Seiten "Faustschläge" bekommt; sei es das Unverständnis meiner Umgebung, oder aber diese Flashback´s die kommen, die da sind -egal ob ich wach bin, oder schlafe, die, wenn ich sie versuche zu unterdrücken, z.b. durch Ablenkung, doppelt, dreifach so "stark" zurückkommen, und mich letztendlich handlungsunfähig machen.
Gut gemeinte Sprüche wie: "Das war ja nur "sie"; nicht jeder Mensch ist so"
sind dann sowas von daneben,
weil ich mich eben in einen "normalen" Menschen getäuscht habe,
ein Mensch der mir noch am Tag zuvor seine Liebe gestand (jahrelange Beziehung),
und der am Tag darauf wie ein "Tier"/wie von Sinnen über mich herfiel,
und wäre es in dem Moment nicht das gewesen, auch ohne weiters ein Messer reinrammen hätte können.
Wenn man sich vor Augen führt, daß ich diesem Menschen mein Leben anvertraut habe, und er (in dem Fall sie) es -ohne mit der Wimper zu zucken- mir genommen hätte oder hat...
da kann (mir) kein Thera helfen, insbesondere wenn ich mitbekomme, wie manche Theras denken.
Ich hatte für mich die Hoffnung, daß Zeit Wunden heilt, ein Trugschluß,
es ist, als wäre es "gestern" gewesen - eigentlich viel schlimmer, da ich es mittlerweile "nüchterner" erlebe, ist es um ein vielfaches heftiger.
Auch wenn ich für mich Thera ablehne, so ist die einzige Lösung, die mir einfiele, die, eines guten, sehr guten Trauma-Theras, die dir von geeigneter Stelle sicherlich genannt werden kann.
Ich wünsch dir viel Glück, das es eines Tages weniger wird
Ein Freund ist jemand, der Dein Lächeln sieht, und dennoch erkennt, dass Deine Seele weint...
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