Mein Essverhalten ist alles andere als normal. Was tun?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Rêveuse92
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Mein Essverhalten ist alles andere als normal. Was tun?

Beitrag Do., 16.02.2012, 22:49

Hallo,
auch ich habe mich nach langem Überlegen entschlossen, mich ein wenig zu öffnen und um Rat zu fragen.
Mein Problem ist folgendes :
Ich bin mir sehr unsicher darüber, inwiefern mein Essverhalten noch oder eben nicht mehr "normal" ist.
Die meiste Zeit ernähre ich mich von Gemüse, Obst und wahlweise 1,5 % oder 0 %-igem Joghurt / Quark.
Ich vertilge dann allerdings schon bis zu einem halben Kilo Joghurt / Quark oder eben ein halbes Kilo Broccoli / Blumenkol nur zum Mittag- oder Abendessen....
Leider gibt es aber nach einiger Zeit immer mal Phasen, in denen ich nicht anders kann und dann wahllos Süßes (Kekse, Cornflakes, Kuchen....) in mich hineinstopfe. Dadurch mache ich mein ganzes Abgenehme natrürlich zu nichte.
Ich fühle mich beim Essen (ob nun ein halbes Kilo von etwas oder eben Kuchen, Kekse u.s.w.) immer abscheulich, arbeite ich doch auf ein Gewichtsziel hin (52 Kilo bei 1m63).
Dieses Gewicht hatte ich auch schon erreicht, allerdings mit Fasten / Zitronensaft-Diät.
Ich kann sehr diszipliniert sein und wochenlang nichts bzw. nur sehr wenig essen und mir fällt es anschließend auch richtig schwer wieder anfangen zu essen, aber dann gibt es auch immer diese furchtbaren Einbrüche...gegen die ich NICHTS tun kann.

Hat jemand einen Tip für mich ? Meint ihr es handelt sich um eine Essstörung oder ist es einfach ein bisschen übertrieben davon auszugehen ?

Vielleicht sollte ich noch zu meiner Vorgeschichte erwähnen, dass ich vor knappen zwei Jahren noch 83 Kg gewogen habe und nun so bei ca. 60 hänge....

Liebe Grüße und vielen Dank schon mal im voraus.

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was denn nun ??" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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sandrin
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 13:03

Hallo!

Also zunächst einmal: Ich war/bin in einer ähnlichen Situation wie du. Auch ich komme aus dem Übergewicht und habe dann eines schönen Tages (zunächst mal auf Druck von außen) beschlossen, abzunehmen. Wenn ich schon dazu verdonnert werden sollte, dann wollte ich es auch gründlich machen. Bei mir fing es genauso an wie bei dir. Mir fällt auf, dass du ein doch eher eingeschränktes Nahrungsmittelspektrum hasst, von dem du weißt, dass es eben nicht so reinhaut. Da ist es dann subjektiv nicht so schlimm, auch mal über die Stränge zu schlagen. Und dann sind da diese Durchbrüche, wo man nicht mehr widerstehen kann und zulangt - in dem Wissen, dass man jetzt all das, was man sich hart erarbeitet hat, wieder zunichte macht. Kommt mir sehr bekannt vor, ja.
Das Einzige, was bei mir nicht so ist, ist, dass ich mich beim Essen nicht abscheulich fühle. Ich fühle eher gar nichts, sondern habe mein Essverhalten schlicht und ergreifend automatisiert.
Ob das ne Essstörung ist oder nicht - schwere Frage. Mein Umfeld würde ja sagen. Ich bin mir aber auch nicht sicher, habe aber nächste Woche einen Termin in einer Beratungsstelle. Vielleicht können wir in Kontakt bleiben? Würde mich freuenh.

LG Sandrin

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Rêveuse92
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 12:38

Vielen Dank für deine Antwort.
Das klingt wirklich ziemlich ähnlich...ich würde mich sehr freuen, wenn wir in Kontakt bleiben könnten.
Vielleicht kannst du mir ja auch erzählen, wie das Gespräch so verlaufen ist.

Liebe Grüße Rêveuse

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sandrin
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 17:38

Salut Rêveuse!
Schön, dass du dich meldest. Am Freitag habe ich das Gespräch und muss im Moment alles aufschreiben, was ich esse. Ich schäme mich sehr für dich Mengen, wobei ich eben nicht weiß, ob das ein anderer auch als viel oder eher als zu wenig ansieht. Aber ich habe immer das Gefühl, ich bin zügellos und disziplinlos. Auf jeden Fall schreibe ich nach dem Gespräch. Wobei da schon auch rauskommen kann, dass ich ein normales, zumindest nicht krankhaftes Essverhalten habe.

À vendredi!

Sandrin

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Emela
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 21:52

liebe reveuse,
auf mich wirkst du, was dein essverhalten anbelangt, total reflektiert. ich finde es toll, dass du merkst, was du da machst. und deshalb bin ich mir sicher, dass du bestimmt auch schon eine idee hast, wie es weiter gehen soll?
lg emela

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sandrin
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Beitrag Di., 21.02.2012, 08:35

Das Problem ist aber nur, dass das Reflektiertsein in Bezug auf das Essverhalten nicht automatisch vor einer Essstörung schützt. Wie gesagt, ich weiß auch nicht ob eine habe. Vielleicht eher nicht. Aber als ich mich damals auf 48 kg hungerte, wusste ich sehr wohl, was ich tat und wie ich es tat. Der Kopf ist in solchen Fällen ja ohnehin die alles beherrschende Instanz.

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Emela
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:15

liebe sandrin,
deine aussage kann ich voll unterstützen. reflektiert sein, heißt nicht, dass man gleichzeitig in der lage ist es zu ändern. aber vielleicht könnte es einer der ersten anstöße sein, sich hilfe zu holen? was meinst du?
lg emela

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sandrin
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:18

Das ist sicherlich so, ja. Es ist ein Schritt in die Heilung, allerdings muss man sich denke ich mehr mit den Hintergründen befassen, und die liegen im emotionalen Bereich.
Hast du denn auch eine Essstörung, wenn ich fragen darf?

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Emela
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:23

liebe sandrin,
ja darfst du fragen und nein habe ich nicht.
lg
emela

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sandrin
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:24

Das ist schön, ist keine angenehme Sache

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Emela
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:29

hey, das glaub ich. ich hatte mal soooo dolle liebeskummer, das ich weder essen noch trinken konnte! und da habe ich gemerkt, das manchmal selbst so elementare dinge wie essen und trinken nicht kontrollierbar sind mit unserem bloßen verstand.
lg
emela

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sandrin
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Beitrag Di., 21.02.2012, 18:37

Manche Dinge erachtet man als zu selbstverständlich. Fiel mir besonders auf, als ich dank eines Arthritisschub einmal zu keiner Bewegung mehr fähig war. Mit dem Essen ist das aber genauso.

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Rêveuse92
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Beitrag Sa., 25.02.2012, 13:23

Auch ich war mir völlig bewusst, dass ich mich langsam auf ein kritisches Gewicht zubewege.
Gehindert hat mich dies allerdings nicht. Ich wollte eigentlich auf 48 Kg runter, selbst wenn das nicht mehr gesund ist.
Das war mir total egal. Ich wollte endlich schlank sein und mich schön fühlen....
Hat aber nicht funktioniert.
Ich war letzte Woche für ein paar Tage zuhause und habe glatt mal wieder 4 Kg zugenommen.
Das ist doch nicht normal!! Und ich fühle mich zum ko**en....

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