Hi Leute,
dieser Thread ist eine kleine Umfrage, was ihr von dem folgenden Statement haltet.
"Lass es einfach raus, dann geht es Dir besser. Es ist egal, wie es rauskommt, wenn man die Sorgen in sich reinfrisst, kriegt man noch ein Magengeschwür" (-> diese und ähnliche Aussagen meine ich jetzt.)
Natürlich etwas, was man oft hört. Und ich möchte gerne wissen, was ihr davon haltet (oder halt Hinweise über Literatur o.Ä.). Ich kann mich als Kind wirklich daran erinnern, dass es mir, nachdem ich mal ordentlich geheult habe o.Ä., oder nachdem ich etwas ausgesprochen hatte, mir wirklich besser ging.
Als Erwachsener keine Spur davon (oder? *denk*). Gerade hat meine Mutter das noch meinem Onkel geschrieben, weil es ihm gerade nicht so gut geht. Passt natürlich zum "Dampfkesselmodell", ist weithin anerkannt in der Tiefenpsychologie, wenn ich mich nicht vertue.
Ich weiß, das sind so Dinge, die man schwer überprüfen kann.. und ich glaube eigentlich auch nicht unbedingt, dass ein Online-Forum der beste Ort für solche Fragen ist, aber mich würde schon interessieren, welche Erfahrungen Andere gemacht haben. Soweit ich weiß, ist sowas wissenschaftlich fragwürdig.. (?), aber wer weiß das schon?
Ich glaube, dass das ein bisschen ein Mythos ist, habe aber eigentlich gar keine Ahnung. Nur ich weiß oft nicht, wie ich mit solchen Sätzen umgehen soll, denn gerade in therapeutischen Kontexten kommt sowas oft....
Das Ding ist, dass manche Sachen, indem man sie zu sehr beachtet, einfach ein stärkeres Gewicht bekommen, als sie vielleicht haben sollten.
Ist schwierig bei einer so allgemeinen Frage da überhaupt irgendwie drüber zu sprechen, weil das halt sehr vage Formulierungen sind und die ganze Thematik sehr vage ist - na ja, vielleicht mag ja jemand etwas dazu sagen.
LG, Fendrix
'Lass es raus, danach geht es einem besser'
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Hallo fendrix!
Ich denke an dem Satz ist etwas Wahres dran.
candle
Ich denke an dem Satz ist etwas Wahres dran.
candle
Now I know how the bunny runs!
Mmh, also ich denke, es gibt sicherlich auch Menschen, die können alles mit sich allein ausmachen ohne Schaden davon zu tragen. Nach meiner Erfahrung sind das aber die wenigsten, ich kenne zumindest niemanden bei dem das so ist.fendrix hat geschrieben:dieser Thread ist eine kleine Umfrage, was ihr von dem folgenden Statement haltet.
"Lass es einfach raus, dann geht es Dir besser. Es ist egal, wie es rauskommt, wenn man die Sorgen in sich reinfrisst, kriegt man noch ein Magengeschwür" (-> diese und ähnliche Aussagen meine ich jetzt.)
Ich persönlich finde, dass diese Aussage stimmt. Wenn mich irgendwas belastet und ich Wochen oder Monate damit verbringe nachzudenken usw. und ich irgendwann eine ganz bestimmt Perspektive eingenommen habe,
hilft es mir darüber mit anderen Menschen zu sprechen und eine andere Perspektive zu erhalten.
Oder manchmal auch einfach nur Anteilnahme, damit das Gefühl etwas reduziert wird, ganz allein dazu stehen. Auch wenn man natürlich trotzdem allein da steht - letztendlich.
Und wenn die Sorgen direkt mit anderen Menschen zusammen hängen hilft es meiner Meinung nach immer mit der betreffenden Person darüber zu reden - offen, ohne Vorwürfe. Das klärt immer die Situation etwas.
Außerdem denke ich das man durch das Besprechen der Sorgen mit anderen ein Input von außen bekommt und man sich schneller weiterentwickln kann. Vor allem wenn man mit Menschen redet die in einem bestimmten Bereich mehr Erfahrung haben, etwa aufgrund von Alter etc.
Das Statement trifft für mich deshalb auf jeden Fall auf Sorgen zu, die man wochen-, monatelang oder länger mich sich rumschleppt.
Früher habe ich alles zu 100% mit mir selbst ausgemacht. Und das war nicht so besonders gut für mich . Dann mit Anfang 20 hat sich das geändert: Ich bin offener geworden und habe Menschen den ich vertraue und mit denen ich sprechen kann. Ich kenn also beide Seiten. Und ich muss sagen, wenn man wenigstens ab und zu mal mit jemanden über seine Probleme spricht, lebt es sich wesentlich leichter - rein subjektiv betrachtet. Auch wenn das für mich immer eine Überwindung ist, weshalb ich das jetzt auch nicht übertrieben häufig praktiziere.
Also ich wuerde den Satz etwas abwandeln wollen, etwa so:
"Denk drueber nach (aber nicht zu lange, sonst bekommst Du eine Depression) und dann lass es wohlbedacht raus, dann geht es Dir besser."
Man muss ja auch die Konsequenzen von dem, was man "raus laesst", tragen. Da ist ein "einfaches=schnelles=unbedachtes Rauslassen" auch nicht immer sinnvoll. Machmal lautet der Satz ja auch "lass es einfach raus, dann geht es Dir besser". Rauslassen ja, aber auf das Wie kommt es an.
"Denk drueber nach (aber nicht zu lange, sonst bekommst Du eine Depression) und dann lass es wohlbedacht raus, dann geht es Dir besser."
Man muss ja auch die Konsequenzen von dem, was man "raus laesst", tragen. Da ist ein "einfaches=schnelles=unbedachtes Rauslassen" auch nicht immer sinnvoll. Machmal lautet der Satz ja auch "lass es einfach raus, dann geht es Dir besser". Rauslassen ja, aber auf das Wie kommt es an.
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos
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Ich kann mich als Kind wirklich daran erinnern, dass es mir, nachdem ich mal ordentlich geheult habe o.Ä., oder nachdem ich etwas ausgesprochen hatte, mir wirklich besser ging.
Als Erwachsener keine Spur davon (oder? *denk*).
Ich denke es wirkt bei vielen Erwachsenen nicht so gut, weil sie beim Weinen nicht tief genug Atmen und Schluchzen...
...also zu oberflächlich fühlen und nicht an den wirklichen Schmerz heran kommen...
Als Erwachsener keine Spur davon (oder? *denk*).
Ich denke es wirkt bei vielen Erwachsenen nicht so gut, weil sie beim Weinen nicht tief genug Atmen und Schluchzen...
...also zu oberflächlich fühlen und nicht an den wirklichen Schmerz heran kommen...
Das glaube ich nicht. Etwas das überhaupt rausgelassen werden kann, also quasi in einem Gefühlsausbruch, hat auf jeden Fall ein starkes Gewicht, ansonsten würden solche Emotionen ja gar nicht aufkommen.fendrix hat geschrieben:Das Ding ist, dass manche Sachen, indem man sie zu sehr beachtet, einfach ein stärkeres Gewicht bekommen, als sie vielleicht haben sollten.
Man versucht aber vielleicht oft manche Dinge zu relativieren und abzuschwächen, wenn man Angst vor ihnen hat.
Soweit ich weiß ist "lass es raus" wirklich umstritten... wobei ich nun ausgesprochen nicht für Gefühlsunterdrückung bin, vgl. unten! Klar, es kann Entlastung bringen (vgl. Dampfkesselmodell)... Traurigkeit hält bei mir nicht ewig z.B. AberSoweit ich weiß, ist sowas wissenschaftlich fragwürdig.. (?), aber wer weiß das schon?
z.B. insbes. bei Ärger soll es so sein, dass "sich reinsteigern" eher dazu führt, dass sich das Gefühl noch weiter hochschraubt - was hier insbes. mit der Wechselwirkung von Körper (und entsprechende physiologische Regungen) und Gefühl zu tun hat. DAS dem (zumindest bei mir) auch so ist, ist mir heute mal wieder beim Autofahren aufgefallen (und es peitscht mich immer noch etwas auf) .Das Ding ist, dass manche Sachen, indem man sie zu sehr beachtet, einfach ein stärkeres Gewicht bekommen, als sie vielleicht haben sollten.
Haken an der Geschichte: Dinge, die man nicht beachtet, unterdrückt, reinfrisst, etc., die können allerdings auch ein stärkeres Gewicht erhalten, und somit zum Boomerang werden. Auch Ärger, wenn man ihn den versucht zu unterdrücken... also ihn wahrnehmen/zu beachten und anzuerkennen versuche ich auch, ggf. ihm einen Ausdruck zu verleihen... aber sich reinsteigern, würde ihn tendenziell verstärken (lässt sich aber nicht immer vermeiden ).
Insofern versuche ich irgendwie einen Mittelweg zu fahren... bzw. besser gesagt, mein Maßstab ist in der Tat: Inwieweit entlastet mich etwas. Wenn ja, dann gut... wenn nicht, versuche ich dem Prozess irgendwie nicht so nachzuzugehen, es aber zu registrieren (wenn's sich's destruktiv anfühlt, dann sogar zu unterbrechen). Aber ich glaube, da muss jeder seinen eigenen Umgang finden, denn es dürfte x individuelle Unterschiede geben.
Hier etwas zum Nachlesen, allerdings sind leider ein paar Seiten ausgeblendet:
http://books.google.de/books?id=CkP5ycl ... ie&f=false
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 1294
Ist wirklich eine nicht so einfache Frage...
Es gibt da ein (glaube ich) indianisches Sprichwort, das geht ungefähr so: "Erzähle deine Sorgen, dann kannst Du sie vergessen."
Aus eigener Erfahrung - das stimmt. Sobald man sich ausgesprochen hat (und das kann auch hier, in einem anonymen Forum sein), geht es besser. ABER: auch eigene Erfahrung: ich kann erst über meine Sorgen reden, wenn ich für mich selbst halbwegs Klarheit habe, sie formulieren kann, wenn ich also quasi schon auf dem Weg der Besserung bin. Vorher bin ich in der Grübelphase, und da is nix mit rauslassen. Soweit zu den Sorgen.
Andere Emotionen - wie z.B. Wut&Ärger auf andere, Gekränktheiten und ähnliches, wo ein bestimmter Anderer involviert ist. Besser man lässt sie nicht raus. Zumindest nicht gleich. Oder nicht direkt konfrontativ. Aus einer momentanen Verstimmung heraus, die durchaus berechtigt sein kann, sind schon nicht wieder gut zu machende Zerwürfnisse entstanden. Manchmal ist man ja willens und bereit die Konsequenzen zu tragen. Oft aber nicht. Darum ist es auch hier besser, eine "Grübelphase" zwischen zu schalten, in der man sich erstmal nach aussen hin ruhig verhält. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: entweder die Emotionen bleiben unverändert stark und negativ, dann kann man immer noch explodieren, hat aber in diesem Fall die Konsequenzen durchdacht und eine Entscheidung getroffen. Oder das ganze beruhigt sich wieder.
Soweit die Theorie.
Es gibt da ein (glaube ich) indianisches Sprichwort, das geht ungefähr so: "Erzähle deine Sorgen, dann kannst Du sie vergessen."
Aus eigener Erfahrung - das stimmt. Sobald man sich ausgesprochen hat (und das kann auch hier, in einem anonymen Forum sein), geht es besser. ABER: auch eigene Erfahrung: ich kann erst über meine Sorgen reden, wenn ich für mich selbst halbwegs Klarheit habe, sie formulieren kann, wenn ich also quasi schon auf dem Weg der Besserung bin. Vorher bin ich in der Grübelphase, und da is nix mit rauslassen. Soweit zu den Sorgen.
Andere Emotionen - wie z.B. Wut&Ärger auf andere, Gekränktheiten und ähnliches, wo ein bestimmter Anderer involviert ist. Besser man lässt sie nicht raus. Zumindest nicht gleich. Oder nicht direkt konfrontativ. Aus einer momentanen Verstimmung heraus, die durchaus berechtigt sein kann, sind schon nicht wieder gut zu machende Zerwürfnisse entstanden. Manchmal ist man ja willens und bereit die Konsequenzen zu tragen. Oft aber nicht. Darum ist es auch hier besser, eine "Grübelphase" zwischen zu schalten, in der man sich erstmal nach aussen hin ruhig verhält. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: entweder die Emotionen bleiben unverändert stark und negativ, dann kann man immer noch explodieren, hat aber in diesem Fall die Konsequenzen durchdacht und eine Entscheidung getroffen. Oder das ganze beruhigt sich wieder.
Soweit die Theorie.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich kann mich austauschen mit anderen Menschen
aber letztlich muss ich klar kommen
mit dem was mich betrifft.
Mir können 1000 Menschen sagen so und so ist das nicht,
mach dir keine Sorgen etc.
wenn ich es nicht für mich wahrnehmen kann
prallt es an mir ab.
Ich kanns dann kognitiv nachvollziehen aber emotional nicht...
Ich verlasse mich auf mich
und damit bin ich bisher am Besten gefahren in meinem Leben.
aber letztlich muss ich klar kommen
mit dem was mich betrifft.
Mir können 1000 Menschen sagen so und so ist das nicht,
mach dir keine Sorgen etc.
wenn ich es nicht für mich wahrnehmen kann
prallt es an mir ab.
Ich kanns dann kognitiv nachvollziehen aber emotional nicht...
Ich verlasse mich auf mich
und damit bin ich bisher am Besten gefahren in meinem Leben.
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
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