Rechnungen von Theras für Anrufe, e-Mails, SMS etc

[Flowerbomb]

Es scheint ja doch öfter mal vorzukommen,dass man mit den Theras telefoniert,Emails schreibt oder SMS.Stellen die Theras dann eigentlich Rechnungen dafür?Z.B.könnte man ja Rechnungen stellen für die Telefonkosten,wenn die Theras zurückrufen oder eben vielleicht auch für die Zeit,wenn man ne Weile redet oder so.Würde mich mal interessieren,ich hab bisher nur zweimal ganz kurz telefoniert mit ihr um einen Termin auszumachen und einmal eine Email geschrieben auf Aufforderung.Da hätte ich es dann nicht in Ordnung gefunden,aber wenn ich sie jetzt mal länger anrufen würde(was wohl eh nicht passieren würde) würde ich glaube ich sogar anbieten,dass sie das in Rechnung stellen soll.

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[Seanna]

Ehm... nein. Normalerweise werden keine Rechnungen dafür gestellt. Allerdings kann ich da auch nur für kassenfinanzierte Behandlung in Deutschland sprechen, bei privat bezahlten Therapien mag das anders aussehen. Wobei da davon auszugehen ist, dass maximal längere Telefongespräche zu einer extra Rechnung führen würden.

Ich schreibe meinem Therapeuten seitenweise Mails, ab und zu mal ne SMS und wenn's mir wirklich mies geht, rufe ich auch an und dann wird so lang telefoniert, bis ich aus dem Loch draußen bin oder wir eine Lösung für's Überleben bis zur nächsten Stunde gefunden haben. Das ist "alles inklusive". Die Therapeuten können das meines Wissens auch über "Vor-/Nachbereitung der Stunde in Abwesenheit des Patienten" oder aber über die Gesprächsziffer (maximal 150 Minuten pro Quartal eben für Anrufe etc, die übers Organisatorische hinaus gehen) abrechnen.

Manche Therapeuten machen sich die Mühe und akzeptieren Anrufe und Mails, andere nicht. Wenn sie es akzeptieren, würde ich das an deiner Stelle jedoch einfach annehmen. Das wird mit dem normalen Honorar abgegolten. Der aktuelle Kassensatz beträgt meines Wissens 43,xx€ für Verhaltenstherapie in Deutschland. Bei privat Versicherten dann as usual bis zu 2,3x so viel, glaube ich.

[Flowerbomb]

Wow, das ist ja schon toll, dass das inclusive ist. Danke auch für die Info mit den Gesprächsziffern und der Abrechnung. Meine ist privat, kann das also nur über mich abrechnen. Aber ich finde sie macht so schon genug mit Fragebögen auswerten, sich Sachen überlegen oder für mich raussuchen etc, dass ich schon dann schon ein schlechtes Gewissen habe, sowas wie e-mails dann so zu schreiben. Andererseits hast du Recht, man sollte nur für deutlich mehr Aufwand oder Kosten was verlangen, wenn man Anrufe oder emails anbietet sollte da 5min Beschäftigung natürlich auch so mal drin sein.

[Seanna]

Also ich habe mir diese Frage auch vor Kurzem gestellt, vor allem auch bei Kontakten zu ehemaligen Therapeuten und Ärzten, die einen gar nicht mehr abrechnen können und trotzdem noch für einen da sind.

Man gab mir dann einen guten Tipp: Wenn dir jemand auf der emotionalen Ebene was Gutes tut - und das ist Therapeutenkontakt ohne Möglichkeit das abzurechnen nun mal - dann gib etwas emotionales zurück und versuche dich nicht mit Geld "freizukaufen". Wenn Sie das nicht gerne machen würden, würden sie es gar nicht tun. Den Vorschlag, eine Schachtel Merci oder etwas Selbstgebackenes mitzubringen als Zeichen seiner Dankbarkeit, fand ich da am Besten. Es zeigt einfach, dass man das wertschätzt, was diese Menschen für einen tun. Und genau das will man ja auch eigentlich vermitteln, oder?

Ich schreibe übrigens auch Mails von 10 oder mehr SEITEN oder telefoniere mal ne ganze Stunde mit meinen Therapeuten, wofür sie nichts weiter als meine Dankbarkeit bekommen. Wenn sie das so anbieten, sollte man es annehmen und dankbar sein und vielleicht mit einer kleinen Aufmerksamkeit seine Anerkennung dieser Mühen wertschätzen.

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[Elena]

Wenn sie das so anbieten, sollte man es annehmen und dankbar sein und vielleicht mit einer kleinen Aufmerksamkeit seine Anerkennung dieser Mühen wertschätzen.

Meine Therapeutin hat das auch von Anfang an angeboten, dass ich mich jederzeit melden kann, sie hat nie etwas dafür in Rechnung gestellt bzw. etwas von den Stunden abgezogen.
Oft habe ich mich gefragt, warum sie das macht, da sie ja wirklich ihren Feierabend verdient hat. Aber sie ist immer zur Stelle, wenn ich sie brauche, es sei denn, sie ist im Urlaub.
Ich finde es da auch wichtig, Wertschätzung und ein Dankeschön entgegenzubringen, da ich sowas nicht selbstverständlich finde, sondern dies besondere Menschen finde.

[Ratlosigkeit]

Die Erklärung heißt: Steuer. Kosten wie Telefon, Internet, usw. werden pauschal von der Steuer abgesetzt, das extra und einzeln zu verrechnen würde teurer werden, als wenn man es pauschal inkludiert.

[Flowerbomb]

Klar,bedanken und anerkennen ja sowieso.An so Kleinigkeiten mitbringen hab ich auch schonmal gedacht.Find ich aber trotzdem irgendwie zu wenig.Das mit der Steuer ist doch auch ne gute Erklärung,dann haben sie wenigstens auch finanziell was davon ausser der Wertschaetzung.

[Schattenmädchen]

Der aktuelle Kassensatz beträgt meines Wissens 43,xx€ für Verhaltenstherapie in Deutschland. Bei privat Versicherten dann as usual bis zu 2,3x so viel, glaube ic

Das stimmt so nicht. Von der gesetzlichen Kasse bekommt der Therapeut ca. 81 EUR pro Sitzung, egal welcher Therapierichtung. Und in diesem Betrag ist sämtlicher Aufwand des Therapeuten für die einzelne Sitzunge (z. B. Vor- und Nachbereitung) enthalten. Wie überall ist also bis auf die mindestens 50 Minuten, die eine Sitzung dauern muss, dem Therapeuten freigestellt, wieviel Zeit er in seine Behandlung investiert.
Warum also ihm "aus lauter schlechtem Gewissen" das ganze zahlen wollen? Es ist doch seine Entscheidung, ob er Mail- und Telefonkontakt außerhalb der Sitzungen zulässt. Klingt ein bisschen nach vorauseilendem Gehorsam. Wenn Du beim Bäcker ein Brötchen extra bekommst, bestehst Du ja auch nicht darauf, das zu bezahlen. Trau dem Therapeuten doch ruhig zu, dass er selbst entscheidet, wie er seine Zeit verbringt. Ich entscheide auch selbst, ob ich an meinen Arbeitstag eine unbezahlte Überstunde dranhänge, um ein Projekt besonders gut hinzubekommen, einfach, weil es mir wichtig ist und Spaß macht.

[Nachtauge]

Ich denke, daß Therapeuten das ganz individuell für sich entscheiden werden ob und wie sie abrechnen. Im Moment gehöre ich gerade selbst zu der Gruppe derer, die häufiger mal ne Mail an ihren Therapeuten schicken. Vorher habe ich das eigentlich nie gemacht, eine akute Krise läßt mich da momentan anders verfahren. Mein Thera hat mir mal gesagt, daß es in seinem eigenen Verantwortungsbereich liegt, ob er es zuläßt daß seine Patienten ihm Mails schreiben dürfen und inwieweit er darauf antwortet. Finde ich ne ganz nachvollziehbaren Ansatz.

[montagne]

Flowerbomb, offenbar wertschätzt du, was deine Therapeutin für dich tut.
Es wäre bestimmt für sie und für dich gut, das auszudrücken. Ich persönlich denke das wäre das wichtigste. Auch gegen eine Kleinigkeit mitbringen, ist sicher nichts einzuwenden.

Und wenn es dir schwer fällt, das anzunehmen, ohne weitere Gegenleistung, kannst du vllt. darüber sprechen. Dann wird man sehen wie es weiter geht, was dabei heraus kommt.

Vllt. geht es auch darum anzunehmen, dass du ihr nunmal nicht das geben kannst, was sie dir gibt. weil sie dich nicht so braucht, wie du sie brauchst. Und das ist gut so, denke ich. Und in Geld ließe sich das eh nicht aufwiegen.


Hast du das denn mal von Herzen gesagt, wie dankbar du dich fühlst? Fällt dir das leicht?
Mir fällt das sehr schwer. Ich habe einige Anläufe gebraucht es auch nur annähernd sagen zu können. und es war nur ganz zart, schüchtern. Aber damit hatte ich schon das Gefühl etwas wirkliches zu geben. Denn ich habe mich überwunden, meine Angst. Für jemand anderes, für sie. das empfinde ich ganz schön wertvoll. Viel wertvoller als ein materielles Geschenk oder ein Geldbetrag.

[Flowerbomb]

Danke auch montagne und Nachtauge, ich denke auch,dass Theras dann auch wissen,wie sie verfahren,wenn jemand da übertreibt.Ich habe nur mal überlegt,was ich dann machen würde und an Rechnungen gedacht.Aber wenn es zuviel wird,kann man denjenigen auch in seine Grenzen weisen.Montagne:es ist so,dass meine Thera gerade soviel für mich tut wie noch nie.Sie arbeitet normalerweise nur an drei Tagen die Woche vormittags,hat mir aber von sich angeboten,an den anderen zwei Tagen mal nachmittags zu kommen.Das haben wir jetzt einige Male gemacht,weil ich die nächsten paar Wochen nicht anders kann und das finde ich ganz besonders toll von ihr.Auch ruft sie ab und zu an und schreibt e-Mails und fragt wie es mir geht,einfach auch weil sie weiß,dass ich das wohl nicht tun würde wenn es mir schlecht geht und diese Phase noch ein paar Wochen anhält.Auch zusätzliche Stunden hat sie mir angeboten und was weiss ich noch alles.Einfach toll.Wenn das früher passiert wäre,hätte mir das unheimlich viel bedeutet und das tut es auch immer noch irgendwie,aber ich kann es gerade nicht richtig zeigen.Weil wir eben vor einiger Zeit,als sie solche Sachen noch nicht getan hat,mal was erwartet habe und dann meinte sie eben mit Abhängigkeitsgefahr und dass sie nicht für mich erreichbar sein will,aus Angst davor.So ähnlich.Und seitdem habe ich mich eben total zurückgezogen und jetzt kommt von ihr auf einmal soviel und ich habe keine Lust jetzt meine Dankbarkeit auszudrücken und zu sagen,wie viel mir das bedeutet,weil dann wieder dieses Abhängigkeitsthema hochkommt und sie sich ja eh so dagegen wehrt.Deshalb wäre es mir momentan lieber dafür zu zahlen,als in die emotionale Schiene zu laufen,weil das bei ihr immer nicht so gut ankam,wenn ich sowas gesagt habe eben wegen ihrer Bedenken vor Abhängigkeit.Andererseits wenn ich dann nichts mehr will,kommt auf einmal so viel von ihr.

[montagne]

Weil wir eben vor einiger Zeit,als sie solche Sachen noch nicht getan hat,mal was erwartet habe und dann meinte sie eben mit Abhängigkeitsgefahr und dass sie nicht für mich erreichbar sein will,aus Angst davor.So ähnlich.Und seitdem habe ich mich eben total zurückgezogen und jetzt kommt von ihr auf einmal soviel und ich habe keine Lust jetzt meine Dankbarkeit auszudrücken und zu sagen,wie viel mir das bedeutet,weil dann wieder dieses Abhängigkeitsthema hochkommt und sie sich ja eh so dagegen wehrt.Deshalb wäre es mir momentan lieber dafür zu zahlen,als in die emotionale Schiene zu laufen,weil das bei ihr immer nicht so gut ankam,wenn ich sowas gesagt habe eben wegen ihrer Bedenken vor Abhängigkeit.Andererseits wenn ich dann nichts mehr will,kommt auf einmal so viel von ihr.

Scheint ja ein tiefer gehendes Problem zwischen euch zu sein. Wäre dann sicher gut, wenn du mit ihr darüber sprichst und ihr genau das so sagst. Du scheinst noch ganz schön sauer zu sein...

Ich kenne das leider von mir. So ein Groll, denn man durch die Therapie schleppt, kann ganz schön behindern. Ich habe irgendwann gemerkt, ich muss den los werden, egal wie, aber ich muss ihn los werden. Für mich, damit ich voran komme.

[Flowerbomb]

Ja das stimmt,ich sollte das sagen.Ich finde es halt wirklich schade,dass wenn ich was Nettes zu ihr sage und das ist auch nichts Übertriebenes sondern wirklich nur ein Danke oder Anerkennung für sie über meine Fortschritte,sie zurückrudert.Und dann aber wieder soviel gibt,wenn ich so tue,als wäre mir die Therapie oder sie egal(mal überspitzt formuliert).Ich fühle mich ein bisschen gehindert daran,gerade richtig echt zu sein.Andererseits habe ich auch keine Lust mehr auf dieses Thema zwischen ihr und mir,weil ich gerade nicht richtig weiß wo ich stehe.Sauer bin ich definitiv nicht mehr auf sie,ich versuche einfach nur die Distanz zu wahren.

[montagne]

Klingt aber sauer, was du schreibst. ich kann das zumindest verstehen. Habe glaube ich manchmal ähnlich gefühlt.

Wichtig finde ich, sich zu überlegen ob einem dieses "Distanz wahren" gut tut und ob man so das erreichen kann, was man will in der Therapie: Vertrauen fassen, sich einlassen, sich öffnen können für schwere Themen.
Kannst du das, mit der Distanz? So wie es jetzt ist, ohne darüber zu sprechen?

Oder ist es so nicht wie eine Bulemie der Seele? Man isst und kostet von etwas, aber dadurch, dass man es wieder erbricht, kann es den Körper nicht nähren?

[Flowerbomb]

Ich hatte eher das Gefühl,dass sie auf Distanz gegangen ist und jetzt gemerkt hat,dass das nicht so gut geklappt hat,weil ich dann 10mal soviel auf Distabz gegangen bin und jetzt wieder versucht an mich ranzukommen und bei mir ist ne Blockade.Ich weiß nicht richtig,ob ich das ansprechen soll,weil was soll sie denn noch mehr machen als sie eh schon tut.Weiß nicht ob es so sinnvoll ist,das jetzt zum Thema zu machen.Schwere Themen erst wieder im November,aber da hast du Recht,spätestens dann geht das nicht mehr mit der Distanz.Wie hast du es denn geschafft,über diese Bedenken wegzukommen?

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