Borderline meiner Freundin - wie sag ich's ihr?

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ThreeHybrid
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Borderline meiner Freundin - wie sag ich's ihr?

Beitrag Do., 03.11.2011, 08:00

Hallo allerseits,

ich will gar nicht lange drumrum reden: ich brauche Hilfe! Seit über zwei Jahren lebe ich nun in einer Beziehung mit einer diagnostizierten Borderlinerin (+manische Depressionen). Seit ca einem Jahr ist sie in Behandlung bei einer Therapeutin und sie muß Venlafaxin nehmen (das sie aber vor ein paar Wochen abgesetzt hat, zuerst eigenmächtig, im Nachhinein mit Unterstützung der Therapeutin). Ich möchte jetzt nicht den ganzen Verlauf unserer Beziehnung mit allen Hochs und Tiefs hier niederschreiben, dazu muß man nur einen x-beliebigen anderen BL-Beziehungsthread öffnen und da nachlesen. Unsere Beziehung unterscheidete sich nicht großartig von der durchschnittlichen BL-Beziehung (wie ich im Nachhinein jetzt leider auch sehe). Daher komme ich gleich zum eigentlichen Punkt: ich merke, dass ich diese Beziehung nicht mehr möchte bzw. ich möchte sie beenden. Dieser Schritt ist längst überfällig. Ich habe mir lange etwas vorgemacht und ihr Verhalten immer wieder entschuldigt (auch Gewalt oder drohende Gewalt mir gegenüber), mich selbst vertröstet auf die Zeit, wenn sie es mal unter Kontrolle hat, ihr immer wieder eine neue Chance gegeben und doch wurde es nicht großartig besser. Und ich gehe seit einiger Zeit dabei drauf. Der emotionale Teil in mir "stirbt". Ich kann es nicht richtig beschreiben... Ich bin kaum noch in der Lage Freude oder positive Gefühle zu empfinden. Wenn mal etwas hochkommt, ist es meistens nur noch Zorn oder Wut bei einem unserer Streits. Alles andere ist mir mehr oder weniger egal, ich bin total abgestumpft und fühle mich innerlich wie ein Eisblock... Und dabei fühle ich mich aber trotzdem ständig wie ein gehetztes Tier und komme einfach nicht mehr zur Ruhe. Schleiche ständig auf Samtpfötchen umher, gehe den Konfrontationen aber trotzdem nicht aus dem Weg. Es ist alles irgendwie ganz eigenartig geworden. Ich kenne mich selbst kaum noch und das gefällt mir ganz und gar nicht. Kurz: mein seelisches Gleichgewicht ist völlig aus den Fugen geraten. Aber ich möchte die Gründe für die Trennung nicht nur auf BL schieben: auch wenn ich hinter ihre "Maske" schaue, ist der Mensch bzw. der Charakter, den ich dahinter sehe nicht mehr das, was ich mir für eine Beziehung wünsche...

Dann trenn Dich doch einfach und brings hinter Dich, denkt sich nun der eine oder andere, aber das ist nicht ganz so einfach. Oder einfach wäre es wohl schon, aber ich kann die Folgen dessen nicht abschätzen. Ich habe dabei Angst um zwei Menschen: einmal um sie und einmal um mich. Wieso?

Nun, um sie, weil sie schon oft angedeutet hat, dass sie nie miterleben möchte wie ich mit einer anderen zusammen bin. Das würde sie nicht verkraften. Sie könne sowieso nicht ohne mich sein, und alles würde dann keinen Sinn mehr für sie machen, wenn ich ihr sowas antun würde usw. Sie hat nie konkret ausgesprochen, sie wolle sich umbringen, aber hat es letztlich immer grade so angedeutet, dass auch der letzte Idiot versteht, was sie meint. Und ich glaube, wenn es ihr wirklich schlecht geht, würde sie so eine Tat auch tatsächlich umsetzen. Andererseits glaube ich aber auch, dass wenn ich einen guten Tag erwische, sie das dann nicht tun würde. Ach, keine Ahnung...

Die zweite Person um die ich Angst habe, bin ich selbst. Warum? Sie hatte früher schon einmal gesagt (das war unabhängig von diesem Thema und auch nicht in einem Streit, sondern in einer normalen Unterhaltung) wie leicht man in unserer Gesellschaft das Leben eines Mannes zerstören kann, wenn man als Frau mal ein bißchen "Vergewaltigung" ruft. Und selbst, wenn sich hinterher alles als Lüge herausstellt, dass trotz allem ein Makel an dem Mann haften bleibt, den er nicht mehr loskriegt. Womit sie ja auch recht hat! (Aktuelles Beispiel: siehe Kachelmann.) Was aber weiter Besorgnis erregend ist, ist, dass sie mir in einem Streit schon einmal gedroht hatte: "Ich zerstör dir dein sch*** Leben!". Und das läßt mich ehrlich gesagt, dann doch nicht kalt. Zumal ich grade vorgestern noch eine Reportage über männliche Mobbing-Opfer gesehen habe, denen ziemlich ähnliches passiert ist. Möchte nicht, dass mein Leben wegen sowas den Bach runter geht.

Jetzt mein Frage: Wie komme ich am besten raus aus diesem Alptraum? Wie kann ich dieses Problem lösen, ohne, dass irgendwelche Personen größeren Schaden davon tragen? Ich bitte Euch, liebe Community und Leute, die damit Erfahrung haben, bitte helft mir! Ich bin für jeden Tipp dankbar, der mir hier aus dieser ausweglosen Situation raushilft.

Viele Grüße, ein Verzweifelter

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Passat
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Beitrag Do., 03.11.2011, 12:31

Hallo ThreeHybrid,
ThreeHybrid hat geschrieben:Jetzt mein Frage: Wie komme ich am besten raus aus diesem Alptraum?
Deine Verzweiflung spricht tatsächlich aus jeder deiner Zeilen. Du mußt da raus!

Zur Zeit scheinen dich nur ihre Drohungen in Schach zu halten. Lasse es drauf ankommen! Selbst wenn sie etwas davon wahr machen sollte, werden die Folgen für dich tragbarer sein als das, was du derzeit durchmachst. Sollte sie sich etwas antun, wird es nicht deine Schuld sein. Sollte sie dich einer Vergewaltigung bezichtigen, wirst du schon da raus kommen. Es wird ja keine Beweise dafür geben. Außerdem würde man durch psychiatrische Gutachten feststellen, dass sie "krank" ist.

Von ihren Drohungen würde ich mich jedenfalls nicht unter Druck setzen lassen bzw. mich an sie fesseln lassen, wenn schon alles in mir schreit, ausbrechen zu wollen.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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linaa
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Beitrag Do., 03.11.2011, 15:23

Hallo ThreeHybrid,

ich denke, Deine Vorraussetzungen sind garnicht so schlecht.
Du schreibst sie wäre schon in einer Therapie, was mir als Entlastung für Dich dazu einfallen würde, wäre, daß Du evtl Kontakt zu ihrem Therapeuten aufnimmst, und ihn über Deine Überlegungen in Kenntnis setzt, damit er Ihr gegebenfalls Untertützung anbieten kann.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es ist, sich aus einer solchen Beziehung zu lösen, und kann Dir sagen ein Patentrezept wird es nicht geben.

Deine Ängste kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging es damals genauso wie Dir, ich fürchtete um meinen Partner und um mich, bzw. bei uns waren auch noch Kinder involviert.

Was mir geholfen hat, mich aus der Beziehung zu befreien, war selber eine Therapie zu machen, in der ich meine Ängste und Befürchtungen besprechen konnte. Es hat mir damals sehr geholfen, weil ich mich mit etwaigen Konsequenzen im Vorfeld auseinander setzen konnte.

Sicher besteht die Gefahr, daß sie sich etwas antun wird, und diese ist nicht zu unterschätzen, ich könnte mir allerdings vorstellen, daß ihr Therapeut einen Weg finden kann, ihr die nötige STabilität zu geben, solange sie bereit ist, sich mit ihm auszutauschen, daher meine Anregung zuerst mit ihm zu reden.

Was Deine Ängste um Dich angeht, was sie Dir antun könnte, da könnte ich mir vorstellen, daß Dir eine eigene Therapeutische Beratung helfen könnte, Dich damit auseinander zu setzen und für Dich Anregungen zu bekommen, wie Du dem eigenen Schaden vorbeugen kannst. Ja sie wird, wenn sie es will Dir schaden können, und ja, ich kann mir auch sehr gut vorstelllen, daß sie diese Wut entwickeln kann, aber auch da könnte ihr Therapeut evtl diese Wut in geordnete Bahnen lenken, und auch Du hast die Möglichkeit vorbeugend tätig zu werden, in dem Du auch nach außen hin offfen bist und mit anderen über Deine Bedenken sprichst, so nimmst Du ihr zumindest in Deinem Bekanntekreis den Wind aus den Segeln, sollte sie dort irgendwelche Behauptungen aufstellen.

Wenn sie wirklich durch ihren Therpeuten eine diagnostizierte Bl hat, dann hättest Du bei evtl. Anzeigen evtl ja auch die Möglichkeit auf ein Gutachten zu bestehen. Solche und ähnliche Fragen, kannst Du in einer eigenen Therpie besprechen, bzw. Anregungen bekommen, wie Du Dich mit Deinen Befürchtungen auseinander setzen kannst.

Ich kann Dir aus meinen Erfahrungen sagen, daß die Konsequenzen hart sein können (müssen sie aber nicht, oft sind es nur Drohungen)
aber ich kann Dir auch sagen, daß die Konsequenzen zu tragen, einfacher sein werden, als an dieser Beziehung weiter festzuhalten, wenn sie Dir so zusetzt.

Mein Rat auf jeden Fall, bemühe Dich selber um einen Therapeutischen Beistand, in Deinem Zustand wirst Du diesen sicher bekommen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

Liebe Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 03.11.2011, 15:56

Wohnt ihr den zusammen?

Also ich denke daß du es einfach durchziehen solltest. Du kannst doch nicht deshalb vor die Hunde gehen nur weil es ihr sonst "noch schlechter" geht. Ausserdem ist das an sich nicht der Fall. Sie hat nach der Trennung nach wie vor das selbe Borderline. Evtl verstärken sich die Symptome vorübergehend, ja, aber die Verantwortung für ihr Leben kannst du ihr sowieso nicht abnehmen. Und GUT geht es ihr doch auch mit dir nicht, oder?


Und das mit der Rache durch falsche Anschuldigungen? ich denke mal daß man nicht immer mit dem allerschlimmsten rechnen sollte. Du könntest aber schon mal präventiv zur Polizei gehen und dort zu Protokoll geben daß du vermutest daß sie im Fall der Trennung so was tun könnte. Dann hat sie falls sie es tatsächlich tut schlechte Karten. Weil wie soll das unter diesem Umständen der Wahrheit entsprechen?

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Widerling
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 12:14

Hm...

Das "schlimmste" für einen Menschen mit Borderline-Problemen ist wohl Konsequenz, sprich, wenn du das von a bis z konsequent durchziehst, wird sie ohnehin nicht wissen, wie ihr geschieht...

Für die Trennung selber hast du wohl nur 2 Möglichkeiten:
a) du machst es "allein" oder
b) du machst es "offiziell".

a) birgt die Gefahr der ganzen Verantwortung, wenn sie "Blödsinn" macht als Resultat der Trennung...also würde ich zu b) tendieren. Das hat zwar den Nachteil, dass sie sich vermutlich enorm unter Druck gesetzt fühlt aber du kannst dich dabei der Verantwortung ihres Handelns ansatzweise entziehen.

Sprich du solltest Therapeuten, ihre Eltern/Familie, deine Familie/Freunde einweihen und klar machen, was jetzt kommt.


Proserpina
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 12:28

Hallo ThreeHybrid,-

Dem hier:
Widerling hat geschrieben: Sprich du solltest Therapeuten, ihre Eltern/Familie, deine Familie/Freunde einweihen und klar machen, was jetzt kommt.
....möchte ich mich unbedingt anschließen! Es ist mE sehr wichtig, dass Du zum Einen nun endlich an Dich denkst und zum Anderen Dich absicherst. Das bedeutet nicht nur, dass Du aus der Sache aussteigst, sondern auch, dass Du es (möglichst) ruhigen Gewissens tun kannst. Wenn sie aufgefangen wird, schlicht weil ihr Umfeld informiert ist, brauchst Du Dich nicht mehr in der Pflicht zu sehen und kannst -was ich für elementar halte- ein striktes Kontaktverbot nach der Trennung einhalten.

Mach Dich auf Ansätze von Stalking gefasst, das halte ich nach Deinen Schilderungen für recht wahrscheinlich. Wichtig ist, dass Du nach der Trennung auf NICHTS mehr reagierst. Mache Deinen Standpunkt ein einziges Mal möglichst unmissverständlich klar und dann zieh es straight durch. Das erspart Dir (aber auch ihr) weitere Quälereien.

Borderline ist eine schwere Störung des inneren Gleichgewichts und Du scheinst schon reichlich comorbide Anklänge ausgebildet zu haben, bist also empfänglich für Kollateralschäden. Dir bleibt, rein rational betrachtet, also nur der möglichst saubere Schnitt, für den ich Dir hiermit alles Gute wünsche.

Grüßle
Pro

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Widerling
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 12:51

Eines noch, auch aus pers. Erfahrung:
versuch dir selber helfen zu lassen, zwar nicht im Sinne eines Therapeuten aber durch Freunde/Familie.
Bedingt durch die Schwankungen ihrer Haltung zu dir wird es dir vielleicht extrem schwer fallen, konsequent zu sein, weil du oft nicht weißt, "was will sie jetzt eigentlich?". Da is es sicherlich sehr hilfreich, wenn du von Leuten um dich regelmäßig einen Tritt in den Allerwertesten bekommst um zur Besinnung zu kommen...

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ThreeHybrid
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 13:09

Hallo,

vielen Dank für Eure vielen Antworten. Sie machen zum Teil Mut, zum Teil bestätigen sie auch meine Befürchtungen und/oder Überlegungen.
Ich möchte noch ein paar Sachen beantworten:

ja, wir wohnen zusammen, seit ungefähr sechs Monaten. Das war eine Anregung der Therapeutin, damit sie endlich aus dem Haushalt ihrer Mutter herauskommt (die ebenfalls Borderlinerin ist und wohl ein maßgeblicher Grund (laut Therapeutin) für das Borderline meiner Freundin ist). Das Zusammenziehen war ebenfalls eine der vielen vergeblichen Hoffnungen an denen ich mich immer wieder hochgezogen habe um mit ihr weiterzumachen... Aber das ganze macht es jetzt für mich doppelt so schwer, denn der von Euch bereits angesprochene "saubere Schnitt" wird dadurch fast unmöglich. Ich bin absolut bereit dazu, glaubt mir das, nichts täte ich lieber, als das Telefon in die Hand zu nehmen und zu sagen "Es ist vorbei", aber das ist nun in der Form unmöglich. Ich weiß noch nicht wie ich dieses Problem lösen soll, dass ich meine Möbel usw dann wieder kriege...

Im Vorfeld zur Polizei zu gehen: mit dem Gedanken hatte ich auch schon gespielt, dann aber wieder verworfen, weil was würden die Herren Polizisten denn denken, wenn bei ihnen einer reinmaschiert und sagt: "He, es kann sein, dass mich meine Freundin bald beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben, aber reagiert nicht drauf, das stimmt natürlich nicht" (salopp gesagt). Genau, sie würden doch erst recht mißtrauisch werden, denn das ist ja nicht wirklich ein Unschuldszeugnis, sondern sieht dann eher so aus als würde ich versuchen vorzubauen.
Und auch ein Gutachten halte ich für kritisch, denn nur weil sie "krank" ist, heißt das ja nicht, dass ihr eine Vergewaltigung nicht passieren kann und die Justiz muß sie hier genau so behandeln wie jeden anderen auch. Das ist das, was ich im Eingangspost meinte: "ein Makel, der immer bleibt". Sie kann mir zwar nichts beweisen (nicht mal Geschlechtsverkehr an sich, weil ich mich da schon seit Wochen verweigere), aber ich kann halt auch einfach nicht das Gegenteil und damit meine Unschuld beweisen. In dubio pro reo, ich weiß, aber jeder weiß wie er persönlich auf so etwas reagiert. Mal ehrlich, wer glaubt denn 100%ig, dass Kachelmann unschuldig ist? Jeder, der ehrlich ist, muß zugeben, dass zumindest ein klitzekleiner Zweifel da ist. Und vor diesem Zweifel, den es bei mir dann geben könnte, vor dem habe ich fürchterliche Angst. Ich mag ein Schwarzmaler sein, aber da sehe ich dann wirklich meine Leben den Bach runtergehen, weil es einem immer nachhängen wird. Freunde und Bekannte, die sich abwenden, verminderte Chancen auf einen Arbeitsplatz, komische Blicke, usw., wer kann das ertragen?

Naja, aber dass ich mich mal mit ihrer Therapeutin unterhalte, ist eine gute Idee. Dass das Umfeld sie dann auffängt, ist sogar eine wunderbare Idee, aber leider auch nicht möglich, weil ich so ziemlich der einzige bin, den sie noch hat. Mit ihren Eltern hat sie aus gegebenen Gründen keinen Kontakt mehr und wenn sie mal Freunde gewinnt, schafft sie es innerhalb von Wochen oder Monaten sich mit diesen auch zu verkrachen oder sie will nichts mehr von ihnen wissen, weil "sie sie nerven". Alles nicht so einfach.

Bezüglich der Therapie für mich: ich fühle mich in dem Sinne eigentlich nicht krank, weder physisch noch psychisch. Auch wenn ich schreibe, dass ich innerlich kalt und abgestumpft bin, so habe ich doch das Gefühl, dass wenn ich nur endlich weit genug weg von meiner Freundin und von dem Druck, dem ich bei ihr ständig ausgesetzt bin, dass ich dann ganz schnell wieder der Alte bin. Ich merke es u.a. daran, dass ich in letzter Zeit vermehrt mit Arbeitskollegen abends ohne sie etwas unternehme, mich wieder unterhalte mit wem ich möchte (früher hatte ich auch aufgehört mit anderen Frauen zu reden (nur wenn es sein mußte) oder auch nur in ihrer Nähe zu sein, aus Angst vor den Eifersuchts- und Wutausbrüchen meiner Freundin; habe deswegen schon immer, wenn ich durch die Stadt gelaufen bin, starr vor mich auf den Boden gekuckt, nur damit nicht aus Versehen eine Frau durch mein Blickfeld läuft und es dann wieder Krach gibt... es war schrecklich), und ich merke wie unendlich gut mir das tut und wie es mich wachrüttelt aus meiner Resignation. Wahrscheinlich war das letztendlich auch einer der Gründe, die Beziehung nochmal zu überdenken und diesen Schritt jetzt vollziehen zu wollen!

Wie auch immer, ich danke Euch für Euere bisherigen Ratschläge und bin aber jederzeit noch offen für weitere



P.S. was ich noch vergessen habe zu erwähnen: wir arbeiten in der gleichen Firma (haben uns da kennengelernt). Zwar nicht in den gleichen Abteilungen, aber man kann sich schon immer wieder zufällig über den Weg laufen (z.B. in der Kantine). Wie steht es damit? Wie soll ich reagieren, wenn sie mich da vielleicht später "stalkt" und zum Beispiel auf einmal in meinem Büro steht und vor den Kollegen irgendeine Szene abzieht?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 13:44

Wie ist denn das mit der Wohnung? Habt ihr beide den Mietvertrag unterschrieben? Oder ist sie bei dir eingezogen als Untermieterin?

Willst du dir nun eine neue Wohnung nehmen? Musst du sie rauswerfen?


Auf jeden Fall kann die Wohnsituation NICHT der Grund sein daß du die Frau nicht von der Backe bekommst.

Und irgendwie ist es ja schon lustig von der Therapeutin daß sie meint, die Klientin sollte halt mit dem Freund zusammenleben wenn sie bei den Eltern nicht blieben kann Und dir damit die Verantwortung für eine psychisch schwer kranke Frau zuschiebt.

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ThreeHybrid
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Beitrag So., 06.11.2011, 13:04

Naja, wirklich lustig find ich es nicht grade, aber ich versteh was du meinst

Ja, Mietvertrag wurde von uns beiden unterschrieben und ich werde mir daher etwas neues suchen


alberta
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Beitrag So., 06.11.2011, 14:26

Hallo Threehybrid

Ihre Entschluss sich zu trennen ist die richtige Entscheidung, wenn man liest, wie es Ihnen psychisch geht, jedoch sollten Sie alle erdenklichen Vorsorgemassnahmen in Bezug auf die Trennung von Ihrer BL-kranken Partnerin treffen.

Es wäre ratsam zur Polizei zu gehen und diesen Vorgang der möglich zu erwartenden Falschanschuldigung schriftlich anlegen zu lassen, schließlich handelt es sich um eine Drohung seitens Ihrer Partnerin. Wer weiß, ob Ihre Freundin nach Beendigung der Beziehung nicht auch zur Verleumdung neigt und Sie dann in der Firma Schwierigkeiten bekommen.

Zur Beendigung Ihrer Beziehung möchte ich Ihnen raten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, jede größere Stadt hat Psychologische Beratungsstellen und ausgebildete Psychologen, von den Sie und auch Ihre Partnerin Hilfe bekommen können.

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flowerbomb2
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Beitrag So., 06.11.2011, 14:38

Deine Situation klingt wirklich schlimm. Ich finde, es klingt so, als hättest du ein bisschen Angst vor deiner Freundin und zu was sie fähig ist. Das sind schon ordentliche Drohungen. Hat das jemand aus deinem Bekanntenkreis mal mitbekommen oder du erzählt? Dann hast du wenigstens Zeugen, wenn was passiert. Ich will die Drohungen nicht runterspielen, würde sie aber auch nicht zu ernst nehmen. Frauen schmieden oftmals Rachepläne und fühlen sich dadurch besser. Ich wollte mich auch schon an einigen Leuten in meinem Leben rächen, zwar nicht so wie deine Freundin es beschreibt, hab aber letzendlich nie was gemacht.

Mit der Therapeutin sprechen: puh, also ich würde das nicht wollen, dass mein Freund sowas macht. Bei mir weiß eh niemand den Namen meiner Thera, das ist sowas Privates, ich finde das den übelsten Vertrauensbruch überhaupt, vorher mit ihr zu reden und nicht mit der Freundin selbst. Und sinnlos wird es wohl auch sein, weil die Thera eh nichts dazu sagen kann. Dass du dich getrennt hast wird sie ja dann eh erfahren. Ich weiß nicht, was das davor bringen soll.

Versuche doch, es friedlich ausklingen zu lassen und mal die schlimmsten Befürchtungen zurück zu stellen. Biete ihr an, dass du in ihrem Leben bleibst, nur nicht als ihr Freund. Am allerwenigsten hilfreich wäre es wohl, bei der Trennung auf Konfrontation zu gehen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 06.11.2011, 15:55

flowerbomb2 hat geschrieben: Mit der Therapeutin sprechen: puh, also ich würde das nicht wollen, dass mein Freund sowas macht.
Evtl wäre es sinnvoll, einen eher knapp gehaltenen Brief zu schreiben an die Therapeutin, mit der Ankündigung daß dann und dann die Trennung ansteht, samt Auszug.

Evtl samt freundlichem Dank, daß sie auf die glorreiche Idee mit der gemeinsamen Wohnung als Lösung für ihr Problem bei den Eltern gekommen ist und dir damit dieses Desaster eingebrockt hat und DU nun Geld und Nerven aufbringen musst um da wieder rauszukommen. Und sie möge doch jetzt bitteschön die Verantwortung dafür übernehmen.

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flowerbomb2
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Beitrag So., 06.11.2011, 16:26

Stimmt, sie war schon beteiligt.

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Ramonakatze
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Beiträge: 125

Beitrag Mo., 07.11.2011, 09:17

Pass nur auf, dass Du bei der Wohnungsauflösung nicht den kürzeren zieht. Meiner hatte ne voll eingerichtete Wohnung, als ich ausgezogen bin. Ich konnte leider nicht alles mitnehmen.
Abgefunden wurde ich mit einem Apfel und einem Ei.
Ramona

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