Kleidungswahl für die Therapiestunde

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Luzidtraum
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Kleidungswahl für die Therapiestunde

Beitrag Do., 01.09.2011, 08:41

Hallo,

Ich habe vor kurzer Zeit einen Artikel gelesen, in dem es um die Kleidungswahl für die Therapiestunden geht.-Seitens der Therapeutin/des Therapeuten.
Zunächt einmal war mein erster Gedanke, dass es mir völlig egal ist, wie meine Therapeutin gekleidet ist, da ich vorher auch noch nie drüber nachgedacht habe.Im Grunde geht es ja einzig und allein um den Erfolg der Therapie.
Das Erscheinungsbild des Therapeuten kann jedoch, so steht es dort geschrieben, die Beziehung zum Klienten wesentlich, wenn auch unbewusst, beeinflussen.So gestalten viele Theras ihre Kleidungswahl zu den Therapiestunden ganz bewusst.Legt die Therapeutin/der Therapeut wert auf sehr konservative Kleidung (zum Beispiel Anzug oder Kostüm) , so möchte Sie/Er die Rollenidentität bestärken.Ein zu legerer Stil/Freizeitkleidung könnte ihrer Meinung nach den Klienten ablenken, Einige empfänden es demnach sogar als respektlos.

Findet Ihr den Kleidungsstil eurer Theras wichtig, oder ist es für Euch völlig unrelevant?

Noch eine Frage.
Wählt Ihr selbst für die Therapiestunden bestimmte Kleidung aus, oder geht ihr in eurer normalen Alltagskleidung hin?

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yalomi
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Beitrag Do., 01.09.2011, 08:52

Entschuldigt, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe und einfach in das Thema reinplatze.
Als ich das erste mal bei der Therapie war, hatte meine Therapeutin eine dreiviertellange Jeans an, was ich erstmal mit einem Schmunzeln zur Kenntis nahm.
Irgendwie passte das gar nicht zu der Dame.
Im Nachhinein vermute ich, dass mein Psychater meinen Kleidungsstil weitergepetzt hat.
Nur würde ich zu meiner schönen Therapeutin nie so leger angeschlappt kommen
Ich mag, wenn sich meine Therapeutin für mich schön macht.

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lachansonette
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Beitrag Do., 01.09.2011, 09:41

hallo luzidtraum und yalomi,

über die unmöglichkeit der kleidung unserer theras haben wir uns schon ausführlich ausgelassen und zwar viewtopic.php?f=26&t=18919

aber was zieht ihr eigentlich zu euren therastunden an? is es euch egal oder richtiet ihr euch besonders her?

lg lachansonette

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Green Strawberry
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Beitrag Do., 01.09.2011, 09:53

ich zieh auf jeden fall was bequemes an, aber sauber und nicht verknittert sollte es sein. wenn es mir aber schlecht geht, dann ist mir das mit dem verknittert auch eher egal.

ich weiß, dass mein therapeut versucht, sich ziemlich neutral zu kleiden, also ncihts zu tragen, was die klienten ablenken könnte.
I try to take one day at a time...but lately several days have been attacking me at once!

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geronimos secret
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Beitrag Do., 01.09.2011, 10:00

Zunächst: man kann nicht nicht kommunizieren.
Und natürlich hat die Wahl der Kleidung immer eine Signalwirkung.
Übrigens geht das in beide Richtungen. Man könnte genauso darüber nachdenken, welche Kleidung seitens des Klienten angemessen ist.
So weit so gut.
Ich selbst fände es unangemessen, wenn meine Therapeutin zu aufreizend gekleidet wäre, d.h. ein zu kurzes Kleid oder eine zu offenherziges Dekollete zur Schau stellen würde. Andererseits fände ich ein zu konservatives Äußeres zu steif und unbeweglich, was sich (in der Wahrnehmnung) negativ auf eine von mir gewünschte, lebendige Kommunikation auswirken könnte.
Meine "Idealvorstellung" wäre eine Therapeutin, die einerseits konservativ gekleidet ist, aber hierbei verspielte, kreative Elemente in ihre Kleidungswahl integriert (z.B. durch eine auffallende Kette oder einen auffallenden Lippenstift).
(Da für mich nur weibliche Therapeuten in Frage kommen, beschränke ich mich auf die Kleidung einer Therapeutin)
Für den Klienten wiederum wäre es sicherlich hilfreich möglichst "authetnisch" bei der Kleiderwahl zu sein. Vielleicht kann es für eine Frau gut sein, während der Sitzungen auf Schmuck und Schminke zu verzichten (?)
Eat Pray Love


pandas
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Beitrag Do., 01.09.2011, 11:06

geronimos secret hat geschrieben: Für den Klienten wiederum wäre es sicherlich hilfreich möglichst "authetnisch" bei der Kleiderwahl zu sein. Vielleicht kann es für eine Frau gut sein, während der Sitzungen auf Schmuck und Schminke zu verzichten (?)
hm, warum meinst du denn, man solle als Patientin / Klientin auf Schmuck und Schminke verzichten?

ich kann den Gedanken nicht so ganz nachvollziehen. Wenn man im Alltag sich (vermutlich) dezent schminkt und etwas Schmuck trägt, so wäre es doch gerade nicht autherisch darauf zu verzichten, wenn man zur Therapiestunde geht.

ich würde ja nicht anders dahingehen, als es meinen Alltagsstil entspricht.

auch von Seiten des Therapeuten / Therapeutin fände ich es eher albern, wenn man da von eigentlichen Stil zu sehr abweicht.

wobei mir der Kleidungsstil natürlich etwas sagt, über das Wesen, aber das ist doch normal. Alles andere fände ich zu gekünstelt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 01.09.2011, 11:27

Ich achte sehr auf das äußere Erscheinungsbild und neige auch dazu, Leute in eine Schublade zu stecken. Deshalb fand ich es am Anfang gut, dass meine Thera in Jeans und Pulli aufgemacht hat, ganz normal, nicht verrückt oder sexy und auch nicht total spießig.
Mittlerweile ist mir ganz egal was sie trägt, weil ich sie jetzt als Mensch kenne, aber ich finde so der erste Eindruck der ersten Stunden ist wichtig. Manchmal finde ich sie sehr schön gekleidet, sie hat zumindest immer Sachen an, die ihr stehen. Aber manchmal finde ich vor allem ihre Schuhe unmöglich, die so gar nicht zu ihr passen. Aber es stört mich nicht.

Ich dagegen habe keinen guten Eindruck hinterlassen und bin in gelöcherten Jeans und Sneakers zur ersten Stunde gegangen, weil ich mich danach gefühlt habe, aber auch weil es mir schlecht ging. Ich gehe auch sonst manchmal gerne locker, aber wenigstens ziehe ich dann ein schönes Oberteil an oder schminke mich schön, das war alles nicht der Fall. Inzwischen geh ich hin, wie ich mich fühle, mal im Kleid mit hohen Schuhen, mal Jeans und Pumps, Ballerinas etc. Ich wechsle sehr häufig meinen Stil von elegant zu sportlich, aber das mach ich auch so. Wenn ich mich besonders auf die Stunde freue, mach ich mich aber eher schön.

Auf make up und Schmuck zu verzichten fände ich übrigens auch nicht authentisch, ich bin zwar nicht stark geschminkt, aber ohne ein bisschen Mascara gehe ich nie aus dem Haus und Schmuck muss eh immer sein. Auch dezent, aber ich würde nie auf die Idee kommen, den nicht anzuziehen.

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luftikus
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Beitrag Do., 01.09.2011, 11:54

Da ich sowieso meistens direkt aus dem Büro komme, wenn ich zur Therapie gehe, habe ich einfach die Sachen an, die ich auch im Büro anziehe (meistens Jeans und Hemd oder Pullover).

Mein Therapeut ist dezent leger gekleidet, und ehrlich gesagt achte ich nicht allzu sehr auf seine Kleidung. Solange er nicht in mit einem Muscleshirt, einem Frack oder mit einer sonstigen auffälligen Kleidung dasitzt ist es mir auch ziemlich egal.

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Luzidtraum
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Beitrag Do., 01.09.2011, 12:01

Vielen Dank schonmal für eure Antworten !

@lachansonette : entschuldige, den Thread habe ich wohl übersehen.
aber was zieht ihr eigentlich zu euren therastunden an? is es euch egal oder richtiet ihr euch besonders her?
Ich persönlich ziehe mich zu den Therapiestunden immer eher klassisch an.Das heißt beispielsweise Blazer, drunter ein schlichtes T-shirt oder eine Bluse, dazu passender, nicht zu auffälliger Schmuck oder wahlweise ein leichtes Tuch um den Hals.Das ganze kombiniert mit dunkler Jeans und Stiefeln o.ä. Die Schminke ist dezent, meistens sind die Lippen etwas betonter.
Die Kleidungswahl habe ich nicht bewusst getroffen, eher wie selbstverständlich.
Jetzt stellt sich wohl die Frage, warum ich nicht unbedingt in meiner lässigsten Alltagskleidung und mit meinen abgelatschten Turnschuhen hingehen würde.
Wahrscheinlich währe es sogar authentischer.Im Gegensatz zu meiner Therapeutin wirke ich auch etwas "overdressed".( sie trägt in der Regel sehr lockere Kleidung in Erdfarben ) Ist mir aber auch erst aufgefallen, weil ich drauf geachtet habe.
Wenn ich drüber nachdenke, hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ich eine Person bin, die sich nach außen hin ihre unsicherheit usw. nicht anmerken lassen will, weil ich mich gerade in den Therapiestunden immer sehr "kindlich" fühle, wenn ich so vor ihr sitze.Das kann man dann mit passender Kleidung ganz gut überspielen bzw. fühle ich mich dann einfach etwas sicherer in meinem Auftreten.

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 01.09.2011, 12:07

Ohja da ist was dran.Wenn ich in Jeans und Sneakers da bin,fühle ich mich regelmäßig ausgelieferter und hilfloser.Deshalb ziehe ich das nur an,wenn es mir eh schon ganz mies geht oder ich mich sehr selbstsicher fühle an dem Tag.

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Offy
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Beitrag Do., 01.09.2011, 12:10

luftikus hat geschrieben:Da ich sowieso meistens direkt aus dem Büro komme, wenn ich zur Therapie gehe, habe ich einfach die Sachen an, die ich auch im Büro anziehe
Genau. Ich gehe auch vom Büro aus hin.
Jeans und Hemd oder Shirt und Turnschuhe sind am bequemsten. Ist eh so meine Alltagskleidung.
Geschminkt überhaupt nicht. Mache ich nie.

Meine Thera ist eher so der "Öko-Typ".
Schlabbrige Hosen und dazu ein Shirt oder sowas.
Das eine oder andere Mal habe ich mich schon reichlich amüsiert.
Ich hab keine Ahnung, ob sie sich Gedanken darüber macht, wie das auf die Patienten wirkt.
Ihre Praxis hat sie innerhalb ihrer Wohnung, so dass sie nicht raus muss, um zur Arbeit zu gehen.
Ob sie so nämlich auch auf die Straße gehen würde, möchte ich gern bezweifeln.
Auf mich wirkt es immer wie "Relax-Look", den man beim Lümmeln auf der Couch trägt.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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feder
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Beitrag Do., 01.09.2011, 12:17

(Antwort ohne die inzwischen geschriebenen posts gelesen zu haben)

Spannende Frage. Nur, dass eine meine Therapeutinnen ihre Kleidung bewusst nur für die Stunden wählte würde ich verneinen. Soweit ich das beurteilen kann, hatten alle das an, was sie sonst öffentlich auch tragen und was zu ihnen passte. Alles andere hätte ich unauthentisch und damit blöd gefunden, da es zwei aussagen macht: das was mir der Therapeut nonverbal kommuniziert und das was seine Kleidung sagt. Ich hasse es zwischen zwei Aussagen entscheiden zu müssen, welcher ich nun glauben soll und würde verunsichert gehen. Desweiteren würde sich mir die Frage stellen: wenn mein Therapeut schon nicht weiß, wer er ist, wie soll ich ihm dann zustrauen, dass er mit mir heraus findet, wer ich bin?
Ich glaube, bezüglich der Kleidungsfrage schätze ich Authentizität und diese als Vorbildfunktion.

Ich bin meist in den Klamotten zu den Stunden erschienen, die ich vorher und nachher auch trug und die zu mir und zu diesem Tag passten. Mich machte es eher skeptisch, wenn ich mir für meine Stunde besonders schön anzog, weil sich mir die Frage stellte, warum ich das tue: Weil ich mich besonders freue? Weil ich Angst habe und das mit optischer Perfektion kompensiere? Weil meine Therapeutin immer so gut angezogen ist und ich glaube, schlechter zu sein, wenn ich nicht so perfekt bin? Weil ich glaube, sie mag mich nur, wenn ich besonders schön bin?...

Angezogen waren die Therapeutinnen, die ich so kennenlernte verschieden. Arbeiten konnte ich nur mit denen, die irgendwie locker und leger (aber nie nachlässig) gekleidet waren. Spießige Kleidung im Erstgespräch spiegelte sich immer auch im Wesen der Therapeutin wieder und ist einfach nichts für mich. Einer immer akurat gekleideten Frau gegenüber zu sitzen verunsichert mich. Weil ich glaube genauso akurat und perfekt sein zu müssen. Dabei versuche ja gerade meinen Perfektionismus abzulegen.
Kleine Schnitzer finde ich inzwischen so schön menschlich. Total komische Schuhe oder farblich nicht zusammen passende Teile lassen mich lächeln, sofern sie mit Selbstbewusstsein getragen werden und für mich ausstrahlen, dass sich mein Gegenüber darin einfach nur wohl fühlt.
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)

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Luzidtraum
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Beitrag Do., 01.09.2011, 12:30

Meine Thera ist eher so der "Öko-Typ".
Schlabbrige Hosen und dazu ein Shirt oder sowas.
Ich hab keine Ahnung, ob sie sich Gedanken darüber macht, wie das auf die Patienten wirkt.
Ja, das habe ich mich bei meiner auch gefragt.Wobei Sie diesen Stil, der anscheinend unter Therapeutinnen sehr verbreitet ist, sehr authentisch trägt.Es wirkt auf mich, als würde sie sich wohl fühlen in ihrer Kleidung.Das ist mir tausend mal lieber als eine, die aussieht, als sei sie krampfhaft darauf aus, möglichst seriös zu wirken.Das würde mich als Klientin nur einschüchtern.

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 01.09.2011, 13:17

Sehr spannende Frage.
Ganz sicher trägt die Kleidung zusammen mit der Einrichtung zu einem sehr wichtigen Eindruck bei. Wie konnte ich das bisher in meinem Thread "Suche nach einem therapieplatz" vergessen?

Und vergessen habe ich es ja nicht, nur nicht beschrieben.
Ja, der eine Herr, der mir komisch vorkam kam mir auch deshalb komisch vor, da er Flechtsandalen mit hellbeigen Socken drinne trug. FLECHTsandalen! Ich musste da ab und zu drauf starren, weil mir mein immer wieder gerne zitiertes No-Go einfiel, wenn es um das Thema "Frauen gucken den Männern zuerst auf die - Schuhe" ging. Richtig: Flecht-Sandalen. Nun wollte ich ja mit jenem Herrn nicht flirten, aber es fiel mir halt auf. Zusammen mit der schwarzen Ledercouch und dem schwarzen Schreibtisch ...

Dann gab es vor Jahren die "Eso-Tante", in bunte wallende Gewänder gehüllt, eher so indische Tücher, so ne Art Harlekinschuhe aus Filz und Samt und viel Goldglitterzeugs mit hochgezogener Spitze und Glöckchen!

Die Frau E., bei der ich vermutlich wahrscheinlich nun lande trägt auch eher legere Klamotten, setzt sich mit untergeschlagenem Bein und ohne Schuhe (was ich amüsiert zur Kenntnis nahm) vor mich. Kurze Strubbelfrisur, ein bischen zerzauselt, aber zu ihr passend. Ganz entspannt. Find ich gut. Passt alles. Und eben: wenn es passt, stimmig aussieht, ist mir fast egal was jemand trägt.

In meiner zuvorigen Stadt hatte ich eine Therapeutin, die war eher klassisch-öko angezogen, also noblere Ökomarken, ganz bestimmt schadstoffarm etc., Holzketten und Ohrringe, nicht mein Stil, aber zu ihr passte es sehr gut wie die ganze Einrichtung mit hellem Holz und hellen, warmen Erdtönen war es gemütlich und vertrauenerweckend.

Frau G. hingegen ("Ich halte mich für eine SEHR gute Therapeutin!" siehe mein Thread) sieht auch so aus, als ob sie weiss, dass sie überdurchschnittlich gut aussieht (deutlicher Heidi Klum Typ), dezent und sehr perfekt geschminkt, teure Jeans, teure hippe Schuhe, schlichtes T-Shirt. So sagte sie mir in der ersten Stunde, als ich sagte, dass sich in meinem Leben sehr viel ändern müsse sehr salopp: "Na, dann fangen Sie doch mal mit Ihrem Äußeren an!" (Äh ja.) Ich fragte da zunächst amüsiert zurück: "Und womit genau - ao als Erstes?!?!?" weil ich in einer Mischung aus Entsetzen und Angst davor, dass sie nun meine Haare ansprechen würde (etwas, was ich lange lange braucht, einigermassen mit klar zu kommen, aber seit ich das Haarteil trage mir eben es NICHT mehr passiert ist, dass mir da jemand "was gutes" tun wollte und mich "im Vertrauen" mal zum Frisör oder sonstwo hin schicken wollte, was mich jedesmal zutiefst verletzte und demütigte, das konnte NOCH SO gut gemeint sein.) und der plötzlich doch gefühlten Stärke, WENN es das nun wäre, dem begegnen zu können. Jedenfalls meinte sie dann "Na, Ihren Kleidungsstil zb!" Und wenn ich mit einer meiner Äußerlichkeiten zufrieden und absolut im Reinen bin, dann mein Kleidungsstil. Wie einfach machte sie es mir da, deutlich zu wiedersprechen und mich freundlich abzugrenzen, dass ich DAMIT nun echt zufrieden sei und es mir gleich wäre, wenn ihr meine Kleidung änderungswürdig erschiene (was ich schon etwas irritierend und auch gewagt hielt sofort in den ersten 20 min kritisiert zu werden, sschließlich wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nichts von mir über meine Vorerfahrungen), dass ich außerdem auch ganz bestimmt nicht eine Therapie machen wolle, um Stylingtipps zu bekommen, die holte ich mir schon fein selber. Kurz darauf gab sie auch zu, dass sie mit derlei kleinen Provokationen ihre Klienten auch gerne mal "teste". Ah ja. Zu dieser ersten Stunde fand ich das ja noch spannend, aber im Nachhinein bewerte ich das innerlich anders und es hat Misstrauensspuren hinterlassen.

Irgendwie merke ich jetzt, dass ich gegenüber ZU gut aussehenden Menschen auch Vorurteile hege. Hmpf.

Ich selber kleide mich je nach Tagesstimmung. Ich besitze an sich nur Klamotten, die ich gut finde, habe ein Händchen dafür, wird mir auch immer wieder bestätigt. Mmanchmal sieht man es mir an, dass ich nicht so gut drauf bin, dann trage ich auch meist keinen Schmuck und schminken tue ich mich eh sehr selten. Manchmal aber auch schon. Und früher kam ich auch öfter direkt von der Arbeit zur Therapie oder vorher und da war ich entsprechend eine Nummer mehr businesslike gekleidet. Dann war ich auch, natürlich nicht nur wegen der Kleidung, mehr in der Job-Rolle, beherrschter sowieso (vor allem eben wenn ich VOR der Arbeit Therapie hatte).

Kleidung wirkt. Das in jedem Fall. Von außen. Und von innen nach außen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Do., 01.09.2011, 13:31

Sag mal, diese Frau G., die regt mich so auf. Was nimmt die sich raus, was maßt die sich an? Was für ne oberflächliche ... . Ist die Therapeutin oder Stilberaterin?

Zu mir könnte man sowas zwar auch sagen, ich wäre da nicht verletzt, aber das geht nicht jedem so und eine Therapeutin darf doch sowas nicht sagen, nicht kritisieren, jemandem auch nur in irgendeiner Weise das Gefühl geben, man ist nicht so okay, wie man ist. Da hat sie sich ja gleich so dermaßen über dich gestellt, so ne Unverschämtheit. Die scheint es echt nötig zu haben für ihr Ego, scheint ziemliche Komplexe zu haben, wenn sie sowas sagen muss, obwohl sie gut aussieht.

Zu den Sandalen mit Socken: das macht meine leider auch und das find ich ganz schlimm. Das ist wirklich die einzige Kleidungskombi, die ich wirklich richtig eklig finde. Aber da ich meine so gerne hab, bin ich da gar nicht so oberflächlich wie sonst.

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