Hallo Leute,
Ich bin 24 und habe etwa seit meinem 16. Lebensjahr Depressionen und bin seit meinem 18. Lebensjahr deswegen in Behandlung. In dieser Zeit wurden auch immer wieder einmal andere Diagnosen gestellt (Borderline, posttraumatische Belastungsstörung). Vor rund 3 Jahren nahm ich auch noch sehr viele Medikamente (diverse Anti-Depressiva, Neuroleptika und Benzodiazepine). Ich habe dann ohne ärztliche Rücksprache von einem Tag auf den anderen alles abgesetzt, einen Entzug durchgemacht und nehme seither, also seit 3 Jahren, keine Medikamente mehr. Ich habe in dieser Zeit 40 kg abgenommen, betreibe viel Sport und mein Leben hat sich in sehr vielen Punkten geändert. Ich bin auch seit über 2 1/2 Jahren bei einer guten Psychotherapeutin und wir arbeiten körper- und traumatherapeutisch. Aufgrund schlimmer Erfahrungen mit Medikamenten weigere ich mich seit 3 Jahren, Medikamente zu nehmen. Bislang war dies auch nicht nötig, da ich auch ohne Medikamente soweit stabil war.
Seit rund 3 Monaten gerate ich jedoch immer wieder in Zustände, in denen ich sehr suizidgefährdet bin und mich selbst kaum noch beruhigen kann. In solchen Situationen kann ich auch auf keine Ressourcen zurückgreifen, die mir normalerweise helfen. Ich habe früher zusätzlich zu zahlreichen anderen Psychopharmaka Praxiten bei Bedarf genommen. Wenn ich mich richtig erinnere, hat mir das damals geholfen, ich konnte mich damit beruhigen und dann einschlafen. Ich habe mir dieses Medikament also jetzt von meinem Hausarzt verschreiben lassen, allerdings ohne mit ihm über meine Situation zu sprechen. Ich bin derzeit bei keinem Psychiater in Behandlung und ich will auf KEINEN Fall regelmäßig irgendwelche Psychopharmaka schlucken.
Kann ich Praxiten im Notfall unbedenklich einnehmen oder gibt es da auch irgendwelche harmloseren pflanzlichen Alternativen?
Lg, Aneu
PS: Ich lese hier regelmäßig mit, schreibe aber nur sehr selten was - deswegen werden mich die meisten wahrscheinlich auch nicht kennen.
Praxiten bei Bedarf - einnehmen oder nicht?
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Halo Aneurysm,
Praxiten ist ein klassisches Benzodiazepin-Präparat. Du solltest es auf keinen Fall ohne FACH-ärztliche Begleitung einnehmen, da es stark süchtig macht, vor allem, wenn mane es "bei Bedarf" einnimmt - da ist dringend eine ärztliche Begleitung nötig. Die Benzosucht ist eine sehr quälende Sucht. Viele Hausärzte verschreiben Benzos leider sorg- und auch verantwortungslos.
Ich möchte dir dringend empfehlen, paralell zu deiner Therapeutin auch einen Psychiater aufzusuchen. Es gibt ja mittlerweile gute Präparate, du brauchst nicht zu solchen Bomben zu greifen. Weiß deine Therapeutin davon?
elisa
Praxiten ist ein klassisches Benzodiazepin-Präparat. Du solltest es auf keinen Fall ohne FACH-ärztliche Begleitung einnehmen, da es stark süchtig macht, vor allem, wenn mane es "bei Bedarf" einnimmt - da ist dringend eine ärztliche Begleitung nötig. Die Benzosucht ist eine sehr quälende Sucht. Viele Hausärzte verschreiben Benzos leider sorg- und auch verantwortungslos.
Ich möchte dir dringend empfehlen, paralell zu deiner Therapeutin auch einen Psychiater aufzusuchen. Es gibt ja mittlerweile gute Präparate, du brauchst nicht zu solchen Bomben zu greifen. Weiß deine Therapeutin davon?
elisa
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Benzos sind gerade als Bedarfsmedikation geeignet die nur süchtig machen wenn man sie zu häufig oder lange nimmt.elisa hat geschrieben:Halo Aneurysm,
Praxiten ist ein klassisches Benzodiazepin-Präparat. Du solltest es auf keinen Fall ohne FACH-ärztliche Begleitung einnehmen, da es stark süchtig macht, vor allem, wenn mane es "bei Bedarf" einnimmt -
Es muss halt wirklich bei gelegentlicher Einnahme bleiben, würde mir an deiner Stelle aber auch trotzdem für alles was mit Psychopharmaka zu tun hat einen Psychiater suchen.
Danke, ich war inzwischen bei einer psychiaterin. Habe praxiten in 1,5 Monaten 5 mal genommen. Die Ärztin fand das okay. Habe zum testen dann sirdalud gegen meine extremen spannungszustände und risperidon bekommen. Beides als bedarfsmedikament. Sirdalud hat gar nicht gewirkt, nur müde gemacht. Die Muskelanspannungen waren dafür am nächsten Tag noch schlimmer. Risperidon hat mich saumüde und denkunfähig gemacht und auch die Spannungszustände waren damit weg. Leider war ich den ganzen nächsten Tag noch völlig verklatscht damit und konnte kaum arbeiten. Wäre also das perfekte notfallmedikament, wenn es nicht so lange wirken würde. Werde jetzt bei praxiten bleiben: geniale Wirkung in kurzer Zeit sowohl auf Muskeln als auch Psyche. Und wenn ich es vor 21.00 nehme merke ich am nächsten Tag kaum mehr was. Über die suchtgefahr bin ich mir im klaren, aber da ich Medikamente eigentlich ablehne, sehe ich bei mir keine Gefahr. Und meine Therapeutin weiß das natürlich alles. LG
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.
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