Mobbingerlebnisse verarbeiten etc.
Verfasst: Sa., 28.01.2012, 20:34
Hallo!
Ich hoffe, unter den vielen Foren das richtige für meine Erfahrungen herausgesucht habe ...
Es gibt Dinge, die in meinem Leben passiert sind ... mit denen ich gern irgendwie abschließen würde, mit denen ich mich gern noch einmal befassen würde, schon lange. Weil es damals nicht möglich war und meine Freunde heute sagen "Das ist doch schon so lang her ... du solltest einen Strich drunter machen ... andere hat es doch viel schlimmer erwischt als dich ..."
Aber einen Strich einfach drunter machen - das würde doch bedeuten: weiter verdrängen, vielleicht halt etwas intensiver verdrängen, nicht mehr.
Und es stimmt ja auch - mir geht es mittlerweile gut, viele andere Ereignisse haben sich über die damaligen drüber gelegt. Ich komme irgendwie zurecht mit dem Leben, zumindest kämpfe ich mich voran.
Ich komme mir total lächerlich vor, weil mich all das noch belastet ... nicht vor mir selbst, sondern vor allen anderen Menschen, deshalb verschweige ich es.
Naja, ich will es mal nicht länger so spannend machen, und ein bisschen erklären, worum es geht.
Um dieses eine Jahr Mobbing in der Schule, in dem mich jeder verließ und mich jeder hasste ... in dem mich meine Eltern kein bisschen unterstützt haben, weil sie arbeiten mussten und nicht wussten, wie sie reagieren sollten (die einzige Reaktion war ein Buch zum Thema Mobbing, das sie mir zum Geburtstag geschenkt haben ...). Ein Jahr, nach dem ich mich am liebsten umgebracht hätte, aber zum Glück war mein Überlebensinstinkt lauter.
Es geht um die drei Jahre, in denen mich mein Klassenlehrer (nicht kontinuierlich, aber doch oft genug) fertig gemacht hat ... jede Stunde an die Tafel geholt, angeschrien, als 'dumm' und weiteres bis hin zu 'Schlampe' (wegen Schlampigkeit) bezeichnet ... viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen, weil ich mich nicht an viel erinnern kann. Immerhin, es ist ja auch fast 10 Jahre her.
Die Folge war die Flucht in Träume, Selbstverletzung (erst etwa 2 Jahre später, aber ich habe mittlerweile wieder damit aufgehört), Ängste in gegenüber anderen Menschen & Beziehungen (mittlerweile vor allem innerhalb von entstehenden Liebesbeziehungen, weil ich später mit Freunden viele andere Erfahrungen machen konnte), starke Desorientierung bezüglich meiner Berufswahl (wobei ich nicht weiß, wie sehr man das jetzt auch auf andere Faktoren schieben kann).
Warum schreibe ich das jetzt hier rein, was erwarte ich?
Ich will es irgendwie los werden, nicht länger mit mir rumtragen.
Ich leide nicht mehr sehr stark darunter, wie gesagt, es geht mir recht gut, aber ... ich denke eben darüber nach, und weiß eben doch nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll - Verdrängung ist auch nicht der richtige Weg ... (manchmal denk ich auch darüber nach, ob ich nicht doch mal zum Psychologen gehen sollte, aber ich habe Angst, dass meine Eltern das mitbekommen könnten, weil ich immer noch über sie versichert bin, und ich weiß nicht, wie das dann läuft ...)
Und dann frag ich mich wieder, ob das nicht alles Selbstmitleid ist, ob ich das Ganze nicht dramatisiere, und - andere Menschen erleben schließlich ebenfalls schlimme Sachen. In der Pubertät ist das doch ganz normal. Und überhaupt, Mobbing klingt immer so als wär mir immer nur das Pausenbrot geklaut worden, mal ein gemeines Wort und nichts weiter.
Ich würde mich freuen wenn es in diesem Forum Menschen gäbe, denen irgendetwas Kluges zu dem Thema einfällt.
mfg
Deborah
Ich hoffe, unter den vielen Foren das richtige für meine Erfahrungen herausgesucht habe ...
Es gibt Dinge, die in meinem Leben passiert sind ... mit denen ich gern irgendwie abschließen würde, mit denen ich mich gern noch einmal befassen würde, schon lange. Weil es damals nicht möglich war und meine Freunde heute sagen "Das ist doch schon so lang her ... du solltest einen Strich drunter machen ... andere hat es doch viel schlimmer erwischt als dich ..."
Aber einen Strich einfach drunter machen - das würde doch bedeuten: weiter verdrängen, vielleicht halt etwas intensiver verdrängen, nicht mehr.
Und es stimmt ja auch - mir geht es mittlerweile gut, viele andere Ereignisse haben sich über die damaligen drüber gelegt. Ich komme irgendwie zurecht mit dem Leben, zumindest kämpfe ich mich voran.
Ich komme mir total lächerlich vor, weil mich all das noch belastet ... nicht vor mir selbst, sondern vor allen anderen Menschen, deshalb verschweige ich es.
Naja, ich will es mal nicht länger so spannend machen, und ein bisschen erklären, worum es geht.
Um dieses eine Jahr Mobbing in der Schule, in dem mich jeder verließ und mich jeder hasste ... in dem mich meine Eltern kein bisschen unterstützt haben, weil sie arbeiten mussten und nicht wussten, wie sie reagieren sollten (die einzige Reaktion war ein Buch zum Thema Mobbing, das sie mir zum Geburtstag geschenkt haben ...). Ein Jahr, nach dem ich mich am liebsten umgebracht hätte, aber zum Glück war mein Überlebensinstinkt lauter.
Es geht um die drei Jahre, in denen mich mein Klassenlehrer (nicht kontinuierlich, aber doch oft genug) fertig gemacht hat ... jede Stunde an die Tafel geholt, angeschrien, als 'dumm' und weiteres bis hin zu 'Schlampe' (wegen Schlampigkeit) bezeichnet ... viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen, weil ich mich nicht an viel erinnern kann. Immerhin, es ist ja auch fast 10 Jahre her.
Die Folge war die Flucht in Träume, Selbstverletzung (erst etwa 2 Jahre später, aber ich habe mittlerweile wieder damit aufgehört), Ängste in gegenüber anderen Menschen & Beziehungen (mittlerweile vor allem innerhalb von entstehenden Liebesbeziehungen, weil ich später mit Freunden viele andere Erfahrungen machen konnte), starke Desorientierung bezüglich meiner Berufswahl (wobei ich nicht weiß, wie sehr man das jetzt auch auf andere Faktoren schieben kann).
Warum schreibe ich das jetzt hier rein, was erwarte ich?
Ich will es irgendwie los werden, nicht länger mit mir rumtragen.
Ich leide nicht mehr sehr stark darunter, wie gesagt, es geht mir recht gut, aber ... ich denke eben darüber nach, und weiß eben doch nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll - Verdrängung ist auch nicht der richtige Weg ... (manchmal denk ich auch darüber nach, ob ich nicht doch mal zum Psychologen gehen sollte, aber ich habe Angst, dass meine Eltern das mitbekommen könnten, weil ich immer noch über sie versichert bin, und ich weiß nicht, wie das dann läuft ...)
Und dann frag ich mich wieder, ob das nicht alles Selbstmitleid ist, ob ich das Ganze nicht dramatisiere, und - andere Menschen erleben schließlich ebenfalls schlimme Sachen. In der Pubertät ist das doch ganz normal. Und überhaupt, Mobbing klingt immer so als wär mir immer nur das Pausenbrot geklaut worden, mal ein gemeines Wort und nichts weiter.
Ich würde mich freuen wenn es in diesem Forum Menschen gäbe, denen irgendetwas Kluges zu dem Thema einfällt.
mfg
Deborah