Alter des Therapeuten: spielt es für euch eine Rolle?
Alter des Therapeuten: spielt es für euch eine Rolle?
Ich bin gerade auf Therapeutensuche, habe auch vor ein paar Jahren bereits zwei Therapien gemacht.
Nun habe ich gemerkt, dass ich gerne mit einem jüngeren Therapeuten arbeiten würde.
Ich kann mir meine Gründe dafür auch ganz gut erklären. Vor allem möchte ich nicht so eine krasse Elternübertragung, da ich ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihnen hatte.
Aber auch habe ich festgestellt, dass Therapeuten/Innen, die 10 Jahre + sind, oft letztlich ziemlich konservative Werte vertreten und oft auch entfernt von bestimmten Lebenswelten.
Wie geht es Euch damit?
Hat das Alter der TherapeutInnen eine Rolle gespielt?
Nun habe ich gemerkt, dass ich gerne mit einem jüngeren Therapeuten arbeiten würde.
Ich kann mir meine Gründe dafür auch ganz gut erklären. Vor allem möchte ich nicht so eine krasse Elternübertragung, da ich ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihnen hatte.
Aber auch habe ich festgestellt, dass Therapeuten/Innen, die 10 Jahre + sind, oft letztlich ziemlich konservative Werte vertreten und oft auch entfernt von bestimmten Lebenswelten.
Wie geht es Euch damit?
Hat das Alter der TherapeutInnen eine Rolle gespielt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Auf jeden Fall! Ich habe einen Therapeuten, der mein Vater sein könnte und wie kann es anders sein, bin natürlich voll in der Vater-Tochter-Übertragung drin!biber hat geschrieben:Wie geht es Euch damit?
Hat das Alter der TherapeutInnen eine Rolle gespielt?
Das, was Du mit der konservativen Einstellung sagst sehe ich auch schon bei ihm. Und noch was, manchmal merke ich deutlich, dass er mich in eine bestimmte Richtung drücken will, wie er denkt, dass es für mich am besten ist, aber auf eine Art, wie es nur Eltern machen!
Das hat ganz sicher eine ander Qualität, und sicher bekommt man dann nicht unbedingt das Gefühl, als sitze der Vater bzw. die Mutter vor einem.biber hat geschrieben:Nun habe ich gemerkt, dass ich gerne mit einem jüngeren Therapeuten arbeiten würde.
Eben ... und das ist wahrscheinlich für mich genau das Richtige.Das hat ganz sicher eine ander Qualität, und sicher bekommt man dann nicht unbedingt das Gefühl, als sitze der Vater bzw. die Mutter vor einem.
Ansonsten habe ich auch festgestellt, dass jüngere Therapeuten durchaus erfahrener sein können als ältere ... und dafür noch viel mehr Schwung haben als auch Motivation.
Meine erste Therapeutin, etwa Mitte Vierzig, machte auf mich im Laufe der Therapie den Eindruck, doch schon etwas ausgebrannt zu sein bzw. dann schnell distanziert, was auf mich kühl abweisend rüberkam.
Aber klar, für viele ist eine eindeutige Vater-Übertragung sicherlich genau das Richtige.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
ich wäre zum einen nicht sicher, ob ein (jüngeres) alter eine übertragung verhindert und zum anderen wäre sie vielleicht gar nicht so nachteilig, wenn du an das thema kindheit/eltern ran willst; gerade wenn das nicht so schön war.biber hat geschrieben: Ich kann mir meine Gründe dafür auch ganz gut erklären. Vor allem möchte ich nicht so eine krasse Elternübertragung, da ich ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihnen hatte.
das habe ich anders erlebt. sie müssen ja nicht leben wie ich; aber verständlich fanden sie es allemal.biber hat geschrieben: Aber auch habe ich festgestellt, dass Therapeuten/Innen, die 10 Jahre + sind, oft letztlich ziemlich konservative Werte vertreten und oft auch entfernt von bestimmten Lebenswelten.
für mich ist das alter ziemlich entscheidend, da ich generell ein freund von lebenserfahrung bin und ich meine, dass die chance auf diese zu treffen mit zunehmendem alter schon steigt. eine therapeutin unter 40 käme kaum infrage. allerdings bin ich auch nie auf jemanden unter 45 gestoßen. ganz automatisch.
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)
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ich möchte dadurch ja keinesfalls eine Übertragung völlig verhindern , nur hat diese dann eine andere Qualität. Man kann ja zum einen auch andere Personen als Vater/Mutter übertragen, zum anderen schon auch ein wenig Vater/Mutter, aber das dann eben nicht so extrem, bei mir hätte ein älterer Therapeut da per se zuviel Wucht bzw. Bedrohlichkeit. Da würde vielleicht gar nichts gehen.feder hat geschrieben: ich wäre zum einen nicht sicher, ob ein (jüngeres) alter eine übertragung verhindert und zum anderen wäre sie vielleicht gar nicht so nachteilig, wenn du an das thema kindheit/eltern ran willst; gerade wenn das nicht so schön war.
Naja, einen Therapeut / In, so lebend wie ich, wird es sicher nicht geben. Aber eben nicht so sehr entfernt wie komplett etabliert und zufrieden mit der Welt wie ein Therapeut ab 40. Allein deshalb weil das schnell ziemlich hoch in die Mittelschicht hineingeht.das habe ich anders erlebt. sie müssen ja nicht leben wie ich; aber verständlich fanden sie es allemal.
Nun, das kommt ja darauf an, wie der Lebensweg etc. ist. Mitunter ist ein jüngerer Mensch dann lebenserfahrener als ein älterer.für mich ist das alter ziemlich entscheidend, da ich generell ein freund von lebenserfahrung bin und ich meine, dass die chance auf diese zu treffen mit zunehmendem alter schon steigt. eine therapeutin unter 40 käme kaum infrage. allerdings bin ich auch nie auf jemanden unter 45 gestoßen. ganz automatisch.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Wie meinst Du das?feder hat geschrieben:eine therapeutin unter 40 käme kaum infrage. allerdings bin ich auch nie auf jemanden unter 45 gestoßen. ganz automatisch.
Man weiß ja vorher meistens nicht, wie alt der Therapeut/ In ist, vor dem Erstgespräch.
Allerdings ist es wegen der (letztlich begrenzten) Kassenzulassung wohl so, dass jüngere Theras oft (glücklicherweise nicht immer), keine Kassenzulassung haben und das dann über Kostenerstattung laufen müsste.
Aber ich habe festgestellt, dass es doch schon einige kassenzugelassene Theras zwischen 30 und 40 gibt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
dann ist doch alles gut, wie du es machst.biber hat geschrieben: bei mir hätte ein älterer Therapeut da per se zuviel Wucht bzw. Bedrohlichkeit. Da würde vielleicht gar nichts gehen.
naja, aber die haben alle auch mal studier und die 3-5 finanziell heftigen ausbildungsjahre gemacht...und konnten sich ziemlich gut dahin zurück versetzen...biber hat geschrieben: Naja, einen Therapeut / In, so lebend wie ich, wird es sicher nicht geben. Aber eben nicht so sehr entfernt wie komplett etabliert und zufrieden mit der Welt wie ein Therapeut ab 40. Allein deshalb weil das schnell ziemlich hoch in die Mittelschicht hineingeht.
und je nach therapieart geht der lebensstandard nicht unbedingt richtung mittelschicht.
das ist total richtig! es gibt auch 60jährige kinder und sehr weise 30jährige. letztere habe ich seltens gefunden; die sind in der altersgruppe ab 50 prozentual dann doch weniger selten gesät.biber hat geschrieben: Nun, das kommt ja darauf an, wie der Lebensweg etc. ist. Mitunter ist ein jüngerer Mensch dann lebenserfahrener als ein älterer.
ich wünsch dir glück bei der suche!
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)
dankeee, aber ich glaube, ich habe so ein rares Exemplar von jugendlicher Weisheit schon gefunden (Bin in den probatorischen Sitzungen ...)ich wünsch dir glück bei der suche!
Wünsche Dir auch alles Gute!!
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
ganz einfach: natürlich wusste ich vor dem erstgespräch seltenst wie mein gegenüber aussieht (außer es hat eine homepage). aber mir saß einfach nie jemand unter 45 gegenüber. ist einfach so passiert. (und ich habe im laufe der jahre eigentlich ziemlich viele therapeutinnen gesehen).biber hat geschrieben:Wie meinst Du das?feder hat geschrieben:eine therapeutin unter 40 käme kaum infrage. allerdings bin ich auch nie auf jemanden unter 45 gestoßen. ganz automatisch.
Man weiß ja vorher meistens nicht, wie alt der Therapeut/ In ist, vor dem Erstgespräch.
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)
biber hat geschrieben: Nun habe ich gemerkt, dass ich gerne mit einem jüngeren Therapeuten arbeiten würde.
Dann tu's!
Ich finde es wichtig auf sowas zu hören. Hat auch was damit zu tun, die eigenen Wünsche anzuerkennen.
Es stimmt schon, wenn man unbedingt eine bestimmte Altergruppe oder ein Geschlecht nicht will, dass die Arbeit mit genau so jemandem durchaus gerade darum Chancen bieten kann. Aber dennoch ist es wichtig sich wohl zu fühlen, und wenn du von vorne herein eine klare Abneigung gegen einen älteren Therapeuten verspürst, dann such dir einen jüngeren. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass du ansonsten sehr schnell, sehr große Widerstände aufbaust, ist ja schon groß. Idealerweise werden die natürlich irgendwann abgebaut, aber das klappt ja leider auch nicht immer. Da es eh schwierig ist, jemanden zu finden, mit dem man "kann", würde ich nicht unbedingt dazu raten, sich noch absichtlich irgendwelche extra Hürden für die Suche einzubauen.
-
- Forums-Gruftie
- , 21
- Beiträge: 545
Ich wollte eigentlich jemanden, der so 10-15Jahre älter ist, auch um nicht in die Elternübertragung zu kommen. Jetzt hab ich eine Thera, die gut mehr als 20 Jahre älter ist, bin in der Übertragung und finde es nicht mehr schlimm bzw. schön und ich liebe ihre Lebenserfahrung, allein dadurch lerne ich soviel von ihr, sodass ich doch froh bin, dass sie nicht mehr ganz so jung ist.
Konservativ ist meine trotz über 40 überhaupt gar nicht, kommt mir viel jünger her vor vom Kopf, ist halt auch Typsache.
Konservativ ist meine trotz über 40 überhaupt gar nicht, kommt mir viel jünger her vor vom Kopf, ist halt auch Typsache.
guten morgen,
also meine therapeutin könnte meine mutter sein. und ich find das gut so, denn:
* erstens ist sie mutter von drei erwachsenen kindern und weiß somit von was sie redet...
* zweitens hat sie mit ihren alter schon einiges an lebenserfahrung hinter sich und weiß demnach auch von was sie redet...
* drittens hat sie aufgrund ihres alters jede menge ausbildungen hinter sich und kann mir deswegen auch einiges anbieten...
einen männlichen therapeuten könnte ich mir im moment gar nicht vorstellen, schon gar nicht einen jungen.
lg
also meine therapeutin könnte meine mutter sein. und ich find das gut so, denn:
* erstens ist sie mutter von drei erwachsenen kindern und weiß somit von was sie redet...
* zweitens hat sie mit ihren alter schon einiges an lebenserfahrung hinter sich und weiß demnach auch von was sie redet...
* drittens hat sie aufgrund ihres alters jede menge ausbildungen hinter sich und kann mir deswegen auch einiges anbieten...
einen männlichen therapeuten könnte ich mir im moment gar nicht vorstellen, schon gar nicht einen jungen.
lg
Hi,
habe auf der Suche an einem Therapieplatz sämtliche Altersspanne und beiderlei Geschlechter gehabt. Ich kann für mich nur sagen das nicht das Alter entscheident war sonder rein die Sympatie.
Es muss einfach die Chemie stimmen, ansonsten stelle ich mir Therapie extrem schwierig vor.
Lg
Mungo
habe auf der Suche an einem Therapieplatz sämtliche Altersspanne und beiderlei Geschlechter gehabt. Ich kann für mich nur sagen das nicht das Alter entscheident war sonder rein die Sympatie.
Es muss einfach die Chemie stimmen, ansonsten stelle ich mir Therapie extrem schwierig vor.
Lg
Mungo
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich mein Teddy, was Liebe wirklich bedeutet...
Nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.
(Jim Nelson)
Nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.
(Jim Nelson)
[/quote]charlotta hat geschrieben:manchmal merke ich deutlich, dass er mich in eine bestimmte Richtung drücken will, wie er denkt, dass es für mich am besten ist, aber auf eine Art, wie es nur Eltern machen!.
Na bitte! Bist ja schon mitten in der Übertragung drin!
Elisa
Hi!
Also ich kann Mungo nur zustimmen. Bei mir hat das Alter auch nie eine Rolle gespielt, sondern vielmehr die Sympathie. Das Geschlecht war dann bei mir eher das Problem. Komischerweise komme ich mit Männern besser klar. Aber ansonsten hatte ich auch schon ältere und jüngere Therapeuten und ich könnte nicht sagen, dass ein bestimmtes Alter "besser" oder "schlechter" für mich war.
Einen richtig jungen, frisch gebackenen Therapeuten habe ich aber auch noch nie erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das immer seine Vor- und Nachteile hat. Ein junger Therapeut ist sicher etwas lebensfroher und bringt oft mehr Energie in den Alltag mit. Jedoch haben ältere Therapeuten schon massenhaft berufliche Erfahrungen gesammelt, von denen man profitieren kann...
Solange man sich selbst wohl fühlt, passt es ja. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Therapie.
LG
Also ich kann Mungo nur zustimmen. Bei mir hat das Alter auch nie eine Rolle gespielt, sondern vielmehr die Sympathie. Das Geschlecht war dann bei mir eher das Problem. Komischerweise komme ich mit Männern besser klar. Aber ansonsten hatte ich auch schon ältere und jüngere Therapeuten und ich könnte nicht sagen, dass ein bestimmtes Alter "besser" oder "schlechter" für mich war.
Einen richtig jungen, frisch gebackenen Therapeuten habe ich aber auch noch nie erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das immer seine Vor- und Nachteile hat. Ein junger Therapeut ist sicher etwas lebensfroher und bringt oft mehr Energie in den Alltag mit. Jedoch haben ältere Therapeuten schon massenhaft berufliche Erfahrungen gesammelt, von denen man profitieren kann...
Solange man sich selbst wohl fühlt, passt es ja. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Therapie.
LG
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