Als erwachsenes 'Kind' keinen Kontakt zu Eltern wollen
Als erwachsenes 'Kind' keinen Kontakt zu Eltern wollen
Hallo,
also ich wohne seit 6 Jahren in einer eigenen Wohung - 300 km von meinen Eltern entfernt.
Und mein Widerwille sie zu besuchen wird immer größer und parallel dazu mein schlechtes Gewissen, dass ich überhaupt so etwas denke/fühle.
Also ich hatte nie eine besonders tiefe Beziehung zu meinen Eltern, immer eine oberflächliche. Mit meiner Mutter gab es in der Teenagerzeit ziemlich viel Streit.
Aber ansonsten waren wir halt so die normale Durchschnittsfamilie.
Aber meine Eltern deprimieren mich.
Immer wenn ich mit ihnen telefoniere, bekommen ich von meinem Vater so unterschwellige Kritik aus der hervor geht, dass ich doch Karriere machen sollte. Das geht mir so auf die Nerven. Ich erkläre ihm meine beruflichen Ziele. Aber ständig zweifelt er an alles an und es geht im nur um Geld und Karriere. Er redet mir alles mit so einer freundlichen Art schlecht, mit so einer unterschwelligen Kritik. Ich habe mich schon 100 Mal für mein Leben gerecht fertigt und es reicht mir wirklich.
Dann interessieren sich meinen Eltern gar nicht für mich.
Sie sind sehr distanziert und die Art dieses Umgangs verletzt mich.
Naja, alles in allem führt dazu, dass ich die Besuche bei meinen Eltern schon sehr stark reduziert habe und alles mit "keine Zeit" begründet habe. Ich besuche sie eigentlich nur noch, wenn ich parallel dazu Freunde besuche, die dort in der Nähe wohnen ... dann brauche ich den Schlafplatz bei meinen Eltern. Telefonieren habe ich auch ziemlich reduziert.
Klar, irgendwann sind meine Eltern tot? Werde ich es dann bereuen, ich weiß nicht. Ich denke nicht.
Ich komme einfach nicht mit meinen Eltern klar und möchte größtmöglichen Abstand zu ihnen.
Bin ich undankbar?
also ich wohne seit 6 Jahren in einer eigenen Wohung - 300 km von meinen Eltern entfernt.
Und mein Widerwille sie zu besuchen wird immer größer und parallel dazu mein schlechtes Gewissen, dass ich überhaupt so etwas denke/fühle.
Also ich hatte nie eine besonders tiefe Beziehung zu meinen Eltern, immer eine oberflächliche. Mit meiner Mutter gab es in der Teenagerzeit ziemlich viel Streit.
Aber ansonsten waren wir halt so die normale Durchschnittsfamilie.
Aber meine Eltern deprimieren mich.
Immer wenn ich mit ihnen telefoniere, bekommen ich von meinem Vater so unterschwellige Kritik aus der hervor geht, dass ich doch Karriere machen sollte. Das geht mir so auf die Nerven. Ich erkläre ihm meine beruflichen Ziele. Aber ständig zweifelt er an alles an und es geht im nur um Geld und Karriere. Er redet mir alles mit so einer freundlichen Art schlecht, mit so einer unterschwelligen Kritik. Ich habe mich schon 100 Mal für mein Leben gerecht fertigt und es reicht mir wirklich.
Dann interessieren sich meinen Eltern gar nicht für mich.
Sie sind sehr distanziert und die Art dieses Umgangs verletzt mich.
Naja, alles in allem führt dazu, dass ich die Besuche bei meinen Eltern schon sehr stark reduziert habe und alles mit "keine Zeit" begründet habe. Ich besuche sie eigentlich nur noch, wenn ich parallel dazu Freunde besuche, die dort in der Nähe wohnen ... dann brauche ich den Schlafplatz bei meinen Eltern. Telefonieren habe ich auch ziemlich reduziert.
Klar, irgendwann sind meine Eltern tot? Werde ich es dann bereuen, ich weiß nicht. Ich denke nicht.
Ich komme einfach nicht mit meinen Eltern klar und möchte größtmöglichen Abstand zu ihnen.
Bin ich undankbar?
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Hallo LiliAn,
ich weiß ja nicht, was du und ob du in deiner Kindheit und Jugend in deinem Elternhaus etwas für dich schlimmes durchgemacht hast.
Mein Vater war Alkoholiker und oft auch gewalttätig. Er war unzufrieden mit seinem Leben und seiner Arbeitsstelle - seine Brüder waren Akademiker und er "nur" Maler und Lackierer. Er hatte aber auch nicht den Mumm, von sich aus etwas zu ändern, bis meine Mutter sich selbständig gemacht hat und ihm in Ihrem Blumengeschäft eine Job angeboten hat. Da war er dann aber auch nicht zufrieden, weil nicht er "das Geld" nach hause brachte - Idiot!.
Meine Mutter hat mich nie vor meinem Vater verteidigt/verteidigen können oder vor Schlägen geschützt, sie war auch zu schwach sich von diesem Ar*** scheiden zu lassen, obwohl ich sie darum schon während der Grundschule abgebettelt habe. Erst auf ihrem Sterbebett gab sie mir recht, das sich hätte sich schon lange hätte von ihm trennen sollen.
Als ich nach meiner Ausbildung von zuhause ausgezogen bin, habe ich mich auch einige Jahre nicht mehr bei meinen Eltern gemeldet - ich brauchte einfach den Abstand und er hat mir sehr gut getan. Ich hatte mir, ohne meine Eltern zu informieren, ein WG-Zimmer am anderen Ende der Stadt gesucht und keine Kontaktdaten hinterlassen. Erst nach vier Jahren habe ich zu meiner Mutter wieder Kontakt aufgenommen und wir haben uns regelmäßig getroffen, ohne das mein Vater davon gewußt hat. Meinen Vater, der sich um nichts gekümmert hat, habe ich dann erst wieder bei den Beerdigungsvorbereitungen wiedergesehen, als meine Mutter mit 53 Jahren viel zu früh an Brustkrebs verstorben ist. Meinen Vater habe ich sechs Jahre später beerdigen müssen - er ist besoffen hingefallen und hat sich den Kopf dabei zertrümmert. Seine Brüder habe es abgelehnt, zu der Beerdigung zu kommen.
ich kann also verstehen, wenn man keine Kontakt mehr zu seine Eltern haben möchte. Aber erst vor kurzen, auf einem Klassentreffen, wurde mir bewußt, wir untypisch und vorallem ungesund, das Verhältnis zu meine Eltern war. Ich war danach ziemlich deprimiert.
ich weiß ja nicht, was du und ob du in deiner Kindheit und Jugend in deinem Elternhaus etwas für dich schlimmes durchgemacht hast.
Mein Vater war Alkoholiker und oft auch gewalttätig. Er war unzufrieden mit seinem Leben und seiner Arbeitsstelle - seine Brüder waren Akademiker und er "nur" Maler und Lackierer. Er hatte aber auch nicht den Mumm, von sich aus etwas zu ändern, bis meine Mutter sich selbständig gemacht hat und ihm in Ihrem Blumengeschäft eine Job angeboten hat. Da war er dann aber auch nicht zufrieden, weil nicht er "das Geld" nach hause brachte - Idiot!.
Meine Mutter hat mich nie vor meinem Vater verteidigt/verteidigen können oder vor Schlägen geschützt, sie war auch zu schwach sich von diesem Ar*** scheiden zu lassen, obwohl ich sie darum schon während der Grundschule abgebettelt habe. Erst auf ihrem Sterbebett gab sie mir recht, das sich hätte sich schon lange hätte von ihm trennen sollen.
Als ich nach meiner Ausbildung von zuhause ausgezogen bin, habe ich mich auch einige Jahre nicht mehr bei meinen Eltern gemeldet - ich brauchte einfach den Abstand und er hat mir sehr gut getan. Ich hatte mir, ohne meine Eltern zu informieren, ein WG-Zimmer am anderen Ende der Stadt gesucht und keine Kontaktdaten hinterlassen. Erst nach vier Jahren habe ich zu meiner Mutter wieder Kontakt aufgenommen und wir haben uns regelmäßig getroffen, ohne das mein Vater davon gewußt hat. Meinen Vater, der sich um nichts gekümmert hat, habe ich dann erst wieder bei den Beerdigungsvorbereitungen wiedergesehen, als meine Mutter mit 53 Jahren viel zu früh an Brustkrebs verstorben ist. Meinen Vater habe ich sechs Jahre später beerdigen müssen - er ist besoffen hingefallen und hat sich den Kopf dabei zertrümmert. Seine Brüder habe es abgelehnt, zu der Beerdigung zu kommen.
ich kann also verstehen, wenn man keine Kontakt mehr zu seine Eltern haben möchte. Aber erst vor kurzen, auf einem Klassentreffen, wurde mir bewußt, wir untypisch und vorallem ungesund, das Verhältnis zu meine Eltern war. Ich war danach ziemlich deprimiert.
Nichts verharmlosen, sondern den Schmerz, das Erlebte teilen, immer wieder, bist dein Teil so klein ist, das du ihn ertragen kannst, ohne das es dich erdrückt.
-
- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 845
Hallo LiliAn
"Danke, dass ihr mir das Leben geschenkt habt,
dass ihr für mich gesorgt habt, mich großgezogen habt.....
(so gut euch das aufgrund eurer Persönlichkeitsstruktur eben möglich war).
Das was ihr mir positives gegeben habt, nehme ich von euch an. - Und um den Rest kümmere ich selbst!
Ich werde das Leben nutzen, um mein inneres Wesen zu entfalten und um mein Leben zu leben!"
L.G.
Innere Freiheit
ich glaube eine gute Innere Einstellung seinen Eltern gegenüber ist folgende:LiliAn hat geschrieben:Bin ich undankbar?
"Danke, dass ihr mir das Leben geschenkt habt,
dass ihr für mich gesorgt habt, mich großgezogen habt.....
(so gut euch das aufgrund eurer Persönlichkeitsstruktur eben möglich war).
Das was ihr mir positives gegeben habt, nehme ich von euch an. - Und um den Rest kümmere ich selbst!
Ich werde das Leben nutzen, um mein inneres Wesen zu entfalten und um mein Leben zu leben!"
L.G.
Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
Auf keinem Fall! Rede Dir so was bloß nicht ein!LiliAn hat geschrieben:
Bin ich undankbar?
Nur weil Eltern- Eltern sind, heißt es noch lange nicht, dass man ihnen verpflichtet ist!
Eltern können grausam sein.
Eltern können einen zerstören.
Eltern können einem das Leben verderben.
Eltern können einem auf die Nerv geht.
Kurz gesagt: deine Eltern tun Dir NICHT GUT!
Wenn für Dich den Kontakt ganz abzubrechen zu schwer fehlt, dann reduziere es möglichst auf das Minimum.
Deine Eltern geben Dir gar nichts, außer dem Gefühl unbrauchbar und ein Versager zu sein.
Du hast, als Erwachsener Mensch sicher selber genug Probleme. SOWAS brauchst Du nicht.Aber meine Eltern deprimieren mich.
Du brauchst Eltern, die Dich unterstützen und aufbauen, nicht die Eltern, die Dich niedermachen.
Leider, kann man seine Eltern bei der Geburt nicht aussuchen.
Alles Gute
http://liebesforum.forumieren.de/
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- Beiträge: 1293
Puh, wenn ich soetwas immer so lese.... bin ich doch auch selbst erwachsenes Kind und eben auch Elternteil.....
Meine Eltern haben mich auch immer mal wieder depremiert, aber insgesamt gesehen bin ich froh, dass sie da sind und auch noch ganz gut beisammen (beide mitten in den 70igern). Dann bin ich Mutter von zwei erwachsenen Jungs (25 und 21), die mir schon vieles beschert haben.... In der Zeit habe ich oft Probleme mit meinen Eltern gehabt,wenn sie mir die tollsten Erklärungen/Weisheiten geben wollten, aber hallo, ich bin selbst eine erwachsene Frau und stehe mitten im Leben. JEdoch einen kompletten Kontaktabbruch, ne, konnte ich mir nicht vorstellen, würde ich auch nicht wollen. Aber ich musste lernen, mehr auf Distanz zu gehen und meine eigenen Grenzen ziehen, das war schwer, aber es klappt. Manchmal ärgere ich mich über meine Mutter,w enn ich wieder weise Ratschläge bekomme, anstatt einen Zuhörer habe.... Aber ich muss sie so nehmen wie sie ist und ich weiß, ich kann niemanden anders ändern, nur mich und das habe ich getan, tue ich, ein fortlaufender Prozess.
Ja und meine Kinder.... beide in Beziehungen.... der Große beharrt auf sein Erwachsensein (25) aber nimmt auch gern in Kauf, wenn er etwas bekommen kann, wenn wir im nützlich sein können (hört sich gemein an, aber ist doch recht ausgeprägt). Mir stellt sich dann immer wieder die Frage, wie weit sollte ich gehen und setze wieder erneute Grenzen, es ist immer Bewegung in meinem Leben, und Abstand tut mir gut, ABER ein kompletter Abbruch würde mir nicht gut tun, egal ob bei Eltern oder den eigenen Kindern und ich hoffe einfach, dass mein Großer auch so denkt, meine Eltern tun es, zweifelsfrei.
Ich will damit sagen, es gibt immer irgendwo Probleme - wie sagt man so schön: "Unter jedem Dach ein Ach", aber was ist gerechtfertigt, was ist richtig, wie weit sollte man gehen.... Zweifelsfrei, wenn Gewalt im Spiel ist/war oder andere sehr sehr schlimme Sachen, dann sieht es anders aus...
Aber das hier trifft den Nagel auf den Kopf:
Manchmal muss man sie auch etwas in die Schranken weisen (als Kind) oder sich eben in die Schranken weisen lassen (als Elternteil) - aber es sollte auch eine Aktzeptanz geben, wie das eigene Kind sein Leben gestaltet, egal ob man es sich so vorgestellt hat.... Ich hätte mir auch Anderes für meine Kinder vorgestellt, bin aber froh, dass ich sie habe und sehe gern, wie sie sich entwickeln, es dauert halt nur etwas länger.... und ich hoffe: alles wird gut beständig gut.
...das nur mal eben so, was mir am Herzen lag, aus zweierlei Sicht...
Grüssle Käthe
Meine Eltern haben mich auch immer mal wieder depremiert, aber insgesamt gesehen bin ich froh, dass sie da sind und auch noch ganz gut beisammen (beide mitten in den 70igern). Dann bin ich Mutter von zwei erwachsenen Jungs (25 und 21), die mir schon vieles beschert haben.... In der Zeit habe ich oft Probleme mit meinen Eltern gehabt,wenn sie mir die tollsten Erklärungen/Weisheiten geben wollten, aber hallo, ich bin selbst eine erwachsene Frau und stehe mitten im Leben. JEdoch einen kompletten Kontaktabbruch, ne, konnte ich mir nicht vorstellen, würde ich auch nicht wollen. Aber ich musste lernen, mehr auf Distanz zu gehen und meine eigenen Grenzen ziehen, das war schwer, aber es klappt. Manchmal ärgere ich mich über meine Mutter,w enn ich wieder weise Ratschläge bekomme, anstatt einen Zuhörer habe.... Aber ich muss sie so nehmen wie sie ist und ich weiß, ich kann niemanden anders ändern, nur mich und das habe ich getan, tue ich, ein fortlaufender Prozess.
Ja und meine Kinder.... beide in Beziehungen.... der Große beharrt auf sein Erwachsensein (25) aber nimmt auch gern in Kauf, wenn er etwas bekommen kann, wenn wir im nützlich sein können (hört sich gemein an, aber ist doch recht ausgeprägt). Mir stellt sich dann immer wieder die Frage, wie weit sollte ich gehen und setze wieder erneute Grenzen, es ist immer Bewegung in meinem Leben, und Abstand tut mir gut, ABER ein kompletter Abbruch würde mir nicht gut tun, egal ob bei Eltern oder den eigenen Kindern und ich hoffe einfach, dass mein Großer auch so denkt, meine Eltern tun es, zweifelsfrei.
Ich will damit sagen, es gibt immer irgendwo Probleme - wie sagt man so schön: "Unter jedem Dach ein Ach", aber was ist gerechtfertigt, was ist richtig, wie weit sollte man gehen.... Zweifelsfrei, wenn Gewalt im Spiel ist/war oder andere sehr sehr schlimme Sachen, dann sieht es anders aus...
Aber das hier trifft den Nagel auf den Kopf:
Na und Eltern müssen lernen, ihre Kinder los zu lassen und sich irgendwann mit weisen Ratschlägen oder Erwartungen zurück halten! Der Prozess geht lebenslänglichInnere_Freiheit hat geschrieben:"Danke, dass ihr mir das Leben geschenkt habt,
dass ihr für mich gesorgt habt, mich großgezogen habt.....
(so gut euch das aufgrund eurer Persönlichkeitsstruktur eben möglich war).
Das was ihr mir positives gegeben habt, nehme ich von euch an. - Und um den Rest kümmere ich selbst!
Ich werde das Leben nutzen, um mein inneres Wesen zu entfalten und um mein Leben zu leben!"
Manchmal muss man sie auch etwas in die Schranken weisen (als Kind) oder sich eben in die Schranken weisen lassen (als Elternteil) - aber es sollte auch eine Aktzeptanz geben, wie das eigene Kind sein Leben gestaltet, egal ob man es sich so vorgestellt hat.... Ich hätte mir auch Anderes für meine Kinder vorgestellt, bin aber froh, dass ich sie habe und sehe gern, wie sie sich entwickeln, es dauert halt nur etwas länger.... und ich hoffe: alles wird gut beständig gut.
...das nur mal eben so, was mir am Herzen lag, aus zweierlei Sicht...
Grüssle Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)
(Albert Einstein)
Ich habe den Kontakt zu meinen Eltern vor vielen Jahren abgebrochen, radikal. Es war die beste Entscheidung meines Lebens, ich habe das niemals bereut. In der Zwischenzeit ist mein Vater gestorben. Ich hatte vorher viele Menschen um mich rum, die geunkt haben, ich werde den Kontaktabbruch bitter bereuen, "wenn es dann mal zu spät ist". Nun, auch das ist mehrere Jahre her - ich habe es nicht bereut, keine Sekunde. Lass Dir kein schlechtes Gewissen einreden, wenn Du keins hast.
Man hat nicht darum gebeten, geboren zu werden, man muss für gar nichts dankbar sein. Meine Meinung.
Und, nein, nicht nur körperliche und sexuelle Gewalt sind ausreichende Gründe für so was, auch das lass Dir nicht einreden. Psychische Gewalt hat viele, oft gut versteckte Formen.
Wenns Dir besser geht damit, dann geh. Es ist Dein Leben, nur Du entscheidest.
lg
Mirjam
Man hat nicht darum gebeten, geboren zu werden, man muss für gar nichts dankbar sein. Meine Meinung.
Und, nein, nicht nur körperliche und sexuelle Gewalt sind ausreichende Gründe für so was, auch das lass Dir nicht einreden. Psychische Gewalt hat viele, oft gut versteckte Formen.
Wenns Dir besser geht damit, dann geh. Es ist Dein Leben, nur Du entscheidest.
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Hallo LiliAn,
ich hab glaub ich so ähnliche Eltern wie du.
Ich wurde soweit ich weiß nicht sexuell missbraucht. Trotzdem bestand meine ganze Kindheit aus subtilstem Mißbrauch, eiskalter Lieblosigkeit und schwerster (psychischer + subtil körperlicher) Gewalt. Und das setzt sich eigentlich bis heute in jedem Kontakt mit meinen Eltern fort. Es hört niemals auf. Niemals.
Ich wünschte, ich hätte den Kontakt radikal abbrechen können, nicht mal dazu war ich in der Lage, nicht mal diese Abgrenzung wurde von meinen Eltern respektiert. Trotzdem brachen und brechen sie weiter ein in mein Leben und ich lass es immer noch zu, dass sie mich krank machen. Ich bin auch immer noch nicht an dem Punkt, an dem ich aufhören kann, ihnen die Schuld zu geben dafür, dass es mir heute so geht wie es mir geht. Ich weiß aber, dass ich da hin kommen muss, wirklich allein die Verantwortung für meinen heutigen Umgang damit zu übernehmen. (Wenn jemand Tipps hat, immer her damit). Es ist nur wahnsinnig schwer und auch immer noch von schlimmen Schuldgefühlen begleitet, weil auch irgendwo in mir immer noch Liebe ist und weil ich nicht so ein kaltes Schwein sein will, wie die Leute, die sich meine Eltern nennen und die mir doch niemals Eltern gewesen sind. Meine Eltern sind die größte Enttäuschung meines Lebens.
Und so lange ich noch Schuldgefühle für meine Abgrenzung habe, bin ich nicht frei von ihnen. Aber die Auseinandersetzung mit den eigenen Schuldgefühlen gehört auch dazu und ist Bestandteil des inneren Konflikts, den sie einem aufbürden, der eigentlich ihrer ist und den sie rücksichtslos einfach weitergegeben haben. Es gibt Eltern, die keine Handlung und Nichthandlung erlauben, die nicht in Sebsthass bei einem selber mündet.
Allein dafür darf und muss man sie verlassen.
ich hab glaub ich so ähnliche Eltern wie du.
Diese Einstellung zu dem Thema finde ich schön und gesund. Leider bin ich noch nicht so weit, das wirklich von Herzen auch so zu sehen. Denn das Positive, das mir meine Eltern gegeben haben sollen, suche ich immer noch. Ich kann nichts finden.Innere Freiheit hat geschrieben:Das was ihr mir positives gegeben habt, nehme ich von euch an. - Und um den Rest kümmere ich selbst!
Ich wurde soweit ich weiß nicht sexuell missbraucht. Trotzdem bestand meine ganze Kindheit aus subtilstem Mißbrauch, eiskalter Lieblosigkeit und schwerster (psychischer + subtil körperlicher) Gewalt. Und das setzt sich eigentlich bis heute in jedem Kontakt mit meinen Eltern fort. Es hört niemals auf. Niemals.
Ich wünschte, ich hätte den Kontakt radikal abbrechen können, nicht mal dazu war ich in der Lage, nicht mal diese Abgrenzung wurde von meinen Eltern respektiert. Trotzdem brachen und brechen sie weiter ein in mein Leben und ich lass es immer noch zu, dass sie mich krank machen. Ich bin auch immer noch nicht an dem Punkt, an dem ich aufhören kann, ihnen die Schuld zu geben dafür, dass es mir heute so geht wie es mir geht. Ich weiß aber, dass ich da hin kommen muss, wirklich allein die Verantwortung für meinen heutigen Umgang damit zu übernehmen. (Wenn jemand Tipps hat, immer her damit). Es ist nur wahnsinnig schwer und auch immer noch von schlimmen Schuldgefühlen begleitet, weil auch irgendwo in mir immer noch Liebe ist und weil ich nicht so ein kaltes Schwein sein will, wie die Leute, die sich meine Eltern nennen und die mir doch niemals Eltern gewesen sind. Meine Eltern sind die größte Enttäuschung meines Lebens.
Und so lange ich noch Schuldgefühle für meine Abgrenzung habe, bin ich nicht frei von ihnen. Aber die Auseinandersetzung mit den eigenen Schuldgefühlen gehört auch dazu und ist Bestandteil des inneren Konflikts, den sie einem aufbürden, der eigentlich ihrer ist und den sie rücksichtslos einfach weitergegeben haben. Es gibt Eltern, die keine Handlung und Nichthandlung erlauben, die nicht in Sebsthass bei einem selber mündet.
Allein dafür darf und muss man sie verlassen.
@Tante Käthe
Ich wollte niemanden mit meinem Beitrag kränken. Schon gar nicht gute Eltern, die sich um ihre Kinder bemühen.
Ich bezog mich auf die Situation der Threaderstellerin. Und da ich nicht so viel Glück mit meinen Eltern hatte, bin ich bei diesem Thema überempfindlich.
Verzeih, bitte, falls ich Dich mit meinen Aussagen verärgert habe.
Man soll sich eigentlich immer beherrschen und ja, dankbar sein, daß die Eltern einem das Leben geschenkt haben.
Nur meine, haben z.b mir das Leben nicht nur geschenkt, sondern, komplett zerstört.
Und ich habe Kontakt ganz abgebrochen, weil es mir nichts anders übrig bliebe, sonst ginge ich zu Grunde.
Nur um kurz zu beschreiben, das ist ein Thema, das ich ungerne anspreche.
Meine Eltern waren beide Psychopathen. Mutter war narzißtisch und schleppte ihren Liebhaber in die Wohnung, während mein Vater in der Küche saß.
Mein Vater war und schwer Alkoholkrank.
Jeden Tag übte er Gewalt an mir, meinen Geschwistern und meiner Mutter. Einmal wartete er auf sie mit einer Axt um sie zu erschlagen. Andermal packte er ihr ein heißes Bügeleisen auf den Bauch. Sie hat so geschrieen, dass ich mir in dem Moment nur Tod wünschte.
Das ist nur das eine kleine Teil. Es dauerte Jahrzehnte bis ich einigermaßen es verarbeitet habe. Und auch noch nicht ganz und knabbere immer noch daran. Das ich jetzt überhaupt darüber irgendwie sachlich (na ja, eigentlich eher sehr emotional) aber überhaupt darüber reden kann, verdanke ich der Therapie und dem kompletten Abbruch mit den Eltern.
So, und nun geht es um TE. Entschuldige, dass ich für meine eigene Geschichte dein Thread mißbrauchte. Ich wollte nur aufklären, warum die Eltern nicht immer bei einigen von uns, willkommen sind.
Ich wollte niemanden mit meinem Beitrag kränken. Schon gar nicht gute Eltern, die sich um ihre Kinder bemühen.
Ich bezog mich auf die Situation der Threaderstellerin. Und da ich nicht so viel Glück mit meinen Eltern hatte, bin ich bei diesem Thema überempfindlich.
Verzeih, bitte, falls ich Dich mit meinen Aussagen verärgert habe.
Man soll sich eigentlich immer beherrschen und ja, dankbar sein, daß die Eltern einem das Leben geschenkt haben.
Nur meine, haben z.b mir das Leben nicht nur geschenkt, sondern, komplett zerstört.
Und ich habe Kontakt ganz abgebrochen, weil es mir nichts anders übrig bliebe, sonst ginge ich zu Grunde.
Nur um kurz zu beschreiben, das ist ein Thema, das ich ungerne anspreche.
Meine Eltern waren beide Psychopathen. Mutter war narzißtisch und schleppte ihren Liebhaber in die Wohnung, während mein Vater in der Küche saß.
Mein Vater war und schwer Alkoholkrank.
Jeden Tag übte er Gewalt an mir, meinen Geschwistern und meiner Mutter. Einmal wartete er auf sie mit einer Axt um sie zu erschlagen. Andermal packte er ihr ein heißes Bügeleisen auf den Bauch. Sie hat so geschrieen, dass ich mir in dem Moment nur Tod wünschte.
Das ist nur das eine kleine Teil. Es dauerte Jahrzehnte bis ich einigermaßen es verarbeitet habe. Und auch noch nicht ganz und knabbere immer noch daran. Das ich jetzt überhaupt darüber irgendwie sachlich (na ja, eigentlich eher sehr emotional) aber überhaupt darüber reden kann, verdanke ich der Therapie und dem kompletten Abbruch mit den Eltern.
So, und nun geht es um TE. Entschuldige, dass ich für meine eigene Geschichte dein Thread mißbrauchte. Ich wollte nur aufklären, warum die Eltern nicht immer bei einigen von uns, willkommen sind.
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Allein, dass du diese Frage stellen musst sagt eigentlich schon alles und zeigt, wie stark deine Eltern dich manipulativ in ihrem Griff hatten und leider immer noch haben.LiliAn hat geschrieben:Bin ich undankbar?
Ein Kind, das von den Eltern in seiner Individualität gesehen wird und dem mit der Zeit eine gesunde Abnabelung und Loslösung von den Eltern ermöglicht wird (und auch das ist ihre Aufgabe!) wird so eine Frage niemals stellen müssen. Und es wird sich auch nie veranlasst fühlen, den Kontakt radikal beenden zu müssen oder Schwierigkeiten mit Abgrenzung haben.
Im Idealfall (und dazu braucht man nicht mal "perfekte" Eltern - die gibt es nicht) kann man einen Umgang mit angemessenem und gesundem Abstand zu den Eltern pflegen, der einem ein eigenes Leben ermöglicht UND den Kontakt zu den Eltern erhält. Aber nicht aus Schuldgefühl. Sondern aus Liebe.
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Kein Problem, ich habe das nicht persönlich genommen Es ging mir auch nur um das Thema allgemein, sicher auch hinsichtlich manch sehr harter Worte....Ragneda hat geschrieben:@Tante Käthe
Ich wollte niemanden mit meinem Beitrag kränken. Schon gar nicht gute Eltern, die sich um ihre Kinder bemühen.
Ich bezog mich auf die Situation der Threaderstellerin. Und da ich nicht so viel Glück mit meinen Eltern hatte, bin ich bei diesem Thema überempfindlich.
Verzeih, bitte, falls ich Dich mit meinen Aussagen verärgert habe.
Man soll sich eigentlich immer beherrschen und ja, dankbar sein, daß die Eltern einem das Leben geschenkt haben.
Es ist ein sensibles Thema und jeder Mensch ist individuell. Auch ists oft so, dass z. B. etwas was ich als "leicht" ansehe, für Andere total "schwer" ist.... das ist halt Individualität der Menschen und das ist gut so
Aber ganz ehrlich, erschrecken mich die Worte trotzdem manchmal und sie treffen dann... auch Deine, aber nicht persönlich sondern als eine Mutter.... und hoffe, dass meine KInder niemals so denken.
Mein Sohn ist (aus meiner Sicht) auch sehr narzisstisch geprägt, so dass es für mich nicht mehr im Rahmen des Normalen ist und hat uns auch die Problematik Drogen beschert, also vieles ist mir nicht unbekannt, aber eben als Mutter.... wobei der Begriff Gewalt natürlich global ist und seelische Gewalt auch dazu gehört....
Grüssle Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)
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Bei solchen Erfahrungen ist Deine Reaktion für mich jedoch verständlich.... das ist einfach unbeschreiblich....Ragneda hat geschrieben:Jeden Tag übte er Gewalt an mir, meinen Geschwistern und meiner Mutter. Einmal wartete er auf sie mit einer Axt um sie zu erschlagen. Andermal packte er ihr ein heißes Bügeleisen auf den Bauch. Sie hat so geschrieen, dass ich mir in dem Moment nur Tod wünschte.
Bei der Threaderstellerin ists scheinbar zum Glück nicht so schlimm, wie es bei Dir war, dort scheint es sich um Gängeleien zu handeln, die einfach nerven und hoffentlich nicht so massiv ausgehen, dass sie in seelischer Gewalt enden.... Die Eltern scheinen noch nicht erkannt zu haben, dass ihre "Kinder" erwachsen werden und laufen können.....und das ganz alleine!
Gruss Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)
(Albert Einstein)
Hallo!
Danke für eure Antworten.
Aber vielleicht übertreibe ich da auch vollkommen!?
Also bei mir war es nicht so, dass ich wiirklich schlimme Sachen bei meinen Eltern erlebt.
Es war eher eine Entwicklung.
Es hat sich ingesamt zwischen mir und meinen Eltern so entwickelt:
Ich habe mein ganzen Leben mit meinen Eltern alles mit mir allein ausgemacht. Also ich habe mit meinen Eltern nie über irgendwelche "privaten/persönlichen" Dinge gesprochen. Das hat natürlich dazu geführt, dass meine Eltern gar keinen Anteil an meinen Leben hatten - nie. Ich war quasi immer auf mich allein gestellt.
Wenn ich mal mit meinem Vater gesprochen habe, ging es hauptsächlich um Karriere um Geld, bzw. ihm ging es darum mir seine Ansichten aufzudrücken. Seine Ansichten sind richtig und meine sind falsch. Ich habe mich nie wirklich als Mensch, als einzelne Person angenommen gefühl. Eben weil gar nicht zählte, was ich wirklich dachte, fühlte usw. Das war sowieso alles unsinnig. Es zählte nur die kalte Rationalität, die man braucht um Karriere zu machen.
Meine Mutter ist eine unsichere, ängstliche Person. Kann das aber in der Öffentlichkeit meistens gut verstecken. Aber für sie ist immer noch so unendlich wichtig, was die "Anderen" (Nachbarn usw.) über sie und uns denken.
Ihr war es immer sehr wichtig, dass ich die Familie nach außen hin gut repräsentiere, dass ich funktioniere, die wohl erzogene Tochter spiele. Aber ich hatte auch bei ihr immer das Gefühl, dass es gar nicht um mich als Person geht, sondern nur darum, dass ich eben funktioniere.
Ingesamt habe ich irgendwie den Kontakt zu meinen Eltern verloren oder nie gehabt, das weiß ich nicht so genau. Das habe ich aber erst viel später gemerkt. Zeitweise war das ja alles für mich ganz normal. Am Anfang hat sich die Beziehung zu meinen Eltern auch in meinen Freundschaften gespiegelt. Also ich war sehr distanziert und habe nie über persönliches/privates gesprochen. Aber darunter habe ich ziemlich gelitten unter diesem "Abgetrenntsein" von allen Menschen - das konnte ich ändern. Und seitdem ich einfach einen (von mir als) normaleren (empfundenen) Umgang mit anderen Menschen habe: Also auch mal mit Freunden über Probleme reden wollen, nicht mehr so viel darüber nachdenken einfach perfekt zu funktionieren, sondern sich einfach auch bei bestimmten Menschen zu öffnen - auch auf die Gefahr abgelehnt zu werden, das befürchte ich immer, wenn ich privates/persönliches von mir erzähle.
Aber seitdem ich mich verändert habe, sehe ich die Beziehung zu meinen Eltern irgendwie als "krank" an. Die Beziehung ist so unendlich distanziert, irgendwie in einer Sackgasse. Und meinen Eltern scheint es egal zu sein. Oder sie sind wirklich so hilflos und können es nicht ändern.
Auf jeden Fall ist es so, dass ich ziemlich darunter leide unter dieser Distanz zu meinen Eltern. Und wenn ich versuche mal etwas zu unternehmen mit meinen Eltern, dann habe ich das spüre ich diese extreme Distanz erst recht oder meine Eltern gehen wirklich noch weiter auf Distanz, ich weiß es nicht.
Im Grunde sind meine Eltern meistens wie fremde Menschen gewesen.
Dazu kommt noch eine politische Einstellung meines Vaters, die ich nur schwer tolerieren kann. Und überhaupt eine Lebenseinstellung, die nicht zu meiner passt. Und meine Mutte sehe ich nicht als erwachsenen Menschen. Ebene weil sie sich immer noch so extrem abhängig macht von anderen, so leicht zu beeinflussen ist usw.
Ich habe mich als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, immer sehr, sehr allein gefühlt. Ich hatte oft Suizidgedanken bzw. nicht nur Gedanken.
Ich verknüpfe einfach diese ganzen negativen Gefühle mit dem Ort, wo meine Eltern wohnen. Es ging mir damals wirklich nicht gut und wenn ich dort bin, werde ich immer wieder daran erinnert. Obwohl ich dafür auch nicht meinen Eltern die Schuld geben will. Aber Fakt ist, dass es mir in den letzten Jahren in denen ich bei meinen Eltern gewohnt habe psychisch wirklich sehr, sehr schlecht ging.
Nach jedem Besuch komme ich irgendwie deprimiert nach Hause und brauche erst mal ein paar Tage, um wieder "normal" zu sein.
Und die meisten Telefongesprächen ziehen mich auch ziemlich runter.
Danke für eure Antworten.
Ja, das wäre vermutlich eine gute Einstellung, nur fällt es mir gerade ziemlich schwer überhaupt irgendwas positives an meinen Eltern zu sehen.Innere_Freiheit hat geschrieben:"Danke, dass ihr mir das Leben geschenkt habt,
dass ihr für mich gesorgt habt, mich großgezogen habt.....
(so gut euch das aufgrund eurer Persönlichkeitsstruktur eben möglich war).
Das was ihr mir positives gegeben habt, nehme ich von euch an.
Aber vielleicht übertreibe ich da auch vollkommen!?
Also bei mir war es nicht so, dass ich wiirklich schlimme Sachen bei meinen Eltern erlebt.
Es war eher eine Entwicklung.
Es hat sich ingesamt zwischen mir und meinen Eltern so entwickelt:
Ich habe mein ganzen Leben mit meinen Eltern alles mit mir allein ausgemacht. Also ich habe mit meinen Eltern nie über irgendwelche "privaten/persönlichen" Dinge gesprochen. Das hat natürlich dazu geführt, dass meine Eltern gar keinen Anteil an meinen Leben hatten - nie. Ich war quasi immer auf mich allein gestellt.
Wenn ich mal mit meinem Vater gesprochen habe, ging es hauptsächlich um Karriere um Geld, bzw. ihm ging es darum mir seine Ansichten aufzudrücken. Seine Ansichten sind richtig und meine sind falsch. Ich habe mich nie wirklich als Mensch, als einzelne Person angenommen gefühl. Eben weil gar nicht zählte, was ich wirklich dachte, fühlte usw. Das war sowieso alles unsinnig. Es zählte nur die kalte Rationalität, die man braucht um Karriere zu machen.
Meine Mutter ist eine unsichere, ängstliche Person. Kann das aber in der Öffentlichkeit meistens gut verstecken. Aber für sie ist immer noch so unendlich wichtig, was die "Anderen" (Nachbarn usw.) über sie und uns denken.
Ihr war es immer sehr wichtig, dass ich die Familie nach außen hin gut repräsentiere, dass ich funktioniere, die wohl erzogene Tochter spiele. Aber ich hatte auch bei ihr immer das Gefühl, dass es gar nicht um mich als Person geht, sondern nur darum, dass ich eben funktioniere.
Ingesamt habe ich irgendwie den Kontakt zu meinen Eltern verloren oder nie gehabt, das weiß ich nicht so genau. Das habe ich aber erst viel später gemerkt. Zeitweise war das ja alles für mich ganz normal. Am Anfang hat sich die Beziehung zu meinen Eltern auch in meinen Freundschaften gespiegelt. Also ich war sehr distanziert und habe nie über persönliches/privates gesprochen. Aber darunter habe ich ziemlich gelitten unter diesem "Abgetrenntsein" von allen Menschen - das konnte ich ändern. Und seitdem ich einfach einen (von mir als) normaleren (empfundenen) Umgang mit anderen Menschen habe: Also auch mal mit Freunden über Probleme reden wollen, nicht mehr so viel darüber nachdenken einfach perfekt zu funktionieren, sondern sich einfach auch bei bestimmten Menschen zu öffnen - auch auf die Gefahr abgelehnt zu werden, das befürchte ich immer, wenn ich privates/persönliches von mir erzähle.
Aber seitdem ich mich verändert habe, sehe ich die Beziehung zu meinen Eltern irgendwie als "krank" an. Die Beziehung ist so unendlich distanziert, irgendwie in einer Sackgasse. Und meinen Eltern scheint es egal zu sein. Oder sie sind wirklich so hilflos und können es nicht ändern.
Auf jeden Fall ist es so, dass ich ziemlich darunter leide unter dieser Distanz zu meinen Eltern. Und wenn ich versuche mal etwas zu unternehmen mit meinen Eltern, dann habe ich das spüre ich diese extreme Distanz erst recht oder meine Eltern gehen wirklich noch weiter auf Distanz, ich weiß es nicht.
Im Grunde sind meine Eltern meistens wie fremde Menschen gewesen.
Dazu kommt noch eine politische Einstellung meines Vaters, die ich nur schwer tolerieren kann. Und überhaupt eine Lebenseinstellung, die nicht zu meiner passt. Und meine Mutte sehe ich nicht als erwachsenen Menschen. Ebene weil sie sich immer noch so extrem abhängig macht von anderen, so leicht zu beeinflussen ist usw.
Ich habe mich als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, immer sehr, sehr allein gefühlt. Ich hatte oft Suizidgedanken bzw. nicht nur Gedanken.
Ich verknüpfe einfach diese ganzen negativen Gefühle mit dem Ort, wo meine Eltern wohnen. Es ging mir damals wirklich nicht gut und wenn ich dort bin, werde ich immer wieder daran erinnert. Obwohl ich dafür auch nicht meinen Eltern die Schuld geben will. Aber Fakt ist, dass es mir in den letzten Jahren in denen ich bei meinen Eltern gewohnt habe psychisch wirklich sehr, sehr schlecht ging.
Nach jedem Besuch komme ich irgendwie deprimiert nach Hause und brauche erst mal ein paar Tage, um wieder "normal" zu sein.
Und die meisten Telefongesprächen ziehen mich auch ziemlich runter.
Also, ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen. Selbst jetzt schon, weil ich den Kontakt auf ein Minimum reduziert habe. Meine Eltern habe mir ja nie etwas schelchtes angetan. Ich habe ja gar keinen richtigen Grund! Außerdem haben sie mir ziemlich viele materielle Dinge gekauft und mir so gezeigt, dass ich ihnen wichtig bin. Also auf der anderen Seite, habe sie mich ja wirklich gut behandelt.
Und das es eben die meiste Zeit nur ein einfach nebeneinander statt miteinander leben war, war ja vllt eigentlich auch gar nicht so schlimm.
Vielleicht bin ich einfach nur zu empfindlich.
Tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben habe. Ich hoffe, das liest jetzt überhaupt jemand.
Irgendwie denke ich halt, ich bin es meinen Eltern schuldig, dass ich das Alles ertrage, weil es so schlimm ja gar nicht ist!?
Oder das ich etwas ändere, weil ich mich schuldig für den Zustand fühle. Also müsste ICH etwas ändern.
Viele Grüße
Und das es eben die meiste Zeit nur ein einfach nebeneinander statt miteinander leben war, war ja vllt eigentlich auch gar nicht so schlimm.
Vielleicht bin ich einfach nur zu empfindlich.
Tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben habe. Ich hoffe, das liest jetzt überhaupt jemand.
Irgendwie denke ich halt, ich bin es meinen Eltern schuldig, dass ich das Alles ertrage, weil es so schlimm ja gar nicht ist!?
Oder das ich etwas ändere, weil ich mich schuldig für den Zustand fühle. Also müsste ICH etwas ändern.
Viele Grüße
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Lass sie hinter dir. Die Zeit die du mit ihnen verbracht hast war ein Lebensabschnitt, der nun glücklicherweise vorbei ist. Du kannst und darfst dir nun ein eigenes Leben aufbauen. Dein eigenes Leben, mit all den Werten die dir wichtig sind.LiliAn hat geschrieben:
Auf jeden Fall ist es so, dass ich ziemlich darunter leide unter dieser Distanz zu meinen Eltern. Und wenn ich versuche mal etwas zu unternehmen mit meinen Eltern, dann habe ich das spüre ich diese extreme Distanz erst recht oder meine Eltern gehen wirklich noch weiter auf Distanz, ich weiß es nicht.
Im Grunde sind meine Eltern meistens wie fremde Menschen gewesen.
Dazu kommt noch eine politische Einstellung meines Vaters, die ich nur schwer tolerieren kann. Und überhaupt eine Lebenseinstellung, die nicht zu meiner passt. Und meine Mutte sehe ich nicht als erwachsenen Menschen. Ebene weil sie sich immer noch so extrem abhängig macht von anderen, so leicht zu beeinflussen ist usw.
Nach jedem Besuch komme ich irgendwie deprimiert nach Hause und brauche erst mal ein paar Tage, um wieder "normal" zu sein.
Und die meisten Telefongesprächen ziehen mich auch ziemlich runter.
Wenn deine Eltern dir dabei nur alter Ballast sind, dann lass sie hinter dir, so lange dich ihre komischen Allüren noch so belasten daß sie dich runterziehen. Sie werden sich für dich nicht ändern. Daß du entsprechend weit weg wohnst ist dabei auch gut. Aber evtl wird irgendwann der Tag kommen an dem du ihre armselige Lebenseinstellung einfach mit einem Achselzucken von dir abperlen lassen kannst oder wo du evtl auch Verständnis entwickelst weil es wird seine Gründe haben warum sie so geworden sind wie sie eben sind. Aber wo es dir eben nichts mehr ausmacht, weil es ihr Problem ist, nicht deins.
Nur eins solltest du abschreiben: Nämlich die sehnsüchtigen Gefühle daß sie dich irgendwann doch so lieben werden wie du es gebraucht hättest. Je schneller du dir abschminkst da irgendwas zu erwarten das es bei diesen Leuten eben nicht gibt desto besser. Such dir diese Dinge anderswo. Und dabei scheinst du ja auch auf einem guten Weg zu sein.
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Warum ein schlechtes Gewissen? Sie sind zwei erwachsene Menschen. Sie sollten in der Lage sein ihr Leben auf die Reihe zu bekommen auch ohne ständig dich als Blitzableiter für ihre emotionalen Defizite zu benützen. Und wenn sie das nicht können kannst du ihnen auch nicht helfen.LiliAn hat geschrieben:Also, ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen. Selbst jetzt schon, weil ich den Kontakt auf ein Minimum reduziert habe. Meine Eltern habe mir ja nie etwas schelchtes angetan.
Sie haben dir nie was schlechtes angetan? Sie haben dir immerhin keine ausreichende elterliche Fürsorge angedeien lassen. Sie haben dich emotional vernachlässigt. Das fällt für mich definitiv in den Bereich "Schlechtes antun". Das ging immerhin so weit daß du erst andere Menschen benötigt hast um überhaupt zu lernen daß man eine nahe, vertrauensvolle Beziehung zu anderen Menschen überhaupt haben kann.
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