Aufputschende Wirkung bei Lorazepam?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Corumbra Myosotis
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Aufputschende Wirkung bei Lorazepam?

Beitrag Sa., 04.02.2012, 14:19

Das Zeug ist ja eher dafür bekannt, daß es sediert und benommen macht. Bei mir bewirkt es aber eher das Gegenteil. Ich bleibe dadurch länger (bis zu 40 h) und leichter wach und habe ab circa 5 mg auch gerne Gedächtnislücken. Letzteres beunruhigt mich allerdings nicht so sehr, wie die aufputschende Wirkung.

Eine Freundin, die sich auf dem Gebiet etwas auskennt, hat mir gesagt, wofür eben diese Wirkung ein Indikator sein könnte (Ich möchte das jetzt bewusst erstmal ausparen, um unabhängige Meinungen davon zu hören.).

Ich habe leider per Suchfunktion hier und auch über Google nichts gefunden, was mir weiterhilft.

Weiß dazu jemand vielleicht etwas oder kann mir gar erklären wie sich das pharmakologisch so verhalten kann?
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Engel22
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:03

hallo, hmm könnte ne wechselwirkung sein mit anderen ,medis drogen , alkohol....
oder auf eine andere persönlichkeitsstörung liegen richtung schizophrenie
wöfur hast du es denn eigtl. erhalten? also für welches krankheitsbild?

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lamedia
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:05

Hi, das müßte auch im Beipack-Zettel unter "paradoxe Nebenwirkung" stehen. Paradox heißt, dass das Mittel genau das Gegenteil von dem auslöst, wofür es bestimmt ist. In dem Fall solltest Du aber dringend die Medikation mit Deinem Facharzt neu besprechen.

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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:13

Dysfunction hat geschrieben:Weiß dazu jemand vielleicht etwas oder kann mir gar erklären wie sich das pharmakologisch so verhalten kann?
Ich weiß es nicht (bin auch nicht pharmakologischer Experte). Und denke, dass solltest du mit dem verordnenden Arzt absprechen 1) in Bezug auf die ungewöhnliche Medikamentenwirkung 2) auch deinen Verdacht ansprechen, dass man dem evtl. näher nachgeht, wenn wirklich Anhaltspunkte da sind.

Hab's allerdings selbst daheim (für den Bedarf)... und es wirkt bei mir zwar nicht aufputschend, bestenfalls relativ mild sedierend und etwas angstlösend (kein Vergleich, was ich an Schilderungen schon von anderen hörte, wie es bei diesen anschlägt). Für meinen Teil habe ich mir das so erklärt, dass Medikamente teils auch etwas individuell anschlagen können, wie sie wirken (gegenläufiger Effekt ist allerdings schon ungewöhnlich). Plus je nach Verfassung: Also teils war ich (Klinik) selbst nach doppelter meiner Dosis noch in der Lage, anderen Aktivitäten zwecks Distanzierung nachzugehen... also das was ich unter Sedierung verstehe war Fehlanzeige (sondern eher war Psyche und Physiologie "stärker" als das Medi).

Steht vielleicht etwas zu Schlaflosigkeit oder in die Richtung in den Nebenwirkungen?

Vorpostings noch nicht gelesen.
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:18

Engel22 hat geschrieben:hallo, hmm könnte ne wechselwirkung sein mit anderen ,medis drogen , alkohol....
oder auf eine andere persönlichkeitsstörung liegen richtung schizophrenie
wöfur hast du es denn eigtl. erhalten? also für welches krankheitsbild?
Ich nehme es meist pur. Also Wechselwirkungen können es nicht sein.

Hmm, das in Richtung Psychose habe ich befürchtet. Mir wurde aber oft gesagt, daß ich nicht wie jemand wirke, der eine hat. Paradox.

Destruktive und Panikzustände. Bzw. ich hab danach gefragt und mein Hausarzt hat es mir verschrieben.
lamedia hat geschrieben:In dem Fall solltest Du aber dringend die Medikation mit Deinem Facharzt neu besprechen.
Ja, das ist mir auch klar. Hab keinen. Ist aber auch nicht Thema.
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Phönixia
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:23

Hallo dysfunktion,

warum nimmst du denn das Medikament weiter, wenn es nicht die gewünschte Wirkung hat? Abgesehen davon dass es auch abhängig machen kann.
Warum setzt du es nicht einfach ab?
Und Gedächnislücken, auch wenn sie dich nicht stören, sind wirklich nicht harmlos, auf dauer wird das Gehirn geschädigt.

Es gibt eigentlich keine guten Grund warum du das Medikament weiterhin einnehmen solltest.
Sprich ein mal mit deinem Arzt.

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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:29

Ja, Stern, daß es nicht wirkt oder nur sehr gering im Vergleich zu anderen, kenne ich auch von mir. Ist bei fast allen Medikamenten so. Da mache ich mir auch schon keine Gedanken mehr drum, es ist halt so, daß ich -krankheitsbedingt- ein enormes Kontrollbedürfnis habe. Aber eben diese paradoxe Wirkung ist mir neu.

Also ich hab ja generell ein Schlafproblem. Halte mich auch oft über 24 h wach ... Aber nach einer gewissen Zeit fällt es mir dann schon schwer bzw. ich ergebe mich meinem Körper oder er sich - wie auch immer. Aber damit fällt es mir halt leicht. Ist jetzt nicht so, daß ich rumspringe oder so wie auf Amphetamin, aber ich bleibe halt wach.

Ich meine, dass dazu nichts erwähnt wird ... außer das übliche "konsultieren Sie bei anderen nebenwirkungen ihren Arzt".
Phönixia hat geschrieben:warum nimmst du denn das Medikament weiter, wenn es nicht die gewünschte Wirkung hat?
Weil Schlafen böse ist und irgendwo noch die Hoffnung besteht, daß es ja vllt. helfen könnte ... Ansonsten habe ich bisher nichts gefunden was hilft. Nehme es ja auch nicht regelmäßig, weil ich Angst habe, daß es seine Wirkung verliert. Außerdem finde ich es ... - so pervers das klingt - interessant. Es macht ja immerhin irgendetwas. Deshalb bekomme ich es ja auch immer schön verschrieben, weil keine Abhängigkeitsgefahr besteht. Habe auch niemanden, mit dem ich das besprechen könnte.
Phönixia hat geschrieben:Und Gedächnislücken, auch wenn sie dich nicht stören, sind wirklich nicht harmlos, auf dauer wird das Gehirn geschädigt.
Das ist sowieso im Eimer, fürchte ich ...
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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:33

Hmm, das in Richtung Psychose habe ich befürchtet.
Ich würde jetzt zunächst von dem naheliegenderen ausgehen, dass es eine Nebenwirkung ist... als z.B. auch Beruhigungsmittel haben manchmal als Nebenwirkung Unruhezustände aufgelistet oder Schlafmittel Schlaflosigkeit.

Und rede mit einem Facharzt, ob er Anhaltspunkte sieht... WENN es in Richtung Psychose etwas ist (die Angst hast du ja nun), ist mein Kenntnisstand, dass es umso besser ist, je eher das erkannt wird. Aber wie gesagt: Das muss ja nicht sein! Hausarzt ist m.M.n. allerdings nicht so der geeignete Ansprechpartner.

Und wie Phönixia sagt: Solange würde ich das Medi jetzt auch erstmal aussetzen.
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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:36

Deshalb bekomme ich es ja auch immer schön verschrieben, weil keine Abhängigkeitsgefahr besteht.
Bei Lorazepam??? Das sagt dein Hausarzt? Das hat m.W. sehr wohl Abhängigkeitspotenzial... ich nehme es nur bei Bedarf, und wenn ich es irgendwie vermeiden kann, dann nehme ich es nicht.

Toleranzentwicklung ist m.W. auch möglich.
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sofa-held
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:37

die paradoxe Wirkung steht sogar im Wiki-Eintrag:
Paradoxe Effekte werden besonders häufig während einer Anwendung bei Manie und Schizophrenie beobachtet.

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Phönixia
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:41

@dysfunktion,
Deshalb bekomme ich es ja auch immer schön verschrieben, weil keine Abhängigkeitsgefahr besteht
Wenn man sich mind. 5 mg Tavor einwirft (wie kommt es eigentlich zu so einer hohen Dosis?)
dann besteht schon eine Abhängigkeitsrisiko, und wie! Auch wenn du es nicht täglich so einimmt oder nicht in so hohen Dosen.
Wie lange nimmst du es schon?
Hast du einen Facharzt?

Und in hohen Dosen können Benzos auch aufputschend wirken.

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Corumbra Myosotis
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 16:58

stern hat geschrieben: Bei Lorazepam??? Das sagt dein Hausarzt? Das hat m.W. sehr wohl Abhängigkeitspotenzial... ich nehme es nur bei Bedarf, und wenn ich es irgendwie vermeiden kann, dann nehme ich es nicht.

Toleranzentwicklung ist m.W. auch möglich.
Da hast Du mich falsch verstanden, das ist mir klar, aber ich nehme es halt nicht regelmäßig, nicht so oft, daß es abhängig machen könnte.

sofa-held hat geschrieben:Zitat:
Paradoxe Effekte werden besonders häufig während einer Anwendung bei Manie und Schizophrenie beobachtet.
stern hat geschrieben:Und rede mit einem Facharzt, ob er Anhaltspunkte sieht... WENN es in Richtung Psychose etwas ist (die Angst hast du ja nun), ist mein Kenntnisstand, dass es umso besser ist, je eher das erkannt wird. Aber wie gesagt: Das muss ja nicht sein! Hausarzt ist m.M.n. allerdings nicht so der geeignete Ansprechpartner.
Ich habe schon mit sovielen (Fach)Ärzten geredet ... Und wenn überhaupt etwas endogenes vermutet wurde, dann die Depressionen. Wobei mein Therapeut davon ausging, daß es wohl nur einen kleinen Anteil ausmacht.
Von Schizophrenie oder gar Manie sehe ich keine Anzeichen. Vielleicht macht einfach zu lang krank sein "irre"? :(

Ja und der Herr Hausarzt ist ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner.
Phönixia hat geschrieben:Wenn man sich mind. 5 mg Tavor einwirft (wie kommt es eigentlich zu so einer hohen Dosis?)
dann besteht schon eine Abhängigkeitsrisiko, und wie! Auch wenn du es nicht täglich so einimmt oder nicht in so hohen Dosen.
Wie lange nimmst du es schon?
Hast du einen Facharzt?
Die hohe Dosis habe ich schon immer so genommen. Weil die Wirkung bei weniger immer Null war. Habe zu Klinikzeiten immer viel weniger bekommen, weil man da ja in der Regel zu Hysterie neigt, eben weil SO gefährlich,, etc.

Nehme es seit circa 1,5 Jahren immer mal wieder, aber wie gesagt selten. Weil es eben nicht der heilige Gral ist. Und die hohen Dosen immer, wenn ich es selbst dosiere, damit es überhaupt irgendwie wirkt.

Nein, ich habe keinen Facharzt.
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Engel22
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 17:02

sry. vll hab ich was nicht so verstanden oder überlesen aber es gibt doch auch andere medis die dafür bessser geeignet sind als benzos, vll ein dämpfendes antidepressiva?
das ist schon heftig gleich sowas aufzufahren

würde mal auf deine vitalwerte achten sprich blutdruck puls..... daran kann man häufig auch erkenntnisse ableite.
also bei so einer psychose etc. ist es wichtig das fachlich abklären zu lassen!
würde ich dir dringent empfelen, dann kannst du auch optimal eingestellt werden mit medikamenten, aber der HA ist nicht immer die beste lösung, es sein denn er ist auch Facharzt für Psychotherapie?!

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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 17:09

Asso hatte "keine Abhängigkeitsgefahr" in Bezug auf das Medi verstanden, nicht auf den Einnahmeusus, sry.

Ich hatte neulich mal ein anderes Benzo (nur 1/4 der Tablette)... wirkte irgendwie anders, aber nicht "besser", weil ich davon dann wirklich benommen war mit Schwindelgefühlen... und das brauche ich nicht. Will heißen: Vielleicht mal Arzt auf Wechsel ansprechen... Minimum siehst du dann, ob es immer noch zu paradoxen Wirkungen kommt.

Und ich würde es abklären lassen... dann hast du mehr Sicherheit.

Ich meine so in Richtung Schlaflosigkeit (und die war bei mir in der Vergangenheit schon sehr ausgeprägt) können sooo viele Erkrankungen gehen... und ich hatte keine psychotischen oder manischen Phasen.

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Beitrag Sa., 04.02.2012, 17:18

Engel22 hat geschrieben:sry. vll hab ich was nicht so verstanden oder überlesen aber es gibt doch auch andere medis die dafür bessser geeignet sind als benzos, vll ein dämpfendes antidepressiva?
das ist schon heftig gleich sowas aufzufahren
Ich habe eine zeitlang ADs genommen, allerdings eher die antriebssteigernden (Fluoxetin), wirkte auch angslösend aber die antidepressive Wirkung war gleich null. Deshalb habe ich es auch abgesetzt. Die Angstzustände sehe ich auch weniger als ein Problem an. Das ist ja alles nur temporär.

Ansonsten habe ich auch Dominal und Atosil ausprobiert. Dagegen bin ich resistent.
Und ein paar andere Benzos halt.

Ich nehme auch Seroquel, aber da profitiere ich auch nur von der Nebenwirkung des Knock outs - Ich schlaf halt ein, aber das ist ja oft nicht ganz so praktikabel. Davon abgesehen, daß ich damit auch vorsichtig sein muss, weil der Körper sich sonst darauf einstellt und die erwünschte Wirkung eben nicht mehr vorhanden ist. (Von den schlimmen Hangovers mal ganz abgesehen... )
stern hat geschrieben:Ich meine so in Richtung Schlaflosigkeit (und die war bei mir in der Vergangenheit schon sehr ausgeprägt) können viele Erkrankungen gehen... und ich hatte keine psychotischen oder manischen Phasen.

Nur wenn etwas wäre heißt es: je früher erkannt, desto besser...


Ich war so lang in klinischer Behandlung, hätte da nicht irgendwann einmal etwas in der Richtung kommen müssen?
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