Hallo, (gott, ist das lang geworden ^^)
seit einigen Tagen grübele ich immer wieder darüber nach, ob ich einfach in einem normalen Langzeittief drinhänge, oder ob es mittlerweile schon wieder um mehr geht.....
Zu meiner Geschichte: Vor ca. vier Jahren habe ich mich nach "langer Krankheit" in eine Psychotherapie begeben. Acht Monate zuvor war ich mit meinen Eltern in eine neue Stadt gezogen, hunderte Kilometer von meiner Heimat entfernt, war auf ein Gymnasium gewechselt und war tot unglücklich. Ich vermisste meine Freunde, meine Heimat, einfach ALLES ^^ Da kam mir mein neuer Freund genau richtig. Die "Beziehung" dauerte nur zwei/drei Wochen, da er mich bedrängte und mies behandelte. Danach ging es mit körperlich richtig schlecht. Mein Arzt diagnostizierte alle zwei Wochen eine Magen-Darm-Grippe, ich zog mich immer weiter zurück, hatte Panikattacken und konnte mit niemandem außer meinen Eltern Auto fahren. Daraufhin legte mir meine Hausärztin nahe vielleicht Mal in eine andere Richtung zu forschen - und so kam ich zum Psychologen.
Dieser half mir gut ; zum Schluss war ich vielleicht sogar ein noch lebenslustigerer Mensch als vorher
Aber wie es so kommt im Leben gibt es immer Up's und Down's: Nach meinem Abitur began ich ein Vollzeitstudium im Ausland. Ich war wieder Mutterselen allein, sprach die Sprache nicht und musste mit einem Mal 24/7, nonstop englisch sprechen. Aber ich hatte in der Therapie gelernt genau mit solchen Situationen umzugehen und nach zwei Wochen fühlte ich mich pudelwohl.
Relativ schnell lernte ich meinen neuen Freund kennen - keine Liebe auf den ersten Blick! Wir lernten uns auf einer der vielen Erstsemesterpartys der Uni kennen. Er ließ nicht locker, hatte sich meine Telefonnummer von einem Freund besorgt und so hingen wir immer öfter zusammen. Irgendwann waren wir DAS TRAUMPAAR wie uns immer wieder von allen Seiten bescheinigt wurde! Die hübsche Deutsche und der sexy Mexikaner
Ich glaube ich bin noch nie so schnell so tief gefallen.... er war besitzergreifend, kontrollierte mich ständig, bombardierte mich mit Anrufen und SMS wenn ich Mal kurz nicht erreichbar war, nahm sich aber selbst alle Freiheiten die er wollte.
Ich versuchte ihm zu helfen, verbog mich, beendete Freundschaften zu Männern die ihm missfiehlen..... am Ende ist er einfach eine Woche abgehauen und hat mich mit seiner besten Freundin betrogen.
Nach dem Ende unserer Beziehung trafen wir uns noch monatelang, konnten nicht mit noch ohne einander. Nebenher traf ich mich mit anderen Männern, hatte unzählige One-Night-Stands und wollte mir irgendwas beweisen. Meine Freunde waren sauer, fragten mich auf was für einem Ego-Trip ich da eigentlich gerade unterwegs bin und wie weit ich mich von meinem Ex-Freund noch demütigen lassen will.
Ich habe lange um ihn getrauert. Ein Jahr hat es gedauert bis ich über ihn hinweg war. Für mich war er DIE große Liebe. Seitdem bekomme ich nichts mehr auf die Reihe:
Früher war ich sparsam, heute schmeiße ich das Geld einfach nur noch zum Fenster raus. Ich betrinke mich auf jeder Party, habe unzählige One-Night-Stands und seitdem auch keine Beziehung mehr gehabt.
Dieses Semester schreibe ich meinen Bachelor, aber mein Ziel habe ich komplett aus den Augen verloren. Ich schreibe nur noch schlechte Noten, interessiere mich nicht mehr für den Studiengang. Ich bin umgezogen und habe noch nichtmal mehr einen Schreibtisch mitgenommen
Ich versuche mich immer wieder selbst an den Haaren aus dem Brunnen zu ziehen, mache jeden zweiten Tag Sport und versuche mich gesund zu ernähren. Trotzdem liege ich wieder mehr im Bett als bei meinen Freunden zu sein, lasse Kontakt verkommen, melde mich nicht und wenn doch wundern sich die Meisten dann - verständlicherweise.
Ich habe Angst, das ich hier alleine nicht mehr rauskomme und wieder in eine Depression verfalle. Dieses leere und traurige Gefühl ist einfach immer da und das schon seit mehr als einem Jahr. Am Anfang konnte ich es noch verdrängen, mittlerweile bekomme ich es nicht mehr weg. Irgendwann in den letzten zwei Jahren habe ich mich selbst verloren und trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das nicht einfach der normale Prozess des Erwachsenwerdens ist?!
Depression oder werde ich nur Erwachsen?
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Hallo Emmaline,
vielleicht ließe sich deine Frage mit einem "Sowohl-als-auch" beantworten. Ich betrachte eine Krankheit, wie auch die Depression eine ist, gerne als einen Prozess, der uns reifer macht, wenn wir durchgehen. In dem Sinne ist es auch ein Erwachsenwerden.
Ich bin wegen meiner Depressionen nun zum zweiten mal in Therapie. Nach der ersten vor vier Jahren folgte auch eine Phase,, in der es gut ging und ich alleine weitergehen konnte. Dann ging es wieder schlechter und ich entschied mich abermals für eine Therapie, bzw wurde mir von meinem Umfeld dazu angeraten. Selbst wollte ich es auch erst nicht wahrhaben.
Ich will damit sagen dass es nichts ungewöhnliches ist, dass die Depression zurückkehrt. Da du ja schon einmal erfahren hast, wie sich ein leichtes und unbeschwertes Leben anfühlen kann, erkennst du es nun schneller, was nur zu deinem Vorteil sein kann.
Zum Glück gibt es für diese schwierigen Phasen des Lebens Hilfe, und es liegt an dir ob du davon Gebrauch machen willst.
Alles Gute,
bashful
vielleicht ließe sich deine Frage mit einem "Sowohl-als-auch" beantworten. Ich betrachte eine Krankheit, wie auch die Depression eine ist, gerne als einen Prozess, der uns reifer macht, wenn wir durchgehen. In dem Sinne ist es auch ein Erwachsenwerden.
Ich bin wegen meiner Depressionen nun zum zweiten mal in Therapie. Nach der ersten vor vier Jahren folgte auch eine Phase,, in der es gut ging und ich alleine weitergehen konnte. Dann ging es wieder schlechter und ich entschied mich abermals für eine Therapie, bzw wurde mir von meinem Umfeld dazu angeraten. Selbst wollte ich es auch erst nicht wahrhaben.
Ich will damit sagen dass es nichts ungewöhnliches ist, dass die Depression zurückkehrt. Da du ja schon einmal erfahren hast, wie sich ein leichtes und unbeschwertes Leben anfühlen kann, erkennst du es nun schneller, was nur zu deinem Vorteil sein kann.
Zum Glück gibt es für diese schwierigen Phasen des Lebens Hilfe, und es liegt an dir ob du davon Gebrauch machen willst.
Alles Gute,
bashful
Hallo Bashful,
Vielen Dank für deine liebe Antwort!
deine eigenen Erfahrungen habe mich darin bestärkt einfach nochmal einen Therapeuten aufzusuchen und in einer Probestunde mein Problem zu erläutern. Vielleicht brauche ich einfach nur einen neuen Standpunkt oder Denkanstoß von einer außenstehenden Person
Ich wünsche dir auch alles Gute weiterhin,
Emmaline
Vielen Dank für deine liebe Antwort!
deine eigenen Erfahrungen habe mich darin bestärkt einfach nochmal einen Therapeuten aufzusuchen und in einer Probestunde mein Problem zu erläutern. Vielleicht brauche ich einfach nur einen neuen Standpunkt oder Denkanstoß von einer außenstehenden Person
Ich wünsche dir auch alles Gute weiterhin,
Emmaline
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