Ich gehe kaum mehr aus dem Haus

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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blueRose
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Ich gehe kaum mehr aus dem Haus

Beitrag Fr., 24.02.2012, 11:34

Hallo zusammen,

Ich hoffe , dass ich hier in diesen Raum eh richtig bin und mit meinem anliegen...
Wie ich schon beim vorstellen geschrieben habe, leide ich seit 17 jahren an einer Angst und Panikstörung..
Vieles habe ich schon durchgemacht deswegen, angefangen mit Medikamente, stationärer Aufenhalt usw...
Es ist immer ein hin und her, einmal gehts für ein paar Monate und dann wieder gar nicht.
Zurzeit bin ich wieder in einen Teufelskreis der Angst.
Meine Gedanke daran lassen mich nicht mehr los und ich gehe kaum raus
Ich weiss, mein verhalten ist nicht das beste, denn gerade jetzt müsste ich mich konfrontieren mit der Angst dennoch fehlt mir der Mut und die Kraft dazu...
Ich weiss in Moment echt nicht weiter, wie ich mich aufraufen soll, um rauszugehen..
Meine Angst ist permanent bei mir bzw..die Gedanken auf die mein Körper dann reagiert, ich kann noch so versuchen an etwas anderes zu denken, es hilft nicht...
Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, was ich tun kann....

danke in vorraus..

bluerose

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Weiss nicht mehr was ich tun kann" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Tigerkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 15:37

Hallo bluerose, was hast Du denn schon alles versucht an Therapien, Medikamenten ?

Hat alles nichts geholfen ? War es zeitweise besser ?

Möchtest Du denn gerne aus dem Haus ? Ist die Angst größer als alles andere ?

Hast Du Freunde, Verwandte ?

Wäre es vielleicht leichter in Begleitung das Haus zu verlassen ?

Hast Du sowas schon probiert ?

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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blueRose
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 16:19

Hallo Tigerkind...

Habe in laufe der Jahre schon ziemlich alles durch, war zweimal stationär, bekam Medikamente von dennen ich abhängig wurde und habe auch regelmässige therpien hinter mir...
ja es war schin besser, so dass die Angst nicht mehr da, ein auf und ab sozusagen...
Ich hab vieles gelernt darüber, doch mein mut und meine kraft fehlen um zu käpfen...
Ich musste mein ganzes junges leben nur kämpfen und irgendwann möchte man nicht mehr...
Ja ich würde gerne wieder raus, aber schon dann wenn ich nur daran denke oder meine schuhe anziehe fange ich an zu zittern und bekomme dieses schirche Angstgefühl...
Freunde hab ich fast keine, ich lebe mit meinem partner zusammen doch er kann damit nicht umgehen und ich fühle mich sehr unverstanden von allen...
Es ist nicht besser wenn ich begleitet werde. denn die Menschen die es viell.tun würden, verstehen das nicht und da würde ich noch mehr panik bekommen...
Die Panikatakke ansich ist nicht so schlimm wie die Despersonalition oder wie man das jetzt nennt...
Ich muss immer von null anfangen und dazu fehlt mir einfach alles...

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blueRose
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 16:21

Sorry meine schreibweisse....

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franca
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Beitrag So., 26.02.2012, 08:28

Hallo blueRose!

Was genau sind denn deine Ängste? Könntest du ein bisschen beschreiben, wovor genau du Angst hast, wenn du daran denkst, dass du jetzt gleich rausgehen wirst.

Liebe Grüße,
franca

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blueRose
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Beitrag So., 26.02.2012, 10:56

Hallo franca

Ich kann es nicht beschreiben, ich denke es ist die Angst vor der Angst...
Es sind so viele Dinge, Angst auf öffentlichen Plätzen, im Bus die Angst bei der Ampel nicht aussteigen zu können, im Geschäft beim Einkaufen genauso und das an der Kassa stehen, wenn es drüb draussen ist, diese Gefühl der anstrengung von a nach b zu kommen und wieder zurück...Ich kann dieses Angst gefühl nicht beschreiben aber es ist furchtbar und ich weiss dass es nur meine Gedanken daran alles auslösen...Ich wäre so eigentlich nicht Depressiv, ich lächle dennoch gern und bin manchmal gut drauf, aber am meisten dann wenn ich eben zu Hause bin...Früher hatte ich immer den Mut und die Kraft zu käpfen, aber heute wo ich weiss dass ich immer wieder von null anfangen muss kann ich nicht mehr und bin auch nicht mehr stolz auf jeden schritt den ich schaffen würde...

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alihs
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Beitrag So., 26.02.2012, 14:46

du darfst auf keinen Fall aufgeben; ich hab´s auch geschafft - dauerhaft; ich kann dir dazu das Buch von Elisabeth Theres empfehlen, wo du dich sicher teilweise selbst erkennst; in ihrem Buch "Hoffnung in der Hölle der Angst" beschreibt sie ihren eigenen Leidensweg, der Gott sei Dank gut ausging - sie hat sich von diesem Horror befreit und macht einem ganz schön Mut, es auch zu schaffen; vielleicht erkennst du in dem Buch auch Möglichkeiten, die dir entscheidend weiterhelfen - jedenfalls wünsche ich dir das von ganzem Herzen!!!

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blueRose
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:18

Hallo alihs,

Danke, für den Buch Tipp, hab in Internet schon herumgestöbert und werde es mir auch bestellen...
Eigentlich bin ich eine Kämpfernatur, doch immer wieder bekomme ich rückschläge wodurch alles wieder verlorren geht.
Heute ging ich wieder mal aus dem Haus, ich musste sozusagen, da ich mitfuhr mit dem Auto ein Brett besorgen.
Ich musste nicht mit ins Geschäft gehen, Gott sei dank nur im Auto warten und helfen es reinzubringen.
Als es dann soweit war und ich aus dem Auto stieg überkam es mich dann Plötzlich intensiver und stärker als je zuvor...
Ich fing zu Zitter, bekam Herzrasen konnte mich fast nicht mehr auf den Beinen halten und das Licht war so extrem, dass es direkt flimmerte...
In den Moment war meine ganzen Hoffnung wieder weg und ich bettete nur noch dass es aufhört...
Es beruhigte sich ganz langsam wieder so wie ich im Auto sahs, aber ganz schwer...
Bei jeder Ampel an der wir anhalten mussten, schlug mein Herz schneller...
Danach war ich ziemlich schwach, mir wurde etwas übel und ich bekam kein einzieges Lächeln mehr heraus.
Ich war froh als ich wieder zu Hause war und am liebsten hätte ich nur heulen können...
Jetzt denke ich natürlich wieder nur an das und vermeide erst gerade wieder alles mögliche..
Ich bin mit allen eingeschränk..mit dem einkaufen, meine Hobbis ich kann einfach nichts mehr tun und es macht mir auch keinen spass mehr...
Manchmal sitze ich da und frage mich, was ich denn eigentlich hier noch zu suchen habe, denn was kann ich denn schon grossartiges..
Ich musste meinen Lebenstraum dadurch aufgeben und verlorr auch ein teil Menschen die mir lieb waren...
Ich frage mich auch oft wieso das ganze, so oft war ich schon unten und bin wieder aufgestanden hatte kraft und mut, aber wieso immer...wenn es ein oder zweimal vorkommt ist das ja vielleicht noch zu akzeptieren, aber doch nicht immer..
Ich bin 27 und die hälfte meines Lebens konnte ich nicht leben...
Ich fasse immer wieder neuen mut um weiterzumachen, aber ich bin einfach oft kraftlos....

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alihs
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 15:51

Hallo, Blue rose,
jetzt hast du aber wieder etwas geschafft: du hast mir geschrieben; ich habe Tagebuch geschrieben und da stand einige Tage nur, dass ich auf der Couch gelegen bin; als ich dann innerhalb von zwölf Stunden es sogar geschafft habe, den Geschirrspüler auszuräumen, habe ich das wieder als einen ersten Schritt zurück ins Leben rot unterstrichen und fortan alles, was ich gemacht habe, egal, wie es mir dabei ging, als kleine Schritte gewertet. Ich hatte damals auch zwei Bilder von mir: die starke Persönlichkeit, die ich früher war und die schwache, verängstigte, am Boden zerstörte Frau, die in einem tiefen Loch saß. Immer wieder habe ich mir dann vorgestellt, wie die starke die schwache aus dem Loch herauszieht, sie am Arm nimmt und so lange stützt, bis sie wieder alleine geht. Vielleicht kannst du dir auch so ein Bild schaffen. Deine wiederholten Gedanken werden sich wahrscheinlich früher oder später in deinem Körper manifestieren. Probiers einfach, wann immer dir danach ist!

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blueRose
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 18:52

Hallo alihs,

Das was ich wieder geschafft habe, hat mich noch mehr zurückgehauen..
Ich versaue immer und immer wieder meine Gedanken zu ändern, aber es möchte nicht klappen...
Meine Angst ist nun permandent bei mir egal was ich tue oder mache...
Seit das war, traue ich mich kaum noch den Müll raustragen ohne gelähmt vor Angst zu sein...
Damals als ich Burn out hatte, war es genauso schlimm wie jetzt mit der Angst doch war ich da total depressiv, was ich jetzt nicht so bin..
Als ich zwei Monate eine stationäre Therapie machte, wurde es nicht besser und ich wurde mit Angst wieder entlassen, deswegen möchte ich diesen Schritt nicht nochmal machen, weil es damals genauso wenig geholfen hat..
In Moment weiss ich echt nicht mehr was ich tun soll und die Zeit läuft mir schon langsam davon, denn ich weiss umso länger ich nicht hinausgehe umso schlimmer wird meine Angst werden...
Ich werde jetzt bei dem Beratungszentrum in der Nähe von mir fragen, ob es eine möglichkeit gibt mir zu Helfen...
Ich hätte schon längst hingehen können, aber wie, wenn ich nicht mal fähig bin mit dem Bus zu fahren oder unter Leute zu gehen....

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alihs
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 20:05

Hallo blueRose,
ein Beratungsgespräch kann dir vielleicht helfen; schau mal, ob´s dir morgen besser geht, dann zieh, ohne lange nachzudenken, die Schuhe an und geh einfach - egal wie weit du kommst; du kannst ja jederzeit wieder umdrehen; Medikamentenmäßig hab ich es zum Schluss mit einem Präparat aus der Sertralin-Gruppe versucht; das dauert zwar drei bis vier Wochen, bis es wirkt, man wieder aber davon nicht so abhängig und bei mir sind im Gegensatz zu allem, was ich vorher geschluckt habe, keinerlei Nebenwirkungen aufgetreten. War wirklich das beste von allen! Hast du einen guten Psychiater, der sich auch genug Zeit für ein Gespräch nimmt? Ganz ohne Hilfe glaube ich nicht, dass es einfach ist, die Krankheit zu überwinden. Man geht ja auch zum Arzt, wenn man sonstwo ständig Schmerzen hat; du kannst danach oder zusätzlich immer noch alternative Wege gehen. Vielleicht genehmigst du dir heute noch ein gutes Gläschen, was immer dir schmeckt - in Maßen wirkt auch das etwas entspannend;

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franca
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Beitrag Do., 01.03.2012, 10:37

Könntest du dir vorstellen, dass es hilft, langsam "draußen" Orte zu etablieren, an die du dich gewöhnst und so langsam sicherer fühlst? Oft ist es ja so, dass v.a. neue, unbekannte Situationen ANgst hervorrufen können. Vielleicht könntest du als ersten Schritt zB ein ruhiges, kleines Kaffeehaus oder einen Park in der Nähe mal kurz aufsuchen und dort echt regelmäßig hingehen versuchen (vielleicht auch als fixe "Aufgabe" einplanen, dort zB 1 x pro Woche hin zu gehen), um dich so an einen relativ konstant bleibenden Ort, der aber doch außerhalb der Wohnung liegt, zu gewöhnen und dann auszudehnen. Zuerst nur hingehen und zurück, dann mal im Park auch eine Runde drehen, mal auf 'ne Parkbank setzen und so fort.

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blueRose
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Beitrag Do., 01.03.2012, 14:02

Ja vorstellen schon, aber in meinem Gedanken kommt dann wieder diese Angst, was mach ich wenn ich diesen extremen Angstanfall wieder bekomme und ich bin allein, kann niergends wo hineingehen...
Genau dass ist es wás sich bei mir so festgesetzt hat in meinem Kopf...
Ich muss mich immer sicher fühlen können, wenn ich wohin gehe, niemals auf öffentliche Plätze, ich muss da gehe wo ich schnell reingehen kann um mich zu beruhigen...
Jetzt stecke ich tief in meiner Angst fest, Angst vor der Angst und immer das, was ist wenn....
Ich ziehe die Schuhe an und bekomme schon irsinniges Herzrasen, dass allein wäre es ja nicht so schlimm, wenn nicht nach und nach alles andere dazu kommen würde...

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candle.
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Beitrag Do., 01.03.2012, 14:08

Hallo blueRose!

Dein Partner hilft dir so gar nicht?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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blueRose
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Beitrag Do., 01.03.2012, 17:10

Hallo candle...

Mein Partner weiss dass ich an Panikatakken leide, doch ers weiss nicht in welchen ausmass...
Ich habe versucht mal mit ihm darüber zu reden, doch er hat mir gesagt dass er damit nicht umgehen kann, sich nach mir richten muss und sich dann nicht verlassen kann auf mich...
Deshalb weiss er jetzt nichts von meinem zustand, da ich auch Angst habe um meine Beziehung...

Ja es ist nicht einfach es bei sich zu behalten, wenn man einen Partner hat und wenn man einen hätte an dem sich anlehnen kann in dieser Situation, würde vielleicht einiges leichter sein..
Manche würden sagen, dass es schwachsinn ist von mir, aber was tut man wenn man einen Menschen von Herzen liebt....

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