Wie kann ich mich gegen die Arbeitsagentur wehren ?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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StarEnte
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Wie kann ich mich gegen die Arbeitsagentur wehren ?

Beitrag Di., 13.09.2011, 12:45

Hallo Ihr Lieben !

Vor einigen Jahren habe ich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger abbrechen müssen. Grund dafür waren damals die theoretischen Leistungen in der Berufsschule. Praktisch war alles 1000 % ig. Mit Abbruch der Ausbildung bekam ich Depressionen, die durch ständigen Streit mit Eltern um neue Arbeit und Krebstod meiner Freundin nicht gerade besser wurden. Nach einem 6-wöchigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Fachklinik, der gar nichts brachte, war ich einfach 400 km weit abgehauen, bin Pakete gefahren, um über die Runden zu kommen und hoffte, dass die Zeit die Wunden heilt.... Mittlerweile bin ich etwa 1,5 Jahre ohne Arbeit, wobei ich durchgehend auch krankgeschrieben war. Eigentlich aber geht es mir gut. Wenn der Stress mit dem Arbeitsamt nicht wäre. Ich will zurück in die Heilerziehungspflege. In diesem Beruf möchte ich arbeiten seit ich 14 bin. Nun werde ich bald 26. Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Nicht zuletzt, weil ich nichts anderes kann. Meine Sachbearbeiterin meinte, der Amtsarzt befürworte nicht, dass ich in diesem Beruf wieder arbeite. Das war gelogen, wie sich bei einem anschließenden Gespräch mit dem Arzt herrausstellte. Diese Lüge war aber Vorwand dafür, dass mir Fahrtkosten zu Bewerbungsgesprächen in der Heilerziehungspflege nicht erstattet werden. Eine Beschwerde über diese Sachbearbeiterin, die mir vorher schon überfordert schien, bei der Geschäftsführung, brachte auch nichts. Eine Krähe hackt halt der anderen kein Auge aus... Das alles ist wieder viele Wochen her.. auch, dass ich einen anderen Vermittlungsvorschlag abgelehnt habe... Termine in der Zwischenzeit gab es keine... Per Telefon habe ich erfahren, dass ich von einem anderen Sachbearbeiter betreut werde, von dem ich jedoch auch nicht mehr Hilfe erwarten kann. Dass mein Hausarzt keinerlei gesundheitlichen Einschränkungen mehr sieht und den Beruf des Heilerziehungspflegers für mich befürwortet, dies dem Amt auch bescheinigt, interessiert dort nicht. Eine amtsärztliche Untersuchung sieht die Agentur auch nicht vor. Da ich mir Fahrtkosten in hunderte von km entfernte Städte nicht leisten kann, habe ich schon 1 Vorstellungsgespräch wieder absagen können. Leider ists so, dass in näherer Umgebung die Stellenbeschreibungen nicht übereinstimmen. Im Übrigen sind das die ersten Vorstellungsgespräche seit Jahren.. ich habe es wirklich auch in anderen Bereichen versucht - vollkommen vergeblich. Wer kann mir sagen, wo ich Hilfe finde ? Egal, wen und wo ich frage, niemand weiß etwas, niemand ist zuständig, fühlt sich angesprochen, ...

Ich bin dankbar für jede Rückmeldung !

LG Thomas
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Rezna
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Beitrag Di., 13.09.2011, 13:19

Ich würde vorschlagen, sich an höhere Instanzen zu wenden. Also entweder den Leiter deiner AMS-Zweigstelle oder den Ombudsmann.
Die Sachbearbeiter sind meistens unqualifiziert, haben nicht einmal eine richtige Ausbildung zum Berater. Von den Jobs die sie vermitteln sollen haben sie absolut keine Ahnung und von den Firmen erst recht nicht. Das ist - laut meinen Rückfragen - auch nicht deren Job.
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StarEnte
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Beitrag Di., 13.09.2011, 14:16

Vielen Dank für Deine Rückmeldung Arta. Die Geschäftsleitung weiß jedoch Bescheid und sagt mir nach Stellungnahme der Sachbearbeiterin auch keine Hilfe zu. Sogar ans Büro "von der Leyen" habe ich geschrieben... Die sind nicht zuständig...
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Tigerkind
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Beitrag Di., 13.09.2011, 15:05

Hallo Starente, das der Schrieb an das Büro von der Leyen nichts gebracht hat, wundert mich nicht.

Hast Du Dir schon mal überlegt einen Rechtsanwalt einzuschalten ? Wenn man beim Arbeitsamt ist, bekommt man doch so einen Prozeßkostenberatungsschein, oder notfalls in Raten abstottern, was hältst Du davon ?

Liebe Grüße

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StarEnte
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Beitrag Di., 13.09.2011, 15:14

Danke für Deine Nachricht Tigerkind !

Aber meinst Du, ich bekomme vom Arbeitsamt Unterstützung für einen Anwalt, um dann gegen das Arbeitsamt vorzugehen ?
Bei einem Rechtspfleger war ich auch schonmal. So viel Desinteresse hatte ich Zeit meines Lebens nicht erfahren, wie in dessen Büro.

LG
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Tigerkind
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Beitrag Di., 13.09.2011, 15:21

Du mußt zum Amtsgericht damit, nimm möglichst alle Unterlagen mit die Du hast, dann bekommst Du ( hoffentlich ) einen Beratungsschein, dann suchst Du Dir einen Rechstsanwalt Deiner Wahl und schilderst Deinen Fall.

Was war denn der Rechstpfleger für ein komischer Kauz ? Warum hast Du den überhaupt gehabt ?

Tiger
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Beitrag Di., 13.09.2011, 15:50

Achsoo, der Rechtspfleger, den ich aufgesucht hatte, der war vom Amtsgericht. Aber von diesem Beratungsschein hat mir noch niemand erzählt.

Warum ich den aufgesucht habe ? Weil ich absolut ratlos bin und gar nichts, nichts, nichts unversucht lassen möchte. Nichts wünsche ich mir mehr auf dieser Welt, als endlich wieder in diesem Beruf arbeiten zu können. Was glaubst Du, in wie viele Foren ich schon geschrieben habe.. Das hier ist das erste, in dem ich überhaupt eine Antwort bekomme.

Danke
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Stöpsel
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Beitrag Di., 13.09.2011, 16:37

Hallo,

ich würds mal bei einer Stelle für Sozialberatung versuchen (bei der Caritas, Arbeiterwohlfahrt, o.ä.) und dort nach Deinen Rechten fragen. Bzw. es gibt auch Beratungsstellen für Arbeitslose...
Wenn Du das mit dem Rechtsanwalt machst wie oben vorgeschlagen, würde ich mir einen suchen, der sich mit Arbeitsrecht auskennt. Nicht, daß Du da wieder an so eine Torfnase gerätst...

Viel Erfolg!


Waldschratin
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Beitrag Di., 13.09.2011, 16:48

Oder wende dich mal an den VdK,der hilft da auch.

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StarEnte
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Beitrag Di., 13.09.2011, 16:50

Vielen lieben Danke für Eure Tips Waldschratin und Stöpsel ! Danke
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Elena
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Beitrag Di., 13.09.2011, 20:55

Liebe StarEnte,

ich würde mich an Deiner Stelle auf jeden Fall an die oberste Stelle dieser Arbeitsagentur wenden und die Situation schildern wie sie ist, da es ja nicht sein kann, dass eine Sachbearbeiterin Deinen Antrag ablehnt, obwohl kein ärztliches Gutachten vorliegt!
Solltest Du dann auf taube Ohren stossen, dann würde ich Dir auch einen Anwalt empfehlen!

LG Elena

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StarEnte
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Beitrag Di., 13.09.2011, 21:03

Danke, danke, liebe Elena

Das war die oberste Stelle in der Region, in der ich vorgesprochen und an die ich geschrieben habe.. Wie es aussieht, bleibt beinahe nur der Anwalt.. und die AWO etc.

LG Thomas
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Elena
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Beitrag Di., 13.09.2011, 21:10

StarEnte hat geschrieben: Wie es aussieht, bleibt beinahe nur der Anwalt.. und die AWO etc.
Schade, das tut mir leid!
Ich habe noch eine Frage, ist es so, dass Du Deine Ausbildung noch beenden musst?
StarEnte hat geschrieben:Vor einigen Jahren habe ich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger abbrechen müssen.
weil es mich etwas irritiert wegen der Vorstellungsgespräche, die Du erwähnst. Dies klingt für mich so, als wäre die Ausbildung bereits beendet.
StarEnte hat geschrieben:habe ich schon 1 Vorstellungsgespräch wieder absagen können. Leider ists so, dass in näherer Umgebung die Stellenbeschreibungen nicht übereinstimmen. Im Übrigen sind das die ersten Vorstellungsgespräche seit Jahren.

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Beitrag Di., 13.09.2011, 21:39

Jain.. ich habe keine abgeschlossene Ausbildung. Die Stellengesuche, auf die ich mich bewerbe sind ausgeschrieben für unqualifizierte Mitarbeiter. Drum sieht es mit den Stellen in unmittelbarer Nähe so schlecht aus. Hier werden fast ausschließlich ausgebildete Pfleger eingestellt. Das ist aber auch das schöne in dem Beruf. Es gibt so viele Einrichtungen, in denen man die Ausbildung jederzeit auch mit 30-40 noch nachmachen kann.
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Beitrag Mi., 14.09.2011, 16:54

StarEnte hat geschrieben:um sieht es mit den Stellen in unmittelbarer Nähe so schlecht aus. Hier werden fast ausschließlich ausgebildete Pfleger eingestellt. Das ist aber auch das schöne in dem Beruf. Es gibt so viele Einrichtungen, in denen man die Ausbildung jederzeit auch mit 30-40 noch nachmachen kann.
Gibt es eventuell noch die Möglichkeit, dass Du die Ausbildung berufsbegleitend machst. D.h., du fängst an zu arbeiten und gehst z.B. nachmittags auf die Schule. Frage mal an den Schulen nach, die machen das meist, dass nachmittags extra Unterricht läuft für so jemanden wie Dich, der die Ausbildung zu Ende machen möchte.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Du dann auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen hast, wenn sie wissen, dass Du Deinen Abschluss nachholst.

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