Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich freue mich, dass ich dieses Forum gefunden habe und möchte es gern nutzen um über meine Situation zu schreiben.
Bis vor ca. einem Jahr hatte ich einen ganz „stabilen“ Alltag. Ich habe studiert und war teilzeitbeschäftigt. Soziale Kontakte hatte ich zwar nicht viele, aber doch ein paar, und auf jeden Fall meine Geschwister. Meine Eltern sind leider schon länger nicht mehr am Leben.
Seit geraumer Zeit ist es mir aber vieles zu viel geworden. In der Arbeit wurde ich plötzlich in eine andere Abteilung versetzt, und auch im Studium bin ich nicht mehr vorangekommen.
Schon vor längerer Zeit habe ich zu studieren aufgehört und mich sozial fast vollständig isoliert. Es geht sogar so weit, dass ich vor manchen persönlichen Anrufen/Mails „flüchte“, indem ich gar nicht darauf reagiere. Das beschämt mich noch zusätzlich.
Und leider führt auch meine Frau kaum irgendwelche Kontakte.
Zudem belastet mich der Hausbau und geplante Umzug vor allem psychisch massiv. Ich frage mich oft, warum ich mir das bloß auch noch angetan habe.
Die meiste Zeit würde ich mich am liebsten unter einer Decke verstecken und sehr oft wünsche ich mir abends, am Morgen einfach nicht mehr aufzuwachen.
Ich kann mich auch nicht zu irgendetwas aufraffen, wozu auch? Nur der Gedanke nicht mehr zu leben wirkt befreiend auf mich.
Trotzdem fühle ich mich gezwungen, „funktionieren“ zu müssen und nur keine Schwäche zeigen zu dürfen in unserer Gesellschaft. Das ist sooo wahnsinnig erdrückend.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Vor allem wohin ich mich wenden soll!
Vielen Dank fürs Lesen, tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Wahrscheinlich fehlt auch der Zusammenhang, doch da müsste ich wohl einen Roman schreiben.
Vielleicht kann sich der ein oder andere ungefähr vorstellen, wie es mir geht. Jedenfalls würde ich mich über einen Gedankenaustausch sehr freuen!!!
Liebe Grüße
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Wie kann es weitergehen??" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)
Rückzug und Überlastungs-Gefühle
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hallo john1980,
tut mir leid, dass es Dir so geht, wie Du beschreibst. ich stelle es mir schlimm vor, alles, was man so tut, als mehr oder weniger sinnlos und leer zu empfinden. ich glaube, so wie Dir würde es mir evtl. auch gehen, wenn ich z.b. meine eltern nicht mehr hätte. nicht, dass ich sie jeden tag sehen und für mein tägliches leben praktisch brauchen würde, aber allein die tatsache, dass sie (noch) da sind, ist für mich ein helfender umstand. sie sind unter anderem ein vorbild für mich, wie man sein leben, auch unter widrigen umständen, lustvoll gestalten kann.
kann es sein, dass fast alles, was Du tagtäglich tust, eigentlich gar nicht "Dein ding" ist? ist alles, was Du tust, "für Dich" bzw. für Deine frau, oder profitieren auch andere davon? kannst Du jemandem etwas geben, und kommt etwas fühlbares (wärme, dankbarkeit, glück, versorgt sein....) zu Dir zurück?
dass Du Dich in eine psychotherapie begeben kannst, um Dir z.b. eine depression oder eine anpassungsstörung (depressive reaktion) diagnostizieren und Dir helfen zu lassen, weisst Du sicher schon von selbst. und das wäre mE auch die erste sinnvolle aktion, um Deinem leben eine neue richtung zu geben.
aber würde das auf die dauer ausreichen? würde es Dich erfüllen, mit z.b. mehr serotonin in den synaptischen spalten weiterhin das selbe leben zu führen, nur eben mit mehr antrieb und besser gelaunt?
wenn ja, dann wäre das sicher der beste weg.
wenn nein, dann könnte antriebssteigerung auch bedeuten, etwas grundlegendes in Deinem leben zu ändern. in welche richtung, das ist von Deiner persönlichen einstellung abhängig, aber es sollte auf jeden fall eine richtung sein, die etwas MIT DIR zu tun hat.
Du hast (wahrscheinlich) nur dieses eine leben. wirf es auf keinen fall weg, schenk es lieber jemandem, der Dich braucht (z.b. jemandem, dem es so ähnlich geht wie Dir, der dieselben gedanken des sinnlosen und nichtigen hat, dieselben gefühle, dass alles keinen zweck hat....). dieser könnte direkt in Deiner nachbarschaft leben, am selben arbeitsplatz arbeiten, auch, wie Du, keine lust mehr haben, an's telefon zu gehen, wenn jemand anruft....?
hier im forum gibt es einen von shouqici eröffneten thread mit dem titel "religion & atheismus". vielleicht magst Du mal reinlesen und auch mitschreiben? ich finde diesen thread sehr interessant und würde mich freuen, wenn Du mitschreibst. es geht dort beileibe nicht nur um streng religiöse themen.
aber ist nicht letzten endes alles im leben religion, wenn es für einen selbst (und vielleicht auch für andere) einen sinn hat?
tut mir leid, dass es Dir so geht, wie Du beschreibst. ich stelle es mir schlimm vor, alles, was man so tut, als mehr oder weniger sinnlos und leer zu empfinden. ich glaube, so wie Dir würde es mir evtl. auch gehen, wenn ich z.b. meine eltern nicht mehr hätte. nicht, dass ich sie jeden tag sehen und für mein tägliches leben praktisch brauchen würde, aber allein die tatsache, dass sie (noch) da sind, ist für mich ein helfender umstand. sie sind unter anderem ein vorbild für mich, wie man sein leben, auch unter widrigen umständen, lustvoll gestalten kann.
kann es sein, dass fast alles, was Du tagtäglich tust, eigentlich gar nicht "Dein ding" ist? ist alles, was Du tust, "für Dich" bzw. für Deine frau, oder profitieren auch andere davon? kannst Du jemandem etwas geben, und kommt etwas fühlbares (wärme, dankbarkeit, glück, versorgt sein....) zu Dir zurück?
dass Du Dich in eine psychotherapie begeben kannst, um Dir z.b. eine depression oder eine anpassungsstörung (depressive reaktion) diagnostizieren und Dir helfen zu lassen, weisst Du sicher schon von selbst. und das wäre mE auch die erste sinnvolle aktion, um Deinem leben eine neue richtung zu geben.
aber würde das auf die dauer ausreichen? würde es Dich erfüllen, mit z.b. mehr serotonin in den synaptischen spalten weiterhin das selbe leben zu führen, nur eben mit mehr antrieb und besser gelaunt?
wenn ja, dann wäre das sicher der beste weg.
wenn nein, dann könnte antriebssteigerung auch bedeuten, etwas grundlegendes in Deinem leben zu ändern. in welche richtung, das ist von Deiner persönlichen einstellung abhängig, aber es sollte auf jeden fall eine richtung sein, die etwas MIT DIR zu tun hat.
Du hast (wahrscheinlich) nur dieses eine leben. wirf es auf keinen fall weg, schenk es lieber jemandem, der Dich braucht (z.b. jemandem, dem es so ähnlich geht wie Dir, der dieselben gedanken des sinnlosen und nichtigen hat, dieselben gefühle, dass alles keinen zweck hat....). dieser könnte direkt in Deiner nachbarschaft leben, am selben arbeitsplatz arbeiten, auch, wie Du, keine lust mehr haben, an's telefon zu gehen, wenn jemand anruft....?
hier im forum gibt es einen von shouqici eröffneten thread mit dem titel "religion & atheismus". vielleicht magst Du mal reinlesen und auch mitschreiben? ich finde diesen thread sehr interessant und würde mich freuen, wenn Du mitschreibst. es geht dort beileibe nicht nur um streng religiöse themen.
aber ist nicht letzten endes alles im leben religion, wenn es für einen selbst (und vielleicht auch für andere) einen sinn hat?
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
Hallo Blaubaum!
Ich habe mich sehr gefreut, auf meinen Eintrag so schnell eine Antwort zu bekommen.
Dass vieles in meinem Leben eben nicht „mein Ding“ ist, hast du sehr treffend formuliert. Doch das zu finden, und mich nicht nur, mehr oder weniger, oft „treiben“ zu lassen, wird wohl noch ein langer und harter Weg sein.
Jedenfalls vielen Dank für deine Anregungen, die mich zum Nachdenken und (hoffentlich) bald zum Handeln ermuntert haben…
Ich habe mich sehr gefreut, auf meinen Eintrag so schnell eine Antwort zu bekommen.
Dass vieles in meinem Leben eben nicht „mein Ding“ ist, hast du sehr treffend formuliert. Doch das zu finden, und mich nicht nur, mehr oder weniger, oft „treiben“ zu lassen, wird wohl noch ein langer und harter Weg sein.
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