Umarmung
Umarmung
Ich bin seit 3 Jahren in einer psychoanalytisch orientierten Therapie, die eigentlich gut läuft.
Seit einigen Monaten verspüre ich ein starkes Bedürfnis, von meiner Therapeutin, die ich sehr schätze und sympathisch finde, in den Arm genommen zu werden und mich von ihr sozusagen "bemuttern" zu lassen.
Ich bin 36 und selbst Mutter, aber man darf ja laut meiner Therapeutin auch den Wunsch nach einer eigenen Mutter zu haben.
Kennt jemand diese Wünsche? Und vor allem, habe ich in einer psychoanalytisch orientierten Therapie überhaupt eine Aussicht auf Körperkontakt mit meiner Therapeutin?
Seit einigen Monaten verspüre ich ein starkes Bedürfnis, von meiner Therapeutin, die ich sehr schätze und sympathisch finde, in den Arm genommen zu werden und mich von ihr sozusagen "bemuttern" zu lassen.
Ich bin 36 und selbst Mutter, aber man darf ja laut meiner Therapeutin auch den Wunsch nach einer eigenen Mutter zu haben.
Kennt jemand diese Wünsche? Und vor allem, habe ich in einer psychoanalytisch orientierten Therapie überhaupt eine Aussicht auf Körperkontakt mit meiner Therapeutin?
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Hallo vera,
in einer psychoanalytischen Therapie gibt es normalerweise keinen Körperkontakt - es sein denn, es ist eine analytische Körperpsychotherapie, die aber nicht sehr verbreitet ist. Das Bedürfnis, das du hast, entsteht aber bei vielen Patientinnen im Laufe einer Therapie, weil die Therapeutin für viele die Stelle einer idealen Mutter einnimmt. Deine Thera dürfte deshalb nicht sehr erstaunt sein, wenn du ihr von deinem Bedürfnis erzählst. Und das wäre wichtig, wenn es so einen großen Raum in dir einnimmt. So kannst du es mit ihr vermutlich nicht ausleben, aber mit-teilen, was auch schon sehr entlastend sein kann. Wenn sich das Bedürfnis im Lauf der Zeit nicht auflösen lässt, kannst du in Erwägung ziehen, nach der Analyse eine körperorientierte Therapie zu machen (wobei es da auch Theras gibt, die Umarmungen etc. anbieten, und Theras, die nur mit Körperübungen arbeiten).
Lg, Tristezza
in einer psychoanalytischen Therapie gibt es normalerweise keinen Körperkontakt - es sein denn, es ist eine analytische Körperpsychotherapie, die aber nicht sehr verbreitet ist. Das Bedürfnis, das du hast, entsteht aber bei vielen Patientinnen im Laufe einer Therapie, weil die Therapeutin für viele die Stelle einer idealen Mutter einnimmt. Deine Thera dürfte deshalb nicht sehr erstaunt sein, wenn du ihr von deinem Bedürfnis erzählst. Und das wäre wichtig, wenn es so einen großen Raum in dir einnimmt. So kannst du es mit ihr vermutlich nicht ausleben, aber mit-teilen, was auch schon sehr entlastend sein kann. Wenn sich das Bedürfnis im Lauf der Zeit nicht auflösen lässt, kannst du in Erwägung ziehen, nach der Analyse eine körperorientierte Therapie zu machen (wobei es da auch Theras gibt, die Umarmungen etc. anbieten, und Theras, die nur mit Körperübungen arbeiten).
Lg, Tristezza
Ich habe mal eine körperorientierte Therapie gemacht und Umarmungen gab es da nicht.
Ich glaube, es geht schon um was anderes hier....
Ich glaube, es geht schon um was anderes hier....
Ich habe ja geschrieben, dass es solche und solche gibt.Maika hat geschrieben:Ich habe mal eine körperorientierte Therapie gemacht und Umarmungen gab es da nicht.
Ich kenne es mit Umarmungsmöglichkeit.Tristezza hat geschrieben:wobei es da auch Theras gibt, die Umarmungen etc. anbieten, und Theras, die nur mit Körperübungen arbeiten
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Ich will das auch oft von meiner Thera, würde mich aber nicht trauen, es anzusprechen. Vor allem auch weil ich denke, sie würde es nicht machen. Obwohl sie sehr lieb ist und sogar auch Körpertherapie macht. Selbst bei Körpertherapeuten gibt es wie Tristezza so schreibt, das nicht automatisch.
ich fand es z.b. schrecklich, berührt zu werden, das kann sich dann auch ganz anders anfühlen als man es vorher dachte. man malt sich so ein ideales geborgenheitsgefühl aus, aber ich war dann z.b. sehr angespannt, hab mich auch sehr alleine gefühlt, weil ich die anspannung nicht kommunizieren konnte... also der wunsch und eine reale berührung/umarmung müssen nicht dasselbe sein...
Vielen Dank für eure Antworten! Vom Gefühl her kann ich es mir nicht vorstellen, mich tatsächlich von meiner Therapeutin berühren zu lassen.Es wäre mir wahrscheinlich vor lauter Anspannung eher unangenehm.
Dass ich in ihr eine Art Ersatzmama suche, weiss ich schon länger und sie hat mich auch schon ermutigt, dieses Bedürfnis nach Bemuttertwerden in der Therapie auszuleben.Ich bin mir aber nicht ganz im Klaren, wie das eigentlich gehen soll...
Die Therapie beschäftigt mich ständig im Alltag, am liebsten würd ich ständig ein Foto meiner Therapeutin anschauen, damit ich mich geborgen fühlen kann. Ich denke zwar, dass das bis zu einem gewissen Grad nötig ist, damit eine Therapie überhaupt funktioniert, aber diese dauernde Sehnsucht ist doch sehr unbefriedigend und ich fühle mich innerlich wie ein kleines Kind neben meinen Mitmenschen.
Dass ich in ihr eine Art Ersatzmama suche, weiss ich schon länger und sie hat mich auch schon ermutigt, dieses Bedürfnis nach Bemuttertwerden in der Therapie auszuleben.Ich bin mir aber nicht ganz im Klaren, wie das eigentlich gehen soll...
Die Therapie beschäftigt mich ständig im Alltag, am liebsten würd ich ständig ein Foto meiner Therapeutin anschauen, damit ich mich geborgen fühlen kann. Ich denke zwar, dass das bis zu einem gewissen Grad nötig ist, damit eine Therapie überhaupt funktioniert, aber diese dauernde Sehnsucht ist doch sehr unbefriedigend und ich fühle mich innerlich wie ein kleines Kind neben meinen Mitmenschen.
was meinst du damit, es geht um was anderes?Maika hat geschrieben:Ich habe mal eine körperorientierte Therapie gemacht und Umarmungen gab es da nicht.
Ich glaube, es geht schon um was anderes hier....
Ich trenne das irgendwo innerlich. Wie ich mich in der Therapie, gegenüber der Therapeutin fühle und wie ich mich im Alltag, gegenüber anderen fühle.damit ich mich geborgen fühlen kann. Ich denke zwar, dass das bis zu einem gewissen Grad nötig ist, damit eine Therapie überhaupt funktioniert, aber diese dauernde Sehnsucht ist doch sehr unbefriedigend und ich fühle mich innerlich wie ein kleines Kind neben meinen Mitmenschen.
Ich merke richtig, wie sich oft ein Schalter umlegt, wenn ich der Therapeutin gegenüber sitze oder wnen ich sie anrufe. Dann handle ich ganz anders, als sonst. Kindlicher, bedürftiger.
Aber der Schalter legt sich auch wieder zurück, wenn die Stunde um ist. Dann fühle ich mich wieder "normal", erwachsen und kompetent.
ich weiß nicht, ob es unbedingt notwendig ist, sich so zu fühlen in der Therapie, damit sie wirkt (bei mir ist es aber auch so). Ich weiß aber, dass es notwendig ist, dass ich mich eben im Alltag erwachsen fühle, um mich in der Therapie auch mal kindlich fühlen zu können. Sonst würde es wohl zu sehr an meinem Selbstwert nagen und dann wäre eine unbewusste Abwehr da, diese kindlichen Anteile zuzulassen.
amor fati
Sorry für kurzes OT: Bei mir ist das mit dem Schalter genau umgekehrt. Ich glaube, ich bin in der Stunde eher "erwachsen", das innere Kind wird fast immer von mir versteckt (Schamgefühle!), aber zwischen den Stunden da tobt es und sehnt sich kindlich nach der Thera=der "idealen Mutter". Da wünschte auch ich mir ein Foto von ihr, hab ich aber leider nicht. Fantasiere auch mal eine Umarmung. Bin permanent im inneren Dialog und das seit Jahren....
Manchmal gibt es mir eine gewisse "Befriedigung" oder Beruhigung, wenn ich ihr Auto stehen sehe mit ihrem Kennzeichen. Symbol für soooo Vieles in meinem Inneren.
Manchmal gibt es mir eine gewisse "Befriedigung" oder Beruhigung, wenn ich ihr Auto stehen sehe mit ihrem Kennzeichen. Symbol für soooo Vieles in meinem Inneren.
Huhu
Vielleicht hat die Thera ein Foto ins Netz gestellt (z. B. wenn sie irgendwo im Team arbeitet und dort auf der Website vorgestellt wird) oder ein Buch mit Foto geschrieben.
Lieben Gruß
Elana
Vielleicht hat die Thera ein Foto ins Netz gestellt (z. B. wenn sie irgendwo im Team arbeitet und dort auf der Website vorgestellt wird) oder ein Buch mit Foto geschrieben.
Lieben Gruß
Elana
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Hallo,
also erst mal wollte ich sagen, dass ich dieses Bedürfnis nach Nähe und Regression total verstehen kann. Ich bin selber seit x Jahren in Therapie und konnte das anfangs gar nicht zulassen und spüren, war auch sicherlich gut, dass ich immer in Therapien (VT) war, wo das nicht gefördert wurde, da ich sonst wahrscheinlich dekompensiert wäre.
Erst so seit circa 2 Jahren kann ich das im Ansatz zulassen, da ich nun genug "äußere" Stabilität habe.
Das Bedürfnis nach Nähe ist allerdings ungebrochen.
Mein Therapeut ist da sehr unproblematisch, was "Übergangsobjekte" angeht, er hat mir eigentlich von Anfang an was zur Verfügung gestellt, auch so, nicht nur für den Urlaub, da er weiß, dass ich liebende Bezugspersonen nicht speichern kann (BL-Störung). Das Thema Körperkontakt kam mal kurz, aber noch nicht ausführlich.
Er ist zwar Traumatherapeut, kommt aber ursprünglich aus der VT-Ecke, und da werden solche Sachen auch glaube ich anders behandelt als in einer analytischen Therapie. Also wir haben nie darüber gesprochen, warum das so ist, dass ich mich nach ihm sehne und ihn nicht speichern kann, sondern es ist einfach klar, ich brauche etwas, was er mir mitgibt, und dann kriege ich das einfach, Punkt. Es ist eh nicht behandelbar, diese Sehnsucht, meiner Meinung nach, und dann muss man da nicht stundenlang rumdeuten und interpretieren.
@Vera34
Also Übergangsobjekte helfen schon enorm (Photo, Karte, sonst was persönliches . . ) . . kannst du das deiner Therapeutin sagen? Die Sehnsucht wird dadurch nicht völlig weggehen, aber sie kann gelindert werden (das ist zumindest meine Erfahrung).
also erst mal wollte ich sagen, dass ich dieses Bedürfnis nach Nähe und Regression total verstehen kann. Ich bin selber seit x Jahren in Therapie und konnte das anfangs gar nicht zulassen und spüren, war auch sicherlich gut, dass ich immer in Therapien (VT) war, wo das nicht gefördert wurde, da ich sonst wahrscheinlich dekompensiert wäre.
Erst so seit circa 2 Jahren kann ich das im Ansatz zulassen, da ich nun genug "äußere" Stabilität habe.
Das Bedürfnis nach Nähe ist allerdings ungebrochen.
Mein Therapeut ist da sehr unproblematisch, was "Übergangsobjekte" angeht, er hat mir eigentlich von Anfang an was zur Verfügung gestellt, auch so, nicht nur für den Urlaub, da er weiß, dass ich liebende Bezugspersonen nicht speichern kann (BL-Störung). Das Thema Körperkontakt kam mal kurz, aber noch nicht ausführlich.
Er ist zwar Traumatherapeut, kommt aber ursprünglich aus der VT-Ecke, und da werden solche Sachen auch glaube ich anders behandelt als in einer analytischen Therapie. Also wir haben nie darüber gesprochen, warum das so ist, dass ich mich nach ihm sehne und ihn nicht speichern kann, sondern es ist einfach klar, ich brauche etwas, was er mir mitgibt, und dann kriege ich das einfach, Punkt. Es ist eh nicht behandelbar, diese Sehnsucht, meiner Meinung nach, und dann muss man da nicht stundenlang rumdeuten und interpretieren.
@Vera34
Also Übergangsobjekte helfen schon enorm (Photo, Karte, sonst was persönliches . . ) . . kannst du das deiner Therapeutin sagen? Die Sehnsucht wird dadurch nicht völlig weggehen, aber sie kann gelindert werden (das ist zumindest meine Erfahrung).
Mein Alltag gestaltet sich schon seit längerem so, dass ich oft an meine Therapeutin denke und mich dann irgendwie besser fühle, aber ich hätte schon gern, dass ich bald wieder ohne diese Gedanken auskomme.
Es scheint mir ziemlich eigenartig, wenn ich mich einerseits wie ein kleines Kind benehme(wenn auch nur gedanklich) und ich andererseits einen akademischen Beruf ausübe. Auch wenn wahrscheinlich niemand dahinter kommt, ist dieses Mißverhältnis doch ziemlich krass und ich fühle mich deswegen schwach und wertlos.
Meine Therapeutin wird vermutlich ahnen, dass es mir so geht, aber richtig angesprochen habe ich das noch nicht.
Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, ohne eine solche Insel der Geborgenheit auszukommen!
Es scheint mir ziemlich eigenartig, wenn ich mich einerseits wie ein kleines Kind benehme(wenn auch nur gedanklich) und ich andererseits einen akademischen Beruf ausübe. Auch wenn wahrscheinlich niemand dahinter kommt, ist dieses Mißverhältnis doch ziemlich krass und ich fühle mich deswegen schwach und wertlos.
Meine Therapeutin wird vermutlich ahnen, dass es mir so geht, aber richtig angesprochen habe ich das noch nicht.
Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, ohne eine solche Insel der Geborgenheit auszukommen!
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- Helferlein
- , 45
- Beiträge: 71
Ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen ohne meine Therapeutin auszukommen und will es mir auch gar nicht vorstellen. Zum Thema Umarmung kann ich nur sagen meine therapeutin hat mich schon ein paar mal umarmt und ich habe es als sehr angenehm empfunden. Ich hatte sehr das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit.
Aber es ging immer von ihr aus, ich traute mich noch nie das anzusprechen dass ich das in gewissen Situationen gerne hätte.
liebe Grüße
Aber es ging immer von ihr aus, ich traute mich noch nie das anzusprechen dass ich das in gewissen Situationen gerne hätte.
liebe Grüße
ich meinte eigentlich nur, dass man mit körperkontakt in einer körperbezogenen therapie nicht "mehr" bekommt als in gesprächstherapien (so zumindest meine erfahrung), sondern dass das körperliche dann einfach ein anderer "kommunikationskanal" ist.was meinst du damit, es geht um was anderes?
für mich war es hilfreich, weil ich kaum zugang zu meinen gefühlen habe. wenn mich jmd. fragt "wie fühlst du dich"/"bist du traurig"/"bist du wütend" ... etc., dann kann ich nur sagen "keine ahnung".
über den körper war es leichter, ich konnte sagen, "angespannt im nacken/schultern", "bauchweh" oder was auch immer, und daraus hat sich dann manchmal eine ahnung ergeben, woher diese körperempfindungen kommen.
oder als ich vor einer beruflichen situation angst hatte sollte ich mich in der therastunde vorher in einer art rollenspiel so bewegen, wie sich die person verhalten/bewegen würde, vor der ich angst hatte. (also es ging nicht darum, was die person sagt, sondern um haltung/bewegung.) ich bin sozusagen in die position meines gegenübers geschlüpft und da wurde mir auf einmal klar, dass ich diese "rolle" auch sehr gut ausfüllen konnte und dann habe ich mich nicht mehr so in der defensive gefühlt.
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