Aufgeben.

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Aufgeben.

Beitrag So., 04.12.2011, 22:44

Ich will einfach nicht mehr.


Es gibt Menschen, die sind eben überhaupt nicht für das Leben geeignet.

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HeAndMe
Helferlein
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Beitrag So., 04.12.2011, 23:06



(Guck mal bei Amazone: Depressionen überwinden: Niemals aufgeben!)
man müßte mit allem rechnen- auch mit dem Guten

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Dampfnudel
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Beitrag So., 04.12.2011, 23:53

Hey,
manchmal fühlt es sich an, als sei einfach alles zu viel und sei nicht mehr auszuhalten. Als es mir einmal so ging, habe ich in der Stadtbücherei das Buch "Es gibt etwas besseres als den Tod" von Paul Quinnett gefunden. Es hat mir geholfen, doch nochmal weiterzumachen. Schau doch mal, ob Du das nicht auch bekommen kannst; ich habe mich davon sehr angesprochen gefühlt und schreibe Dir hier einfach mal die Einleitung - vielleicht ist es ja auch für Dich was, und DU fühlst Dich nicht ganz so allein.
Paul Quinnett hat geschrieben:Einführung

Ich weiß nicht, wer Sie sind und warum Sie dieses Buch lesen. Ich weiß nur, daß es im Augenblick vor Ihnen liegt, und kann nur hoffen, daß Sie weiterlesen, wenn Sie es brauchen. Als Autor dieses Buches wüßte ich gern mehr von Ihnen, aber falls wir uns nicht zufällig irgendwo treffen sollten, werden wir uns nie kennenlernen. Also sitzen wir schon gleich am Anfang fest. Wir sind uns fremd und werden es bleiben. Das sollte uns jedoch nicht hemmen, und mich zumindest wird es nicht bremsen.

Ich werde mich mit diesem Buch direkt an Sie wenden, so als säßen Sie vor mir in meinem Büro, einem warmen, ruhigen und persönlich gehaltenen Raum. Wir haben bequeme Stühle, und das Telefon wird nicht läuten. Wir werden ungestört sein. Hier pflege ich zu tun, was Psychologen oft tun – Menschen zuhören, mit ihnen reden, versuchen bei ihren Problemen zu helfen.

Zunächst muß ich gewisse Dinge bei Ihnen einfach voraussetzen. Und obwohl es gefährlich ist, mit bestimmten Vorstellungen an Menschen heranzugehen, ist es wegen unserer besonderen Beziehung notwendig. Ich werde voraussetzen, daß sie, weil Sie dieses Buch lesen, schon daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen, es vielleicht sogar schon versucht haben. Auf jeden Fall nehme ich an, Sie stecken in großen Schwierigkeiten und haben erwogen, Ihrem Leben ein Ende zu machen.

Unter dieser Voraussetzung also werde ich mit Ihnen über die Mühsal des Lebens und die Folgen des Sterbens sprechen, soweit ich darüber Bescheid weiß. Ich werde mit Ihnen über Selbsttötung reden. Und weil es um ihr Leben geht, werde ich keine Zeit verschwenden. Ich werde Ihnen nichts vormachen. Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen, im Gegenteil. Ich werde so ehrlich und freimütig sein, wie ich kann. Und weil ich viele Menschen gekannt habe, die sich umbringen wollten, und zu viele, die es getan haben, ahne ich, wie Ihnen augenblicklich zumute ist. Ich weiß, daß Sie vielleicht nicht in der Stimmung sind, ein Buch zu lesen, aber dieses sollten Sie lesen. Ich werde mich kurz fassen.

Ich habe dieses Buch u. a. deswegen geschrieben, weil Selbsttötung ein unangenehmes Thema ist. Man spricht nicht gerne darüber. Keiner hört gerne, daß ein Mitmensch den einzigen Ausweg in der Selbstzerstörung sieht. Aber Schweigen tut nicht gut. Es ist weder gut für den leidenden Menschen noch für uns. Wer von uns will schon wahrhaben, jemand, den wir kennen, sei so verzweifelt und allein, daß er seine Probleme nur durch Selbsttötung lösen zu können glaubt. Es ist an der Zeit, darüber zu sprechen, und zwar ganz offen.

Sicher wird man einwenden, eine zu offene Sprache über Suizid könnte einen Leser erst recht veranlassen, sich das Leben zu nehmen. Ich glaube, das stimmt nicht.
Eher meine ich, je mehr wir über das Sterben erfahren, desto mehr lernen wir über das Leben und sind dann vielleicht eher in der Lage, die uns verbleibende Zeit voll auszukosten.

Ein weiterer Grund für dieses Buch ist, daß viele Menschen sich umbringen, ohne auch nur zu ahnen, wie nahe die Hilfe war: nämlich einen Telefonanruf entfernt. Man kann sich fragen, wie so etwas in unserer modernen Zeit möglich ist. Aber es trifft zu. Vielleicht gelangt also dieses Buch in die Hände von jemand, der nie wußte, daß es Hilfe gab und wo er sie hätte finden können. Vielleicht macht die Lektüre Mut, diese Hilfe zu erbitten oder noch etwas durchzuhalten, so lange, bis das Leben eine Wendung zum Besseren nimmt und die Gedanken an Selbsttötung vergehen.

Eine letzte Bemerkung: Ich bin kein Zauberer und habe keine schnellen Lösungen für Lebensprobleme. Die hat niemand. Also werde ich Ihnen keine einfachen Auswege offerieren oder Lösungen anbieten für Schmerz und Leid, die zu unser aller Leben gehören. Aber weil dieses Buch von Selbsttötung handelt und nicht mehr und nicht weniger als Ihr Leben auf dem Spiel steht, werde ich mich nicht für das entschuldigen, was ich Ihnen zu sagen habe und was Sie vielleicht nicht gerne hören werden. Dieses Buch könnte ja das letzte sein, das Sie je lesen.
Liebe Grüße
Dampfnudel

(Hinweis Admin: Buchlink hinzugefügt)
Alles hat seine Zeit.

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Rezna
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Beitrag Mo., 05.12.2011, 00:26

Ich kann den Gedanken verstehen, habe ihn selber oft.

Das Buch das Dampfnudel aufgeschrieben hat, klingt sehr interessant. Hab auf Amazon die Rezensionen gelesen, und alleine da schon dachte ich: Ja. Prima. Das trifft auch wirklich auf meine Überlegungen zu.

Aber vielleicht magst du aufschreiben, worum es aktuell geht.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Beitrag Mo., 05.12.2011, 00:33

Danke, dass ihr mir geschrieben habt ...
Arta hat geschrieben:Aber vielleicht magst du aufschreiben, worum es aktuell geht.
Mmh, ich weiß nicht. Ich habe halt gerade viel Stress und hab einfach das Gefühl, dass ich das Alles nicht schaffen werde. Aber nicht nur jetzt, sondern, dass ich eben auch in Zukunft alles nicht wirklich funktionieren wird.
Und ich deshalb gar keine Zukunft habe.
Bzw. ich sehe auch nicht wofür ich mich überhaupt anstrengen soll.
Und am liebsten würde ich alles einfach hinschmeißen.
Es endet ja sowieso alles immer so, wie jetzt.

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