Beziehungen in denen alles 'stimmt' Garantie für Treue?
Beziehungen in denen alles 'stimmt' Garantie für Treue?
Hallo,
Menschen, die in einer gut funktionieren Partnerschaft leben, beteuern oft, dass in einer guten, oder noch schöner ausgedrückt, einer „gesunden“ Ehe/Beziehung kein Fremder einbrechen kann, sprich, man geht nicht fremd, man denkt sogar noch nicht einmal daran, weil: die Beziehung is ja super und es fehlt einem an nichts.
Ich behaupte, dass auch die beste Beziehung plötzlich auf wackeligen Füßen steht, wenn einem der richtige Mensch über den Weg läuft.
Angenommen ich lebe in München und habe hier den (und davon bin ich fest überzeugt) Mann fürs Leben kennengelernt, habe mich verliebt, komme ihm näher etc. blabla und schließlich lebe mit ihm zusammen. Angenommen ich lebe in Frankfurt, habe dort den (und davon bin ich fest überezugt) Mann fürs Leben gefunden und lebe mit ihm zusammen, oder angenommen ich lebe in Hamburg und habe hier den (und davon bin ich fest überzeugt) Mann meiner Träume gefunden und lebe mit ihm zusammen – dann gibt es schon mal drei potenzielle Männer, die prinzipiell zu mir passen, von den vielen Männern in Bielefeld, Köln und Kleingundernhausen will ich gar nicht erst reden, (wie viele es wohl weltweit geben mag, klammere ich erst mal aus).
Ich behaupte, in so ziemlich jeder größeren Stadt würde ich mindestens einen Mann finden, der zu mir passt und mit dem ich eine gute Beziehung führen könnte, und nur der Zufall entscheidet, welchen von diesen passenden Männern ich eben kennenlerne. Ich frage mich nun, was gibt manchen Paaren die Sicherheit, dass nicht ein solcher potenzieller Partner plötzlich vor der Tür stehen könnte? Mich nervt diese Selbstgerechtigkeit, mit der manche Paare in ihrem Wolkenkuckucksheim hocken und ihre störunanfällige Beziehung demonstrativ zur Schau stellen. Wie sind die Meinungen hier, glaubt ihr, dass eine glückliche Beziehung Garantie dafür ist, dass man sich niemals mehr in jemand anderen verliebt, bzw. dass man durch die befriedigende Situation in der Beziehung andere passende Menschen gar nicht mehr wahrnimmt??
Gruß
Arrabiata
Menschen, die in einer gut funktionieren Partnerschaft leben, beteuern oft, dass in einer guten, oder noch schöner ausgedrückt, einer „gesunden“ Ehe/Beziehung kein Fremder einbrechen kann, sprich, man geht nicht fremd, man denkt sogar noch nicht einmal daran, weil: die Beziehung is ja super und es fehlt einem an nichts.
Ich behaupte, dass auch die beste Beziehung plötzlich auf wackeligen Füßen steht, wenn einem der richtige Mensch über den Weg läuft.
Angenommen ich lebe in München und habe hier den (und davon bin ich fest überzeugt) Mann fürs Leben kennengelernt, habe mich verliebt, komme ihm näher etc. blabla und schließlich lebe mit ihm zusammen. Angenommen ich lebe in Frankfurt, habe dort den (und davon bin ich fest überezugt) Mann fürs Leben gefunden und lebe mit ihm zusammen, oder angenommen ich lebe in Hamburg und habe hier den (und davon bin ich fest überzeugt) Mann meiner Träume gefunden und lebe mit ihm zusammen – dann gibt es schon mal drei potenzielle Männer, die prinzipiell zu mir passen, von den vielen Männern in Bielefeld, Köln und Kleingundernhausen will ich gar nicht erst reden, (wie viele es wohl weltweit geben mag, klammere ich erst mal aus).
Ich behaupte, in so ziemlich jeder größeren Stadt würde ich mindestens einen Mann finden, der zu mir passt und mit dem ich eine gute Beziehung führen könnte, und nur der Zufall entscheidet, welchen von diesen passenden Männern ich eben kennenlerne. Ich frage mich nun, was gibt manchen Paaren die Sicherheit, dass nicht ein solcher potenzieller Partner plötzlich vor der Tür stehen könnte? Mich nervt diese Selbstgerechtigkeit, mit der manche Paare in ihrem Wolkenkuckucksheim hocken und ihre störunanfällige Beziehung demonstrativ zur Schau stellen. Wie sind die Meinungen hier, glaubt ihr, dass eine glückliche Beziehung Garantie dafür ist, dass man sich niemals mehr in jemand anderen verliebt, bzw. dass man durch die befriedigende Situation in der Beziehung andere passende Menschen gar nicht mehr wahrnimmt??
Gruß
Arrabiata
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Hallo Arrabiata,
ich glaube genau eines: Dass es im Leben keine Garantien gibt.
Allerdings gibt es Wahrscheinlichkeiten. Es gibt Einstellungen und es gibt Entscheidungen. Und es gibt daraus folgende Handlungen. Ich glaube nicht ans übergeordnete Schicksal, dem man als kleines Menschlein nichts entgegenzusetzen hat, sondern ich glaube, dass ich einen Großteil meines Lebens und damit meiner Beziehung in der Hand habe. Ich kann entscheiden, dass mir ein Mann genügt, oder ich kann entscheiden, dass er mir nicht genügt. Jede Entscheidung ist okay, und es gibt zu jeder Entscheidung eine Vielzahl an möglichen Handlungskonsequenzen, die allesamt ich in der Hand habe.
Ich kann nicht für meinen Partner entscheiden. Aber auch wie mein Partner handelt, ist kein Schicksal, sondern eine -- seine -- Entscheidung. Insofern glaube ich, um bei deinem Thema zu bleiben, dass Beziehungen solange ein "Garant" für Treue sind, solange sich beide Partner entscheiden, treu zu sein.
LG
Cyw
ich glaube genau eines: Dass es im Leben keine Garantien gibt.
Allerdings gibt es Wahrscheinlichkeiten. Es gibt Einstellungen und es gibt Entscheidungen. Und es gibt daraus folgende Handlungen. Ich glaube nicht ans übergeordnete Schicksal, dem man als kleines Menschlein nichts entgegenzusetzen hat, sondern ich glaube, dass ich einen Großteil meines Lebens und damit meiner Beziehung in der Hand habe. Ich kann entscheiden, dass mir ein Mann genügt, oder ich kann entscheiden, dass er mir nicht genügt. Jede Entscheidung ist okay, und es gibt zu jeder Entscheidung eine Vielzahl an möglichen Handlungskonsequenzen, die allesamt ich in der Hand habe.
Ich kann nicht für meinen Partner entscheiden. Aber auch wie mein Partner handelt, ist kein Schicksal, sondern eine -- seine -- Entscheidung. Insofern glaube ich, um bei deinem Thema zu bleiben, dass Beziehungen solange ein "Garant" für Treue sind, solange sich beide Partner entscheiden, treu zu sein.
LG
Cyw
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 49
- Beiträge: 2003
das ist eine interessante Frage!
Zunächst einmal die Vorstellung, in jeder Großstadt mindestens einen zu mir passenden Mann zu finden:ist das wirklich so?
Und all die kleineren Städtchen nicht zu erwähnen, ganz zu schweigen von den Dörfern....
Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Ob da nicht auch viel Beliebigkeit durchschimmert.
Und es geht ja auch nicht darum, dass man andere Menschen nicht wahrnimmt, wenn man in einer ausfüllenden Beziehung ist. Wie soll das funktionieren ? Schließlich lebtman doch nicht im luftleeren Raum.
Ich habe meine große Liebe kennengelernt, da war ich Mitte 40.
Verheiratet, mehrere Kinder.
Gemeinsames Haus,
beruflich hatte ich mir Einiges aufgebaut.
Glücklich, wie ich dachte.
Nein, stopp:
zufrieden
Und dann habe ich mich verliebt, in einen Mann vom Dorf aus der Provinz.
Nach mehreren Monaten und 17 Kilo Gewichtsverlust habe ich mir das fassungslos eingestanden.
Und habe nicht verstanden, wieso.
Wie konnte das passieren? Ich war doch... zufrieden.
Mir ging es gut, ich hatte den liebsten Mann der Welt.
Ich hatte tolle Kinder, bei denen alles gut lief.
Okaaaayy, ganz so prickelnd wie bei Frischverliebten war es nicht mehr.
War es aber nie gewesen, so himmelhochjauchzend.
Und ich fühlte mich schuldig. Weil ich diejenige war, die diese Ehe auseinanderbrechen ließ. Weil ich mich fremdverliebt hatte. Weil mein Mann nichts mitbekommen und ich ihn hintergangen hatte.
Erst viel später und ganz allmählich habe ich begriffen.
Es war nicht mehr alles okay bei uns. Viele kleine Nachlässigkeiten, das Vorschieben des Alltags, eine Entfremdung trotz liebevollem Miteinanders, das gute Funktionieren als Eltern, dabei freundliche Routine als Paar... so könnte man die Zusammenfassung nennen.
Das soll keine Entschuldigung sein.
Kein Abwälzen der Verantwortung auf meinen Exmann.
Meine Schuld lag darin, dass ich mich in diesem freundlichen Alltag eingerichtet hatte. Dass ich unaufmerksam gewesen war gegenüber der Paarbeziehung. Das sich alles für bestens gehalten hatte. Dass ich nüchtern-sachlich-bodenständig gedacht hatte:
ist jetzt keine Wolke 7, aber ist doch prima.
Eine Garantie für eine gutgehende funktionierende Beziehung (wie auch immer die jeder für sich definiert) und damit gegen Fremdverlieben gibt es nicht. Nie.
Man kann lediglich versuchen, aufmerksam zu sein. Gegenüber sich selbst und dem Partner. Veränderungen aufzuspüren. Und gemeinsam daran zu arbeiten. Nicht zuletzt durch Reden.
Zunächst einmal die Vorstellung, in jeder Großstadt mindestens einen zu mir passenden Mann zu finden:ist das wirklich so?
Und all die kleineren Städtchen nicht zu erwähnen, ganz zu schweigen von den Dörfern....
Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Ob da nicht auch viel Beliebigkeit durchschimmert.
Und es geht ja auch nicht darum, dass man andere Menschen nicht wahrnimmt, wenn man in einer ausfüllenden Beziehung ist. Wie soll das funktionieren ? Schließlich lebtman doch nicht im luftleeren Raum.
Ich habe meine große Liebe kennengelernt, da war ich Mitte 40.
Verheiratet, mehrere Kinder.
Gemeinsames Haus,
beruflich hatte ich mir Einiges aufgebaut.
Glücklich, wie ich dachte.
Nein, stopp:
zufrieden
Und dann habe ich mich verliebt, in einen Mann vom Dorf aus der Provinz.
Nach mehreren Monaten und 17 Kilo Gewichtsverlust habe ich mir das fassungslos eingestanden.
Und habe nicht verstanden, wieso.
Wie konnte das passieren? Ich war doch... zufrieden.
Mir ging es gut, ich hatte den liebsten Mann der Welt.
Ich hatte tolle Kinder, bei denen alles gut lief.
Okaaaayy, ganz so prickelnd wie bei Frischverliebten war es nicht mehr.
War es aber nie gewesen, so himmelhochjauchzend.
Und ich fühlte mich schuldig. Weil ich diejenige war, die diese Ehe auseinanderbrechen ließ. Weil ich mich fremdverliebt hatte. Weil mein Mann nichts mitbekommen und ich ihn hintergangen hatte.
Erst viel später und ganz allmählich habe ich begriffen.
Es war nicht mehr alles okay bei uns. Viele kleine Nachlässigkeiten, das Vorschieben des Alltags, eine Entfremdung trotz liebevollem Miteinanders, das gute Funktionieren als Eltern, dabei freundliche Routine als Paar... so könnte man die Zusammenfassung nennen.
Das soll keine Entschuldigung sein.
Kein Abwälzen der Verantwortung auf meinen Exmann.
Meine Schuld lag darin, dass ich mich in diesem freundlichen Alltag eingerichtet hatte. Dass ich unaufmerksam gewesen war gegenüber der Paarbeziehung. Das sich alles für bestens gehalten hatte. Dass ich nüchtern-sachlich-bodenständig gedacht hatte:
ist jetzt keine Wolke 7, aber ist doch prima.
Eine Garantie für eine gutgehende funktionierende Beziehung (wie auch immer die jeder für sich definiert) und damit gegen Fremdverlieben gibt es nicht. Nie.
Man kann lediglich versuchen, aufmerksam zu sein. Gegenüber sich selbst und dem Partner. Veränderungen aufzuspüren. Und gemeinsam daran zu arbeiten. Nicht zuletzt durch Reden.
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- Forums-Gruftie
- , 32
- Beiträge: 917
Liebe Arrabiata,
willkommen im Forum!
Ein wirklich interessantes Thema. Ich glaube du hast völlig recht.
Es kann innerhalb einer Partnschaft keine Garantie für die ewige True geben. In Tat wäre es fahrlässig davon auszugehen, dass es eine solche Garantie gibt. MMN ist es mit einer guten Portion Realismus wesentlich einfacher mit einem Treuebruch umzugehen, als wenn man im vorhinein Partnerschaften idealisiert. Man ist dann besser gewappnet.
Eine gesunde Einstellung!
willkommen im Forum!
Ein wirklich interessantes Thema. Ich glaube du hast völlig recht.
Es kann innerhalb einer Partnschaft keine Garantie für die ewige True geben. In Tat wäre es fahrlässig davon auszugehen, dass es eine solche Garantie gibt. MMN ist es mit einer guten Portion Realismus wesentlich einfacher mit einem Treuebruch umzugehen, als wenn man im vorhinein Partnerschaften idealisiert. Man ist dann besser gewappnet.
Eine gesunde Einstellung!
Eat Pray Love
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Hallo Cyw,
das ist ja wirklich eine nette kleine sozialpsychologische Herleitung. Aber dein Fazit beruht hoffentlich nicht auf Erfahrung.
das ist ja wirklich eine nette kleine sozialpsychologische Herleitung. Aber dein Fazit beruht hoffentlich nicht auf Erfahrung.
Glaubst du tatsächlich, dass Liebe lediglich eine (rationale) Entscheidung ist?Cyw hat geschrieben:Insofern glaube ich, um bei deinem Thema zu bleiben, dass Beziehungen solange ein "Garant" für Treue sind, solange sich beide Partner entscheiden, treu zu sein.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)
Ich will lediglich nur kurz anmerken, dass die Untreue (Seitensprung) nicht immer Liebewegen begangen wird.Kehrusker hat geschrieben:Glaubst du tatsächlich, dass Liebe lediglich eine (rationale) Entscheidung ist?Cyw hat geschrieben:Insofern glaube ich, um bei deinem Thema zu bleiben, dass Beziehungen solange ein "Garant" für Treue sind, solange sich beide Partner entscheiden, treu zu sein.
Zu dem Thema habe ich nun folgende Gedanken:
Ich finde, dass die Liebe immer noch etwas ganz besonders ist. Ich meine wirklich Liebe, wo zwei Menschen sich Aufeinmahl finden, nicht einer "guten" Partnerschaft wegen, sondern plötzlich hast Du jemanden, der Dir sehr viel bedeutet. Vielleicht kann man sich öfter Verlieben. Aber gegenseitige wirkliche Liebe und einen Menschen, der zu einem wunderbar passt und mit welchen man alt werden möchte, findet man nicht alle Tage.
Das ist meine Meinung, sonst hätten wir ja nicht so viele frustriert herum laufende Singles, oder?
Ich glaube schon, dass in jedem Stadt mindestens eine Person vorhanden ist mit der man sich einigermaßen ein harmonisches Leben vorstellen könnte.
Aber Liebe, Glück - meiner Meinung nach- ist etwas, was noch mehrere Ebenen tiefer liegt, es ist beinah Magie!
Magie, dass zwei Menschen auf dem Planeten zu dem gleichen Zeitpunkt und an einem Ort sich befinden, und sich dann verlieben und mehrere Jahre glücklich zusammen leben.
http://liebesforum.forumieren.de/
Hallo Arrabiata.
Mir geht es da wie dir, dass ich oft denke, dass Paare sehr blauäugig und arglos mit dem Thema "Fremdgehen" und sich in jemand anderes verlieben umgehen.
Für meinen Mann und ich ist und war es unvorstellbar sich jemals ewige körperliche Treue zu schwören. Deswegen gehen wir da bei sehr ehrlich miteinander um.
Es kann darüber hinaus gut sein, dass irgendwann eine andere Frau oder ein anderer Mann in unserem Leben einbricht und da plötzlich ein Sturm ausbricht. Das ist eine Möglichkeit, welche die meisten Menschen irgendwann mal betrifft. Wir haben uns gesagt, warum sollen wir so tun, als könnte uns da niemals treffen?
Und so haben wir uns das Versprechen gegeben, dass wir da gemeinsam durch gehen, als Gefährten und Freunde auf dem Weg, egal wie dieser Weg ausgeht.
Das ist unser Commitment zueinander, und es gehört zu den Dingen welche wir uns bei der Eheschließung vesprochen haben.
Wir hoffen beide, das wir unser Versprechen halten. Die Zeit wird es zeigen.
Somit kann ich nur empfehlen, Leute seid ehrlich zueinander und redet offen über solche Dinge. Denn Offenheit und Ehrlichkeit mit sich selbst und dem Partner, gemeinsame Vorstellungen darüber, wie man als Paar mit diesen doch nicht unwahrscheinlichen Wandlungen im Leben umgeht, das sind Dinge die auf eine sehr tiefen Ebene zusammenschweißen können.
Viele Grüße,
Dannie
Mir geht es da wie dir, dass ich oft denke, dass Paare sehr blauäugig und arglos mit dem Thema "Fremdgehen" und sich in jemand anderes verlieben umgehen.
Für meinen Mann und ich ist und war es unvorstellbar sich jemals ewige körperliche Treue zu schwören. Deswegen gehen wir da bei sehr ehrlich miteinander um.
Es kann darüber hinaus gut sein, dass irgendwann eine andere Frau oder ein anderer Mann in unserem Leben einbricht und da plötzlich ein Sturm ausbricht. Das ist eine Möglichkeit, welche die meisten Menschen irgendwann mal betrifft. Wir haben uns gesagt, warum sollen wir so tun, als könnte uns da niemals treffen?
Und so haben wir uns das Versprechen gegeben, dass wir da gemeinsam durch gehen, als Gefährten und Freunde auf dem Weg, egal wie dieser Weg ausgeht.
Das ist unser Commitment zueinander, und es gehört zu den Dingen welche wir uns bei der Eheschließung vesprochen haben.
Wir hoffen beide, das wir unser Versprechen halten. Die Zeit wird es zeigen.
Somit kann ich nur empfehlen, Leute seid ehrlich zueinander und redet offen über solche Dinge. Denn Offenheit und Ehrlichkeit mit sich selbst und dem Partner, gemeinsame Vorstellungen darüber, wie man als Paar mit diesen doch nicht unwahrscheinlichen Wandlungen im Leben umgeht, das sind Dinge die auf eine sehr tiefen Ebene zusammenschweißen können.
Viele Grüße,
Dannie
Zuletzt geändert von *Dannie am Mo., 19.09.2011, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Kehrusker,Kehrusker hat geschrieben: Aber dein Fazit beruht hoffentlich nicht auf Erfahrung.
[...]
Glaubst du tatsächlich, dass Liebe lediglich eine (rationale) Entscheidung ist?
ich weiß nicht genau, welches Fazit du meinst.
Zu Punkt zwei: Die Entscheidung für oder gegen eine monogame Beziehung halte ich durchaus für eine rationale Entscheidung. Wenn ich mich neu verliebe, habe ich die Optionen, meine aktuelle Beziehung zu beenden, eine geheime Affäre zu beginnen oder eine offene Beziehung vorzuschlagen und (mit Einverständnis meines Partners) zu leben. Meine Wahl. Und ja, die trifft man mit dem Kopf. Niemand wird zur Untreue gezwungen, das ist eine Entscheidung, die man treffen kann oder auch nicht.
LG
Cyw
Ich glaube nicht dass man dann alle eventuell passenden Partner nicht mehr wahr nimmt, aber man misst solchen Begenungen keine oder wenig Bedeutung bei.Arrabiata hat geschrieben:Hallo,
bzw. dass man durch die befriedigende Situation in der Beziehung andere passende Menschen gar nicht mehr wahrnimmt??
Garantie gibt es sowieso keine, aber die Wahrscheinlichkeit dass man sich fremd verliebt, wenn alles passt halte ich für gering.
lg Blanchet
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr da nicht genauso blauäugig an die Sache rangeht . Ihr geht davon aus - weil ihr euch jetzt liebt, und alles passt - dass ihr sämtliche Schwierigkeiten (auch Fremdgehen) gemeinsam durchstehen werdet. Andere sagen halt - weil sie sich derzeit lieben, und alles passt - dass sie nie fremdgehen werden. Wo ist denn da der Unterschied? Es wird in beiden Fällen von der (ungewissen) Zukunft geredet - und keiner weiß, welche Situationen tatsächlich eintreffen werden, und wie der Einzelne dann tatsächlich reagieren wird.*Dannie hat geschrieben:Mir geht es da wie dir, dass ich oft denke, dass Paare sehr blauäugig und arglos mit dem Thema "Fremdgehen" und sich in jemand anderes verlieben umgehen.....
.....Und so haben wir uns das Versprechen gegeben, dass wir da gemeinsam durch gehen, als Gefährten und Freunde auf dem Weg, egal wie dieser Weg ausgeht.
Ich kann nur meine derzeitige Einstellung wiedergeben: ich will (derzeit) nicht fremdgehen, und ich werde (derzeit) kein Fremdgehen meines Partners akzeptieren. Da ich aber nicht in die Zukunft blicken kann, weiß ich nicht, ob ich in 10 Stunden/Tagen/Jahren noch genauso darüber denke - insofern sind solche Versprechen für mich lediglich Pseudo-Sicherheiten.
-
- Helferlein
- , 33
- Beiträge: 74
@leuchtturm: ich kenne viele leute bei denen sich zwischen 40-50 nochmal alles ändert, job, partnerschaft, wertigkeiten, usw. für mich hat das jedoch mehr mit dem thema der midlife crisis zu tun, also mit einem selbst und wenig mit der "qualität" des bestehenden. und nach 15-20 jahren (so sie überhaupt so lange dauert) wird wohl auch die einst neue liebe all die von dir genannten kritikpunkte aufweisen. nur wirst du dich damit mit mitte 60 wahrscheinlich eher abfinden, anfreunden, als eben zu einem zeitpunkt, wo du nochmal den "kick" das "neue" suchst und möchtest. ich denke, bei dir war einfach alles auf veränderung ausgerichtet, auch wenn du es dir nicht eingestehen konntest und dann hast du einen mann kennengelernt, mit dem du dir mehr vorstellen konntest und das war es auch schon wieder.
sorry für den recht pragmatischen einwurf meinerseits.
ich sehe das thema treue insgesamt als ein überbewertetes. für mich ist anderes wichtig: der zusammenhalt, die innigkeit, die sich im laufe von jahren entwickelt, das gefühl, dass einen der/die andere nimmt, wie man ist und man sich ihm/ihr gegenüber zeigen kann, wie man ist. wobei man natürlich unterscheiden muss zwischen einem ons und einer langjährigen affäre nebenbei, letzteres finde ich absolut schäbig, baut es doch auf einem doppelleben auf und einer lüge, die tief greift und einen letztlich vor die frage stellt, was überhaupt am zusammensein noch wahr war.
und jede partnerschaft, die länger dauert, wird immer wieder mal in die krise kommen, das gehört genauso dazu wie die hochs und das gemeinsame glück und je älter man wird und je länger man zusammen ist, umso mehr krisen hat man. und dann trennt sich die spreu vom weizen: meistert man sie zusammen, oder fühlt sich eine/r alleine gelassen.
ich glaube für mich jedenfalls nicht, dass es in jeder stadt einen mann gibt, mit dem mich eine große liebe verbindet und davon gehe ich mal aus. eine sehr große liebe kann einem wohl maximal 2-3 mal im leben passieren, aber es genügt eigentlich, sie einmal erlebt zu haben, das ist das wesentliche und wichtige.
ich habe diese wirklich große liebe nur einmal in dieser tiefe erlebt und keine ahnung, ob sowas nochmal kommt, ob ich, nachdem ich sowas einschneidendes und wunderschönes erlebt habe, überhaupt fähig auch mit weniger tiefen und heftigen emotionen eine partnerschaft eingehen zu können.
am anfang kann einem ja auch der sex sozusagen "helfen" einen gewissen mangel an emotionaler intensität zu übertünchen, auf dauer funktioniert das aber nicht.
sorry für den recht pragmatischen einwurf meinerseits.
ich sehe das thema treue insgesamt als ein überbewertetes. für mich ist anderes wichtig: der zusammenhalt, die innigkeit, die sich im laufe von jahren entwickelt, das gefühl, dass einen der/die andere nimmt, wie man ist und man sich ihm/ihr gegenüber zeigen kann, wie man ist. wobei man natürlich unterscheiden muss zwischen einem ons und einer langjährigen affäre nebenbei, letzteres finde ich absolut schäbig, baut es doch auf einem doppelleben auf und einer lüge, die tief greift und einen letztlich vor die frage stellt, was überhaupt am zusammensein noch wahr war.
und jede partnerschaft, die länger dauert, wird immer wieder mal in die krise kommen, das gehört genauso dazu wie die hochs und das gemeinsame glück und je älter man wird und je länger man zusammen ist, umso mehr krisen hat man. und dann trennt sich die spreu vom weizen: meistert man sie zusammen, oder fühlt sich eine/r alleine gelassen.
ich glaube für mich jedenfalls nicht, dass es in jeder stadt einen mann gibt, mit dem mich eine große liebe verbindet und davon gehe ich mal aus. eine sehr große liebe kann einem wohl maximal 2-3 mal im leben passieren, aber es genügt eigentlich, sie einmal erlebt zu haben, das ist das wesentliche und wichtige.
ich habe diese wirklich große liebe nur einmal in dieser tiefe erlebt und keine ahnung, ob sowas nochmal kommt, ob ich, nachdem ich sowas einschneidendes und wunderschönes erlebt habe, überhaupt fähig auch mit weniger tiefen und heftigen emotionen eine partnerschaft eingehen zu können.
am anfang kann einem ja auch der sex sozusagen "helfen" einen gewissen mangel an emotionaler intensität zu übertünchen, auf dauer funktioniert das aber nicht.
When I see the light, true love forever
burn my shadow away
Oh, how I love you
burn my shadow away
Oh, how I love you
Vielen Dank für die Antworten und das nette Willkommen von Geronimus Secret
Leuchtturm, mich würde interessieren, ob dir erst durch den neuen Menschen, der in dein Leben kam, klar wurde, dass in der Beziehung nicht mehr alles so toll war, und hättest du zuvor gesagt, dass du in einer glücklichen Beziehung lebst?
Ich glaube auch, dass man die richtig große Liebe nicht all zu oft erlebt, ganz viele Menschen erleben sie wahrscheinlich überhaupt nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass es eben viele Menschen gibt, mit denen wir relativ gut zusammen leben können.
Ragneda, das hast du super beschrieben: "Ich finde, dass die Liebe immer noch etwas ganz besonders ist. Ich meine wirklich Liebe, wo zwei Menschen sich Aufeinmahl finden, nicht einer "guten" Partnerschaft wegen, sondern plötzlich hast Du jemanden, der Dir sehr viel bedeutet. Vielleicht kann man sich öfter Verlieben. Aber gegenseitige wirkliche Liebe und einen Menschen, der zu einem wunderbar passt und mit welchen man alt werden möchte, findet man nicht alle Tage"
Aber genau das ist der Punkt, ich unterstelle jetzt mal, dass viele Paare zusammen leben, weil man sich im Grundsatz gut versteht, weil der Alltag gut funktioniert, weil man nicht allein sein möchte, weil man sich ein hübsches gemeinsames Nest gebaut hat, gemeinsame Kinder hat, weil man vielleicht finanziell miteinander verstrickt ist, weil weil weil......und irgendwann gaukelt man sich vor, dass es Liebe ist. Und dann wundert man sich, wenn plötzlich jemand vor einem steht, mit dem es „magisch“ ist.
Leuchtturm, mich würde interessieren, ob dir erst durch den neuen Menschen, der in dein Leben kam, klar wurde, dass in der Beziehung nicht mehr alles so toll war, und hättest du zuvor gesagt, dass du in einer glücklichen Beziehung lebst?
Ich glaube auch, dass man die richtig große Liebe nicht all zu oft erlebt, ganz viele Menschen erleben sie wahrscheinlich überhaupt nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass es eben viele Menschen gibt, mit denen wir relativ gut zusammen leben können.
Ragneda, das hast du super beschrieben: "Ich finde, dass die Liebe immer noch etwas ganz besonders ist. Ich meine wirklich Liebe, wo zwei Menschen sich Aufeinmahl finden, nicht einer "guten" Partnerschaft wegen, sondern plötzlich hast Du jemanden, der Dir sehr viel bedeutet. Vielleicht kann man sich öfter Verlieben. Aber gegenseitige wirkliche Liebe und einen Menschen, der zu einem wunderbar passt und mit welchen man alt werden möchte, findet man nicht alle Tage"
Aber genau das ist der Punkt, ich unterstelle jetzt mal, dass viele Paare zusammen leben, weil man sich im Grundsatz gut versteht, weil der Alltag gut funktioniert, weil man nicht allein sein möchte, weil man sich ein hübsches gemeinsames Nest gebaut hat, gemeinsame Kinder hat, weil man vielleicht finanziell miteinander verstrickt ist, weil weil weil......und irgendwann gaukelt man sich vor, dass es Liebe ist. Und dann wundert man sich, wenn plötzlich jemand vor einem steht, mit dem es „magisch“ ist.
-
- neu an Bo(a)rd!
- , 32
- Beiträge: 2
Hallo Arrabiata!
Ich bin grundsätzlich derselben Meinung wie du und glaube ebenfalls, dass es mehrere Personen gibt, mit denen man eine gute Beziehung führen kann. Auch denke ich, dass so gut wie niemand, der in einer Beziehung steckt, dadurch davor geschützt ist, sich in jemand anderes zu verlieben. Wie sind ja in der Beziehung trotzdem nur Menschen, die immer noch neue Menschen kennenlernen und auf deren Reize reagieren können.
Bevor ich also auf diese seltene magische Liebe warte, bin ich lieber glücklich in einer guten Beziehung. Auch durch so eine "gute" Beziehung kann Liebe entstehen. Man meistert die Herausforderungen des Lebens gemeinsam. Das schweißt zusammen und dadurch kann Verbundenheit und Liebe entstehen, wenn man dies bewusst erlebt.
Ich bin grundsätzlich derselben Meinung wie du und glaube ebenfalls, dass es mehrere Personen gibt, mit denen man eine gute Beziehung führen kann. Auch denke ich, dass so gut wie niemand, der in einer Beziehung steckt, dadurch davor geschützt ist, sich in jemand anderes zu verlieben. Wie sind ja in der Beziehung trotzdem nur Menschen, die immer noch neue Menschen kennenlernen und auf deren Reize reagieren können.
Wenn diese sogenannte "magische" Liebe so selten ist, dass viele Menschen sie niemals finden, ist es dann überhaupt wert, darauf zu warten? Man möchte doch sein Leben nicht mit warten verbringen? Wobei ich ehrlich gesagt nicht daran glaube, dass es so eine große, magische Liebe überhaupt gibt. Für mich klingt das fast übersinnlich.dieeineundandere hat geschrieben:Und dann wundert man sich, wenn plötzlich jemand vor einem steht, mit dem es „magisch“ ist.
Bevor ich also auf diese seltene magische Liebe warte, bin ich lieber glücklich in einer guten Beziehung. Auch durch so eine "gute" Beziehung kann Liebe entstehen. Man meistert die Herausforderungen des Lebens gemeinsam. Das schweißt zusammen und dadurch kann Verbundenheit und Liebe entstehen, wenn man dies bewusst erlebt.
Na, das da:Cyw hat geschrieben:ich weiß nicht genau, welches Fazit du meinst.
Cyw hat geschrieben:Insofern glaube ich, um bei deinem Thema zu bleiben, dass Beziehungen solange ein "Garant" für Treue sind, solange sich beide Partner entscheiden, treu zu sein
Aber wohl eher nicht mit kühlem Kopf.Cyw hat geschrieben:Niemand wird zur Untreue gezwungen, das ist eine Entscheidung, die man treffen kann oder auch nicht.
Nenn mir nur einen einzigen anderen Grund!Ragneda hat geschrieben:Ich will lediglich nur kurz anmerken, dass die Untreue (Seitensprung) nicht immer Liebewegen begangen wird
Was sonst ist wohl Magie?!?beautiful_rain hat geschrieben:Für mich klingt das fast übersinnlich.
Aber die Liebe ist für viele Leute eher sowas wie ein Flachbildfernseher...
Wenn die Bildqualität auch nicht so gut ist: man arrangiert sich halt.
Liebe ist eben Arbeit! Glauben die Leute.
Mal zum Thema:
Ist es im Übrigen nicht unsinnig darüber nachzudenken ob es in jeder größeren Stadt eventuell einen oder auch mehrere potentielle Partner gäbe?!? Solange du an all die möglichen Alternativen denkst, bist du nie richtig dort, wo andere (oder ein anderer!) deine Aufmerksamkeit verdient hätten.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)
@ Kehrusker Es ging mir eher darum, den Absolutsheitsanspruch mancher Paare „Nichts kann unsere Ehe zerstören, bei uns ist alles in Ordnung“ zu hinterfragen - ich denke nicht permanent an all die passenden Männer, die in der Welt oder vielleicht auch schon im Nachbarkaff herumlaufen und mit denen ich vielleicht auch glücklich sein könnte - aber ich bin mir bewusst, dass sowohl ich als auch mein Partner schon heute jemanden kennen lernen könnte, mit dem es vielleicht "magischer" ist ;o)
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