Binge Eating - mir fällt die Kontrolle so schwer!

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Mencey
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Binge Eating - mir fällt die Kontrolle so schwer!

Beitrag So., 12.02.2012, 15:08

Hallo!

ich bin jetzt seit ende letzten jahres in verhaltenstherapie.
ich leide unter phasenhaften fressanfällen (unkontrolliertes essen über monate) in denen ich stark an gewicht zunehme. danach nehme ich wieder ab, in dem ich erbreche, sport mache, faste usw.

ich habe ein paar fortschritte in der therapie gemacht. ich habe erkannt, dass ich manche nahrungsmittel einfach nciht zu mir nehmen darf.
ist blöd, wenn man sich von dingen fernhält, an denen andere spaß haben.
aber ich habe es erkannt, dass es nicht anders geht.
ich halte mich auch streng an die zeiten.
3 mahlzeiten / tag. 5 stunden zeit zwischendrin. und bis 19uhr letzte mahlzeit (in ausnahmen, wg zeitmangel, allerspätestens bis 20uhr gegessen).

außerdem muss ich drauf achten, dass mein insulinspiegel nciht zu schnell steigt. (süßigkeiten, kuchen, cola und konsorten sind absolut tabu!)... das ist mal so ganz grob, was cih beachten muss.

so... das ding ist jetzt, dass ich auf weißbrot, nudeln, kartoffeln und generell auf produkte die wenig ballaststoffe enthalten verzichten sollte.
ich esse fast nur vollkornprodukte und früchte, wenn ich energie für den tag brauche, was mir bisher ganz gut getan hat. alles andere macht mich nicht satt und verleitet mcih zu fressattacken.
zur zeit bin ich in einem kolpinghaus untergebracht, wegen blockunterricht in einer stadt, die zu weit von mir zuhause weg ist.
heut morgen beim buffett lächelte mcih ein brötchen an. ich habe erst ein pumpernickel und dann ein vollkornbrot gegessen (was ich mir selber holen muss, aber von denen bezahlt wird). danach hab ich dann einfach ein brötchen gegessen. ich habe gemerkt, dass ich dann schon nochmal richtig appettit bekommen habe. hab dann so richtig gebruncht. naja... es ging noch. aber den rest des tages brauche ich jedenfalls nix mehr zu essen.

wie soll ich mit sowas umgehen. ich kann das hier so schwer kontrollieren.
es sit sowieso immer schwierig in solchen einrichtungen (krankenhaus, bundeswehr, herbergen usw) sich wie gewohnt zu ernähren.
normalerweise habe cih das immer gut geregetl bekommen an den wochenenden zu hause.

gestern und heute habe ich dann einfach gebruncht.
also zwei mahlzeiten auf einmal.
mache cih mir zu viel sorgen, oder soll ich besser auf anzeichen achten, die einen rückfall indizieren?

wer kann mir tipps geben, wie ich mcih in zukunft verhalten soll.

danke!

edit: wie ist denn das mit den ausnahmen? ist es individuell, wie cih damit umgehe? tipps?

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Thread-EröffnerIn
Mencey
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Beitrag So., 12.02.2012, 16:25

hm... keiner?

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Beitrag So., 12.02.2012, 18:49

Es gibt hier keine(n) "Antwort-Automaten" - meist hilft eine möglichst klare Betreffzeile dabei, Antworten zu erhalten, oder man muss halt mal ein wenig länger aushalten als ...nur 1,5 Std?!
Ich habe Ihren Titel "BE-Störung (Die Regel kennt keine Ausnahmen. Oder?)" auf obigen geändert. Weiters gibt es noch diesen Thread: viewtopic.php?t=818 ... und es beschäftigt die Frage, was denn Ihr(e) Therapeut(in) zu all dem hier sagt?

mfg, Admin

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neele
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Beitrag So., 12.02.2012, 19:16

Hallo Mencey!

Mich würde auch interessieren was denn dein Therapeut dazu saget. Wie steht er/sie dazu?

Wenn ich deinen Post lese, hört es sich für mich sehr kontrolliert an, dein Essverhalten. Du verbietest dir ziemlich viele Dinge.
Mencey hat geschrieben: außerdem muss ich drauf achten, dass mein insulinspiegel nciht zu schnell steigt. (süßigkeiten, kuchen, cola und konsorten sind absolut tabu!)... das ist mal so ganz grob, was cih beachten muss.
Ich kann verstehen und auch nachvollziehen, dass du versuchen möchtest, dass dein Insulinspiegel nicht so schnell steigt. Aber deswegen sich das alles komplett zu verbieten, halte ich für keine gute Idee.
Dadurch bekommst du doch nur Heißhunger darauf. Und dann geht es wieder nach hinten los.
Mencey hat geschrieben: danach hab ich dann einfach ein brötchen gegessen. ich habe gemerkt, dass ich dann schon nochmal richtig appettit bekommen habe. hab dann so richtig gebruncht. naja... es ging noch. aber den rest des tages brauche ich jedenfalls nix mehr zu essen.
Das klingt für mich schon sehr extrem. Sich für den Rest des Tages das Essen komplett zu verbieten, weil man "gesündigt" hat...weniger essen, oder bewusst gesundes für den Rest des Tages würde ich gut finden, aber komplett nix?
Da hast du ja dann am nächsten Morgen wieder den totalen Hunger.

Ich würde es mal versuchen, dir etwas zu gönnen, wenn du darauf Lust hast. Wenn du am Morgen ein Brötchen essen möchtest, dann mach das doch. Am nächsten Morgen kannst du ja dann wieder das Vollkornbrot essen.
Vielleicht ist es dann nicht mehr so verkrampft und von Verboten geprägt - dein Essverhalten.

LG neele

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münchnerkindl
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Beitrag So., 12.02.2012, 19:35

Mencey hat geschrieben:hab dann so richtig gebruncht. naja... es ging noch. aber den rest des tages brauche ich jedenfalls nix mehr zu essen.
Kommen Fressanfälle nicht daher wenn man versucht ein über die Stränge schlagen dann den Rest des Tages reinzufasten? Also ich denke wenn deine Diät zu lustfeindlich ist und du ständig nur damit beschäftigt bist dir jeden Essgenuss zu verkneifen wirst du sie nicht lange durchhalten können.

Kannst du dir nicht selbst Süssigkeiten backen, in denen du Vollkornmehl nimmst und einen Teil des Zuckers durch Stevia etc ersetzt?

Ich esse übrigens auch hauptsächlich Volllkorn, ganz einfach weil ich den herzhafteren Geschmack mag und weil es besser und anhaltender sättigt. Gibts denn bei dem Büffet kein Vollkornbrot? Das finde ich schon recht seltsam, weil doch viele Leute lieber Vollkornbrot essen und ich wäre extrem frustriert über ein Büffet bei dem man ausschliesslich labberiges Weissmehlzeugs bekommt das nicht anhaltend sättigt (das finde ich auch in Frankreich &co nervig, das Weissemehlzeugs schmeckt, aber satt wird man davon nur wenn man Mengen davon vertilgt)

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sandrin
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Beitrag So., 12.02.2012, 19:57

Dass mit den Buffets kenne ich nur zu gut. Auch mir fällt es nicht leicht, mich da zurückzuhalten. Gerade am Sonntag gehe ich immer brunchen. Da werde es schon drei Brötchen mit Käse und Schinken und einem Ei. Allerdings frühstücke ich auch nicht und esse nachmittags nur mehr Obst oder eine Kleinigkeit, eventuell etwas Brühe.

Was mich ehrlich gesagt etwas stutzig macht - aber ich kenne mich mit Binge Eating auch nicht so aus - ist, dass du verbotene Lebensmittel haben sollst. Hm... Eigentlich geht es doch eher um einen gesunden Umgang mit Essen, oder? Aber ich verstehe das Argument mit dem Insulinspiegel schon auch. Ich selber müsste viel mehr auf Vollkornprodukte umsteigen und esse viel zu viel Weißmehl.

Nichts mehr essen, ist falsch. Du musst den Rest des Tages einfach das Richtige essen (z. B. Gemüse, Obst ...), das sättigt, aber nicht mehr so reinhaut.

Sandrin

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Mencey
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Beitrag Di., 14.02.2012, 15:47

also bei süßigkeiten kann ich mich einfach nicht zurückhalten.

mit meinem therapeuten habe ich in der zeit, in der ich in der berufsschule bin, keinen kontakt.
hab ihn einmal (vor 2 wochen) um nen rückruf gebeten und vor ein paar minuten wieder. denke er wird sich melden. (der hat nur nen AB)
also das ding bei mir ist, dass ich ein extremer suchtmensch bin. ich habe auch eine stoffbezogene sucht und war lange in therapie. durch die therapie und den neuen umgang mit meinen gefühlen ging es auch vom essverhalten her besser, als sonst. es war aber immer ncoh sehr süchtiges verhalten. mein therapeut sagt, dass ich eine klare grenze bräuchte. ich weiß, dass es mir extrem schwer fällt michg bei süßigkeiten zu kontrollieren. und dann muss ich sie am besten ganz weglassen und mich bewusst ernähren. bewusst kochen und einkaufen. niemals planlos in eine mahlzeit reinschlittern, sondern gut strukturiert. fehlende struktur war auhc immer ein durchgehendes problem von mir, deswegen kann ich es gut verstehen, dass ich es so machen soll.
macht sinn, oder?

mein ernährungsplan ist außerdem sehr streng, weil ich zu viel wiege und abnehmen will.
dass das nicht gerade das schönste der welt ist, ist klar.

da ist es auch schwer meine mitte zu finden und nicht ins andere extrem zu wandern.
ich denke so schlimm war es auch nicht, dass cih mal ein bissl mehr gegessen habe.
hab dann nix mehr gegessen, was jetzt auch nciht so schlimm war.
ich denke, wenn ich mal ein brötchen esse, dann sollte es das sonntagsbrötchen sein. begleitet zu vollkornprodukten.
ich gönne mir schon leckere sachen, aber im rahmen einer gesunden ernärhung.
ausgewogen, nahrhaft, sättigend.

ich mache insulin-trennkost (morgens KH's, mittags mischkost, abends eiweißreich)
ich habe gemertk, dass es so am besten klappt. auch in zukunft denke cih dran mein gewicht so zu halten (dauerhafte ernährungsform). ich fühle mcih einfach besser seit dem ich mich so ernähre. ich esse viel frisches gemüse, obst etc. das tut mir so gut.

was ich aber schwer finde ist das außerplanmäßige zu kontrollieren.
wie buffetts ohne die preferierten nahrungsmittel.
das sit dann halt sehr schwer etwas davon zu essen, ohne gleich schlecht druaf zu sein, oder über die stränge zu schlagen.
was macht ihr in solchen situationen? was für strategien?
mein therapeut hat mir den tipp gegeben, mir einen teller zu nehmen und den voll machen. dann aber nur das essen, was auf dem teller ist und nciht mehr....
was sagt ihr dazu?

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Mencey
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Beitrag Di., 14.02.2012, 17:58

edit: also mein therapuetg lässt mich die erfahrungen machen und wir reden dann drüber, um so herauszufinden, was das langfristig beste für mich sein kann.
er gibt mir halt noch tipps, wie ich mich sinnvoll ernähren kann.


ich wohne außerdem in einer betreuten wg.
ich muss mal nen therapeuten darauf festnageln, dass ich mit ihm zusammen einkaufen gehe, oder so. obwohl das eigntl schon von alleine auch ganz gut klappt.
mache mir nur keinen schriftl ernährungsplan, was vllt. auhc mal ganz gut wär.




Anm.Mod.: Bitte auf Gross-und Kleinschreibung achten- siehe Netiquette im Forum! Pauline


Annawillraus
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 24.04.2024, 18:17

Hallo in die Runde!

Ich bin zum ersten Mal in einem Forum unterwegs…derzeit ist mein Leidensdruck in Bezug auf meine Binge Eating Störung so groß, dass ich wirklich jede Hilfe brauchen kann. Gleich zu Beginn: ja, ich bin auch in therapeutischer Betreuung und wir widmen und gerade intensiv meiner Essstörung bzw. allen Themen, die dahinter liegen könnten. Ich denk jeder Betroffene weiß, wie fordernd diese Aufarbeitung ist. Das verursacht leider derzeit auch zusätzlich Stress, Überforderung und Hiflosigkeit - ich hoffe, das wird besser, je weiter wir in der Aufarbeitung fortschreiten…

Daneben bin ich dabei, kleine Schritte in meinem Alltag zu verändern, um Stress besser zu managen, Essenszeiten regelmäßiger zu gestalten und grundsätzlich mit mir selber besser umzugehen - für mich eine mega Herausforderung.

Jetzt wollt ich mal in die Runde fragen: Gibt es aus eurem Erleben Dinge, die ihr im Alltag umgestellt habt, die euch geholfen haben? Vor allem, aber nicht nur in Bezug aufs Essen; vielleicht gibt’s auch Tipps in Bezug auf Self-Care und Stressmanagement.
Würd mich total über eine Antwort von jemanden freuen, der schon etwas Erfahrung hat.
Lieben Dank!
Anna

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Louna
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Beiträge: 750

Beitrag Fr., 26.04.2024, 16:21

Hallo Anna,

mir helfen feste Strukturen am Tag sehr sehr gut. Das gibt Sicherheit und ich weiß genau wann was passiert. Also, ich plane auch im Voraus die kommende Woche. So stehe ich nicht unter Druck in Stress zu geraten. Auch Unvorhergesehenes ist eingeplant, denn das kann ja immer mal passieren, egal was es auch ist....

Zum Ausgleich mache ich 2 Mal die Woche angeleiteten Sport in einem Fitnessclub. Da ist dann einer da damit es nicht zuviel wird und auch das gibt Sicherheit.

Zum Essen habe ich auch einen Plan den ich vorher abchecke und plane. Nicht zuviel zu Hause zu haben was ich essen könnte hilft mir auch sehr. Dann gehe ich eben mehrmals die Woche für kleine Portionen einkaufen. Das zu überwinden hat viel viel Kraft gekostet und ist auch teilweise immer noch anstrengend, aber ich kämpfe dafür dass es Ok ist.

Viel Kraft für Dich.


Annawillraus
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weiblich/female, 38
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 26.04.2024, 21:27

Danke Luna! Super Tipps und danke für die Kraft-Wünsche! Das wünsch ich dir auch! Bin so erleichtert, mal offen reden zu können und dass es Gleichgesinnte gibt, die ihre Erfahrungen teilen. Das hilft unglaublich! Danke dir!


Rosengarten123
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Beiträge: 2

Beitrag Sa., 04.05.2024, 18:06

Hallo,
es hilft mir sehr, was ihr geschrieben habt.
Ist es beim Essensplan wichtig, die ganze Woche vorzuplanen oder reicht auch immer nur der nächste Tag?

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Louna
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weiblich/female, 41
Beiträge: 750

Beitrag So., 05.05.2024, 11:55

Das scheint für jeden verschieden zu sein.
Ich selbst plane immer nur 2 Tage oder oft auch einen Tag, damit ich nicht zuviel Lebensmittel zu Hause habe und gehe daher öfter einkaufen.
Ich habe aber eine andere Essstörung als Binge eating.

Einen Plan was ich wann und wie essen mag oder es mir zumindest vornehme, habe ich aber langfristig, sprich für 2 Wochen oder so, natürlich wenn ich spontan irgendwo hin gehe, dann fällt das weg, das habe ich aber auch eingeplant.
Zuviel planen ist auch doof, das merke ich selbst derzeit, aber ein bisschen Struktur ist gut.

Schau am Besten wie es für Dich am Besten passt. Das ist bei Jedem unterschiedlich.


Rosengarten123
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Beiträge: 2

Beitrag So., 05.05.2024, 21:47

Vielen Dank! Für mich ist es auch besser, nicht soviel Essen zuhause zu haben.
Für 2 Wochen grob im Voraus zu planen klingt aber gut.
Den genauen Plan mache ich dann immer nur für den nächsten Tag, auch je nachdem, was noch im Kühlschrank vorrätig ist.

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