Extreme Angst vor dem Tod - bin am Verzweifeln :-(

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Extreme Angst vor dem Tod - bin am Verzweifeln :-(

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:17

Hallo!

Es tut mir Leid, wenn das alles keinen Zusammenhang hat, aber ich muss mir einfach was von der Seele schreiben.

Vor ca. 4 Jahren hat alles angefangen. Ich bin mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist und die Uhr unaufhörlich tickt. Niemand kann dem Tod entrinnen und man kann auch nicht mal kurz die Zeit anhalten. Jede Minute, die verstreicht, ist für immer verloren und mit jeder Minute ist meine verbleibende Zeit weniger geworden. Als ich zum ersten Mal darüber nachgedacht hab, hab ich Panik bekommen. Ich habe zwar hoffentlich noch viel, viel Zeit, ich bin noch jung, aber auch für mich kommt der Tod irgendwann.

Viele meiner Freunde sagen, sie haben keine Angst, denn danach fühlt man ja nichts mehr oder sie denken nicht darüber nach, weil wir ja noch so jung sind. Aber das spielt für mich keine Rolle. Was bringt mir meine Jugend, wenn sie den Tod doch nicht abwendet? Ich will am liebsten unsterblich sein. Oder ich will ein Leben nach dem Tod. Aber ich glaube nicht an den Himmel o.Ä. Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir nach dem Tod WEG sind und nie mehr wieder kommen. Einfach nicht mehr existieren. Das macht mich fertig. Jetzt, wo ich das schreibe, überkommt mich wieder so richtige Panik. Ich bin irgendwann WEG und kann dem nicht entrinnen

Das ist das erste Problem. Ich habe generell die Angst vor dem Tod. Und eine sehr ungesunde Einstellung dazu, wie man sieht. Das zweite Problem hat sich vor ca. 1,5 Jahren entwickelt und hängt damit zusammen. Das sind meine Panikattacken. Im Mai 2010 hatte ich meine erste richtige Panikattacke mit Hyperventilieren, volles Programm eben. Seitdem sind diese Attacken immer wieder gekommen, in den unterschiedlichsten Situationen. Der Höhepunkt war der April 2011. JEDEN einzelnen Tag hatte ich Panikattacken, schon beim Aufwachen war mein erster Gedanke "Gott sei Dank hab ich die Nacht überlebt und bin nicht im Schlaf gestorben", ich war noch nicht mal richtig wach. Den ganzen Tag war eine Unruhe in mir, die Ruhe vor dem Sturm, ich habe schon gespürt, ich bin kurz vor der nächsten Attacke. Ich habe mich kaum getraut, mich zu bewegen, aus Angst, mein Herz würde zusammenbrechen, weil ich mich zu sehr belaste.

Die Panikattacken sind bei mir reine Todesangst. Ich bilde mir ein, gerade zu sterben. Meistens ist es eine Atemnot, zugeschnürter Hals, vermeintlich angeschwollene Zunge, angeschwollener Rachen... Ich glaube einfach, ich ersticke. Manchmal ist es auch das Herz, ich bilde mir ein, es bleibt stehen. Es ist immer eine Kombination verschiedener körperlicher Symptome, also Herzrasen, Atemnot, Schwindel, starkes Zittern, manchmal sogar Stromschläge durch den ganzen Körper. Ich habe in diesen Situationen oft die Rettung gerufen, einmal ist mir mein Handy mehrmals aus der Hand gefallen, weil ich so stark gezittert habe...

Es passiert situationsunabhängig. Zu jeder Tageszeit, zu jeder Jahreszeit, in Gesellschaft, allein daheim, tagsüber, nachts, in der Natur, in der Stadt, auf der FH, mit Freunden, mit Familie, in der Prüfungszeit, in den Ferien, wenn ich Probleme habe, wenn ich glücklich bin,... Manche Menschen bekommen es stressbedingt, ich bekomme es einfach immer und das macht es mir so schwer, es einzuordnen oder Ursachen zu finden. In meinem Leben ist noch nie was Schlimmes passiert, es gab nie ein traumatisches Erlebnis o.Ä.

Interessanterweise passiert es tendentiell seltener, wenn ich sehr wütend bin und wenn ich weine. Irgendwas muss sich in mir aufstauen, das raus will und das meistens durch Angst rauskommt. Wenn es aber durch Wut oder Trauer rauskommt, ist keine Angst da. Logischerweise.

Im April, in meiner Hochphase, war ich bei einer Psychiaterin und habe um Medikamente gebettelt. Zuerst wollte ich, dass die Psychiatrie mich gleich dort behält, ich war fertig mit der Welt. Einerseits habe ich Angst vor dem Tod, andererseits wollte ich nicht leben, da ich nur mehr Angst hatte. Die Medikamente haben alles schlimmer gemacht. Ich hatte noch nie so schlimme Panik und unangenehme Gefühle wie durch die Tabletten. Man kann es nicht beschreiben. Es war die Hölle. Also habe ich sie abgesetzt.

War sonst noch bei 2 Psychotherapeuten. Beide haben mich nur vollgelabert mit Dingen, die ich schon weiß oder die meine Freunde mir auch sagen können. Sinnlos. Was bringt eine Therapie, wenn es nichts als Gelaber ist. Da kann ich genauso gut mit meinen Freunden zusammen sitzen. Die geben mir dann teilweise bessere Ratschläge.
Zuletzt geändert von lalumiere1988 am Di., 27.12.2011, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:19

Ich habe viel versucht. Ich habe viel gefragt. Ich habe angefangen, zu beten, obwohl ich ja nicht an Gott glaube. Ich dachte, die Panikattacken sind eine Strafe für alles, was ich Gemeines gemacht habe in meinem Leben. Da habe ich mich nicht mal mehr getraut, ein böses Wort über irgendwen zu verlieren. Ich hab mir Schutz-Talismane gekauft, obwohl ich Aberglaube lächerlich finde. Ich hab versucht, hart zu bleiben und es zu ignorieren. Ich hab auch versucht, viel darüber zu reden. Oder auch, es einfach zuzulassen.

Nichts hat geholfen. Manchmal wird es für ein paar Wochen besser, aber es kommt immer wieder zurück. Gerade bin ich seit ein paar Wochen überglücklich. Ich habe einen neuen Freund, bin Hals über Kopf verliebt, auf der FH läuft es auch super. Alles passt. Und was ist? Seit ein paar Tagen sind die Panikattacken wieder da. Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich komme mir sogar blöd vor. Viele hier schreiben, sie machen sich vor allem Sorgen, was mit ihrer Familie ist, wenn sie mal weg sind. Klar, das mache ich auch. Meine Eltern und mein Bruder würden verzweifeln, wenn ich sterben würde. Deswegen habe ich in meinen Abschiedsbriefen, die ich in meiner Panik immer wieder verfasst habe, auch versucht, ihnen viel Mut zu machen. Doch die Angst gilt PRIMÄR meiner eigenen Person. Was passiert mit mir? Wohin komme ich? Wieso muss gerade ich sterben? Ich bin einfach nur egoistisch...

Bitte helft mir. Es muss doch irgendwas geben...
Zuletzt geändert von lalumiere1988 am Di., 27.12.2011, 00:22, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15211

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:20

Hallo lalumiere1988!

Was ist denn genau passiert vor vier jahren?

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:28

candle. hat geschrieben:Hallo lalumiere1988!

Was ist denn genau passiert vor vier jahren?

Viele Grüße!
candle

In meiner damaligen Ausbildung haben wir den Tod durchgenommen, einerseits im Fach Palliativpflege, also die psychologischen Aspekte, andererseits in Pathologie, die biologischen/medizinische Seite. Im Unterricht schon wurde mir ein wenig schwindlig, weil wir darüber redeten. Einmal musste ich sogar rausgehen, weil mir so komisch wurde. Und irgendwann zu dieser Zeit zuhause - wir haben gerade mein neues Bett zusammengebaut - ist es passiert, dass ich total unruhig geworden bin. Tausende Gedanken sind durch meinen Kopf geschossen. Danach war ich wochenlang in Sorge, bekam es nicht mehr aus dem Kopf. Aber eben vor 4 Jahren hatte ich noch keine Panikattacken. Nach einigen Wochen hat sich das alles wieder gelegt, ich hatte zwar regelmäßig wieder die Gedanken, aber ich dachte, das Gröbste (also der erste Schock nach der Erkenntnis, dass der Tod zum Leben gehört) wäre vorbei.

In meinem Leben hatte ich nie mit dem Tod zu tun. Besser gesagt, ich kam damit nie persönlich in Berührung. Ja, meine Oma ist mal gestorben, aber ich hatte zu ihr keinen Kontakt. Ich habe also nie jemanden verloren. Außer meinen Hund vor zwei Jahren, das war sehr schlimm für mich. Aber gut, ich hatte immer ein richtiges Sonnenschein-Leben. Vielleicht ist gerade das das Problem.

Übrigens, ich war schon immer ein Angsthase. Als Kind habe ich die Mama immer gefragt, ob dies und das giftig oder gefährlich ist. Ich habe schon immer Angst vor Krankheiten oder Vergiftungen oder Verletzungen. Was meinem Körper eben schadet und mich im schlimmsten Fall töten könnte. Ich habe KEINE Angst vor Prüfungen oder Menschen oder so. Nur was Gesundheit anbelangt.

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15211

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:33

Hmm, da bin ich jetzt doch ratlos. Ich dachte da käme jetzt ein Ereignis, was tiefgreifend ist. Entschuldige, sicher war das für dich eine unangenehme Erfahrung. Das kann wie ein Auslöser für eine andere Geschichte gewirkt haben. Fällt dir dazu noch etwas ein, dass es früher so ein bedrohliches Erlebnis gab?

Und Therapie fandest du nicht hilfreich?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Di., 27.12.2011, 00:44

candle. hat geschrieben:Hmm, da bin ich jetzt doch ratlos. Ich dachte da käme jetzt ein Ereignis, was tiefgreifend ist. Entschuldige, sicher war das für dich eine unangenehme Erfahrung. Das kann wie ein Auslöser für eine andere Geschichte gewirkt haben. Fällt dir dazu noch etwas ein, dass es früher so ein bedrohliches Erlebnis gab?
Das ist es eben. Es war einfach nie was Schlimmes. Noch nie ist irgendwer gestorben, es gibt auch keine Krankheiten in meiner Verwandtschaft. Keiner hatte jemals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, es gibt keine Pflegefälle, keinen Alzheimer, keinen Diabetes, keinen Krebs, gar nichts. Meine 78-jährige Oma, die neben uns wohnt, ist topfit, muss keine Medikamente nehmen. Meine 87-jährige Uroma hat grauen Star und trinkt zu wenig, aber das war's. Sonst sind alle pumperlgesund.

Meine Eltern sind glücklich verheiratet, auch die Verwandten sind alle glücklich zusammen. Ich hatte immer Freunde, gute Noten, bin mit mir selbst (sowohl Aussehen als auch Charakter und Fähigkeiten) sehr zufrieden, habe wie gesagt einen neuen Freund, alles läuft super, seit meiner Geburt.

Die einzige Sache, die ich zum Kotzen finde, ist, dass ich kein Geld habe. Also meine Eltern haben keins und ich auch nicht. Ich kann nicht arbeiten neben der FH, da wir echt viel lernen müssen und auch immer Praktika haben mit Nachtschichten usw. Da ich keine Familienbeihilfe bekomme, bin ich auf das spärliche Geld meiner Eltern angewiesen und nur zu oft geht es mir aus. Aber ich will immerhin auch verreisen oder Kino oder Essen gehen oder mal abends fort oder so. Es ist nicht so, dass ich ein Luxusmensch bin oder zuviel will, aber das Geld geht viel zu schnell weg, da es eben nicht viel ist und das Leben nun mal kostet (nachdem ich Handy, Inet, Tierpatenschaft und Bausparer auch noch zahle, bleibt für Freizeit nicht mehr so viel). Über's liebe Geld könnt ich stundenlang jammern, aber ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass das auch nur ansatzweise mit meinen Problemen zu tun hat. Immerhin lebe ich trotzdem gut, wir haben genug zu essen, ich hab ein Smartphone, 'nen Ipod Touch, Spielekonsolen, Laptop, vieeeele Klamotten,... also schon cooles Zeug... Mir fehlt's jetzt nicht am Essentiellen.
Und Therapie fandest du nicht hilfreich?

candle
Nein, in beiden Fällen (erst bei einem Mann, dann bei 'ner Frau) kam ich mir fehl am Platz vor. Die haben mich nur ewig ausgefragt über mein Leben, Kindheit usw. und haben mir nur Tipps gegeben, die ich mir selbst schon lange zuvor gegeben habe bzw. die mir meine Freunde gegeben haben. Die haben mir nie was gesagt, was ich nicht schon wusste. Ich dachte, von denen kommt mal was Produktives, aber die Therapiestunden waren nie was anderes als Gelaber, deswegen habe ich es irgendwann abgebrochen. Wirklich, meine Freunde haben mir manchmal einzelne Sätze gesagt, die mich für Wochen aus meinem Loch gerissen haben. Eigentlich Kleinigkeiten, Denkanstöße, die mir saumäßig geholfen haben. Sowas hatte ich bei den Therapeuten nie.


Was vielleicht noch erwähnenswert wäre: Vor etwa einem Jahr habe ich extrem oft und extrem viel Alkohol getrunken, weil ich im betrunkenen Zustand einfach keine Panikattacken bekomme. Ich dachte irgendwann nach ein paar Monaten, ich sei bereits abhängig, aber ich komme ganz gut ohne Alkohol klar, ohne irgendwelche großartigen Entzugserscheinungen.

Benutzeravatar

blumen_mädchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 77
Beiträge: 407

Beitrag Di., 27.12.2011, 08:04

Ich würde es noch einmal mit einem Medikament versuchen und dann eine Therapie

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12124

Beitrag Di., 27.12.2011, 08:08

Alleine kommst du da wohl nicht raus,logische Argumente nuetzen bei dir sicher auch nicht.
Ich hatte einmal einen sehr guten Freund bei dem das auch so war.
Er ist dann in eine Sekte abgetriftet, ich glaube jetzt hat er andere Probleme
Ich wuerde dir auch zu einer Therapie mit medikamentoeser Unterstuetzung raten.

[m]
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Chancen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 32
Beiträge: 674

Beitrag Di., 27.12.2011, 11:54

Hallo Lalumiere!

Die Tatsache, dass du wenn du negativ besetzte Gefüle wie Wut und Trauer rauslässt, du keine Panikattacken hast, sagt für mich schon alles.

Die Panik entsteht als Ventil von Gefühlen, die du dir nicht zu äußern erlaubst. Welche Gefühle sind das?

Als du damals Angst vor dem Tod entwickelt hast, oder noch früher, als Kind, wie hast du diese Angst geäußert? Wie sind deine Eltern und deine Freunde ihr begegnet? Haben sie dich getröstet?
Wie sind sie mit deiner Wut, Verzweiflung umgegangen? Durftest du diese Angst haben und äußern? Durftest du Wut und Zorn ausdrücken?

Darfst du das heute?

Fühlst du dich als Mensch gut aufgehoben unter deiner Familie und deinen Freunden? Verstehen sie dich so wie du bist?

Es gibt bei Panikattacken leider kein Patentrezept, aber hör auf dich selbst. Lass die Wut, Trauer und Verzweiflung über kleine Dinge des Lebens, auch Angst, raus. Schluck sie auf keinen Fall runter, denn du weißt was dann passiert: es kulminiert in einer Panikattacke und zwar in einem Moment in dem du nicht damit rechnest.

Was fällt dir zum Begriff "Hilflosigkeit" und "Ausgeliefertsein" ein?

Was Therapeuten betrifft, so gibt's ganz unterschiedliche Richtungen und natürlich auch unterschiedliche Menschen. Manchmal muss man 20 ausprobieren bis man den für sich richtigen findet.

Es gibt auch die Möglichkeit eines Klinikaufenthaltes für ein paar Wochen, mit intensiver Therapie, bei dem man lernt damit umzugehen. Solche Aufenthalte gibt's genau für soetwas. Und sie werden von der Krankenkassa bezahlt.
Schau in diesem Forum unter Erfahrungen mit Kliniken - Österreich.
Du könntest das in den Ferien machen!

Ist auf der Körperlichen Ebene ansonsten alles abgeklärt? Hattest du schon ein EKG, EEG, MRT, CT, Blutbefunde?
Besonders die Schilddrüsenwerte wären interessant. Oft gehen Panikattacken mit Schilddrüsenunter- oder Überfunktion einher. Manche Schilddrüsenerkrankungen können allerdings vom Hausarzt per Blutbefund nicht eindeutig identifiziert werden und werden oft übersehen. Wenn du Blutbefunde hast, dann sollte dein TSH Wert nicht über 2.5 sein, auch wenn der Normwert bis 4.2 geht. Und wenn dein TSH Wert über 2.5 ist, dann solltest du die Schilddrüse vom Experten (Endokrinologen) ansehen lassen.


Schöne Grüße

Chancen

Benutzeravatar

Innere_Freiheit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 50
Beiträge: 845

Beitrag Di., 27.12.2011, 18:09

Hi,

ich wollte nur sagen, dass es hier auch schon andere Threads zu diesem Thema gibt, zum Beispiel: "Panische Angst vorm Sterben/vor dem Tod"

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

Benutzeravatar

Tista
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 20
Beiträge: 3

Beitrag Mi., 11.01.2012, 02:25

Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir nach dem Tod WEG sind und nie mehr wieder kommen. Einfach nicht mehr existieren. Das macht mich fertig. Jetzt, wo ich das schreibe, überkommt mich wieder so richtige Panik. Ich bin irgendwann WEG und kann dem nicht entrinnen
Das mag wohl für eine einzelne person zutreffen und ich weiß natürlich auch nicht was nach dem tod kommt aber mal ganz logisch betrachtet: Es sind ja nicht alle gestorben nach dem leben...
Irgendeiner lebt ja immer noch also muss ja schon allein deshalb noch irgendwo etwas sein ?? Und dieses sein muss irgendwo anders sein als in mein toten körper der ja nicht mehr lebt...

Ich glaube man kann sich das als einzelner nicht vorstellen was da passiert aber ich fände es schon ziemlich absurd wenn es tatsächlich nur dieses eine Leben gäb und dann für alle unendlichkeit garnix mehr ??? Ich würde mir glaub sogar ziemlich verarscht vorkommen, denn das würde ja nichts anderes bedeuten als: alles außer mir hätte niemals existiert und auch vor mir /nach mir keiner gelebt hat.

Ich mache mir zwar ebenfalls so manche gedanken ums sterben und hab auch etwas angst, aber nicht weil ich glaube, dass es danach zuende ist, sondern eher weil ich nicht verstehe WER (!) *ich* dann wo und wann bin und vor allem wie dieser übergang aussieht...

Benutzeravatar

Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Mi., 11.01.2012, 07:45

Möglicherweise liegt es daran, dass Du eben keine wirklichen Probleme hast, wie Du selbst schreibst. Dir fehlt die Erfahrung mit Krankheit, Tod und Leid und daher dreht Deine Phantasie durch. Da gibt es keine konkreten Anhaltspunkte, die Dich "erden", dich in die Realität zurückbringen.
Mein Rat klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber mir geht es ähnlich, wenn auch nicht in so starker Form (ich war nie ernsthaft krank - toitoitoi - und bilde mir bei jedem Schupfen ein, ich müsse sterben ). Hör Dich mal bewußt um, was andere Leute für Sorgen, Probleme und Schicksale haben. Das bringt zweierlei: 1) wird einem bewußt, dass man selber maßlos übertreibt und 2) sieht man, dass es für so gut wie jedes Problem irgendeine Lösung gibt: Man kann Krebs überleben, man kann mit Behinderungen ein gutes Leben haben, man übersteht Todesfälle und andere Schicksalsschläge. Es geht immer irgendwie weiter, bis zum Tod ist es meist ein langer Weg.
Und ich würde Dir auch zu medikamentöser Unterstützung raten.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Sa., 14.01.2012, 17:39

Endlich finde ich mal wieder Zeit, mich hier zurück zu melden (grad Prüfungszeit...).

@Ratlosigkeit: Das stimmt allerdings, wenn es jemand anderem wirklich schlecht geht (und zwar aus "echten" Gründen, nicht so wie bei mir), dann geht es mir automatisch "besser" - heißt aber nicht, dass ich mich drüber freue, sondern nur auf meine Angst bezogen. Ich hab dann immer großes Mitleid, bin generell nah am Wasser gebaut, aber ich selber fühle mich halt gesund und auch dankbar für das ganze Glück, das ich habe im Leben, im Gegensatz zu den Menschen, mit denen ich Mitleid habe.

@Tista: Du hast schon Recht, die Atome, aus denen wir bestehen, verschwinden ja nicht. Materie kann gar nicht verschwinden, sondern der Körper zerfällt einfach in seine Einzelatome und die fügen sich irgendwie, irgendwo, irgendwann wieder mit was anderem zusammen. Einige Atome bleiben in der Erde, andere verbinden sich vielleicht zu irgendeinem Grashalm, Luft, Wasser. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die Luft, die wir atmen, irgendwann mal ein Teil eines Menschen war. Also dieser Gedanke beruhigt mich schon etwas, da meine Teile immerhin weiter existieren. Was mich aber daran stört: Trotz allem existieren wir nicht in der Form weiter wie jetzt, also wir sind dann nicht mehr der Mensch, der wir jetzt sind, wie du schon sagtest. Wir werden wohl nie mehr denken oder fühlen können, da unsere Atome sich irgendwie weit verstreuen und nie mehr gleich zusammen gesetzt werden... Das ist das Dumme an der Sache

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Sa., 14.01.2012, 18:00

Psychopharmaka können so eine unerwünschte Wirkung haben, ja. Bist du dann zu dem Psychiater hingegangen und hast das abgeklärt? Weil es gibt massig verschiedene Psychohparmaka, nur weil eins davon diese unangenehmen Wirkung hat heisst das nicht daß ein anderes dir nicht helfen kann. Lieder muss man hier ggf auch mal ein paar ausprobieren.

Wenn du zum Psychiater gegangen bist um die Nebenwirkungen zu monieren und du nicht ernst genommen worden bist ist es Zeit einen anderen Psychiater aufzusuchen.


Und warum hast du so ein Problem damit in eine psychiatrische, oder noch besser psychotherapeutische Klinik zu gehen? So wie du dein Problem beschreibst ist dein Leidensdruck doch recht hoch.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalumiere1988
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Sa., 14.01.2012, 18:07

Chancen hat geschrieben:Hallo Lalumiere!

Die Tatsache, dass du wenn du negativ besetzte Gefüle wie Wut und Trauer rauslässt, du keine Panikattacken hast, sagt für mich schon alles.

Die Panik entsteht als Ventil von Gefühlen, die du dir nicht zu äußern erlaubst. Welche Gefühle sind das?
Das ist die Frage! Wenn ich während so einer Panikattacke weine, ist das (zumindest glaube ich das in dem Moment) einfach die Verzweiflung und auch ein Vorwurf, warum gerade ich an sowas leiden muss. Generell weine ich eher oft grundlos, also scheinbar grundlos. Ich kann aber ganz und gar nicht sagen, weswegen. Ich fühle einfach nur irgendeine Anspannung in mir und die werde ich durch Weinen los, aber ich habe keine Gedanken dazu.
Als du damals Angst vor dem Tod entwickelt hast, oder noch früher, als Kind, wie hast du diese Angst geäußert? Wie sind deine Eltern und deine Freunde ihr begegnet? Haben sie dich getröstet?
Wie sind sie mit deiner Wut, Verzweiflung umgegangen? Durftest du diese Angst haben und äußern? Durftest du Wut und Zorn ausdrücken?

Darfst du das heute?
In meiner Familie wurde nie viel über Gefühle gesprochen. Zwar verstehe ich mich heutzutage sehr gut mit meinen Eltern, aber wir sprechen nach wie vor nicht richtig über Probleme. Ich denke, meine Eltern reden untereinander mehr, dafür sprechen mein Bruder und ich eher miteinander bzw. mit unseren Freunden, aber die Eltern-Kind-Schiene ist eher frei von solchen Gesprächen. Somit wurden nie Gefühle richtig rausgelassen. Sicher wurden wir immer getröstet, wenn wir geweint haben o.Ä., aber Gespräche darüber gab es nicht.

So ist es auch heute und ich habe auch ein Problem damit, über Probleme oder Gefühle im Speziellen zu sprechen. Ich kann das schriftlich viel besser als mündlich. Von Angesicht zu Angesicht traue ich mich kaum. Ich weiß nicht, wieso. Wohl, weil ich so aufgewachsen bin. Wut kann ich sehr, sehr gut rauslassen. Ich erinnere mich an einige Szenen mit meinem Ex-Freund, wir haben uns am Ende sehr oft angeschrien, Vorwürfe gemacht und einfach alles rausgelassen. Aber da war auch schon alles egal, unsere Beziehung war ohnehin schon kaputt.

Ich tu mir allgemein sehr schwer, mit jemandem zu reden, wenn ich mich verletzt fühle. Ich kann nicht einfach zu jemandem gehen und sagen "Hey, was du da getan hast, hat mir sehr weh getan" oder so. Unmöglich! Ehrlich gesagt ist mir das sehr peinlich! Das mache ich dann eventuell einmal schriftlich, aber auch das eher ungern, da ich mich dann wieder dafür schäme, es nur schriftlich zu können statt persönlich.

Wenn ich dann versuche, mit jemandem zu reden oder wenn jemand einfach auf mich einredet, fange ich sofort an, zu weinen! Scheinbar grundlos, wieder mal! Einfach nur, weil ein Gespräch über Gefühle auf mich "stürzt". Und wenn ich mal weine, bringe ich sowieso keinen Ton mehr raus bzw. mein Kopf ist dann total leer, ich wüsste nicht mal, was ich sagen soll. Es ist sehr seltsam...
Was fällt dir zum Begriff "Hilflosigkeit" und "Ausgeliefertsein" ein?
Ja, das fühle ich bei den Panikattacken dann immer. Dass ich nichts dagegen tun kann, wenn der Tod mich holt. Auf andere Lebensbereiche bezogen fühle ich das nicht. Ich fühle mich eigentlich immer ziemlich stark und finde auf alles eine Lösung, hab auch vor nichts sonst Angst, bloß diese Panikattacken lassen mich nicht in Ruhe und vor denen graut mir so richtig...
Ist auf der Körperlichen Ebene ansonsten alles abgeklärt? Hattest du schon ein EKG, EEG, MRT, CT, Blutbefunde?
Besonders die Schilddrüsenwerte wären interessant. Oft gehen Panikattacken mit Schilddrüsenunter- oder Überfunktion einher. Manche Schilddrüsenerkrankungen können allerdings vom Hausarzt per Blutbefund nicht eindeutig identifiziert werden und werden oft übersehen. Wenn du Blutbefunde hast, dann sollte dein TSH Wert nicht über 2.5 sein, auch wenn der Normwert bis 4.2 geht. Und wenn dein TSH Wert über 2.5 ist, dann solltest du die Schilddrüse vom Experten (Endokrinologen) ansehen lassen.
Durch meine ewige Angst, zu sterben, habe ich natürlich viele Arztbesuche hinter mir. Die letzte Untersuchung mit EKG, EEG und Blutwerten hatte ich vor ca. einem Jahr und da war alles in bester Ordnung. Okay, jetzt hab ich grad nachgesehen wegen TSH, der ist 2,6... also knapp über dieser Grenze, die du genannt hast. Ich habe diesen Test beim Internisten machen lassen. Vielleicht sollte ich diesbezüglich wirklich nochmal nachfragen...

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag