Dermatillomanie? Autoaggression im Gesicht
Dermatillomanie? Autoaggression im Gesicht
Hallo ihr alle da draußen,
bin gerade in einem absolutem Tief und bekomme mich da nicht so wirklich 'raus...in der Hoffnung, dass mir das Schreiben hier ein wenig hilft und vielleicht die eine oder andere Idee von euch mich weiterbringt.
Zu meiner momentanen Situation:
Seit vergangener Woche habe ich nach knapp 4-wöchigem Urlaub meiner Thera nun wieder Therapie, fühle mich aber total unsicher, mein Gefühl hat noch nicht registriert, dass sie nun wieder regelmäßig 2mal/Woche da ist. Nach den beiden regulären Terminen vergangene Woche war ich jedes Mal in ein Tief gefallen als stünden wieder 4 Wochen Urlaub an, sodass ich dann um einen zusätzlichen Termin gebeten hatte und ihn auch bekam.
Zusätzlich ist es zur Zeit so, dass ich auf Uni-Prüfungen lernen muss, die Zeit für die Stoffmenge aus meiner Sicht ohnehin bei Weitem nicht ausreicht...Ich könnte aber jeden Tag den ganzen Tag schlafen, mich unter die warme Dusche stellen, kann mir vorstellen, den ganzen Tag im Liegestuhl in der Sonne zu liegen...ohne etwas zu lernen. Nun bin ich jemand, der sehr ehrgeizig ist und das eigentlich alles schaffen möchte, sich zwingt, etwas zu tun...endet damit, dass ich mich zwinge, drin zu bleiben, weil ich ja lernen muss (Rausgehen wäre Zeitverschwendung), dann am Schreibtisch sitze vor dem offenen Buch und nur vor mich hinstarre (noch nicht mal ins Buch, sondern in die Ferne), auf die Uhr vor mir starre und jede Minute verfluche, die vergeht und ich wieder nichts gemacht habe...und wieder einen Tag vertrödelt habe, den ich am Ende schmerzlich vermissen werde.
Dazu kommt, dass ich seit meinem 12/13. Lebensjahr ziemliche Hautprobleme (komischerweise nur im Gesicht) habe, so gerne so tolle reine Haut hätte wie viele sie haben...und ich habe meiner Ansicht nach da ständig irgendwelche Pickel, etc. Folglich möchte ich sie natürlich wegbekommen (--> weil schöne Haut haben will)...drücke und drücke und drücke...eigentlich rein rational schon vorher mit dem Wissen, dass da danach durch das Drücken nur wieder eine große, krustige und irgendwann offene Stelle sein wird, für die ich mich wieder maßlos schäme, am liebsten nicht rausgehen würde, die sich nicht überschminken lässt...trotzdem kann ich es in dem Moment nicht lassen zu drücken; es fühlt sich an wie eine Sucht...in dem Moment fühlt es sich gut, entlastend an...obwohl ich eben gleichzeitig weiß, dass mit größter Wahrscheinlichkeit danach alles schlimmer sein wird als vorher...ich verstehe mich da selbst nicht. Sobald sich dann diese bräunliche Stelle zeigt, wo wieder eine große offene Stelle kommen wird, werde ich enorm wütend...würde mir gerade einen Wasserkocher voll heißem Wasser über die Hände gießen...Ich weiß einfach gerade nicht weiter...
Diese Woche sind wieder regulär 2 Stunden/Woche geplant, nächsten Mo ist ja Feiertag (davor graust mir schon --> bei mir normalerweise Therapie-Tag)...und irgendwie würde ich zur Zeit am liebsten den ganzen Tag nichts machen...außer Therapie...die tut mir immer gut. Wir hatten mal drüber gesprochen, evtl. 3h/Woche zu planen, weil ich es so leichter fände, die Verbindung zu ihr zu halten und denke, mehr aus mir rausgehen zu können...aber bis jetzt ist es noch nicht so. Satz meiner Thera dazu "Wir beobachten das mal und schauen dann..."
In meiner ganzen Wut hatte ich mich nun ungeachtet meiner Uni-Lern-Sachen gerade hingesetzt und Tagebuch geschrieben...genau das, was ich oben geschrieben habe zum Thema Gesicht...und habe überlegt, den Eintrag morgen zur Therapie mitzunehmen. Gleichzeitig ist das für mich seit ich 12-13 war schon ein sehr, sehr heikles Thema, für das ich mich sehr schäme, sehr oft gehänselt wurde...ich habe Angst, wenn sie weiß, dass diese offenen Stellen durch mich selbst verursacht sind, dass sie sie dann ansieht, beobachtet, wie sich das Ganze entwickelt, mich darauf anspricht...und ich möchte nicht, dass mich jemand darauf anspricht, mich nach dem Aspekt "offene Stellen im Gesicht" ansieht...das ist mir einfach alles so wahnsinnig peinlich...wieso bekomme ich das nur nicht in den Griff?! Was würdet ihr denn machen? Eintrag trotzdem mit in die Therapie nehmen nach dem Prinzip "Augen zu und durch"? (Das ist momentan meine Überlegung...alleine scheine ich das ja nicht hinzubekommen und ändern kann sich nur was, wenn sie davon weiß...) Habt ihr noch andere Ideen? Gibt es unter euch vielleicht den einen oder anderen, dem es ähnlich/genauso geht und mir erzählen möchte, wie er damit umgeht/den Mist losgeworden ist?
Ich bin momentan einfach total kraftlos und unendlich wütend auf mich selbst...wäre dem ein oder anderen wirklich dankbar für konstruktive Ratschläge.
Ganz lieben Gruß
Bina
bin gerade in einem absolutem Tief und bekomme mich da nicht so wirklich 'raus...in der Hoffnung, dass mir das Schreiben hier ein wenig hilft und vielleicht die eine oder andere Idee von euch mich weiterbringt.
Zu meiner momentanen Situation:
Seit vergangener Woche habe ich nach knapp 4-wöchigem Urlaub meiner Thera nun wieder Therapie, fühle mich aber total unsicher, mein Gefühl hat noch nicht registriert, dass sie nun wieder regelmäßig 2mal/Woche da ist. Nach den beiden regulären Terminen vergangene Woche war ich jedes Mal in ein Tief gefallen als stünden wieder 4 Wochen Urlaub an, sodass ich dann um einen zusätzlichen Termin gebeten hatte und ihn auch bekam.
Zusätzlich ist es zur Zeit so, dass ich auf Uni-Prüfungen lernen muss, die Zeit für die Stoffmenge aus meiner Sicht ohnehin bei Weitem nicht ausreicht...Ich könnte aber jeden Tag den ganzen Tag schlafen, mich unter die warme Dusche stellen, kann mir vorstellen, den ganzen Tag im Liegestuhl in der Sonne zu liegen...ohne etwas zu lernen. Nun bin ich jemand, der sehr ehrgeizig ist und das eigentlich alles schaffen möchte, sich zwingt, etwas zu tun...endet damit, dass ich mich zwinge, drin zu bleiben, weil ich ja lernen muss (Rausgehen wäre Zeitverschwendung), dann am Schreibtisch sitze vor dem offenen Buch und nur vor mich hinstarre (noch nicht mal ins Buch, sondern in die Ferne), auf die Uhr vor mir starre und jede Minute verfluche, die vergeht und ich wieder nichts gemacht habe...und wieder einen Tag vertrödelt habe, den ich am Ende schmerzlich vermissen werde.
Dazu kommt, dass ich seit meinem 12/13. Lebensjahr ziemliche Hautprobleme (komischerweise nur im Gesicht) habe, so gerne so tolle reine Haut hätte wie viele sie haben...und ich habe meiner Ansicht nach da ständig irgendwelche Pickel, etc. Folglich möchte ich sie natürlich wegbekommen (--> weil schöne Haut haben will)...drücke und drücke und drücke...eigentlich rein rational schon vorher mit dem Wissen, dass da danach durch das Drücken nur wieder eine große, krustige und irgendwann offene Stelle sein wird, für die ich mich wieder maßlos schäme, am liebsten nicht rausgehen würde, die sich nicht überschminken lässt...trotzdem kann ich es in dem Moment nicht lassen zu drücken; es fühlt sich an wie eine Sucht...in dem Moment fühlt es sich gut, entlastend an...obwohl ich eben gleichzeitig weiß, dass mit größter Wahrscheinlichkeit danach alles schlimmer sein wird als vorher...ich verstehe mich da selbst nicht. Sobald sich dann diese bräunliche Stelle zeigt, wo wieder eine große offene Stelle kommen wird, werde ich enorm wütend...würde mir gerade einen Wasserkocher voll heißem Wasser über die Hände gießen...Ich weiß einfach gerade nicht weiter...
Diese Woche sind wieder regulär 2 Stunden/Woche geplant, nächsten Mo ist ja Feiertag (davor graust mir schon --> bei mir normalerweise Therapie-Tag)...und irgendwie würde ich zur Zeit am liebsten den ganzen Tag nichts machen...außer Therapie...die tut mir immer gut. Wir hatten mal drüber gesprochen, evtl. 3h/Woche zu planen, weil ich es so leichter fände, die Verbindung zu ihr zu halten und denke, mehr aus mir rausgehen zu können...aber bis jetzt ist es noch nicht so. Satz meiner Thera dazu "Wir beobachten das mal und schauen dann..."
In meiner ganzen Wut hatte ich mich nun ungeachtet meiner Uni-Lern-Sachen gerade hingesetzt und Tagebuch geschrieben...genau das, was ich oben geschrieben habe zum Thema Gesicht...und habe überlegt, den Eintrag morgen zur Therapie mitzunehmen. Gleichzeitig ist das für mich seit ich 12-13 war schon ein sehr, sehr heikles Thema, für das ich mich sehr schäme, sehr oft gehänselt wurde...ich habe Angst, wenn sie weiß, dass diese offenen Stellen durch mich selbst verursacht sind, dass sie sie dann ansieht, beobachtet, wie sich das Ganze entwickelt, mich darauf anspricht...und ich möchte nicht, dass mich jemand darauf anspricht, mich nach dem Aspekt "offene Stellen im Gesicht" ansieht...das ist mir einfach alles so wahnsinnig peinlich...wieso bekomme ich das nur nicht in den Griff?! Was würdet ihr denn machen? Eintrag trotzdem mit in die Therapie nehmen nach dem Prinzip "Augen zu und durch"? (Das ist momentan meine Überlegung...alleine scheine ich das ja nicht hinzubekommen und ändern kann sich nur was, wenn sie davon weiß...) Habt ihr noch andere Ideen? Gibt es unter euch vielleicht den einen oder anderen, dem es ähnlich/genauso geht und mir erzählen möchte, wie er damit umgeht/den Mist losgeworden ist?
Ich bin momentan einfach total kraftlos und unendlich wütend auf mich selbst...wäre dem ein oder anderen wirklich dankbar für konstruktive Ratschläge.
Ganz lieben Gruß
Bina
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Das was du hier beschreibst, hört sich für mich stark nach Dermatillomanie, auch Skin Picking Disorder genannt, an. Google doch einfach mal danach oder lese dir bei Wikipedia den Artikel dazu durch, wenn du das Gefühl hast, dass das passt, kann ich gerne mehr dazu schreiben.Bina hat geschrieben: ...drücke und drücke und drücke...eigentlich rein rational schon vorher mit dem Wissen, dass da danach durch das Drücken nur wieder eine große, krustige und irgendwann offene Stelle sein wird, für die ich mich wieder maßlos schäme, am liebsten nicht rausgehen würde, die sich nicht überschminken lässt...trotzdem kann ich es in dem Moment nicht lassen zu drücken; es fühlt sich an wie eine Sucht...in dem Moment fühlt es sich gut, entlastend an...obwohl ich eben gleichzeitig weiß, dass mit größter Wahrscheinlichkeit danach alles schlimmer sein wird als vorher...ich verstehe mich da selbst nicht. Sobald sich dann diese bräunliche Stelle zeigt, wo wieder eine große offene Stelle kommen wird, werde ich enorm wütend...würde mir gerade einen Wasserkocher voll heißem Wasser über die Hände gießen...Ich weiß einfach gerade nicht weiter...
Wenn es sich wirklich um Dermatillomanie handelt, dann ist es eine Art Zwang und so etwas lässt sich leider nicht so einfach abstellen.Bina hat geschrieben: wieso bekomme ich das nur nicht in den Griff?!
Das ist verständlich, es gibt mehr Leute als du denkst, die unter Skin Picking Disorder leiden. Es sieht unschön aus, wie du schon geschrieben hast, möchte man nicht darauf angesprochen werden, ... daher versuchen die meisten Betroffenen es so gut wie möglich zu verbergen. Vielen sieht man es gar nicht an, weil sie es unter ihrer Kleidung verstecken. Im Gesicht lässt sich das ganze nur schwer verbergen.Bina hat geschrieben: ...das ist mir einfach alles so wahnsinnig peinlich...
Ob du mit deiner Therapeutin darüber sprechen möchtest, ist letztendlich deine Entscheidung. Allerdings ist es nicht Sinn der Sache, wenn du dich nur dazu zwingst. Du solltest schon darüber reden wollen, auch wenn es dir sehr unangenehm ist. Wenn du so möchtest, lasse deinen Bauch bzw. deine Gefühle entscheiden. Wenn du mit ihr darüber sprechen solltest, dann sag deiner Therapeutin doch wie unangenehm dir dieses Thema ist und du sie bitten möchtest, dass sie dich nicht darauf anspricht, sondern dir ganz alleine den Freiraum bietet das Thema erneut anzusprechen. Ich kann dir nur raten dich mit dem Thema "Skin Picking Disorder" auseinander zu setzen, solltest du das Gefühl haben das passt zu dir, kann ich gerne mehr und genaueres dazu schreiben, bzw. dir einige Links geben.Bina hat geschrieben: Was würdet ihr denn machen? Eintrag trotzdem mit in die Therapie nehmen nach dem Prinzip "Augen zu und durch"? (Das ist momentan meine Überlegung...alleine scheine ich das ja nicht hinzubekommen und ändern kann sich nur was, wenn sie davon weiß...) Habt ihr noch andere Ideen? Gibt es unter euch vielleicht den einen oder anderen, dem es ähnlich/genauso geht und mir erzählen möchte, wie er damit umgeht/den Mist losgeworden ist?
Liebe Grüße,
Hideki
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers
Hallo Bina
Ich habe mir damals jeweils den Tag aufgeteilt in abwechselnd 30 min Lernen und 30 min Erfrischung und Entspannung. Vielleicht hilft dir ja das auch. Entspannung und Erfrischung ist sicher keine Zeitverschwendung, wenn man dafür viel besser arbeiten kann. Vielleicht ist auch das Drücken an den Pickeln ein Versuch, dich zu entspannen?Bina hat geschrieben:Ich könnte aber jeden Tag den ganzen Tag schlafen, mich unter die warme Dusche stellen, kann mir vorstellen, den ganzen Tag im Liegestuhl in der Sonne zu liegen...ohne etwas zu lernen.
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dann am Schreibtisch sitze vor dem offenen Buch und nur vor mich hinstarre (noch nicht mal ins Buch, sondern in die Ferne), auf die Uhr vor mir starre und jede Minute verfluche, die vergeht und ich wieder nichts gemacht habe
Hallo ihr beiden,
danke für eure Antwort. Für Hideki: Ich habe mir den Link durchgelesen (Wikipedia) und es könnte schon zutreffen. Bisher war in der Therapie nur Thema, dass ich die Oberarme immer aufbeiße, wenn zuviel Druck/Spannung ist...worauf die Spannung für mich besser wird...ich weiß nicht, was meine Therapeutin darin gesehen hatte, ob sie es auch unter "Dermatillomanie" sah oder SVV. Damals hatte sie mich gefragt, wieviel Zeit ich denn am Tag damit verbringe...und ich konnte aus Scham leider nicht ehrlich darauf antworten... Irgendwie sollte das Ganze ja schon mal ehrliches Thema werden; ich möchte daran ja so gern was ändern...wenn das Ganze nur nicht so peinlich wäre...
Hast du denn ein ähnliches Problem? Hast du es in der Therapie mal angesprochen? Wie reagierte dein/e TherapeutIn darauf?
Gruß
Bina
danke für eure Antwort. Für Hideki: Ich habe mir den Link durchgelesen (Wikipedia) und es könnte schon zutreffen. Bisher war in der Therapie nur Thema, dass ich die Oberarme immer aufbeiße, wenn zuviel Druck/Spannung ist...worauf die Spannung für mich besser wird...ich weiß nicht, was meine Therapeutin darin gesehen hatte, ob sie es auch unter "Dermatillomanie" sah oder SVV. Damals hatte sie mich gefragt, wieviel Zeit ich denn am Tag damit verbringe...und ich konnte aus Scham leider nicht ehrlich darauf antworten... Irgendwie sollte das Ganze ja schon mal ehrliches Thema werden; ich möchte daran ja so gern was ändern...wenn das Ganze nur nicht so peinlich wäre...
Hast du denn ein ähnliches Problem? Hast du es in der Therapie mal angesprochen? Wie reagierte dein/e TherapeutIn darauf?
Gruß
Bina
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Druck bzw. Spannungsabbau spricht sowohl für SvV, als auch für Dermatillomanie. Wobei für mich als Laie sollte man zwischen den beiden Begriffen nicht versuchen zu differenzieren. Ich würde sagen, Dermatillomanie ist ein Teilbereich vom SvV. SvV wird meistens mit Schneiden/Ritzen verbunden, ich denken wenn man sich das Schneiden/Ritzen und Skin Picking Disorder genauer anschaut, wird man schon einige Unterschiede, bezüglich Motivation und den auslösenden Ursachen finden.Bina hat geschrieben:Hallo ihr beiden,
danke für eure Antwort. Für Hideki: Ich habe mir den Link durchgelesen (Wikipedia) und es könnte schon zutreffen. Bisher war in der Therapie nur Thema, dass ich die Oberarme immer aufbeiße, wenn zuviel Druck/Spannung ist...worauf die Spannung für mich besser wird...ich weiß nicht, was meine Therapeutin darin gesehen hatte, ob sie es auch unter "Dermatillomanie" sah oder SVV. Damals hatte sie mich gefragt, wieviel Zeit ich denn am Tag damit verbringe...und ich konnte aus Scham leider nicht ehrlich darauf antworten...
Könntest du hier im Forum, auf die Frage wie viel Zeit du am Tag damit verbringst, ehrlich antworten? Ich denke die Scham kommt daher, weil man sich in gewisser Weise alleine damit fühlt und sich für unnormal hält. Außerdem hat man große Angst, dass andere Leute dahinter kommen könnten. Man sich ständig mit dem Gedanken beschäftigt, wie einen die anderen Leute betrachten, was sie von einem denken usw. Du bist aber nicht alleine, gerade Betroffene von Skin Picking Disorder sind sehr darauf bedacht, nicht aufzufallen, daher entsteht schnell der Eindruck, dass das was man tut wäre unnormal. Auch in den Medien (auch Internet) findet man nicht viele Informationen dazu, gerade im Vergleich zu SvV (Ritzen/Schneiden). Betroffene verstecken sich zu gut und ihre Scham ist meist zu groß mit anderen darüber zu reden. Ich denke dies ist auch ein großer Unterschied zu SvVlern. Klar viele die sich ritzen/schneiden verbergen ihre Verletzungen auch und es ist ihnen in gewisser Weise peinlich, aber nicht so extrem wie bei jemanden der an Dermatillomanie leidet. Ich kenne deine Therapeutin nicht, habe aber die Erfahrung gemacht, dass auch viele Therapeuten/Psychologen nichts mit dem Begriff Dermatillomanie bzw. Skin Picking Disorder anfangen können.
Wenn es dir leichter fällt, kannst du ja erst mal hier im Forum darüber reden. Ich denke, wenn du siehst, dass es auch viele andere mit dem gleichen Problem gibt und du hier darüber sprichst, wird es dir auch leichter fallen mit deiner Therapeutin darüber zu sprechen.Bina hat geschrieben:Irgendwie sollte das Ganze ja schon mal ehrliches Thema werden; ich möchte daran ja so gern was ändern...wenn das Ganze nur nicht so peinlich wäre...
Ich schneide/ritze mich, aber wie schon oben geschrieben, würde ich das nicht mit Dermatillomanie gleichsetzen. Ich kenne allerdings eine Betroffene. Mein Therapeut weiß von dem Scheiden/Ritzen bescheid, hatte auch nie ein Probleme darüber zu reden, ich schäme mich dafür nicht.Bina hat geschrieben:Hast du denn ein ähnliches Problem? Hast du es in der Therapie mal angesprochen? Wie reagierte dein/e TherapeutIn darauf?
Ich gebe dir noch ein paar Links die du dir anschauen kannst, vielleicht helfen sie dir weiter:
- Dermatillomanie I (Basics)
- Dermatillomanie II (detaillierte Informationen)
- Dermatillomanie III (Ratschläge)
- weitere Ratschläge
Ich denke die ersten 3 Links werden für dich sehr hilfreich sein, du wirst dich vermutlich beim Lesen selber wieder erkennen.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Hideki
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers
Ganz lieben Dank, Hideki,
ich habe mir gleich alles durchgelesen und finde mich da leider wirklich sozusagen zu 100% wider... Der Haken an der ganzen Chose ist, dass ich durch den Mist so eine Wut aufbaue, dass es in anderem SVV endet...siehe Hände mit heißem Wasser übergießen, Schneiden, etc. ...die Sache mit dem Aufbeißen der Oberarme und auch dem Schneiden, weiß meine Therapeutin...vielleicht sollte ich den Rest endlich auch mal ehrlich angehen...
Was meine Äußerungen hier im Forum angehen...na ja...etwas schambesetzt ist es trotzdem, aber nicht so, wie wenn ich jemanden mir gegenüber sitzen habe, der mir dann auch noch direkt ins GESICHT schaut und mich vielleicht künftig nach diesem Aspekt empfängt...also ob sich was positives getan hat oder nicht, wie mein Gesicht wieder aussieht...
Es ist der Moment, wo ich es sagen muss und dann der Blick meiner Therapeutin irgendwie zwangsläufig auf mein Gesicht bzw. die offenen Stellen gehen wird...geht ja jedem von uns irgendwie so. Selbst, wenn es uns vorher vielleicht nie aufgefallen ist, aber spätestens dann, wenn die Person einen Punkt anspricht, fällt er uns auf und wir vergessen ihn auch nicht mehr so schnell je nachdem, wie eindrücklich er ist.
Was die Zeit anbetrifft, die ich damit verbringe: Es variiert. Wenn ich am Wochenende bei meinem Freund bin, ist nur ein einfacher Badspiegel da, ich sehe darin nicht wirklich gut...also hat mein Gesicht in dieser Zeit meistens Schonfrist. Wenn ich tagsüber/abends allerdings alleine bin, gibt es Tage, wo ich kaum mal was im Gesicht mache und dann gibt es Tage, wo am Stück auch mal 1-2 Stunden damit ins Land ziehen können. Ich habe zwar eine Uhr in der Nähe stehen, bin aber zu diesen Zeitpunkten jedes Mal total erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht...
Darf ich fragen, welche Art der Therapie du bei SVV machst und ob/welche Erfolge du dabei siehst?
Lieben Gruß
Bina
ich habe mir gleich alles durchgelesen und finde mich da leider wirklich sozusagen zu 100% wider... Der Haken an der ganzen Chose ist, dass ich durch den Mist so eine Wut aufbaue, dass es in anderem SVV endet...siehe Hände mit heißem Wasser übergießen, Schneiden, etc. ...die Sache mit dem Aufbeißen der Oberarme und auch dem Schneiden, weiß meine Therapeutin...vielleicht sollte ich den Rest endlich auch mal ehrlich angehen...
Was meine Äußerungen hier im Forum angehen...na ja...etwas schambesetzt ist es trotzdem, aber nicht so, wie wenn ich jemanden mir gegenüber sitzen habe, der mir dann auch noch direkt ins GESICHT schaut und mich vielleicht künftig nach diesem Aspekt empfängt...also ob sich was positives getan hat oder nicht, wie mein Gesicht wieder aussieht...
Es ist der Moment, wo ich es sagen muss und dann der Blick meiner Therapeutin irgendwie zwangsläufig auf mein Gesicht bzw. die offenen Stellen gehen wird...geht ja jedem von uns irgendwie so. Selbst, wenn es uns vorher vielleicht nie aufgefallen ist, aber spätestens dann, wenn die Person einen Punkt anspricht, fällt er uns auf und wir vergessen ihn auch nicht mehr so schnell je nachdem, wie eindrücklich er ist.
Was die Zeit anbetrifft, die ich damit verbringe: Es variiert. Wenn ich am Wochenende bei meinem Freund bin, ist nur ein einfacher Badspiegel da, ich sehe darin nicht wirklich gut...also hat mein Gesicht in dieser Zeit meistens Schonfrist. Wenn ich tagsüber/abends allerdings alleine bin, gibt es Tage, wo ich kaum mal was im Gesicht mache und dann gibt es Tage, wo am Stück auch mal 1-2 Stunden damit ins Land ziehen können. Ich habe zwar eine Uhr in der Nähe stehen, bin aber zu diesen Zeitpunkten jedes Mal total erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht...
Darf ich fragen, welche Art der Therapie du bei SVV machst und ob/welche Erfolge du dabei siehst?
Lieben Gruß
Bina
Hallo Bina,
Ich praktiziere auch eine Art von SVV, die in Richtung Dermatillomanie geht, aber weniger sichtbar ist. Bisher hat es mir noch bei keiner Therapie geholfen, dies anzusprechen. Ich habe bisher aber auch nur tiefenpsychologisch orientierte bzw. Gestalttherapie gemacht. Meiner Meinung nach kann bei Zwängen wie diesem am schnellsten Verhaltenstherapie helfen (wobei natürlich das Problem der Symptomverlagerung besteht). Da wird mit ganz pragmatischen Methoden gearbeitet, wozu vielleicht auch Dinge gehören wie Spiegel verhängen :
Lg, Tristezza
Meinst du denn, wenn du die Pickel nicht aufdrücken würdest und also keine Wut aufbauen würdest, könntest du die anderen SVVs unterlassen? Kann ich mir irgendwie kaum vorstellen, denn die anderen Sachen erscheinen ja noch viel massiver.Bina hat geschrieben: Der Haken an der ganzen Chose ist, dass ich durch den Mist so eine Wut aufbaue, dass es in anderem SVV endet...siehe Hände mit heißem Wasser übergießen, Schneiden, etc. ...die Sache mit dem Aufbeißen der Oberarme und auch dem Schneiden, weiß meine Therapeutin...vielleicht sollte ich den Rest endlich auch mal ehrlich angehen...
Ich weiß nicht, ob ich diese - kontrollierbare - SVV unbedingt ansprechen würde. Du könntest mit ihr ja über die anderen SVV-Arten sprechen und das Besprochene dann - für dich - auf die Dermatillomanie übertragen. Wenn sie allerdings eine andere Qualität hat und der entscheidende Auslöser von allem ist (s.o.), ist es etwas anderes.Bina hat geschrieben: Es ist der Moment, wo ich es sagen muss und dann der Blick meiner Therapeutin irgendwie zwangsläufig auf mein Gesicht bzw. die offenen Stellen gehen wird...geht ja jedem von uns irgendwie so. Selbst, wenn es uns vorher vielleicht nie aufgefallen ist, aber spätestens dann, wenn die Person einen Punkt anspricht, fällt er uns auf und wir vergessen ihn auch nicht mehr so schnell je nachdem, wie eindrücklich er ist.
Ich praktiziere auch eine Art von SVV, die in Richtung Dermatillomanie geht, aber weniger sichtbar ist. Bisher hat es mir noch bei keiner Therapie geholfen, dies anzusprechen. Ich habe bisher aber auch nur tiefenpsychologisch orientierte bzw. Gestalttherapie gemacht. Meiner Meinung nach kann bei Zwängen wie diesem am schnellsten Verhaltenstherapie helfen (wobei natürlich das Problem der Symptomverlagerung besteht). Da wird mit ganz pragmatischen Methoden gearbeitet, wozu vielleicht auch Dinge gehören wie Spiegel verhängen :
Dies zeigt ja, dass dein Zwang von deinem Umfeld abhängig ist, welches du vielleicht so gestalten kannst, dass es ihm weniger entgegenkommt.Bina hat geschrieben: Was die Zeit anbetrifft, die ich damit verbringe: Es variiert. Wenn ich am Wochenende bei meinem Freund bin, ist nur ein einfacher Badspiegel da, ich sehe darin nicht wirklich gut...also hat mein Gesicht in dieser Zeit meistens Schonfrist.
Lg, Tristezza
Hallo Tristezza,
danke für deine Antwort. Das Ding ist, dass ich mich irgendwie fühle, als würde ich ihr was wichtiges verheimlichen, wenn ich es nicht anspreche...ging mir bisher noch nie so; ist gestern und heute so das erste Mal, wo es mir so extrem geht, dass ich eben denke, ich verschweige ihr was wichtiges, wenn ich es nicht sage.
Meine Stunde am Freitag war so schön, wenn auch sehr anstrengend und unmittelbar nach der Stunde war ich unheimlich müde und traurig...aber im Nachhinein war sie echt gut und ich wollte meiner Thera heute eine Kleinigkeit (eine Figur in der Größe dieser Schlumpf-Figuren) schenken, die mir zufällig in den letzten Wochen mal im Laden begegnet ist und die einfach so perfekt auf unser Verhältnis passt. Eigentlich wollte ich sie zu Weihnachten schenken, aber gerade am Freitag und Samstag fühlte es sich einfach so an als wenn genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist...so ein bisschen um ihr zu zeigen, wie es in mir aussieht (tue mir sehr schwer damit, das kund zu tun) und auch ein bisschen als Belohnung, dass sie so geduldig mit mir war, dass wir überhaupt soweit kamen, wie wir jetzt sind...manchmal bin ich da glaube ich schon ein recht vehementer Felsbrocken, der einiges zurückhält, etc. Irgendwie hat diese ganze Geschichte von gestern mir nun total die Vorfreude darauf verdorben, ihr diese Figur schenken zu können. Hatte mich echt drauf gefreut und nun sind diese ganzen Gefühle irgendwie weg. Nach wie vor würde ich ihr die Figur gerne schenken...aber schöner wäre es eben gewesen, wenn in dem Moment auch wirklich diese Gefühle da sind und ich was dazu sagen kann...Ich will meine schönen Gefühle wieder zurück!!!!
Alles ziemlich doof irgendwie!
Gruß
Bina
danke für deine Antwort. Das Ding ist, dass ich mich irgendwie fühle, als würde ich ihr was wichtiges verheimlichen, wenn ich es nicht anspreche...ging mir bisher noch nie so; ist gestern und heute so das erste Mal, wo es mir so extrem geht, dass ich eben denke, ich verschweige ihr was wichtiges, wenn ich es nicht sage.
Meine Stunde am Freitag war so schön, wenn auch sehr anstrengend und unmittelbar nach der Stunde war ich unheimlich müde und traurig...aber im Nachhinein war sie echt gut und ich wollte meiner Thera heute eine Kleinigkeit (eine Figur in der Größe dieser Schlumpf-Figuren) schenken, die mir zufällig in den letzten Wochen mal im Laden begegnet ist und die einfach so perfekt auf unser Verhältnis passt. Eigentlich wollte ich sie zu Weihnachten schenken, aber gerade am Freitag und Samstag fühlte es sich einfach so an als wenn genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist...so ein bisschen um ihr zu zeigen, wie es in mir aussieht (tue mir sehr schwer damit, das kund zu tun) und auch ein bisschen als Belohnung, dass sie so geduldig mit mir war, dass wir überhaupt soweit kamen, wie wir jetzt sind...manchmal bin ich da glaube ich schon ein recht vehementer Felsbrocken, der einiges zurückhält, etc. Irgendwie hat diese ganze Geschichte von gestern mir nun total die Vorfreude darauf verdorben, ihr diese Figur schenken zu können. Hatte mich echt drauf gefreut und nun sind diese ganzen Gefühle irgendwie weg. Nach wie vor würde ich ihr die Figur gerne schenken...aber schöner wäre es eben gewesen, wenn in dem Moment auch wirklich diese Gefühle da sind und ich was dazu sagen kann...Ich will meine schönen Gefühle wieder zurück!!!!
Alles ziemlich doof irgendwie!
Gruß
Bina
Sorry, Bina, irgendwie krieg ich die Kurve nicht ... Was hat deine Dermatillomanie jetzt mit dem Geschenk zu tun? Du musst ihr nicht alles sagen, darauf hat sie keinen Anspruch! Und sie ist ja so nett und geduldig wie vorher, warum solltest du ihr nun das Geschenk nicht überreichen?
Lg, Tristezza
Lg, Tristezza
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- Forums-Insider
- , 77
- Beiträge: 407
Also wegen dem Gesicht
Ich hatte auch immer viele Pickel oder eh auch schon Akne und eigentlich hab ich das zeug seit ich denken kann!! Ich habe auch so mega darunter gelitten aber dann hab ich durch nen glücklichen Zufall die Pille gewechselt und es wurde mit einem Schlag besser.
Ich kann mich erinnern das ich sehr sehr gerne umher gedrückt habe auch wenn ich wusste es ist danach schlechter, es war ja fast wie ein zwang. Ich tu es auch jetzt noch mega Gerne wenn ich mal nen hab
Vor kurzen bekamm ich ein paar Vitamin B Infusionen und plötzlich hatte ich wieder viele Pickel, ich wusste gar nicht mehr wie viel make up ich mir noch raufschmieren soll. Naja der Arzt hat mir dann von Louis Widmar ne Akne Salbe verschrieben und jetzt passts fast wieder.
vl hilft dir das
Ich hatte auch immer viele Pickel oder eh auch schon Akne und eigentlich hab ich das zeug seit ich denken kann!! Ich habe auch so mega darunter gelitten aber dann hab ich durch nen glücklichen Zufall die Pille gewechselt und es wurde mit einem Schlag besser.
Ich kann mich erinnern das ich sehr sehr gerne umher gedrückt habe auch wenn ich wusste es ist danach schlechter, es war ja fast wie ein zwang. Ich tu es auch jetzt noch mega Gerne wenn ich mal nen hab
Vor kurzen bekamm ich ein paar Vitamin B Infusionen und plötzlich hatte ich wieder viele Pickel, ich wusste gar nicht mehr wie viel make up ich mir noch raufschmieren soll. Naja der Arzt hat mir dann von Louis Widmar ne Akne Salbe verschrieben und jetzt passts fast wieder.
vl hilft dir das
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- Helferlein
- , 21
- Beiträge: 48
Dann hast du den ersten Schritt gemacht, du weißt jetzt worum es sich handelt, jetzt kannst du darauf eingehen und dir eigene Lösungsstrategie erarbeiten.Bina hat geschrieben: ich habe mir gleich alles durchgelesen und finde mich da leider wirklich sozusagen zu 100% wider...
Betreibst du SvV nur in Verbindung mit der Wut oder auch bei anderen Gelegenheiten, wie Druckabbau, etc.?Bina hat geschrieben: Der Haken an der ganzen Chose ist, dass ich durch den Mist so eine Wut aufbaue, dass es in anderem SVV endet...siehe Hände mit heißem Wasser übergießen, Schneiden, etc. ...die Sache mit dem Aufbeißen der Oberarme und auch dem Schneiden, weiß meine Therapeutin...vielleicht sollte ich den Rest endlich auch mal ehrlich angehen...
Ich denke das Schlüsselwort für dein Problem mit der Scham ist "Akzeptanz". Du musst als erstes selber akzeptieren, dass diese Sonderform vom SvV momentan ein Teil von dir ist. Du machst es schließlich nicht aus Spaß oder Langeweile, sondern weil es dir hilf und gut tut. Klar ist das keine Musterlösung, aber niemand behauptet, dass es für immer so bleiben muss. Aber so lange wie es notwendig ist, solltest du es akzeptieren. Wenn du es selber akzeptiert hast, wird die Scham auch kleiner sein und dir fällt es leichter mit anderen Leuten darüber zu reden.Bina hat geschrieben: Was meine Äußerungen hier im Forum angehen...na ja...etwas schambesetzt ist es trotzdem, aber nicht so, wie wenn ich jemanden mir gegenüber sitzen habe, der mir dann auch noch direkt ins GESICHT schaut und mich vielleicht künftig nach diesem Aspekt empfängt...also ob sich was positives getan hat oder nicht, wie mein Gesicht wieder aussieht...
Es ist deine Therapeutin, von daher erfährt es außer ihr niemand. Wie ist denn eurer Verhältnis? Wenn ihr euch schon länger kennt und du dich bei ihr wohl fühlst, ihr auch vertraust, warum solltest du ihr es nicht sagen? Vielleicht weiß sie es schon, wartet nur bis du es ansprichst. Sie ist deine Therapeutin, sie wird dich dafür nicht verurteilen. Je ehrlicher und offener du ihr gegenüber bist, desto besser könnt ihr zusammenarbeiten, damit es dir bald besser geht.Bina hat geschrieben: Es ist der Moment, wo ich es sagen muss und dann der Blick meiner Therapeutin irgendwie zwangsläufig auf mein Gesicht bzw. die offenen Stellen gehen wird...geht ja jedem von uns irgendwie so. Selbst, wenn es uns vorher vielleicht nie aufgefallen ist, aber spätestens dann, wenn die Person einen Punkt anspricht, fällt er uns auf und wir vergessen ihn auch nicht mehr so schnell je nachdem, wie eindrücklich er ist.
Das ist ganz normal. Oft kommt es zu einem Zustand ähnlich einer Trance, in der man jegliches Gefühl für die Zeit verliert. Wenn ich mich schneide/ritze, bin ich auch immer wieder aufs neue erstaunt wie schnell die Zeit vergangen ist.Bina hat geschrieben: Was die Zeit anbetrifft, die ich damit verbringe: Es variiert. Wenn ich am Wochenende bei meinem Freund bin, ist nur ein einfacher Badspiegel da, ich sehe darin nicht wirklich gut...also hat mein Gesicht in dieser Zeit meistens Schonfrist. Wenn ich tagsüber/abends allerdings alleine bin, gibt es Tage, wo ich kaum mal was im Gesicht mache und dann gibt es Tage, wo am Stück auch mal 1-2 Stunden damit ins Land ziehen können. Ich habe zwar eine Uhr in der Nähe stehen, bin aber zu diesen Zeitpunkten jedes Mal total erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht...
Ich mache eine ganz "normale" Therapie, also nichts spezielles gegen SvV. Meiner Meinung nach ist SvV nur ein Symptom, sprich wenn ich die Ursache (eigentliche Krankheit) dafür finde und diese angehe, wird auch das SvV besser, irgendwann auch verschwinden. Zur Vermeidung vom SvV gibt es Skills auch Ersatzhandlungen genannt. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, kann ich dir gerne mehr dazu schreiben. Wenn dich die Wut ergreift, könntest du z.B. statt dich selber zu verletzen deine Wut an deinem Kopfkissen auslassen. Kannst dir vorstellen du wärst das Kopfkissen, dann schlägst du so lange darauf ein, bis es dir besser geht.Bina hat geschrieben: Darf ich fragen, welche Art der Therapie du bei SVV machst und ob/welche Erfolge du dabei siehst?
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers
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Du musst bzw. sollst deiner Therapeutin nur das erzählen, was du möchtest. Wenn dir etwas zu unangenehm ist, um es anzusprechen, findest du vielleicht eine Möglichkeit wie es dir leichter fallen könnte. Wenn mir etwas schwer fällt in der Therapie anzusprechen, benutze ich oft ein Hilfsmittel. Ich sage meinem Therapeut, dass es da etwas gibt, was ich ihm sagen möchte, ich kann es allerdings nicht. Ich versuche es dann mehr oder weniger zu beschreiben, ihm Tipps zu geben, bis er dann selber darauf kommt. Wenn man so möchte ein Art Ratespiel. So muss ich das Thema nicht direkt ansprechen, wenn es dann mal raus ist, fällt es mir auch leichter das Ganze beim Namen zu nennen.Bina hat geschrieben: danke für deine Antwort. Das Ding ist, dass ich mich irgendwie fühle, als würde ich ihr was wichtiges verheimlichen, wenn ich es nicht anspreche...ging mir bisher noch nie so; ist gestern und heute so das erste Mal, wo es mir so extrem geht, dass ich eben denke, ich verschweige ihr was wichtiges, wenn ich es nicht sage.
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers
Hallo ihr alle,
erstmal danke für eure Antworten!
An Tristezza: Mir ist die Wut von gestern und heute unheimlich wichtig gewesen (hatte gerade Therapie daher Vergangenheitsform), mir war übel vor Wut, ich hätte mich übergeben können...aber auf der anderen Seite verbinde ich mit der Therapie auch immer positive Gefühle und hatte mich einfach darauf gefreut, ihr diese Figur zu schenken...war durch diese innere Anspannung aber ganz und gar nicht mehr in der Stimmung...Letztendlich ging es nun um diese beiden Themen...Figur war schnell abgehakt, der Rest dauerte die ganze Stunde.
An Blumen-Mädchen: Ich nehme auch aus diesem Grund seit ein paar Jahren die Pille und seit der Pille wurde es (meiner Meinung nach) besser. Im Augenblick versuche ich es noch mit Schwarzteemasken und sowas, weil ich ziemlich viele Allergien (v.a. Nahrungsmittel) habe, die zusätzlich einen heftigen Juckreiz im Gesicht machen...was es insgesamt nicht leichter macht, die Pfoten davon zu lassen. Schwarzteemasken beruhigen etwas...wenn es nur nicht immer so schwer wäre, mal 30 Minuten mit dem Zeugs im Gesicht nichts-tuend im Bett liegen zu bleiben...bin in mir irgendwie dauerunruhig...
An Hideki: Das mit dem SVV ist eigentlich immer zum Frustabbau. Ich würde auch diese Geschichte mit dem Gesicht als SVV sehen in meinem Fall, wenn ich so drüber nachdenke. In dem Augenblick erscheint es mir nur nicht als SVV im Gegensatz zu meinen anderen Dingen, die mir dann so durch den Kopf schießen...also es scheint mit geringerem Übel verbunden zu sein. Dabei ist es im Nachhinein eigentlich viel schlimmer als der Rest, weil es unheimlich peinlich ist, unter Menschen zu gehen, in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu sein, andere starren einen an, Kinder fragen ihre Eltern...eigentlich ist das Malträtieren des Gesichts viel mehr Qual als der Rest.
Die Geschichte mit meiner Therapeutin und Vertrauen ist die: Ich bin seit 1 1/4 Jahren bei ihr...und eines meiner großen Themen ist massives Misstrauen anderen gegenüber. Ich taste mich nur gaaaaaanz langsam Stück für Stück ein bisschen voran...so eben leider auch ihr gegenüber, auch wenn ich es so gerne anders hätte, deswegen auch häufiger einfach versuche, über meinen Schatten zu springen und so positive Erfahrungen zu sammeln. Zum Thema SVV allgemein hatten wir es in der Therapie auch schon häufiger immer mal wieder zwischendurch und haben auch über Möglichkeiten gesprochen, andere Dinge als Ersatzhandlung zu tun. Ich habe solche Luftballons, die mit Mehl gefüllt sind, die ich quetschen kann, meine Therapeutin kam noch auf Liegestützen (weil meine Wut sich immer in den Händen und Armen sammelt), meine Idee gegen beißen: harte Karotten essen...und noch so ein paar Dinge. Leider komme ich meinem Gesicht mit solchen Dingen aber bis jetzt noch nicht bei...
Lieben Gruß an euch alle
Bina
erstmal danke für eure Antworten!
An Tristezza: Mir ist die Wut von gestern und heute unheimlich wichtig gewesen (hatte gerade Therapie daher Vergangenheitsform), mir war übel vor Wut, ich hätte mich übergeben können...aber auf der anderen Seite verbinde ich mit der Therapie auch immer positive Gefühle und hatte mich einfach darauf gefreut, ihr diese Figur zu schenken...war durch diese innere Anspannung aber ganz und gar nicht mehr in der Stimmung...Letztendlich ging es nun um diese beiden Themen...Figur war schnell abgehakt, der Rest dauerte die ganze Stunde.
An Blumen-Mädchen: Ich nehme auch aus diesem Grund seit ein paar Jahren die Pille und seit der Pille wurde es (meiner Meinung nach) besser. Im Augenblick versuche ich es noch mit Schwarzteemasken und sowas, weil ich ziemlich viele Allergien (v.a. Nahrungsmittel) habe, die zusätzlich einen heftigen Juckreiz im Gesicht machen...was es insgesamt nicht leichter macht, die Pfoten davon zu lassen. Schwarzteemasken beruhigen etwas...wenn es nur nicht immer so schwer wäre, mal 30 Minuten mit dem Zeugs im Gesicht nichts-tuend im Bett liegen zu bleiben...bin in mir irgendwie dauerunruhig...
An Hideki: Das mit dem SVV ist eigentlich immer zum Frustabbau. Ich würde auch diese Geschichte mit dem Gesicht als SVV sehen in meinem Fall, wenn ich so drüber nachdenke. In dem Augenblick erscheint es mir nur nicht als SVV im Gegensatz zu meinen anderen Dingen, die mir dann so durch den Kopf schießen...also es scheint mit geringerem Übel verbunden zu sein. Dabei ist es im Nachhinein eigentlich viel schlimmer als der Rest, weil es unheimlich peinlich ist, unter Menschen zu gehen, in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu sein, andere starren einen an, Kinder fragen ihre Eltern...eigentlich ist das Malträtieren des Gesichts viel mehr Qual als der Rest.
Die Geschichte mit meiner Therapeutin und Vertrauen ist die: Ich bin seit 1 1/4 Jahren bei ihr...und eines meiner großen Themen ist massives Misstrauen anderen gegenüber. Ich taste mich nur gaaaaaanz langsam Stück für Stück ein bisschen voran...so eben leider auch ihr gegenüber, auch wenn ich es so gerne anders hätte, deswegen auch häufiger einfach versuche, über meinen Schatten zu springen und so positive Erfahrungen zu sammeln. Zum Thema SVV allgemein hatten wir es in der Therapie auch schon häufiger immer mal wieder zwischendurch und haben auch über Möglichkeiten gesprochen, andere Dinge als Ersatzhandlung zu tun. Ich habe solche Luftballons, die mit Mehl gefüllt sind, die ich quetschen kann, meine Therapeutin kam noch auf Liegestützen (weil meine Wut sich immer in den Händen und Armen sammelt), meine Idee gegen beißen: harte Karotten essen...und noch so ein paar Dinge. Leider komme ich meinem Gesicht mit solchen Dingen aber bis jetzt noch nicht bei...
Lieben Gruß an euch alle
Bina
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- Helferlein
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Das hört sich doch gut an. Je besser du die Sache mit deinem Gesicht in den Griff bekommst, desto weniger Probleme hast du mit dem "anderen" SvV. Hier eine sehr ausführliche Liste mit mögliche Skills/Ersatzhandlungen, vielleicht ist etwas nützliches für dich dabei.Bina hat geschrieben: Das mit dem SVV ist eigentlich immer zum Frustabbau.
Ich kann dich schon ein wenig verstehen. Mein rechter Oberschenkel ist mit Narben übersät, sehr kurze Hosen oder Badehosen, kann ich vergessen, kann aber gut verborgen werden. Die Narben an meinen Handgelenken, kann ich im Sommer definitiv nicht verbergen. Mir ist es auch sehr unangenehm, aber je mehr ich mich damit auseinandergesetzt habe und die Situation akzeptiert habe wie sie ist, desto leichter fällt es mir damit umzugehen. Aber wie heißt es so schön, die ersten Schritte sind immer die schwierigsten. Deine ersten Schritte werden es vielleicht sein, deiner Therapeutin davon zu erzählen.Bina hat geschrieben: Dabei ist es im Nachhinein eigentlich viel schlimmer als der Rest, weil es unheimlich peinlich ist, unter Menschen zu gehen, in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu sein, andere starren einen an, Kinder fragen ihre Eltern...eigentlich ist das Malträtieren des Gesichts viel mehr Qual als der Rest.
Ok, das macht es dann natürlich erheblich schwerer. Gibt es Möglichkeiten, wie du es dir erleichtern könntest? Wenn du es ihr nicht von Angesicht zu Angesicht sagen kannst, könntest du ihr es in einem Brief schreiben? Du kannst dich auch ganz langsam herantasten. Schreibe den Brief, gebe ihn ihr aber nicht. Nächster Schritt du nimmst den Brief mit zu ihr in die Therapiestunde, gibst ihn ihr aber immer noch nicht, ... du versucht dich also jedes mal einen Schritt anzunähern bist du bereit bist, den endgültigen und entscheidenden Schritt zu gehen.Bina hat geschrieben: Die Geschichte mit meiner Therapeutin und Vertrauen ist die: Ich bin seit 1 1/4 Jahren bei ihr...und eines meiner großen Themen ist massives Misstrauen anderen gegenüber. Ich taste mich nur gaaaaaanz langsam Stück für Stück ein bisschen voran...so eben leider auch ihr gegenüber, auch wenn ich es so gerne anders hätte, deswegen auch häufiger einfach versuche, über meinen Schatten zu springen und so positive Erfahrungen zu sammeln.
Bei den Links aus meinem zweiten Postings waren auch einige mögliche Alternativen für/gegen Dermatillomanie dabei, könntest du mit diesen nichts anfangen?Bina hat geschrieben: Leider komme ich meinem Gesicht mit solchen Dingen aber bis jetzt noch nicht bei...
"Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen." - Walter Moers
Hallo Hideki,
doch, ich habe mir die Skills durchgelesen und einige davon haben wir auch in der Therapie schon durchgesprochen...habe einige davon im Rahmen der Therapie auch schon probiert. Für mich habe ich eben die genannten 'rausgefunden, die gehen...Duschen, Spazierengehen, Knetebälle, Knetebälle irgendwo gegen werfen...
Ich habe meiner Therapeutin heute davon erzählt...irgendwie war mein Leidensdruck zu groß heute. Sie sprach mich kurz auf die besonders große Stelle im Gesicht an und wollte wissen, ob das davon komme...hab auch ehrlich mit Ja geantwortet und gesagt, dass ich merke, dass ich häufig anfange, im Gesicht zu knibbeln, wenn ich innerlich total unruhig bin, Druck/Spannung habe...Sie ging auf das Problem an sich eigentlich kaum ein, wir sprachen aber die ganze Stunde darüber, wie ich denn den momentanen Druck für mich vielleicht etwas geringer machen könnte und so die Sache lindern...fand ich an sich ja auch ganz sinnig nur fällt es mir noch schwer, das Ganze in die Tat umzusetzen. Es ging darum, beim Lernen weniger perfektionistisch zu sein...eine Sache, die man eben nicht von heute auf morgen abstellen kann. Prinzipiell halte ich "Ursachen beheben" aber für eine gute Sache und werde nun mal versuchen, für mich selbst den Druck zu senken...muss mir nur noch was überlegen, wie ich das anstelle...
Bina
doch, ich habe mir die Skills durchgelesen und einige davon haben wir auch in der Therapie schon durchgesprochen...habe einige davon im Rahmen der Therapie auch schon probiert. Für mich habe ich eben die genannten 'rausgefunden, die gehen...Duschen, Spazierengehen, Knetebälle, Knetebälle irgendwo gegen werfen...
Ich habe meiner Therapeutin heute davon erzählt...irgendwie war mein Leidensdruck zu groß heute. Sie sprach mich kurz auf die besonders große Stelle im Gesicht an und wollte wissen, ob das davon komme...hab auch ehrlich mit Ja geantwortet und gesagt, dass ich merke, dass ich häufig anfange, im Gesicht zu knibbeln, wenn ich innerlich total unruhig bin, Druck/Spannung habe...Sie ging auf das Problem an sich eigentlich kaum ein, wir sprachen aber die ganze Stunde darüber, wie ich denn den momentanen Druck für mich vielleicht etwas geringer machen könnte und so die Sache lindern...fand ich an sich ja auch ganz sinnig nur fällt es mir noch schwer, das Ganze in die Tat umzusetzen. Es ging darum, beim Lernen weniger perfektionistisch zu sein...eine Sache, die man eben nicht von heute auf morgen abstellen kann. Prinzipiell halte ich "Ursachen beheben" aber für eine gute Sache und werde nun mal versuchen, für mich selbst den Druck zu senken...muss mir nur noch was überlegen, wie ich das anstelle...
Bina
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