Mutan (Fluoxetin), Xanor & Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Miss Chris
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Mutan (Fluoxetin), Xanor & Nebenwirkungen

Beitrag So., 02.03.2008, 12:06

Hallo,

ich nehme seit zwei Wochen morgens eine 20-Milligramm-Kapsel Mutan und eine halbe Tablette Xanor (0,25 mg) und verspüre seit zwei Tagen nahezu unerträgliche Schmerzen, nachdem ich diese eingenommen habe. Mir brennt die Speiseröhre bis zur Kehle hinauf und es fühlt sich fast so an, als würde mir jedes Mal die Kapsel im Hals stecken bleiben und sich dort zersetzen, wobei mir vollkommen klar ist, dass das nicht so sein kann. Ich hatte gestern die Schmerzen den ganzen Tag über und vorerst war mir richtig übel und ich musste oft schlucken. Bei jedem Husten, Gähnen, tiefen Einatmen oder Schlucken kam ein stechender Schmerz.

In Eigenregie habe ich mir gestern noch einen Magenschutz geholt - weil ich etwas untergewichtig bin und zurzeit nicht viel esse - aber selbst damit ist es nicht besser geworden. Ich habe nun vor vier Stunden die Kapsel eingenommen und verspüre immer noch dieses Brennen.

Hat jemand langfristige Erfahrung über Mutan gemacht und möglicherweise ähnliche Nebenwirkungen entdeckt?

Liebe Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag So., 02.03.2008, 12:17

Das Xanor würde ich mal in Bälde absetzen, es ist ein Benzodiazepin und die machen alle bei Einnahme über ein paar Tage hinaus süchtig. Ich hoffe Dein Arzt hat Dir das nur vorübergened und für kurze Zeit verschrieben. Falls er es Dir als Dauermedikation verschrieben hat solltest Du umgehend den Arzt wechseln.

Ausserdem verschleiert die Wirkung von dem Xanor die Wirkung von dem Antidepressivum, sodaß Du nicht merkst ob es wirklich wirkt oder nicht. Weil wenn es nicht wie gewünscht wirkt müsstest Du ein anderes Antidepressivum ausprobieren.

Und zu den sonstigen psychischen Problemen hast Du sicher nciht Lust Dich mit Medikamentenabhängigkeit bzw Entzug rumzuschlagen.

Zu den Schmerzen kann ich Dir absolut nichts sagen, leider. Geh am bessten morgen früh, bevor Du die nächste Kapsel schluckst zum verschreibenden Arzt. Alternativ kannst Du auch in die nächste Apotheke gehen ein Apotheker ist ein studierter Pharmazeut, der Dir da weiter raten kann.
Ich persönlich würde bei derartig starken Nebenwirkungen alles absetzen was nicht wirklich lebensnotwendig ist und Rücksprache mit dem Arzt halten.

Grüssle,

Petra

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Miss Chris
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Beitrag So., 02.03.2008, 12:52

Hallo Münchnerkindl,

vielen Dank für die rasche Antwort!

Das mit dem Xanor beunruhigt mich jetzt ein wenig, ich habe es vom Leiter der Panikattacken-Ambulanz im Wiener AKH verschrieben bekommen, aber sowohl meine Psychotherapeuthin, bei der ich privat in Behandlung bin, als auch meine praktische Ärztin, die mir das Rezept umgeschrieben hat, haben keine Einwände gehabt. Ich nehme nun seit besagten zwei Wochen morgens und abends eine halbe Tablette und soll auch in akuten Fällen eine halbe oder ganze Tablette nehmen.
Somit morgens Mutan und Xanor und abends Mirtabene und Xanor.

Vor einem Jahr habe ich von meiner Psychotherapeuthin Adjuvin empfohlen bekommen, diese Tabletten aber ganz rasch bleiben lassen, weil mir die Nebenwirkungen (kein Lachen, kein Weinen, eigentlich recht stimmungslos) zu viel waren.
Vor zwei Jahren habe ich für akute Fälle Lexotanil bekommen, das ich immer gut vertragen, aber wirklich selten in Anspruch genommen habe.

Lebensnotwendig sind diese Tabletten ja ohnehin nicht. Das ist leider die zwiespältige Situation bei Panikattacken; man ist sich ja bewusst, dass das Leben nicht in Gefahr ist, aber wenn die Attacke da ist, ist auch das Gefühl da, und in diesem Moment ist es einem ja herzlich egal, ob man nun wirklich stirbt oder es sich nur so anfühlt, als ob man sterben würde. Ich war nun die letzten zwei Wochen im Krankenstand und versuche mich morgen wieder als normal arbeitender Mensch. In diesem Sinne möchte ich die Medikation nicht abbrechen, um einfach eine stabile Gemütszulage zurückzugewinnen, die mich fit für die Arbeit hält. Andererseits frage ich mich, wie ich in dieser Verfassung arbeiten soll, ich könnte noch nicht einmal normal sprechen.

Danke nochmals für deinen Rat - ich werde auf jeden Fall auf die Apotheke zurückkommen, weil mich die zahlreichen Erfahrungen in den Wiener Krankenhäusern gelehrt haben, dass man offensichtlich erst Hilfe bekommt, wenn man halbtot und blutüberströmt in die Ambulanz gekrochen kommt.

Bis dahin werde ich diesem Gefühl entgegenwirken, indem ich literweise nachspüle.

Liebe Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag So., 02.03.2008, 14:03

Du kannst die Xanor ja bei Bedarf schlucken, wenn Du akut eine Panikattacke hast..

Ich hab auch ein Beruhigungsmittel zuhause für den Fall der Fälle... Aber eben wie gesagt, die machen dauerhafte eingenommen süchig, hier im Forum (auch im alten) kannst Du Threads finden wo Leute mir der Benzo-Sucht kämpfen... Entzug etc...

Das mit der Suchtgefahr steht auch im Beipackzettel...

Ich würde sagen, probier so lange Ärzte aus bis Du einen vernünftigen gefunden hast...

Grüssle,

Petra

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lovely_2000
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Beitrag Mi., 29.10.2008, 22:09

hi!

habe von meinem arzt xanor verschrieben bekommen.

werde von den aber nur müde,aber sie wirken weder angstlösend nich entspanned.

nahm vor einiger zeit diazepam und alprozolam ratiopharm und diese wirkten angenehmer.

habe heute das erste mal 2 mal 0.5 mag genommen und mein arzt hat gesagt,dass ich die dosis auf drei mg erhöhen kann.

dadurch,dass sie aber nicht die gewünschte wirkung erziehlen,überlege ich mir ihn zu fragen ob er mir was anderes verschreiben kann,das nicht schläfrig macht.

denn ich arbeite körperlich ziemlich hart und bin den ganzen tag auf den beinen.

danke

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sternengucker
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Beitrag Di., 02.06.2009, 19:42

Also, heut hats mich wieder ganz heiss erwischt.
Drehschwindel, Herzrasen, kalt-warm, Brust/Herstechen.
War umgehend beim Doc, weil Xanor nach gut 1 Stunde nicht geholfen hat.
Jetzt soll ich Xanor als "Dauermedikation" nehmen, sprich 3 x täglich 1/2 tablette und das bis auf Widerruf...

Gibts jemanden, der das Medikament wirklich so einnimmt.
Angeglich sollen dann keine Angst / Panikattacken mehr auftreten ?!??

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 02.06.2009, 20:42

sternengucker hat geschrieben: Jetzt soll ich Xanor als "Dauermedikation" nehmen, sprich 3 x täglich 1/2 tablette und das bis auf Widerruf...
Lass da bloss die Finger davon. Das ist ein Benzodiazepin, und wenn du das sagen wir einen Monat in der Dosis nimmst hast du eine nette Sucht an der Backe. Die Suchtgefahr findest du mit Sicherheit auch auf dem Beipackzettel vermerkt. Und was man so hört ist der Entzug von Benzos mit das unangenehmste was es an Entzug so gibt.

Such dir bitte umgehend einen kompetenten Psychiater wegen einstellung auf für dich geeignete Psychoparmaka!

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MelaNiete
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Beitrag Di., 02.06.2009, 21:04

Hallo,
sternengucker hat geschrieben:Jetzt soll ich Xanor als "Dauermedikation" nehmen, sprich 3 x täglich 1/2 tablette und das bis auf Widerruf...
Gibts jemanden, der das Medikament wirklich so einnimmt.
Es gibt Leute, die das tun. Die meisten von ihnen sind dann nach ein paar Wochen oder Monaten abhängig.
Angeglich sollen dann keine Angst / Panikattacken mehr auftreten ?!??
Eine gleichbleibende angstlösende Wirkung von Benzodiazepinen ohne Dosiserhöhung ist für eine Einnahmezeit von mehr als 4 Wochen nicht wissenschaftlich belegt.

Ich würde mir an Deiner Stelle lieber ein Antidepressivum (viele Antidepressiva wirken auch angstlösend) als Standardmedikament verschreiben lassen.

Bist Du in Therapie?

VG, Melanie
Dosis sola venenum facit. (Paracelsus)

Über mich: viewtopic.php?f=34&t=6483
Dort schreibe ich auch: Depri.ch – Psychiatriegespraech.de

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 02.06.2009, 21:15

sternengucker hat geschrieben: Angeglich sollen dann keine Angst / Panikattacken mehr auftreten ?!??
Lieder lässt bei Benzos mit der Zeit die Wirkung nach, was dann dazu führt daß der süchtige Konsument die Dosis immer weiter steigern muss um die gewünschte Wirkung zu bekommen.

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Di., 02.06.2009, 21:22

Hallo,

ich war einmal abhängig von Benzodiazepinen, habe u.a.auch Xanor genommen.
Ich würde dir raten, die Tabletten wirklich nur im Notfall zu nehmen, wenn alle anderen Strategien nicht mehr greifen.
Langfristig gesehen "sollte" es darum gehen, Selbsthilfemaßnahmen zu bzw. einen hilfreichen Umgang mit den Angstzuständen zu entwickeln.
Denn Xanor wird deine Angst nicht lindern. Du spürst sie nur nicht mehr. Das ist alles.
Aber da das Medikament zu den abhängig machenden Medikamenten zählt, musst du auch irgendwann die Dosis steigern, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Xanor sollte nicht länger als vier Wochen am Stück eingenommen werden. Und wenn du es absetzen möchtest, solltest du es langsam reduzieren.

Mich wundert es immer, wie leichtfertig Ärzte Benzodiazepine verschreiben!

Ich kann dir nur raten, das Medikament nicht zu nehmen. Stattdessen wäre es viel wichtiger, Maßnahmen zu entwickeln(die helfen nämlich auch langfristig), um mit den Ängsten umzugehen!! Das kann natürlich dauern, aber das ist viel wichtiger und gesünder als Xanor einzunehmen!!


Lg Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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wetterwax
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Beitrag Do., 23.07.2009, 19:18

Hallo Sternengucker,

habe heute das gleiche verschrieben bekommen, mit dem Hinweis, dass bei prophylaktischer Einnahme (also 3 x 1/2) eben keine Zustände (ich nenns mal so) auftreten, und dass man weniger braucht, wenn sich die Spannung erst gar nicht aufbaut ....

allerdings soll ich das mal eine Woche so handhaben bzw bis ich stabil bin und nicht ewig

Das letze Mal war es kein Problem sie nicht mehr zu nehmen, habe aber auch nie mehr als eine über 3 Wochen genommen

Lieber so als den Rest

PS AD´s nehme ich zusätzlich

lg W
........................................................
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten

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reaktor
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Beitrag Fr., 09.10.2009, 12:23

Hallo,

Also ich habe xanor schon seit 10 jahre in verwendung, mal mehr mal weniger mal gar nicht, ich habe zeiten gehabt da habe ich ein halbes jahr 3x0,5 genommen und dann wieder
2 jahre gar nicht. Entzug hatte ich 2 Tage, wo ich dann auf bedarf ganz wenig genommen habe und innerhalb einer Woche wars dann ganz weg.

Ich denke schon daß es schnell geht mit der sucht. Ich muss aber sagen ich habe nie über 1,5 am Tag genommen, auch wenns mir noch so schlecht gegangen ist. Wenn ich dran denke wie wir alle angst haben vor sucht, und dann sehe ich arbeiter in der ubahn die
schon um 10 uhr vormittag das erste bier zischen, und schon 10 Zigaretten... im vergleich sind mir da aber die Benzos 100 mal lieber! Ich kenne eigentlich wenige menschen die nicht
irgendwas machen, wo ich mir denke: Sucht und wenn man aufhört , langsam, und wen man am schluss nur an der tablette herumleckt

lg Reaktor


Thom
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 18:20

Hallo Forum, vielleicht hat jemand Erfahrung mit Xanor?
Ich habe jetzt 4 Wochen lang täglich 0,5mg davon genommen und hatte dadurch seit langer Zeit mein Leben im Griff. Seit einer Woche nehm ich nichts mehr, bin wieder nervös und unsicher und verhau dadurch wieder alles.
Ich weiss dass man von den Dingern schnell abhängig wird, aber ich würd eine Abhängigkeit in Kauf nehmen wenn ich dadurch ein normales Leben führen kann.
Hat jemand Erfahrung mit eventuellen Nebenwirkungen nach längerer Zeit?

Danke!

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rosenstil
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 19:58

Hallo,

dies führt definitiv zu einer Abhängigkeit. Diese äußert sich so, dass es zu einer ständigen Dosiserhöhung kommt, weil das Medikament irgendwann nicht mehr wirkt. Es wird daher nicht lange bei 0.5 mg bleiben. Die Dosis steigt dann oft rasant nach oben. Es kommt dann auch zu ganz schweren körperlichen Abhängigkeit, mit schlimmen Entzugserscheinungen (ähnlich wie bei Heroin)
Es ist wirklich keine Dauerlösung. Du solltest Dir eine andere Lösung für deine Probleme suchen. Therapie oder so, oder manche Antidepressiva wirken auch beruhigend. Ich weiß alle anderen Methoden sind anstrengender als diese Tabletten. Aber ich weiß wo von ich rede. Ich war von ihnen abhängig!
Tue Dir das nicht an....


Thom
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 20:15

Das mit dem Gewöhnungseffekt hab ich befürchtet. Abhängigkeit an sich wäre mir im Grunde kein Problem, muss ja nicht absetzen. Aber wenn man die Dosis schnell erhöhen muss wärs mir zu gefährlich.
Wär ja zu schön das Ganze Gelassenheit bring ich anders einfach nicht hin.

Wie hast du es hinbekommen?

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