Geht es mir wirklich schlecht?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Maria2
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 3

Geht es mir wirklich schlecht?

Beitrag Do., 08.12.2011, 23:43

Ich weiß, dass hört sich jetzt erstmal doof an, aber ich bin mir wirklich nicht sicher. Einerseits neige ich (denke ich) dazu, mich wichtig zu machen und Aufmerksamkeit zu suchen; dabei belüge ich Menschen denen ich sehr wichtig bin. Aber ich denke mir sozusagen auch immer wieder Situationen aus, in denen ich besonders bin, bzw. im Mittelpunkt stehe (die erzähl ich aber niemandem). Trotzdem sind da Dinge, von denen ich denke, dass sie vll. nicht normal sind. Die man vll. ändern kann:
1) Ich fühl mich oft allein oder einsam. Momentan gehe ich noch zur Schule und bin daher in einen gewissen Alltag eingebunden und treffe auch regelmäßig auf Freunde, aber es ist als würden sie mich garn nicht wirklich sehen/erkennen, selbst wenn es mir total mies geht. Vll. auch weil sie selbst schlecht drauf sind, keine Ahnung.
2) Ich bin jetzt schon seit fast 2 Jahren mit meinem Freund zusammen, allerdings hab ich die Befürchtung, dass ich ihn nicht wirklich liebe. Wir sind auch nicht zusammen gekommen, weil wir verliebt waren, sondern weil er einsam war und wir Sex hatten. Aber oft sehne ich mich so nach (seiner?) Nähe, dass ich ihn unbedingt umarmen will und ganz fest halten und gehalten werden. Momentan leben wir eine Fernbeziehung und erst als er weg war (vor 2 Monaten) hab ich gemerkt, dass wenn ich ihn nicht die ganze Zeit da habe und nach ein paar Tagen ´´entwöhnt´´ bin, ich ihn nicht mehr brache und eigentlich fast nur noch als Freund mit ihm rede.
Außerdem ist es schön nicht die ganze Zeit über Sex nachdenken zu müssen, weil ich
3) mich manchmal gar nicht gerne anfassen lasse, dann aber wieder zu One-Night-Stands neige (seit 2 Jahren nicht mehr, aber letzten Freitag ist es wieder passiert als ich betrunken war, mit einem echt eckligen Typen, ich denk lieber nicht darüber nach). Außerdem finde ich meinen Körper viel zu fett und hässlich und seh ihn desshalb auch nicht gern oder spühr ihn gern. Ich fühle mich unattraktiev, auch wenn ein paar etwas anderes sagen. Außerdem lasse ich mich gerne Schlagen, Benutzen, Vergewaltigen, weil der Druck dann nachlässt und ich denke, es verdient zu haben. Auch wenns mir hinterher meistens schlecht geht, wenn auch nicht schlechter als vorher, nur anderst.
4) Ich verletzte mich selbst, also in letzter Zeit, ist es besser geworden, ich hab bestimmte ´´Skills´´ im Internet nachgelesen, wie z.B. alle Muskeln in einem Körperteil anspannen, bis es fast weh tut und die Spannung da hin leiten. Dafür fress ich in letzter Zeit viel zu viel, bis mir schlecht ist (würde gerne kotzten, aber das schaff ich nicht) und ich, trink und kiff mehr, also auch nur 2 Mal die Woche oder so (da dann exzessiv), aber ich denk immer öfters daran, was vor dem Schlafengehen zu trinken (wenig), auch wenn ich es nur in den seltensten Fällen wirklich tue.
5) Ich mag mich nicht sonderlich. Wie oben schon geschrieben meinen Körper nicht aber auch meine Lügen nicht, oft bin ich zickig, gemein oder manipulativ. Allerdings wissen das nicht viele meiner Freunde, weil ich sehr gut im Lügen bin und oft bei Dingen lüge, die den anderen nicht so wichtig sind oder weil ich dann die Dinge wirklich tue, die ich erzählt habe, auch um es selbst zu erleben. Das geht so weit, dass ich mich Erniedrigen, Benutzen, Sexuell gebrauchen lasse, was ich meinen Freunden dann aber nicht erzählen kann, weil es unglaubwürdig ist / sie sich Sorgen machen würden. Und ich mag es nicht, wenn sich jm. Um mich kümmert. Wenn ich alleine bin, kann ich mich zu nichts aufraffen und schäme mich dafür, ich schäme mich eh für alles, daher kann ich niemandem zeigen wie ich bin. Die Rolle spiel ich noch, wenn es sehr weh tut (Muss z.B. immer wieder an die Zunge von dem Mann von Freitag denken, ekelhaft, kann aber nicht drüber reden, weil es nicht zu meiner Rolle passt).
6) Ich hab extreme Angst vor der Zukunft, weiß nicht was ich machen soll und bekomm Panik bei Problemen, die ich, falls ich mal gut drauf bin, nicht so schlimm sehen würde.

Jetzt frag ich mich, ob das Sachen sind, die teilweise einfach persönlichkeitsbedingt sind; nur ne Phase, weil ich ja grad vor dem Auszug/Berufswahl stehe; ich sie eigentlich auch selbst in den Griff bekommen würde oder ich schlicht und einfach alles dramatisiere, weil ich Aufmerksamkeit will.
Ich hab Panik davor, jemandem irgendwas erzählen zu sollen, der sich extra Zeit genommen hat und jetzt irgendwelche Probleme erwartet oder die Bereitschaft darüber zu reden oder sonst was und ich einfach alles was blöd ist genau in dem Moment vor mir selbst wegerkläre und ich dann nichts mehr zu sagen habe und dann lüge. Oder noch schlimmer, dass ich alles erzähle (was auch immer alles ist) und er erwartet, dass ich dann dies oder das tue und ich merke, dass ich nicht bereit dazu bin, ihn also wieder unnötig bemüht habe.
Und es gibt ja auch Momente in denen es mir gut geht und ich frage mich einfach, ob es vll. nicht an der Einstellung liegt.

Vll. ließt sich das hier ja jm. durch, wenn ja danke!

Werbung

Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Do., 08.12.2011, 23:49

Das ist ein weit verbreitetes Problem, dass viele Menschen mit emotionalen Beschwerden denken, es ginge ihnen nicht schlecht genug für eine Therapie.

Selbst wenn nur eines der von dir aufgezählten Dinge zutreffen würde, hättest du eine Berechtigung eine Therapie zu machen. Alles zusammen und die Selbstverletzung: ich denke, du könntest Hilfe gut gebrauchen.

In einer Therapie wirst du zu nichts gedrängt, du entscheidest jeden Schritt selbst. Und die Bereitschaft zum reden kommt automatisch, wenn jemand so sehr auf dich eingeht. Musst ja nicht gleich alles erzählen.

Ich wünsche dir viel Glück und nein: ich denke, es ist mehr als nur eine Phase. Und selbst wenn es nur eine Phase wäre: wieso solltest du die nicht einfach ein bisschen schöner, angenehmer überstehen können mit ein bisschen Hilfe?

Therapie kann echt weh tun und viel in dir vorbringen, was du am liebsten für immer versteckt hättest und in dich reingefressen hättest und das anscheinend auch tust (SVV), aber die meiste Zeit ist es ein schönes Gefühl des Angenommenseins, absoluten Vertrauens und Zugewandtheit.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Maria2
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 09.12.2011, 00:03

Danke für deine Antwort!
Ich verletzte mich ja wirklich nicht mehr so häufig, vll. alle 2 bis 3 Monate.
Und wenn du sagst, dass es sinnvoll ist eine Therapie anzufangen, was meinst du dann? Psychologische Beratungsstelle, Psychologe, Psychiater?
Ich war schon mal bei einer psychologischen Beratungsstelle und die Frau kam mir recht inkompetent vor, sie hatte auch keien richtige Ausbildung glaube ich und war jm. zu dem man geht wenn man sich trennen will und nicht weiß wie für Jugendliche, glaub ich und sie wollte mich zu einem Psychiater schicken, weil sie immer dachte ich bring mich gleich um. Irgendwann bin ich einfach nicht mehr hin.

Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Fr., 09.12.2011, 00:14

Psychologische Beratungsstelle hab ich keine Erfahrungen mit, würde ich aber auch nicht empfehlen. So wie ich das höre, ist das ja auch nur übergangsweise oder mal wegen kleineren Dingen. Solche Sachen, wie sich selbst nicht mögen, dafür ist da glaube ich kein Raum..

Ich würde zu einem Psychologen gehen. Psychiater bieten zwar auch Therapien an, aber verabreichen nach Erfahrungen aus Umkreis eben doch oft Medikamente, wo es auch nur mit reden geht.

Werbung

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Fr., 09.12.2011, 00:21

Und wenn du sagst, dass es sinnvoll ist eine Therapie anzufangen, was meinst du dann? Psychologische Beratungsstelle, Psychologe, Psychiater?
Ich schließe mich flowerbomb an: Psychologe... genauer gesagt: PSYCHOTHERAPEUT (das ist in D auch ein geschützter Begriff, sind gleichzeitig, wenn sie nicht gerade ein medizinisches Studium haben auch Psychologen).

Psychiater verordnet, wie gesagt, eher Medikamente (bei üblicherweise kurzen Gesprächszeiten von ca. 15 Min. einmal im Quartal). Allerdings muss vor Aufnahme einer Psychotherapie auch üblicherweise ein Arzt aufgesucht werden, um organische Ursachen auszuschließen (Konsiliarbericht)... denselben dürfte aber auch der HA anfertigen können.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Fr., 09.12.2011, 00:24

Achso klar: Psychotherapeut!
Hätte ich auch dazu sagen sollen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Maria2
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 09.12.2011, 00:31

Sollte ich dann ehr erst zum Hausarzt oder gleich zum Psychotherapeuten?
Und stern bist du auch der Meinung, dass ich sozusagen eine Berechtigung dafür habe? Kostet das ganze nicht auch was?

Benutzeravatar

Onyx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 23
Beiträge: 88

Beitrag Fr., 09.12.2011, 01:17

Maria2 hat geschrieben:Sollte ich dann ehr erst zum Hausarzt oder gleich zum Psychotherapeuten?
Kommst du aus D? Dann:
Das kannst du dir aussuchen. Ich war damals nicht erst beim Hausarzt. War mir zu umständlich.

Maria2 hat geschrieben:Kostet das ganze nicht auch was?
Wenn Kassenzulassung vorhanden (=psychologischer Psychotherapeut und Verhaltenstherapie oder tiefenpsych. Thera) = Nein. Bzw. nur die Praxisgebühr 10 Euro in D.
Maria2 hat geschrieben:sozusagen eine Berechtigung dafür habe?
Wann hat man denn deiner Meinung nach die offizielle Therapieberechtung? *grübel*
Hast du da irgendwelche Kriterien im Kopf?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag