Zwanghaft im Internet surfen

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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bluemchen2012
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Zwanghaft im Internet surfen

Beitrag Mi., 22.02.2012, 00:50

Hallo,
ich (weiblich) bräuchte dringend Hilfe bei einem ernstem Problem.

Vor circa einem Jahr hat das angefangen, dass ich viel im Internet gesurft habe. Ich hatte vorher einen sehr schweren Schicksalsschlag erlitten (durch einen Unfall war ich 25 Monate ununterbrochen im Krankenhaus und schwer verletzt - heute geht es mir wieder sehr gut und körperlich bin ich ganz gesund geworden. Trotzdem war die Zeit absolut schrecklich und traumatisch)Vor dem Unfall hatte ich ein ganz normales Leben, gut verdient und nen tollen Job. Es gab dann immer wieder Phasen wo es kurz besser war mit dem surfen und ich meinen Alltag super bewältigen konnte. Nur seit circa 4-5 Monaten ist es wirklich sehr schlimm geworden und steigert sich kontinuierlich.

Ich surfe durchschnittlich 15-20 Stunden täglich und zwar völlig zwanghaft! Es ist wirklich schlimm. Das heißt ich sitze vor dem PC und bewege mich davon nicht mehr weg und erstarre regelrecht. Dann schlafe ich ungefähr 8 Stunden (ich schlafe komischerweise sehr gut und erholsam - vielleicht weil 15-20 stunden am computer sitzen ja auch irgendwo körperlich anstrengend sind und müde machen) und surfe wieder 15-20 Stunden. Ich surfe meistens nur auf völlig belanglosen Webseiten, die mich überhaupt nicht interessieren wie Zeit.de Wikipedia usw. Ich hab nun schon 1000 mal versucht mir zu sagen der Computer bleibt absolut aus, aber es geht nicht mehr. Ich zahle keine Rechnungen mehr (obwohl genug Geld vorhanden ist), hole keine Post mehr, seit 3 Wochen war ich nicht mehr einkaufen und esse gerade die letzten Lebensmittel die noch da sind.
Hilfe!!! Es ist jetzt ganz extrem schlimm und zwanghaft. Ich weiß dass das mit dem Unfall zu tun hat und ich deswegen solche Probleme hab, aber das bringt mir jetzt nichts diesen Zwang zu unterbrechen. Auch jetzt bin ich ja im verhassten Internet. Ich hasse auch das Internet und Computer regelrecht, aber ich kann mich davon nicht losreißen. Meistens geh ich auch gar nicht mehr aufs Klo bis es wirklich gar nicht mehr geht. Mein Haus ist auch sehr ordentlich und ich auch, also es ist nicht vermüllt - im Gegenteil. Ich dusche morgens, mach mich fertig so als ob ich ins Büro müsste und dann sitz ich erstarrt 20 Stunden vor dem PC. Das ist einfach nur ganz schrecklich :(

Hat jemand einen Tipp wie man so einen schlimmen Zwang unterbrechen kann? Ich hatte vorher nie Zwangsstörungen und weiß nicht was man da tun kann, aber ich nehme mal an das ist eine. Anrufen kann ich niemanden weil ich alle Kontakte deswegen seit Monaten abgebrochen (zu Freundschaften die ich teilweise schon 15 Jahren und länger hatte :( ) hab damit ich ins scheiß Internet kann und mich niemand dabei stört. Ich kann das vom Kopf auch alles ganz klar sehen was hier passiert ich fühle mich nicht benebelt oder ängstlich aber ich kann den Zwang nicht unterbrechen. Ich wär so dankbar für schnelle Hilfe!

(Hinweis Admin: über das Internet ist "schnelle Hilfe" kaum möglich. Bei Dringlichkeit oder dem Ziel einer langfristigen Problemlösung wenden Sie sich bitte an einen Psychotherapeuten oder Psychologen. Der Hinweis "bitte schnell Hilfe!" wurde aus der Betreffzeile entfernt - bitte um Verständnis.)

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MissX
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Beitrag Mi., 22.02.2012, 01:14

Hallo bluemchen2012!

Für mich hört sich das so an als ob du dir "angewöhnt" hast, das Internet als eine Art Fluchtmöglichkeit zu nutzen. Als eine Flucht vor der "Realität"(?).
bluemchen2012 hat geschrieben:Hat jemand einen Tipp wie man so einen schlimmen Zwang unterbrechen kann?
Ich würde es eher als eine Sucht bezeichnen. Und die wird für dich irgendeinen Nutzen haben. Es erscheint deiner Psyche (aus welchen Gründen auch immer) sinnvoller sich 20 Stunden pro Tag mit dem Internet auseinander zu setzen als mit dem realen Leben.
Und dafür wird es sicherlich Gründe geben.
Ich denke, dass man an dieses dahinter stehenden Gründen ansetzen müsste Um Alternativen zu finden und dadurch letztendlich diese extreme Art der Internetnutzung überflüssig zu machen.
Ich glaube, einfach Computer oder Internet abschaffen o. ä., wird nichts am eigentlichen Problem ändern.
Willst du das unbedingt allein schaffen oder ziehst du es in Erwägung dir dabei Unterstützung zu holen?


yuna
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Beitrag Mi., 22.02.2012, 01:22

Hallo Bluemchen!

Dein Hilferuf war für mich nicht zu überhören...

Ich liste jetzt mal auf, was das Dauersurfen auf dein Leben für negative Auswirkungen hat...

- Kontakte abgebrochen zu guten Freunden
- alltägliche Dinge werden vernachlässigt (Einkaufen, auf die Toilette gehen usw.)
- der Tag wird auf den Computer ausgerichtet

Und wenn es so weitergeht, kann das auch deine Gesundheit stark beeinträchtigen, nämlich folgendermaßen:
Schlafstörungen durch Überreizung der Sinne, nervöse Magenbeschwerden, Kopfweh und Augenschmerzen
Also das kenne ich auch von mir, wenn ich zu lange vor der Kiste hocke und das ist echt unangenehm. Und wenn du das tagtäglich machst, dann wird es bald schwerwiegende Folgen für dich haben.

Positive Auswirkungen = null...

Ich habe mich mal ein bisschen auf die Suche begeben und das hier herausgefunden:
Anders als bei Alkohol ist die Sucht nach dem Internet nicht von einer Substanz abhängig, sondern von einem bestimmten Verhalten. Es ist also nicht der Computer selbst der Auslöser für die Sucht sondern das, was man in ihm sucht: Entspannung, Ablenkung von Problemen oder eine Flucht aus der Realität.
Wenn du jetzt bestimmen müsstest warum du es tust, zu welchem Schluss kommst du dann?
(durch einen Unfall war ich 25 Monate ununterbrochen im Krankenhaus und schwer verletzt - heute geht es mir wieder sehr gut und körperlich bin ich ganz gesund geworden. Trotzdem war die Zeit absolut schrecklich und traumatisch)
Ist es vielleicht ein Vergessen, was du suchst? Flüchtest du vor dem alltäglichen Leben, aus der Angst heraus, dir könnte wieder so etwas passieren? Wie ist es denn zu diesem Unfall gekommen? Magst du das erzählen oder ist dir das zu viel?

Dann habe ich noch das hier gefunden:
Die Ansprechmöglichkeiten bei Internet-Dependence sind derzeit immer noch begrenzt. Professionelle Hilfe kann grundsätzlich jedoch bei fachkompetenten Psychologen und Psychiatern gesucht werden, die sich mit dem Problem Onlinesucht und deren Folgen beschäftigen. Beispielsweise bietet die Psychiatrische Institutsambulanz II im Vivantes Humboldt Klinikum in Berlin hierzu eine Beratungsmöglichkeit an. Bei einem Gespräch dort wird dann vor allem versucht, den Ursachen des pathologischen Internet-Verhaltens auf den Grund zu gehen. Die Behandlung, etwa einer Depression, wird dann im Sinne einer Komorbidität (Vorkommen von zwei oder mehr diagnostisch zu unterscheidenden Krankheiten) auch von den Kassen bezahlt
Ich hoffe ich habe ein wenig helfen können...

LG, Yuna

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bluemchen2012
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Beitrag Mi., 22.02.2012, 01:38

Hallo Luna vielen dank für deine Antwort.

Ja es stimmt alles was du schreibst und ich bin ja auch schon krank. Durch das lange starre sitzen tut mir schon der ganze Körper weh ich hab oft Durchfall Bauchweh, Kopfweh usw.

Bei dem Unfall hat jemand (ohne Absicht) mich schwer verletzt innerlich. Es war einfach ein Unfall. Ich war zu dem Zeitpunkt schwanger und das Kind ist gestorben als ich bewusstlos war, also als ich aufgewacht bin war ich nicht nur schwerstverletzt (ich war vom Kopf ab gelähmt) sondern auch mein Wunschkind war weg ohne das ich mich verabschieden konnte.
Dann Job weg, Beziehung zerstört...es gab auch ein Gerichtsprozess bei dem ich eine sehr hohe Summe bekommen hab davon kann ich jetzt so 10-15 Jahre leben. Die war auch so hoch weil dabei das Kind in mir gestorben ist. Ich hab viele aufwändige Therapien gemacht und mir geht es körperlich wieder sehr gut und es sind keine Schäden zurück geblieben, aber seelisch stimmt was absolut nicht mehr.

Dieses extreme surfen hört sich vielleicht harmlos an ist es aber nicht. Z.B. wiege ich nur noch 46 Kg und bin 168 cm groß. Normal hab ich 55-60 gewogen. Ich ess nichts mehr weil den Computer anstarren wichtiger ist. Es ist wirklich ein Zwang keine Sucht. Manchmal starre ich auch eine Webseite mehrere Stunden an und kann mich nicht mehr davon lösen.
Gibt es nicht irgendein Trick wie man sich aus einer Zwangshandlung befreien kann?

Trotzdem das ich das Geld hab steht jetzt eine Gerichtsverhandlung bevor wegen einer nicht bezahlten Rechnung (250 €). Ich weiß nicht ob ich hin kann weil mich das surfen davon abhält. Danach gibts wohl eine Titulierung und dann weiß ich nicht welche Strafen noch. Ich zerstöre gerade alles komplett mich und mein Leben ohne das ich es will.

Ja das stimmt ich möchte nichts sehen oder hören...wenn ich vor dem PC sitze fühl ich mich einerseits beruhigt und gleichzeitig auch total gestresst und hochgradig verzweifelt weil ich dort absolut nicht sitzen will. Ich hasse Computer und das Internet finde ich nur quälend...ich möchte da raus.

In den letzten Tagen dachte ich auch dass ich nur noch mit Selbstmord aus diesem Kreislauf rauskomme, dabei bin ich noch nicht mal traurig (ich fühl gar nichts mehr)
sondern will nur endlich vom Computer weg. Nur ich kann noch nicht mal Selbstmord begehen...wie auch. Am PC gehts nicht und woanders komm ich nicht hin.
Ich bin einfach wirklich tief verzweifelt... :(

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bluemchen2012
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Beitrag Mi., 22.02.2012, 01:47

Ich hab schon überlegt...wenn es in 1-2 Tagen nicht besser wird einfach einen Krankenwagen zu rufen und zu fragen ob die mich zu einer Psychiatrie fahren wo ich erstmal eine Weile bleibe. Die halten mich zwar dann für völlig verrückt, aber ich sitze jetzt ohne Unterbrechung seit heute morgen 7:20 vor dem PC und jetzt ist es 1:45 Uhr Nachts. Ich war nicht einmal auf dem Klo, hab nichts gegessen, getrunken und meinen Stuhl nicht verlassen. Vom Kopf her fühle ich mich auch klar kann mich aber nicht wegbewegen.
Vielleicht kann ich auch nicht in Worten beschreiben wie schlecht es mir geht...


yuna
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Beitrag Mi., 22.02.2012, 02:02

Gibt es nicht irgendein Trick wie man sich aus einer Zwangshandlung befreien kann?
Ich denke nicht, dass es da einen Trick gibt. Der einzige Trick ist sich therapeutisch helfen zu lassen. Wirklich, das kann ich dir nur ans Herz legen. Es gibt auch Onlineberatungsstellen. Mache so eine bitte ausfindig, oder kontaktiere diese Klinik in Berlin.
Trotzdem das ich das Geld hab steht jetzt eine Gerichtsverhandlung bevor wegen einer nicht bezahlten Rechnung (250 €). Ich weiß nicht ob ich hin kann weil mich das surfen davon abhält
Lass dieses Ungeheuer Internet nicht dein Leben zerstören. Geh zu dieser Verhandlung... hmmm, hänge dir einen fettbeschrifteten Zettel an den Monitor. "Wichtig! Heute Gerichtstermin, sonst gibts nur Ärger!" Oder so was in der Art.
Ich hasse Computer und das Internet finde ich nur quälend...
Könntest du ihn nicht irgendwohin verfrachten, wo du nicht ohne Weiteres herankommst? Könntest du das überhaupt übers Herz bringen??
In den letzten Tagen dachte ich auch dass ich nur noch mit Selbstmord aus diesem Kreislauf rauskomme
Oh je oh je, nein das ist ganz sicher nicht der richtige Weg. Es gibt Wege auszubrechen aus dieser Sucht/ diesem Zwang. Ein paar habe ich dir ja bereits aufgeführt. Auch wenn es nicht viele sind. Du solltest sie gehen.
wenn es in 1-2 Tagen nicht besser wird einfach einen Krankenwagen zu rufen und zu fragen ob die mich zu einer Psychiatrie fahren wo ich erstmal eine Weile bleibe
Hmmm... Du könntest tatsächlich von dir aus in eine Psychatrie fahren. Vielleicht kannst du diese Klinik in Berlin kontaktieren? Versuche das doch mal...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür!

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Ekel
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Beitrag Di., 06.03.2012, 15:09

wieso sollten die dich für verrückt halten?

Wenn du seit 20 stunden weder essen noch getrunken hast und nur am PC sitzt, dann ist das wirklich gefährlich. Ruf da am besten sofort an und bitte um hilfe, das warten wird es nicht besser machen!

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verita
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Beitrag Di., 13.03.2012, 22:45

Hallo,

tut mir leid, dass ich jetzt einfach so in den Thread reinplatze. Ich denke, ich kann auch absolut nichts hilfreiches dazu beitragen, weil es mir genauso geht und mittlerweile wirklich denke, dass ich ein ziemlich großes Problem habe.
Am Anfang habe ich noch gedacht: "Naja, ich habe kein Fernseher. Andere schauen stundelang fern, ich bin halt im Internet".
Aber mittlerweile sehe ich einfach, dass man das nicht vergleichen kann.
Denn mit dem Fernsehen sind bei mir niemals solche Emotionen verknüpft gewesen, wie mit dem Internet. Und ich will immer wieder diese Emotionen haben, die mir das Internet gibt und die meine andere Emotionen wegdrücken.

Ich bin teilweise den ganzen Tag im Internet - auch bis zu 20 Stunden, in Chats und Foren. Essen tue ich auch nur noch selten. Trinken schon, aber eher so Kaffe und Energyzeug gegen den Hunger. Ich finde das auch noch gut, dass ich so wenig esse. Da ich mich ja nicht bewege, brauch ich auch nicht so viel essen und so nehme ich ab - sagt mir mein Kopf
Ich vernachlässige alles: Freunde, Familie, Studium - meine Wohnung ist mittlerweile so zugemüllt, dass ich wirklich niemanden mehr rein lassen kann.
Vor ein paar Wochen hatte ich einen verschobenen Rückenwirbel, der auf meinen Nerv gedrückt hat, was ziemlich Schmerzen verursacht hat. Der Orthopäde meinte, dass das vom vielen Sitzen kommt und durch die starke Anspannung der Rückenmuskulatur. Aber zum Glück ließ er sich wieder in die richtige Position schieben.

Ich habe festgestellt, dass ich mittlerweile einfach das Gefühl nicht mehr ertragen kann, nicht online zu sein. Es geht nicht.
Das Schlimme ist: Es kann mir eigentlich gar nicht mehr schlechter gehen.
Und trotzdem spüre ich, dass ich gar nicht zu 100% damit aufhören will oder kann? Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall will der überwiegende Teil von mir gar nicht damit aufhören, obwohl ich weiß, dass ich gerade mein Leben, meine Zukunft und sogar meine Gesundheit kaputt mache. Mir ist das alles bewusst.
Nachts bin ich dann einfach nur total traurig und niedergeschlagen. Mein Kopf fühlt sich an, als ob er in so einer Art Nebel gefangen wäre.


Ich kann das Gefühl nicht online zu sein, einfach überhaupt nicht mehr ertragen. Vielleicht wenn ich draußen bin und abgelenkt bin, weil ich eben raus muss, ja, dann kurz.
Aber ich bin nicht gerne draußen. Andere leben mehr im realen Leben und sind ab und zu im Internet. Ich lebe mehr im virtuellen Leben und bin ab und zu im realen.
Ich erledige nur noch das allernötigste im realen Leben.

Die Möglichkeit ganz ohne Internet zu leben, geht nicht, weil ich das Internet für mein Studium brauche, eigentlich. Denn für mein Studium mache ich so gut wie gar nichts mehr.

Ich vermute nicht, dass mir hier jemand weiter helfen kann. Das könnte ja nur ich. Aber wie wenn ein großer Teil in mir gar nicht aufhören will? Wenn ich dieses Gefühl einfach nicht aushalte, nicht online zu sein. Oder gar nicht aushalten will? Ich weiß, dass ich mir damit selbst schade, aber es fühlt sich richtig an, mir selbst zu schaden. Sehr viel richtiger, als endlich aufzuhören und wirklich zu leben.

Irgendwie war es eine Erleichtung, das mal aufgeschrieben zu haben.


Das ist alles so verdammt erbärmlich!!

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Ekel
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Beitrag Do., 15.03.2012, 16:38

Wer "will" schon mit etwas aufhören, was nur bedeutet dass es einem schlechter geht? Egal ob es der Verzicht oder die Entzugssympthome sind.

Keiner "will" aus diesem Blickwinkel mit etwas aufhören. Ganzb anders sieht die sache aus, sobald die negativen seiten in der betrachtung mehr raum als die positiven einnehmen. Wenn du angeödet von den schmerzuen und der ereignisslosigkeit bist. Wenn du deine freunde vermisst und keine perspektive für dich siehst solang du im internet surfst.

Vielleicht solltest du zu allererst mal für dich selbst klar darüber werden, was genau du willst. Was ist gut, was schlecht an RL und Internet? Wieviel surfen kannst du dir selbst zu gesehen? Wenn du das erstmal weißt kannst du auch über fragen nachdenken wie du z.b. aufhörst wenn die grenze erreicht ist.

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verita
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Beitrag So., 03.06.2012, 22:02

Ekel hat geschrieben:Was ist gut, was schlecht an RL und Internet? Wieviel surfen kannst du dir selbst zu gesehen? Wenn du das erstmal weißt kannst du auch über fragen nachdenken wie du z.b. aufhörst wenn die grenze erreicht ist.
Hey,

ja, als ich hier den ersten Post verfasst habe, "wollte" ich vermutlich meine Zeit im Internet gar nicht reduzieren. Mittlerweile möchte ich aber wieder ein normales Leben habe. Ich habe auch schon versucht die Zeit zu reduzieren und die Zeit im RL zu erhöhen.

Zusammengefasst denke ich, dass ich mit dem Druck des RLs einfach nicht klar komme. Mit den ganzen Erwartungen, die ich und andere an mich stellen. Und dann ist es eben eine Entlastung im Internet, weil hier niemand irgendwelche Erwartungen hat.
Und mit meinen "Schwächen" komme ich auch nicht klar. Vor allem, dass es mir eben manchmal schlecht geht und das ich dann eben überhaupt nicht mehr in der Lage bin Erwartungen zu erfüllen.

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Ekel
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Beitrag Fr., 08.06.2012, 14:17

Keine erwartungen?

Das Internet ist zeimlich voller erwrtungen, denn auch da sitzen nur menschen dahinter.

In Foren wirst du zwar schnell udn einfach aufgenommen, aber es geht andersum auch schnell wieder alls vergessen, wenn jemand das pensum von 24/7 On sein nicht erfüllen kann.

Internetspiele und dergleichen erwarten eine ständige aufmerksmkeit denn ansonsten fällt man zurück usw.
Und Druck und Mobbing ist im Netz sogar wrascheinlicher weil hier die Hemmschwelle niedriger ist...


Also ich kann nicht unterschreiben, das es im internet leichter ist als RL, nur man redet es sich einfach gern ein, denn da hat man ja keine gesichter vor sich usw...

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Jugendstil
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Beitrag Fr., 08.06.2012, 15:56

Das Web fasziniert, betäubt und hypnotisiert, der Kopf wird angefüllt ohne dass man selbst etwas dafür tun muss. Dass man sich daran gewöhnt, finde ich relativ normal, vor allem weil man Sorgen und Probleme, aber auch Langeweile und Leere damit aus dem Blickfeld schieben kann.

Es kann aber so überhand nehmen, dass es einer Sucht entspricht. Das scheint ja hier der Fall zu sein.

Wegen einer inzwischen längst anerkannten Sucht, die dermaßen den gesamten Lebensraum eingenommen hat, sollte man sich in therapeutische Hände begeben. Niemand wird einen deshalb für verrückt ansehen.

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verita
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Beitrag Do., 05.07.2012, 17:04

In letzter Zeit habe ich versucht mich mehr mit dem realen Leben auseinander zu setzen, mehr zu unternehmen, mehr Leute zu treffen ... was auch geklappt hat.
Nur leider nicht lange und jetzt bin ich im Grunde schon wieder da wo ich vorher war. Ich bin einfach wieder viel zu lange, d. h. jede Minute, die ich irgendwie frei machen kann im Internet. Könnte man also als eine Art "Rückfall" bezeichnen. Ich habe auch gemerkt, dass es mir eigentlich besser geht, wenn ich meine Zeit mit realen Menschen verbringe, warum ich dann trotzdem immer wieder so exzessiv im Internet lande, ist mir ein Rätsel.
Ekel hat geschrieben:Keine erwartungen?

Das Internet ist zeimlich voller erwrtungen, denn auch da sitzen nur menschen dahinter.
Ja, vielleicht trifft es das auch nicht ganz.
Ich glaube, es ist einfach dieses Gefühl beachtet zu werden, was ich so extrem brauche . Und halt eben nur diese bestimmte Form, die es nur im Internet gibt. Gerade weil es so schnelllebig ist und die Menschen einem im nächsten Moment wieder vergessen haben.
Jugendstil hat geschrieben:Es kann aber so überhand nehmen, dass es einer Sucht entspricht. Das scheint ja hier der Fall zu sein.
Ich weiß nicht, ob es wirklich eine Sucht ist. Ich habe es ja in den letzten Wochen geschafft nicht mehr so viel im Internet zu sein. Also eigentlich eine relativ lange Zeit. Aber jetzt bin ich eben schon wieder so extrem antriebslos, möchte nicht raus gehen, nicht mit realen Menschen Kontakt haben und schon bin ich wieder jeden Tag stundenlang im Internet. Deshalb glaube ich, dass ich einfach nur online bin, wenn es mir nicht so besonders gut geht.

Ich möchte das Alles erst mal versuchen ohne Therapie zu schaffen. Wenn sich bis zum Winter nichts geändert hat, werde ich zumindest mal mit einem Therapeuten Kontakt aufnehmen und mir anhören, was er dazu sagt ...

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Jugendstil
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Beitrag Do., 05.07.2012, 17:23

Eine Sucht oder eine Flucht oder eine Depression, eigentlich ja zweitrangig, aber du spürst, dass du Hilfe brauchst, oder? Hol sie dir aber warte nicht bis zum Winter, das ist zu lange.

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verita
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Beitrag Do., 05.07.2012, 17:43

Jugendstil hat geschrieben:Eine Sucht oder eine Flucht oder eine Depression, eigentlich ja zweitrangig, aber du spürst, dass du Hilfe brauchst, oder?
Wenn ich ehrlich bin schon irgendwie. Weil ich im Moment entweder nur schlafen möchte oder im Internet sein möchte. Ich habe das Gefühl, dass es mir halt auch nicht unbedingt besser gegangen ist, sondern eher schlechter in letzter Zeit.
Nur weiß ich nicht, ob Hilfe wirklich gerecht fertig ist und das hält mich eben davon ab jemanden von meinem "Problem" zu erzählen. Irgendwie bräuchte ich dafür erst einen Beweis, dass ich es tatsächlich nicht allein schaffe und dass es mir wirklich schlecht genug geht, damit ich Hilfe annehmen könnte.
Aber ich habe auch die Befürchtung, dass es mir nie schlecht genug gehen kann, um Hilfe anzunehmen.
Irgendwie macht mich das alles total fertig. Und wenn ich darüber nachdenke bin ich mittlerweile einfach nur noch traurig. Früher war noch manchmal wütend auf mich, dass ich meine Zeit so verschwende. Das ist jetzt aber nicht mehr so.
Ich habe auch schon mal über Depressionen nachgedacht. Obwohl so schlimm ist es auch nicht. Aber wahrscheinlich habe ich auch selbst allein diese "depressive Stimmung" verursacht aufgrund meines ganzen Lebensstils. Und bin also selbst daran Schuld und muss deshalb auch allein da wieder raus.

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