Hallo,
ich habe seit langen Jahren depressive Verstimmungen und glaube, dass es sich jetzt zu einer ausgewachsenen Depression entwickelt hat (physische Ursachen habe ich durch Blutbild und Schilddrüsentest ausschließen lassen).
Ich gehe davon aus, dass ein Hauptgrund das jahrelange, massive Mobbing in
meiner Schulzeit ist. Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein haben damals extrem stark gelitten. Deshalb hatte ich auch noch nie eine Partnerin, was mich auch sehr belastet. Es kommt eins zum Anderen.
Ich bin mittlerweile nur noch müde, traurig und habe zu nichts Lust und keine Kraft mehr.
Ich arbeite im Angestelltenverhältnis im Büro mit Gleitzeit (d.h. in der Theorie gibt es einen Arbeitszeitrahmen von 6-20 Uhr), sodass es bis jetzt toleriert wird, wenn ich teilweise erst um 11 Uhr oder noch später auf der Arbeit erscheine. Trotzdem hat mich der Chef schon angesprochen dies zu unterlassen und mich ermahnt nicht mehr so spät zu kommen.
Alleine für dieses Zuspätkommen schäme ich mich schon so sehr.
Doch oft komme ich morgens einfach nicht raus, ich habe keine Kraft oder Motivation, irgendwas zu tun geschweige denn aufzustehen.
Meine Kollegen reden natürlich auch schon über mich.
Ein Kollege, welcher sich vor drei Jahren geoutet hatte an Depressionen erkrankt zu sein, wurde danach massiv gemobbt und ist schließlich aus dem Betrieb ausgeschieden, weil er es nicht mehr ausgehalten hat.
So würde es bei mir auch werden, denn es sickert immer durch, wenn man
länger krank ist. Und die Kollegen sind die gleichen wie damals.
Das Hauptproblem ist, dass ich einen sehr speziellen Beruf ausübe, wo man nicht mal eben später einen neuen Arbeitsplatz suchen kann.
Weiterhin kommt es ja auch in die Personalakte, sodass man dann auch wieder Probleme bekommt, wenn man sich woanders bewirbt (z.B. andere Dienststelle/anderes Bundesland).
Ebenso würde ich wahrscheinlich meine Familie verlieren, denn mein Vater z.B. ist ein erzkonservativer Hardliner (Liebe und Emotionen gab es bei uns nie), der, wenn irgendwo das Thema Depression angeschnitten wird (TV, Zeitungen etc.), ziemlich deutlich sagt, was er davon hält:"Weicheier, Drückeberger, gestörte Psychos" und schlimmere Ausdrücke.
Ich habe auch sehr wenig Freunde (dazu hatte ich auch bereits einen Thread eröffnet).
Wenn ich die Arbeit und meine Familie verliere, was bleibt dann noch?
Ich habe hautnah erlebt, wie man mit Menschen umgeht, die Ihre Depressionen öffentlich gemacht haben.
Ich glaube daran würde ich (noch mehr) kaputt gehen...
Depressionen - Outing und dann...?
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Hast du denn schon mal darüber nachgedacht dir therapeutische Hilfe zu holen?
Für mich liest es sich so, als ob das bisher für dich kein Thema war.
LG Anahita
Für mich liest es sich so, als ob das bisher für dich kein Thema war.
LG Anahita
Hallo 12songs,
tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Ich schließe mich Anahitas Frage an: hast Du denn schonmal drüber nachgedacht, Dir Hilfe zu suchen? Wenn Du alle physischen Ursachen ausgeschlossen hast, warst Du ja beim Arzt. Warst Du denn auch schonmal bei einem Psychiater oder einem Psychologen?
Das klingt ja echt schlimm, was Du schreibst über den Kollegen, der nach seinem Outing gemobbt wurde.
Ich verstehe sowas nicht. Ich denke, meine Kollegen würden mich nicht mobben, auch wenn ich mich outen würde.
Natürlich würde geredet darüber hinter meinem Rücken, denn das ist normal. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand deshalb mobben würde. Nungut, ich muss dazu sagen dass ich meine schlimmen Zeiten hinter mir habe. Bin eigentlich dank einer Psychotherapie und eines Medikaments recht stabil im Moment.
Wieso sind einige Menschen so unmenschlich?
Da kann ich verstehen dass Du Angst hast. Aber vielleicht könntest Du mit Deinem Chef reden? Ist er denn ansonsten mit Deiner Arbeit zufrieden? Wenn er ansonsten zufrieden ist, könntest Du vielleicht mit ihm reden. Einfach, damit er versteht warum Du immer so spät im Büro erscheinst. Hast Du sonst ein gutes Verhältnis zu Deinem Chef?
Hat der Chef sich damals bei dem Mobbing an dem anderen Kollegen beteiligt?
Vielleicht magst Du nochmal mehr dazu schreiben?
Liebe Grüße und viel Kraft!
Sinja
tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Ich schließe mich Anahitas Frage an: hast Du denn schonmal drüber nachgedacht, Dir Hilfe zu suchen? Wenn Du alle physischen Ursachen ausgeschlossen hast, warst Du ja beim Arzt. Warst Du denn auch schonmal bei einem Psychiater oder einem Psychologen?
Das klingt ja echt schlimm, was Du schreibst über den Kollegen, der nach seinem Outing gemobbt wurde.
Ich verstehe sowas nicht. Ich denke, meine Kollegen würden mich nicht mobben, auch wenn ich mich outen würde.
Natürlich würde geredet darüber hinter meinem Rücken, denn das ist normal. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand deshalb mobben würde. Nungut, ich muss dazu sagen dass ich meine schlimmen Zeiten hinter mir habe. Bin eigentlich dank einer Psychotherapie und eines Medikaments recht stabil im Moment.
Wieso sind einige Menschen so unmenschlich?
Da kann ich verstehen dass Du Angst hast. Aber vielleicht könntest Du mit Deinem Chef reden? Ist er denn ansonsten mit Deiner Arbeit zufrieden? Wenn er ansonsten zufrieden ist, könntest Du vielleicht mit ihm reden. Einfach, damit er versteht warum Du immer so spät im Büro erscheinst. Hast Du sonst ein gutes Verhältnis zu Deinem Chef?
Hat der Chef sich damals bei dem Mobbing an dem anderen Kollegen beteiligt?
Vielleicht magst Du nochmal mehr dazu schreiben?
Liebe Grüße und viel Kraft!
Sinja
Hallo Sinja,
also mein Chef hat schon ausgedrückt, dass es so nicht weitergeht.
Mein Chef ist wenig präsent und hat wenig Einfluss auf das tatsächliche Geschehen (zumindest das zwischenmenschliche).
Die Kollegen mit denen ich täglich zu tun habe, sind die gleichen,
die damals gemobbt haben.
Ehrlichgesagt habe ich Angst zu einem Psychotherapeuten zu gehen.
So etwas kommt doch immer irgendwie raus.
Was ist, wenn der Arzt mich länger krankschreiben will?
Ich halte dass keinesfalls aus, an meine Arbeit zurückzukommen,
und alles wissen, warum ich gefehlt habe.
12songs
also mein Chef hat schon ausgedrückt, dass es so nicht weitergeht.
Mein Chef ist wenig präsent und hat wenig Einfluss auf das tatsächliche Geschehen (zumindest das zwischenmenschliche).
Die Kollegen mit denen ich täglich zu tun habe, sind die gleichen,
die damals gemobbt haben.
Ehrlichgesagt habe ich Angst zu einem Psychotherapeuten zu gehen.
So etwas kommt doch immer irgendwie raus.
Was ist, wenn der Arzt mich länger krankschreiben will?
Ich halte dass keinesfalls aus, an meine Arbeit zurückzukommen,
und alles wissen, warum ich gefehlt habe.
12songs
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Hallo 12songs,
also ich gehe zu einem Psychotherapeuten und auf meiner Arbeit weiß es keiner.
Sowas muss nicht rauskommen.
Die Sache mit der Krankschreibung ist in der Tat ein Problem. Ehrlich gesagt habe ich da auch keinen guten Rat, aber wenn es Dir wirklich sehr schlecht geht, sch*** auf die Arbeitstelle! Die Gesundheit ist das Wichtigste!
Und vielleicht kommt ja alles ganz anders als Du denkst. Wie kommst Du denn mit Deinen Kollegen klar? Fühlst Du Dich da überhaupt wohl? Ich persönlich wäre lieber arbeitlos und würde mich mit Hartz4 arrangieren als jeden Tag mit Bauchweh zur Arbeit zu gehen.
Liebe Grüße
Sinja
also ich gehe zu einem Psychotherapeuten und auf meiner Arbeit weiß es keiner.
Sowas muss nicht rauskommen.
Die Sache mit der Krankschreibung ist in der Tat ein Problem. Ehrlich gesagt habe ich da auch keinen guten Rat, aber wenn es Dir wirklich sehr schlecht geht, sch*** auf die Arbeitstelle! Die Gesundheit ist das Wichtigste!
Und vielleicht kommt ja alles ganz anders als Du denkst. Wie kommst Du denn mit Deinen Kollegen klar? Fühlst Du Dich da überhaupt wohl? Ich persönlich wäre lieber arbeitlos und würde mich mit Hartz4 arrangieren als jeden Tag mit Bauchweh zur Arbeit zu gehen.
Liebe Grüße
Sinja
Liebe 12songs,
ich gebe sinja voll und ganz Recht.
Die Krankschreibung wäre aber bestimmt für dich genau das Beste, bis du wieder stabiler bist. Alles Weitere wird sich dann entwickeln.
Vielleicht ja sogar auch eine neue Arbeit. Aber daran musst du jetzt noch gar nicht denken. Das einzig wichtige sind jetzt für dich Menschen und ein Therapeut, die dich so wie du jetzt bist verstehen und dich dabei unterstützen gesund zu werden.
LG Anahita
ich gebe sinja voll und ganz Recht.
Die Krankschreibung wäre aber bestimmt für dich genau das Beste, bis du wieder stabiler bist. Alles Weitere wird sich dann entwickeln.
Vielleicht ja sogar auch eine neue Arbeit. Aber daran musst du jetzt noch gar nicht denken. Das einzig wichtige sind jetzt für dich Menschen und ein Therapeut, die dich so wie du jetzt bist verstehen und dich dabei unterstützen gesund zu werden.
LG Anahita
Hallo.
Meine erste Krankschreibung hat mein Hausarzt in Absprache mit meiner Psychiaterin übernommen, da ich nicht wollte, dass meine Chefin sieht, dass der Stempel den Psychiater als Aussteller entlarvt.
Das wäre auch garnicht so unüblich, wurde mir zu verstehen gegeben.
Habe Dir eine PN geschickt.
VG.
Meine erste Krankschreibung hat mein Hausarzt in Absprache mit meiner Psychiaterin übernommen, da ich nicht wollte, dass meine Chefin sieht, dass der Stempel den Psychiater als Aussteller entlarvt.
Das wäre auch garnicht so unüblich, wurde mir zu verstehen gegeben.
Habe Dir eine PN geschickt.
VG.
Falls du vergeblich auf eine Reaktion auf die PN wartest, könnte es daran liegen, dass die anderen Beiträge in diesem thread 8 Jahre alt sind
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
Ich schmeiß mich weg. Wie kann das denn sein, dass so ein alter Beitrag hochkommt.
Danke für die Info...
Danke für die Info...
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