iSlave made by Apple - Steve Jobs, ein Visionär?!

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geronimos secret
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iSlave made by Apple - Steve Jobs, ein Visionär?!

Beitrag Fr., 07.10.2011, 12:11

Der folgende schockierende Bericht stammt aus der ZDF-Reportage Frontal 21
[video][/video]

Der gestrige Tod von Steve Jobs hat mir noch mal den wahnsinnigen Hype vor Augen führt, der nicht nur um das Produkt "Apple", sondern auch um die Person Steve Jobs gemacht wurde. Dies bescheinigen auch die zahlreichen Nachrufe in den Medien und den sozialen Netzwerken, wo "Apple-Jünger" den Tod ihres Heilands betrauern.
Mir war und ist die messianische Anbetung der Person Steve Jobs schon immer suspekt gewesen, weil sie sektenartige Züge hatte.
Aber wer oder was steckt wirklich hinter dem "Visionär" Steve Jobs?! War er das überhaupt?!
Ein Visionär ist für mich jemand, der nicht nur ein tolles, innovatives Produkt herstellt, sondern auch gute Arbeitsbedingungen schafft und für diese einsteht. Technisch mag Jobs ein Visionär gewesen sein, die Welt hat er mit seinen Produkten nicht verändert (obwohl er dies angesichts der astronomischen Gewinnmargen ohne weiteres hätte tun können).
Wie seht ihr das? Was bleibt angesichts des obigen Beitrags von der Aura rund um Apple übrig, die für einen ganzen "Lifestyle" steht. Was ist mit den anderen Elektronikherstellern, die unter ähnlich schrecklichen Bedingungen ihre Produkte produzieren lassen?
Für mich steht fest: iSlave, nein danke (und das gilt selbstverständlich auch für Sony, Nokia , HP und Co.)!
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Ragneda
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 12:34

Ich sehe es so wie Du.

Vor allem die Aussage:

Ein Visionär ist für mich jemand, der nicht nur ein tolles, innovatives Produkt herstellt, sondern auch gute Arbeitsbedingungen schafft und für diese einsteht

finde ich sehr treffend.

Da muss ich immer an Andrew Carnegie und seinen Spruch: es ist keine Schande reich zu werden, schändlich ist, reich zu sterben, denken.
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sofa-held
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 13:30

edit: .....ziehe meinen Diskussionsbeitrag gleich wieder zurück, bei den Antworten....
Kann ich hier eigentlich noch was posten ohne, dass ich gleich von Nico belehrt werde?
Zuletzt geändert von sofa-held am Fr., 07.10.2011, 15:20, insgesamt 3-mal geändert.

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 13:45

sofa-held hat geschrieben:Von den grauslichen Produktionsbedingen mal ganz abgesehen, die sind aber bei allen Handyherstellern in etwa gleich. Da müsste man Handies komplett boykottieren.
Das stimmt nicht ganz. Bei denjenigen Elektronikkonzernen, die bei Foxconn herstellen lassen (namentlich Nokia, Sony, HP) stimmt das. Deutlich gesagt werden muss aber, dass es auch in China Mindeststandards hinsichtlich der Arbeitsbedingungen gibt, die hier massiv verletzt werden. Gedreht und aufgedeckt wurden die Zustände bei Foxconn übrigens von chinesischen Menschenrechtsaktivisten aus HongKong.
Es gibt also zahlreiche Unternehmen, die sich an diese Standards halten und die in China unter menschlicheren Bedingungen produzieren lassen.
Darüberhinaus wird um die anderen Elektronikhersteller auch nicht ein solcher Hype gemacht. Apples Marketingmaschine hat um sich herum eine ganze Aura geschaffen, die einen ganzen "Lifestyle" umfasst (dazu gehört auch die offen zur Schau gestellte "Bescheidenheit" des Apple-Gurus Jobs im grauen Rollkragenpullover, Jeans und Turnschuhen).
Wenn du dich als einen iSlave begreifst, gestehst du dir ja selber ein, diesem Warenfetisch auf den Leim gegangen zu sein.
Ich selbst habe aber größte Schwierigkeiten damit, mich mit einem "Lifestyle" zu identifizieren, der auf Lohnsklaverei schlimmsten Ausmaßes basiert. Da kann das Produkt noch so toll sein.
Da müsste man Handies komplett boykottieren.
Richtig, und genau das werde ich jetzt auch tun.
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geronimos secret
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 13:54

Leider sind die Produktionsbedingungen bei allen Handyherstellern in etwa gleich
Ich halte dies übrigens für ein sehr schwaches Argument. Nur weil andere Handyhersteller die chinesischen Arbeiter versklaven, macht es den Tatbestand doch nicht besser. Im Gegenteil ist ein Unternehmen, das sich so exponiert wie Apple, in einer besonderen, moralischen Bringschuld. Zumal es Apple angesichts der astronomischen Gewinnmargen nicht wehgetan hätte unter besseren Arbeitsbedingungen produzieren zu lassen. Es hätte Apples Image im übrigen auch besser zu Gesicht gestanden.
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Nico
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 15:16

Ich finde den Hype um Jobs Tod ebenfalls völlig übertrieben und unnötig.
Allerdings finde ich auch alle hier getätigten Anschuldigungen ziemlich weltfremd.
Erstens ist weder Jobs noch irgendeine Firma dafür verantwortlich wenn jemand mit der Verfolgung seines Handyvertrages überfordert ist und zweitens lässt nicht nur Apple in China fertigen und kein europäischer Erdenbürger hat nicht mindestens 10 Artikel die in China unter haargenau denselben Bedingungen produziert werden, in Gebrauch.
Daher bitte mal kurz aufwachen und aufhören mit der künstlichen Aufregung und dem Selbstbetrug.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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geronimos secret
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 16:06

Nico hat geschrieben: zweitens lässt nicht nur Apple in China fertigen .
dazu gibt es von mir bereits weiter oben eine differenzierte Stellungnahme
Nico hat geschrieben: kein europäischer Erdenbürger hat nicht mindestens 10 Artikel die in China unter haargenau denselben Bedingungen produziert werden, in Gebrauch.
Das ist richtig, allerdings mit dem Unterschied, dass ich die Hersteller für ihre menschenverachtende Produktion nicht noch anbete, sondern mich von ihnen abwende. Immerhin hat hier auch der Konsument einen gewissen Einfluß. Leider gibt sich die Masse lieber blind dem Warenkult hin.
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MrN
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 11:17

Jobs war Zeit seines Lebens nie ein Erfinder, eher ein "Fuchs im Hühnerstall"
Wirtschaftswoche 41/2011
Kein Visionär also, sondern ein zwar innovativ denkender, aber ansonsten auch ausgesprochen gerissener Geschäftsmann...

Und da fällt mir tatsächlich doch dann folgendes wieder ein:
Dagegen hat die Warenform und das Wertverhältnis der Arbeitsprodukte, worin sie sich darstellt, mit ihrer physischen Natur und den daraus entspringenden dinglichen Beziehungen absolut nichts zu schaffen. Es ist nur das bestimmte gesellschaftliche Verhältnis der Menschen selbst, welches hier für sie die phantasmagorische Form eines Verhältnisses von Dingen annimmt. Um daher eine Analogie zu finden, müssen wir in die Nebelregion der religiösen Welt flüchten. Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eignem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten. So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden, und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist.
Karl Marx über den Warenfetischismus in "Das Kapital"

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