Hallo,
Kennt ihr das: innige, langjährige Freundschaften brechen auseinander. Die andere Person verweigert eine Aussprache, ihr seid im Ungewissen, was passiert ist, sucht nach Erklärungen, die euch keiner geben kann/will.
Mein Erlebnis einer über 20-jährigen Freundschaft, die leider aus mir bis heute unbekannten Gründen auseinanderbrach, sowie das mir absolut unerklärliche Verhalten eines ehemaligen Freundes habe ich hier geschildert:
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... =7&t=21086
Ich hatte noch ein weiteres Erlebnis ähnlicher Art mit einer Freundin, die 10 Jahre lang zu meinen engsten Freunden gehörte. Bei dieser weiß ich nun im Nachhinein, dass sie einfach sehr viele persönliche Probleme hatte und sich von sehr vielen Menschen ihrer Vergangenheit abgewandt hat.
Der Sinn dieses neuen Threads ist Personen unter euch, die Ähnliches erlebten, folgendes zu fragen:
Wie seid ihr mit für euch ungeklärten Freundschaftsbrüchen umgegangen? Wie habt ihr geschafft loszulassen und weiterzumachen? Wie habt ihr geschafft im Kreis laufende Grübeleien und Fragen a la "Was wäre anders verlaufen, wenn ich dieses oder jenes (nicht) gemacht hätte", etc. zu "rationalisieren" bzw. "abzustellen"? Wie geht ihr damit um, wenn ihr wieder auf die ehemaligen Freunde trefft - sei es auf der Straße oder bei Parties, Hochzeiten, etc.?
Ich muss wohl akzeptieren, dass vor allem der eine ehemalige Freund keine Freunschaft, nicht einmal irgendeine Form von Kontakt, mehr wünscht, habe jedoch große Schwierigkeiten damit. An manchen Tagen geht es schon besser, da versuche ich mich auf die Menschen zu konzentrieren, die Teil meines Lebens sein möchten. An anderen grüble ich aber erneut und fühle mich durch Dinge zusätzlich verletzt, wie dass er mir letztes Jahr nicht mal Beileid zum Verlust meines Opas gewünscht oder eine kurze Geburtstagssms geschrieben hat (ich mache solche Dinge immer, egal wieviel oder wenig Kontakt zu einem Menschen (noch) besteht). Ich weiß nicht, wie ich es schaffen kann loszulassen.
Mir bedeuten Freundschaften sehr viel, sie haben einen sehr hohen Stellenwert für mich. Natürlich weiß ich, dass sich Freundschaften lösen können, etwa wenn man sich auseinander lebt, sich Interessen verändern, etc. Aber ich kann einfach nicht verstehen, warum manchen Personen wirklich langjährige Freundschaften offenbar so wenig bedeuten, dass sie nicht einmal bereit sind, etwaige Missverständnisse zu klären und einfach mit einer Person brechen. Kein Mensch ist fehlerfrei, ohne Frage, aber gehört es nicht zu echten und vor allem langjährigen Freunschaften, dass man über Konflikte spricht und gemeinsam daran zu arbeiten versucht? Wie kann einem ein Mensch, der einen über 20 Jahre in einer sehr guten Freundschaft begleitete, plötzlich vollkommen egal geworden sein? So dass man nicht einmal bereit ist seine Gründe für den Bruch zu erklären?
Ich habe zahlreiche Fehler, das weiß ich. Aber er wollte mir nicht einmal die Chance geben zu zeigen, dass ich an mir arbeiten kann.
Und anstatt eine Ruhe zu geben und ihn wieder auf mich zukommen zu lassen, war ich damals noch so blöd, dass ich ihm lange mit seitenweisen Mails "nachlief", in denen ich allemöglichen potentiellen Missverständnisse zu klären suchte. Das war ein großer Fehler, ich weiß. Ich hatte so Panik, dass es nur schlimmer würde, je mehr Zeit vergeht, dass ich immer wieder Kontakt und Aussprache suchte und ihn damit erst recht nervte.
Ähnliches habe ich bei meiner früheren Freundin geschafft. Am Polterabend einer gemeinsamen Freundin haben wir uns super unterhalten und anstatt so supercool und locker zu bleiben, wie geplant und ein paar Stunden auch geschafft, bedrängte ich sie schließlich mit der Frage, ob wir nicht wieder mal was machen wollten.
Ich denke mein extremes Klammerverhalten in Situationen dieserart hängt mit meinem niedrigen Selbstwertgefühl (so suche ich Schuld etwa meist nur bei mir) und meinen Verlustängsten zusammen.
Wie lange lohnt es sich zu kämpfen? Wann sollte man es nicht mehr tun? Wie lernt man ehemalige Freunde loszulassen?
Alles Liebe
Luna
Wie lernen loszulassen? (Freundschaft)
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Hi Luna84 !
Ich kenne das aus eigener leidvoller Erfahrung, ich kann gut nachvollziehen was in Dir vorgeht.
Auch dieses die Schuld bei sich selber suchen und die Verlustängste sind mir wohl vertraut.
Ich kenne es auch mir vorzunehmen, "cool" und locker zu bleiben und dann doch wieder nach gemeinsamen Unternehmungen zu fragen.
Ich sehe es aber mittlerweile aber nicht mehr als "klammern" ( hat auch so was abwertendes ) sondern als mein Kontaktbedürfniss.
Wenn ich dann 1 oder 2 mal hintereinander abgewiesen werde bzw. der der Kontakt von der betreffenden Person nicht gesucht wird, dann lasse ich los.
So schwer das auch fällt.
Das einzige was dann noch sinnvoll ist, ist sich nach neuen Kontakten umzusehen.
Wie lernt man loszulassen ? Tja, Du kannst mit anderen Menschen darüber reden und Du kannst den Verlust so lange beweinen wie Du es brauchst, mehr geht nicht.
Und ganz, ganz wichtig ; Verurteil Dich nicht selbst, such nicht ständig danach was Du "falsch" gemacht haben könntest, Du hast mehr davon, wenn Du mehr auf Dich selbst achtest und guckst was Du im Kontakt brauchst, welche Menschen zu Dir passen und die auch wirklich den Kontakt zu Dir suchen und denen Du nicht ständig "hinterherrrennen" mußt.
Was die Ehrlichkeit in Kontakten angeht, ich kenne es, das viele Menschen sagen ( sogar von sich aus ) " laß uns mal wieder treffen", "schön Dich endlich mal wieder zu sehen", alles solche Aussagen, oftmals kommt dann gar nichts, deswegen gebe ich nicht mehr so viel auf Worte, sondern gucke mehr auf die Taten, wenn da nichts kommt, ja dann ist es eben so.
Liebe Grüße
Tigerkind
Ich kenne das aus eigener leidvoller Erfahrung, ich kann gut nachvollziehen was in Dir vorgeht.
Auch dieses die Schuld bei sich selber suchen und die Verlustängste sind mir wohl vertraut.
Ich kenne es auch mir vorzunehmen, "cool" und locker zu bleiben und dann doch wieder nach gemeinsamen Unternehmungen zu fragen.
Ich sehe es aber mittlerweile aber nicht mehr als "klammern" ( hat auch so was abwertendes ) sondern als mein Kontaktbedürfniss.
Wenn ich dann 1 oder 2 mal hintereinander abgewiesen werde bzw. der der Kontakt von der betreffenden Person nicht gesucht wird, dann lasse ich los.
So schwer das auch fällt.
Das einzige was dann noch sinnvoll ist, ist sich nach neuen Kontakten umzusehen.
Wie lernt man loszulassen ? Tja, Du kannst mit anderen Menschen darüber reden und Du kannst den Verlust so lange beweinen wie Du es brauchst, mehr geht nicht.
Und ganz, ganz wichtig ; Verurteil Dich nicht selbst, such nicht ständig danach was Du "falsch" gemacht haben könntest, Du hast mehr davon, wenn Du mehr auf Dich selbst achtest und guckst was Du im Kontakt brauchst, welche Menschen zu Dir passen und die auch wirklich den Kontakt zu Dir suchen und denen Du nicht ständig "hinterherrrennen" mußt.
Was die Ehrlichkeit in Kontakten angeht, ich kenne es, das viele Menschen sagen ( sogar von sich aus ) " laß uns mal wieder treffen", "schön Dich endlich mal wieder zu sehen", alles solche Aussagen, oftmals kommt dann gar nichts, deswegen gebe ich nicht mehr so viel auf Worte, sondern gucke mehr auf die Taten, wenn da nichts kommt, ja dann ist es eben so.
Liebe Grüße
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Auch wenn es doof klingt, aber der Spruch "die Zeit heilt alle Wunden" hat hier durchaus Berechtigung. Ich war völlig unvorbereitet, als meine damalige "Freundin" den Kontakt vor mehreren Jahren von heute auf morgen abbrach und ich habe danach so ziemlich alle Stadien durchgemacht, von Trauer über blanke Wut bis zur Gleichgültigkeit (heute). Ich habe sie nie wieder gesehen und habe auch kein Bedürfnis von ihr zu hören. Würde sie mir über den Weg laufen würde ich sie wie eine flüchtige Bekannte "behandeln". Mehr ist da sicher nicht drin, wenn überhaupt.
Hallo ihr zwei,
Danke für eure netten Worte!
Mittlerweile sehe ich es meistens eh auch so. Aber was mir dann doch immer mal wieder durch den Kopf schwirrt, ist, wie und warum sich Menschen so verändern können. An eine so plötzliche charakterliche Änderung glaube ich nicht, deshalb fürchte ich manchmal, dass ich großen Mist gebaut haben muss, ich bin ja wirklich alles andere als fehlerfrei. Aber ich verstehe nicht, warum zB der eine Freund nicht einmal darüber reden möchte. 23 Jahre Freundschaft ist doch nichts "flüchtiges", ich meine, schon allein diese lange gemeinsame Zeit müsste einem doch genug bedeuten, dass man zumindest klar sagt, warum man keine Freundschaft mehr wünscht. Ich glaube, ich könnte es wirklich leichter akzeptieren, würde ich die Gründe kennen. Aber offenbar wurde ich ihm innerhalb kürzester Zeit so egal, dass er nicht mal eine Aussprache wollte. Aber ich weiß, ich kann ihn nicht dazu zwingen, muss lernen es zu akzeptieren.
Liebe Grüße
Luna
Danke für eure netten Worte!
Du hast ja so recht!Und ganz, ganz wichtig ; Verurteil Dich nicht selbst, such nicht ständig danach was Du "falsch" gemacht haben könntest, Du hast mehr davon, wenn Du mehr auf Dich selbst achtest und guckst was Du im Kontakt brauchst, welche Menschen zu Dir passen und die auch wirklich den Kontakt zu Dir suchen und denen Du nicht ständig "hinterherrrennen" mußt.
Mittlerweile sehe ich es meistens eh auch so. Aber was mir dann doch immer mal wieder durch den Kopf schwirrt, ist, wie und warum sich Menschen so verändern können. An eine so plötzliche charakterliche Änderung glaube ich nicht, deshalb fürchte ich manchmal, dass ich großen Mist gebaut haben muss, ich bin ja wirklich alles andere als fehlerfrei. Aber ich verstehe nicht, warum zB der eine Freund nicht einmal darüber reden möchte. 23 Jahre Freundschaft ist doch nichts "flüchtiges", ich meine, schon allein diese lange gemeinsame Zeit müsste einem doch genug bedeuten, dass man zumindest klar sagt, warum man keine Freundschaft mehr wünscht. Ich glaube, ich könnte es wirklich leichter akzeptieren, würde ich die Gründe kennen. Aber offenbar wurde ich ihm innerhalb kürzester Zeit so egal, dass er nicht mal eine Aussprache wollte. Aber ich weiß, ich kann ihn nicht dazu zwingen, muss lernen es zu akzeptieren.
Das tut mir leid. Hast du je erfahren, warum es zu dem Kontaktbruch kam? Wie hast du dich verhalten, wenn du die Personen wieder getroffen hast? Ich bin schon etwas unsicher, im Juli werden wir uns bei der Hochzeit gemeinsamer Freunde sehen.Ich kenne das aus eigener leidvoller Erfahrung, ich kann gut nachvollziehen was in Dir vorgeht.
Das tut mir leid. Ich verstehe das nicht, warum erwachsene Menschen so handeln.Ich war völlig unvorbereitet, als meine damalige "Freundin" den Kontakt vor mehreren Jahren von heute auf morgen abbrach
Das stimmt sicherlich. Es ist ja auch jetzt schon tw besser geworden. Nur an manchen Tagen fangen meine Gedankenkarusselle wieder an. Aber diese Ups und Downs sind wohl normal und werden mit der Zeit vergehen.Auch wenn es doof klingt, aber der Spruch "die Zeit heilt alle Wunden" hat hier durchaus Berechtigung.
Liebe Grüße
Luna
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