Psychisch kranke Mutter - Eine unendliche Geschichte??
Psychisch kranke Mutter - Eine unendliche Geschichte??
Hallo,
ich habe lange gezögert, über meine Problematik zu schreiben, aber da ich sonst regelrecht platze, wenn ich mir keine Luft mache, werde ich mir hier und jetzt meinen Müll von der Seele schreiben.
Ich bin 42 Jahre und habe seit meiner Jugend eine psychisch kranke Mutter.
Ich möchte hier in der Öffentlichkeit nicht zuviel preisgeben, da ich nicht wiedererkannt werden möchte, daher fasse ich den Verlauf sehr kurz.
Meine Mutter sackte mit der Zeit immer mehr ab. Verbal aggressive Ausbrüche und depressive Phasen hatte sie schon immer seit ich denken kann. Als Kind fand ich sie manchmal "komisch". Evenuell kam eine Medikamentenabhängigkeit hinzu (Schmerzmittel????). Ganz offensichtlich wurde ihre Erkrankung ab dem Zeitpunkt, als sie sich einbildete von berühmten Persönlichkeiten abzustammen. Sie betrieb intensivst Ahnenforschung. Irgendwann ließ das dann nach und war kein Thema mehr.
Dann fing sie an ihre Körperhygiene zu vernachlässigen, lachte aus heiterem Himmel, wurde dann wieder wütend und schimpfte sehr vulgär, schnalzte mit der Zunge, starrte in die Luft, redete zusammenhangloses Zeug, hatte verbal aggressive Ausbrüche, sang laut, rückte Möbel konnte nicht mehr mit Geld umgehen, zahlte weder Miete, Strom usw.. Es war kein vernünftiges Gespräch mehr möglich. Sie lebte in ihrer Welt.
Ich versuchte ihr jahrelang (erfolglos) zu helfen. Sie hatte keinerlei Krankeneinsicht. Ich bemühte mich verzweifelt um Hilfe. In letzter Instanz schaltete ich den Sozialpsychiatrischen Dienst ein, der mir aber auch nicht helfen konnte, da meine Mutter keine Hilfe zuließ.
Aufgrund der Schweigepflicht teilten sie mir auch keine Diagnose mit.
Irgendwann belastete mich diese Situation so sehr, dass ich mich gegen meine Mutter entschied und den Kontakt abbrach. Ich wäre sonst selber vor die Hunde gegangen, da ich mittlerweile auch selbst eine Familie mit Kindern hatte, die mich dringend brauchten.
Ich musste mich damit abfinden, dass mich KEIN Mensch, kein Arzt, kein Amt unterstützen wollte und konnte.
Diese Jahre waren die allerschlimmsten Jahre meines Lebens. Meine Mutter wurde mir genommen. Ich glaube, ihren Tod hätte ich leichter ertragen können, aber dieser unendliche Siechtum war absolut unerträglich.
Meine Mutter fehlte und fehlt mir an allen Ecken und Enden.
Ich konnte es außerdem jahrelang kaum ertragen, wenn Freundinnen ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatten. Auch heute noch fällt es mir schwer, mitanzusehen, wie meine Freundinnen den guten Kontakt zu ihrer Mutter pflegen.
Nun sind seit Kontaktabbruch 13 Jahre vergangen und aufgrund aktueller Ereignisse holt mich meine Geschichte wieder ein, die ich seit Jahren mehr recht als schlecht verdränge.
Nun war ich neulich bei meiner Mutter vor dem Haus und beobachtete sie vom Auto aus. Sie schaute aus dem Fenster. Mir schnürt sich das Herz zusammen, wenn ich an ihren Anblick denke.
Ich habe in Erfahrung bringen können, dass sie seit ca. drei Jahren jeden Tag für 30min betreut und darauf geachtet wird, dass sie Medikamente einnimmt. Nach SOVIELEN JAHREN wurde ihr endlich geholfen.
Die Sehnsucht, bei ihr zu klingeln und sie in den Arm zu nehmen ist unendlich groß, aber ich habe Angst, daran zu zerbrechen. Ich weiß, dass ich der Problematik, der psychischen Erkrankung meiner Mutter und dem Leid nicht gewachsen bin.
Ich weiß, dass sie seit meinem Kontaktabbruch völlig einsam ist. Sie erhält nie Besuch. Ihr Leben ist auf ein Minimum reduziert. Sie ist völlig verarmt. Es gibt weder Radio, Fernsehen, Telefon oder sonst etwas, was ihr eine Teilhabe am Leben ermöglichen könnte. Das Nichts bestimmt ihr Leben.
Trotz Medikamente ist sie weiterhin schwer psychisch krank.
Mich macht das unendlich fertig, daher suche ich hier den Austausch.
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einer "Never-Ending-Story". Alles kommt hoch. Alle Gefühle, dieser unendliche Verlust, dieses Leid............
Wie geht man damit um? Wie wird man damit fertig, dass die eigene Mutter seit Jahrzehnten so dahinsiecht? Wird man damit überhaupt fertig?
Nach all den Jahren müsste ich doch endlich darüber hinweg sein, oder?
Auch wenn es an den Tatsachen nichts ändert, würde ich gerne ihre Diagnose kennen. Habt ihr eine Idee, um welche Diagnose es sich handeln könnte?
Puh.....ich bin gerade sehr aufgewühlt.
Danke, dass ich meine Geschichte hier schreiben durfte. Von wegen kurzfassen Sorry, dass es nun doch so lang geworden ist.
Viele Grüße und alles Gute für euch
Anisa
ich habe lange gezögert, über meine Problematik zu schreiben, aber da ich sonst regelrecht platze, wenn ich mir keine Luft mache, werde ich mir hier und jetzt meinen Müll von der Seele schreiben.
Ich bin 42 Jahre und habe seit meiner Jugend eine psychisch kranke Mutter.
Ich möchte hier in der Öffentlichkeit nicht zuviel preisgeben, da ich nicht wiedererkannt werden möchte, daher fasse ich den Verlauf sehr kurz.
Meine Mutter sackte mit der Zeit immer mehr ab. Verbal aggressive Ausbrüche und depressive Phasen hatte sie schon immer seit ich denken kann. Als Kind fand ich sie manchmal "komisch". Evenuell kam eine Medikamentenabhängigkeit hinzu (Schmerzmittel????). Ganz offensichtlich wurde ihre Erkrankung ab dem Zeitpunkt, als sie sich einbildete von berühmten Persönlichkeiten abzustammen. Sie betrieb intensivst Ahnenforschung. Irgendwann ließ das dann nach und war kein Thema mehr.
Dann fing sie an ihre Körperhygiene zu vernachlässigen, lachte aus heiterem Himmel, wurde dann wieder wütend und schimpfte sehr vulgär, schnalzte mit der Zunge, starrte in die Luft, redete zusammenhangloses Zeug, hatte verbal aggressive Ausbrüche, sang laut, rückte Möbel konnte nicht mehr mit Geld umgehen, zahlte weder Miete, Strom usw.. Es war kein vernünftiges Gespräch mehr möglich. Sie lebte in ihrer Welt.
Ich versuchte ihr jahrelang (erfolglos) zu helfen. Sie hatte keinerlei Krankeneinsicht. Ich bemühte mich verzweifelt um Hilfe. In letzter Instanz schaltete ich den Sozialpsychiatrischen Dienst ein, der mir aber auch nicht helfen konnte, da meine Mutter keine Hilfe zuließ.
Aufgrund der Schweigepflicht teilten sie mir auch keine Diagnose mit.
Irgendwann belastete mich diese Situation so sehr, dass ich mich gegen meine Mutter entschied und den Kontakt abbrach. Ich wäre sonst selber vor die Hunde gegangen, da ich mittlerweile auch selbst eine Familie mit Kindern hatte, die mich dringend brauchten.
Ich musste mich damit abfinden, dass mich KEIN Mensch, kein Arzt, kein Amt unterstützen wollte und konnte.
Diese Jahre waren die allerschlimmsten Jahre meines Lebens. Meine Mutter wurde mir genommen. Ich glaube, ihren Tod hätte ich leichter ertragen können, aber dieser unendliche Siechtum war absolut unerträglich.
Meine Mutter fehlte und fehlt mir an allen Ecken und Enden.
Ich konnte es außerdem jahrelang kaum ertragen, wenn Freundinnen ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatten. Auch heute noch fällt es mir schwer, mitanzusehen, wie meine Freundinnen den guten Kontakt zu ihrer Mutter pflegen.
Nun sind seit Kontaktabbruch 13 Jahre vergangen und aufgrund aktueller Ereignisse holt mich meine Geschichte wieder ein, die ich seit Jahren mehr recht als schlecht verdränge.
Nun war ich neulich bei meiner Mutter vor dem Haus und beobachtete sie vom Auto aus. Sie schaute aus dem Fenster. Mir schnürt sich das Herz zusammen, wenn ich an ihren Anblick denke.
Ich habe in Erfahrung bringen können, dass sie seit ca. drei Jahren jeden Tag für 30min betreut und darauf geachtet wird, dass sie Medikamente einnimmt. Nach SOVIELEN JAHREN wurde ihr endlich geholfen.
Die Sehnsucht, bei ihr zu klingeln und sie in den Arm zu nehmen ist unendlich groß, aber ich habe Angst, daran zu zerbrechen. Ich weiß, dass ich der Problematik, der psychischen Erkrankung meiner Mutter und dem Leid nicht gewachsen bin.
Ich weiß, dass sie seit meinem Kontaktabbruch völlig einsam ist. Sie erhält nie Besuch. Ihr Leben ist auf ein Minimum reduziert. Sie ist völlig verarmt. Es gibt weder Radio, Fernsehen, Telefon oder sonst etwas, was ihr eine Teilhabe am Leben ermöglichen könnte. Das Nichts bestimmt ihr Leben.
Trotz Medikamente ist sie weiterhin schwer psychisch krank.
Mich macht das unendlich fertig, daher suche ich hier den Austausch.
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einer "Never-Ending-Story". Alles kommt hoch. Alle Gefühle, dieser unendliche Verlust, dieses Leid............
Wie geht man damit um? Wie wird man damit fertig, dass die eigene Mutter seit Jahrzehnten so dahinsiecht? Wird man damit überhaupt fertig?
Nach all den Jahren müsste ich doch endlich darüber hinweg sein, oder?
Auch wenn es an den Tatsachen nichts ändert, würde ich gerne ihre Diagnose kennen. Habt ihr eine Idee, um welche Diagnose es sich handeln könnte?
Puh.....ich bin gerade sehr aufgewühlt.
Danke, dass ich meine Geschichte hier schreiben durfte. Von wegen kurzfassen Sorry, dass es nun doch so lang geworden ist.
Viele Grüße und alles Gute für euch
Anisa
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Hallo Anisa!
Schade, dass dir noch niemand geantwortet hat! Ich versuche mal einen Anfang zu machen...
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schlimm es für dich gewesen sein muss, deine Mutter nach so langer Zeit wieder zu sehen.
Ich selbst habe vor eineinhalb Jahren den Kontakt zu meinem narzisstisch gestörtem und paranoiden Vater endgültig abgebrochen!
Ich kann auch gut nachvollziehen, dass es weh tut wenn deine Freundinnen den Kontakt zu ihrer Mutter pflegen. Das ist manchmal sehr hart.. Fakt ist aber: Du kannst nichts dafür, dass deine Mutter ist wie sie ist. Ich lese viele Schuldgefühle aus deinem Text heraus: Dabei musst du dich nicht verantwortlich fühlen!
Klar, das ist schwer nachzuvollziehen, weil du quasi mit der Sorge um deine Mutter aufgewachsen bist. Aber vergiss nicht: Du bist das Kind und sie ist die Mutter! Egal ob du 42 Jahre alt bist oder nicht: Du hast jetzt eine Familie, ein eigenes Leben. Und wenn du das Gefühl hast der Belastung mit deiner Mutter wieder Kontakt aufzunehmen nicht standhalten kannst, wäre es vielleicht besser es dabei zu belassen, bevor sie dir noch mehr schadet.
Ja, deine Mutter hat vielleicht kein schönes Schicksal, deshalb musst du dich aber nicht daran kaputt machen lassen, denn du kannst am wenigsten dafür!
Es wird einen wohl bis zum Lebensende berühren, was da mit dem eigenen Elternteil passiert ist. Aber man lernt sehr wohl, sich davon zu distanzieren!
Und auch wenn so viele Jahre vergangen sind: Es ist nun mal deine Mutter, das wird sie immer bleiben und du wirst wahrscheinlich für immer eine Art Liebe ihr gegenüber empfinden... Auf alle Fälle wünsch ich dir viel Glück!! Lg Gold__Marie
Schade, dass dir noch niemand geantwortet hat! Ich versuche mal einen Anfang zu machen...
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schlimm es für dich gewesen sein muss, deine Mutter nach so langer Zeit wieder zu sehen.
Ich selbst habe vor eineinhalb Jahren den Kontakt zu meinem narzisstisch gestörtem und paranoiden Vater endgültig abgebrochen!
Ich kann auch gut nachvollziehen, dass es weh tut wenn deine Freundinnen den Kontakt zu ihrer Mutter pflegen. Das ist manchmal sehr hart.. Fakt ist aber: Du kannst nichts dafür, dass deine Mutter ist wie sie ist. Ich lese viele Schuldgefühle aus deinem Text heraus: Dabei musst du dich nicht verantwortlich fühlen!
Klar, das ist schwer nachzuvollziehen, weil du quasi mit der Sorge um deine Mutter aufgewachsen bist. Aber vergiss nicht: Du bist das Kind und sie ist die Mutter! Egal ob du 42 Jahre alt bist oder nicht: Du hast jetzt eine Familie, ein eigenes Leben. Und wenn du das Gefühl hast der Belastung mit deiner Mutter wieder Kontakt aufzunehmen nicht standhalten kannst, wäre es vielleicht besser es dabei zu belassen, bevor sie dir noch mehr schadet.
Ja, deine Mutter hat vielleicht kein schönes Schicksal, deshalb musst du dich aber nicht daran kaputt machen lassen, denn du kannst am wenigsten dafür!
Es wird einen wohl bis zum Lebensende berühren, was da mit dem eigenen Elternteil passiert ist. Aber man lernt sehr wohl, sich davon zu distanzieren!
Und auch wenn so viele Jahre vergangen sind: Es ist nun mal deine Mutter, das wird sie immer bleiben und du wirst wahrscheinlich für immer eine Art Liebe ihr gegenüber empfinden... Auf alle Fälle wünsch ich dir viel Glück!! Lg Gold__Marie
Hallo Gold_Marie,
danke für deine Antwort. 17 Jahre bist du alt......so jung. Als ich in deinem Alter war, fing bei mir die Geschichte an.
Wie macht sich die Kranheit deines Vaters bemerkbar?
Nein, ich fühle mich nicht schuldig. Ich weiß, dass ich nicht Schuld an der Krankheit meiner Mutter bin.
Es tut nur so weh, zu wissen, wie sie lebt.
Es ist meine Mutter. Sie hat mich geboren und geliebt.
Was mir immer wieder zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass ich den Kontakt abbrechen musste.
Ich weiß, dass ich nicht schuldig war/ bin, und es die richtige Entscheidung war- für mich und meine Familie. Ich wäre bei weiterem Kontakt selber zerbrochen.
Totzdem- einen körperlich kranken oder behinderten Menschen pflegt man auch, obwohl dies sehr kräftezehrend ist.
Von psychisch kranken Menschen distanziert man sich und bricht den Kontakt ab, obwohl auch sie nichts für ihre Krankheit können. Das wird einem von professioneller Seite und von Angehörigen auch immer wieder geraten.
Unterstützung durch Ämter und Ärzte erhält man für Angehörige bei psychischer Erkrankung und seelischer Behinderung nur sehr schwer.
Ich bin sicher, hätte ich damals mehr professionelle Unterstützung bekommen, wäre das Ausmaß der Erkrankung nicht so weit fortgeschritten. Ich bin damals gegen Wände gerannt. Man ließ mich als junges Mädchen völlig alleine. 12 Jahre habe ich mir den Untergang ansehen müssen, bis ich mir eingestehen musste, dass ich keine Chance gegen den Riesen "Psychische Erkrankung" habe.
Das ist das, was mich quält, auch wenn ich natürlich weiß- es ist, wie es ist.
Natürlich weiß ich auch, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und sein Leben lebt, aber meine Mutter und alle anderen psychisch Erkrankten, haben nicht so wie gesunde Menschen willentlich Einfluss auf ihr Leben. Das Leben wird von der Krankheit gesteuert. Jedenfalls bei meiner Mutter. Meine Mutter ist nicht Herr ihrer Sinne.
Daher kann man nicht pauschal behaupten, jeder hätte sein Leben selbst in der Hand.
Mein Sohn im frischen Pubertätsalter fängt nun auch an, Fragen zu stellen. Daher muss ich mich erneut mit diesem Thema auseinandersetzen. Es ist sein größter Wunsch, seine Oma kennenzulernen.
So gerne hätte ich ihm diesen Wunsch erfüllt, aber meine Mutter kann ich meinen Sohn auf gar keinen Fall zumuten.
Er kann das ganze Außmaß natürlich noch nicht realisieren und ich kann ihm auch noch nicht die gesamte Geschichte erzählen.
Er stellt sich das alles so einfach vor. Ja, Kindergedanken. Wenn das alles so einfach wäre.......
Ich habe die vielen Jahre verdrängt. Nun kommt alles wieder hoch. Nicht in dem Maße wie damals, aber doch sehr schmerzhaft.
So gerne würde ich meine Mutter in den Arm nehmen und für sie da sein, ihr sagen, dass ich sie liebe, aber diese SCHEISS KRANKHEIT........
Ich habe meinen Sohn Fotos von ihr gezeigt und die Hochzeitsbilder meiner Eltern.
Sie war eine so wunderschöne und gepflegte Frau, was sogar mein Sohn bestätigte. Die Krankheit zerstörte ihr gesamtes Äußeres, ihre Ehe und ihr Leben. Sie nahm ihr ALLES.
Sie hatte seit Ausbruch der Erkrankung keine Chance, ihr Leben in die Hand zu nehmen und zu regeln. Sie hatte keine Möglichkeit, für sich selbst verantwortlich zu sein.
Wie kann ein Mensch völlig einsam, verarmt und das Leben auf ein Minimum reduziert das Leben leben??????
Vor allem: Was spürt meine Mutter von diesem Leben? Was bekommt sie mit?????
Ob sie überhaupt noch weiß, dass ich existiere?
Ich würde mich über weitere Antworten sehr freuen. Ich glaube, ein Austauch mit Angehörigen würde mir bei der Verarbeitung sehr helfen.
Viele Grüße
Anisa
danke für deine Antwort. 17 Jahre bist du alt......so jung. Als ich in deinem Alter war, fing bei mir die Geschichte an.
Wie macht sich die Kranheit deines Vaters bemerkbar?
Nein, ich fühle mich nicht schuldig. Ich weiß, dass ich nicht Schuld an der Krankheit meiner Mutter bin.
Es tut nur so weh, zu wissen, wie sie lebt.
Es ist meine Mutter. Sie hat mich geboren und geliebt.
Was mir immer wieder zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass ich den Kontakt abbrechen musste.
Ich weiß, dass ich nicht schuldig war/ bin, und es die richtige Entscheidung war- für mich und meine Familie. Ich wäre bei weiterem Kontakt selber zerbrochen.
Totzdem- einen körperlich kranken oder behinderten Menschen pflegt man auch, obwohl dies sehr kräftezehrend ist.
Von psychisch kranken Menschen distanziert man sich und bricht den Kontakt ab, obwohl auch sie nichts für ihre Krankheit können. Das wird einem von professioneller Seite und von Angehörigen auch immer wieder geraten.
Unterstützung durch Ämter und Ärzte erhält man für Angehörige bei psychischer Erkrankung und seelischer Behinderung nur sehr schwer.
Ich bin sicher, hätte ich damals mehr professionelle Unterstützung bekommen, wäre das Ausmaß der Erkrankung nicht so weit fortgeschritten. Ich bin damals gegen Wände gerannt. Man ließ mich als junges Mädchen völlig alleine. 12 Jahre habe ich mir den Untergang ansehen müssen, bis ich mir eingestehen musste, dass ich keine Chance gegen den Riesen "Psychische Erkrankung" habe.
Das ist das, was mich quält, auch wenn ich natürlich weiß- es ist, wie es ist.
Natürlich weiß ich auch, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und sein Leben lebt, aber meine Mutter und alle anderen psychisch Erkrankten, haben nicht so wie gesunde Menschen willentlich Einfluss auf ihr Leben. Das Leben wird von der Krankheit gesteuert. Jedenfalls bei meiner Mutter. Meine Mutter ist nicht Herr ihrer Sinne.
Daher kann man nicht pauschal behaupten, jeder hätte sein Leben selbst in der Hand.
Mein Sohn im frischen Pubertätsalter fängt nun auch an, Fragen zu stellen. Daher muss ich mich erneut mit diesem Thema auseinandersetzen. Es ist sein größter Wunsch, seine Oma kennenzulernen.
So gerne hätte ich ihm diesen Wunsch erfüllt, aber meine Mutter kann ich meinen Sohn auf gar keinen Fall zumuten.
Er kann das ganze Außmaß natürlich noch nicht realisieren und ich kann ihm auch noch nicht die gesamte Geschichte erzählen.
Er stellt sich das alles so einfach vor. Ja, Kindergedanken. Wenn das alles so einfach wäre.......
Ich habe die vielen Jahre verdrängt. Nun kommt alles wieder hoch. Nicht in dem Maße wie damals, aber doch sehr schmerzhaft.
So gerne würde ich meine Mutter in den Arm nehmen und für sie da sein, ihr sagen, dass ich sie liebe, aber diese SCHEISS KRANKHEIT........
Ich habe meinen Sohn Fotos von ihr gezeigt und die Hochzeitsbilder meiner Eltern.
Sie war eine so wunderschöne und gepflegte Frau, was sogar mein Sohn bestätigte. Die Krankheit zerstörte ihr gesamtes Äußeres, ihre Ehe und ihr Leben. Sie nahm ihr ALLES.
Sie hatte seit Ausbruch der Erkrankung keine Chance, ihr Leben in die Hand zu nehmen und zu regeln. Sie hatte keine Möglichkeit, für sich selbst verantwortlich zu sein.
Wie kann ein Mensch völlig einsam, verarmt und das Leben auf ein Minimum reduziert das Leben leben??????
Vor allem: Was spürt meine Mutter von diesem Leben? Was bekommt sie mit?????
Ob sie überhaupt noch weiß, dass ich existiere?
Ich würde mich über weitere Antworten sehr freuen. Ich glaube, ein Austauch mit Angehörigen würde mir bei der Verarbeitung sehr helfen.
Viele Grüße
Anisa
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Liebe Anisa!
Die Krankheit meines Vaters machte sich in allen möglichen Bereichen bemerkbar, wegen seiner Paranoia bildete er sich viel ein, warf mir Dinge vor, die ich nie getan hatte. Meine Kindheit war sowohl von emotionalem Missbrauch als auch von körperlicher Gewalt geprägt.
Leider gab es wegen seiner narzisstischen Störung auch sexuelle Grenzüberschreitungen...
Er war der Mittelpunkt seines Lebens, ertrank im Selbstmitleid und war davon überzeugt, dass kein anderer Mensch so sehr leidet wie er. Er vertrug weder Kritik noch ein Nein. Privatsphäre oder Grenzen wurden nicht geduldet, ich war für jeden seiner Gefühlszustände verantwortlich. Dazu kam seine Medikamenten und Koksabhängigkeit... Es war für mich unmöglich mit ihm Kontakt aufrechtzuerhalten, ich wäre beinahe daran zerbrochen.
Ich fühle mich manchmal immer noch schuldig. Er ist ja "krank" und kann ja nichts dafür, waren meine typischen Ausreden für sein Verhalten. Vielleicht weil es leichter zu akzeptieren war, als die Tatsache, dass er ein schlechter Einfluss und kein guter Vater für mich war...Und dass ich jedes Recht dazu habe, ihn für das was er getan hat, nicht an meinem Leben teilhaben lassen zu wollen!
Und ja, mein Vater kann nicht wirklich was für seine Krankheit, das ist wahr. Aber es gab eine Zeit in seiner Jugend, da ging es ihm sehr schlecht, das war wohl der Auslöser für seine psychischen Störungen. Aber: er hätte sich helfen lassen können. Es hätte den Moment geben sollen, an dem er sich aufraffen hätte müssen und vorankommen hätte sollen. Ich selbst bin beinahe so geworden wie er, aber dann habe ich erkannt dass ich etwas tun muss, dass es so nicht weiter gehen kann und habe mich in Psychotherapie begeben. So sehe ich das!
Jetzt ist es beinahe unmöglich aus dieser schweren Krankheit noch herauszufinden, vor allem dann wenn es keine Krankheitseinsicht gibt. Aber damals, bevor er noch wirklich krank war, ist er einfach in seinem Selbstmitleid ertrunken. Und er hatte kein Recht dazu all diese Dinge mit mir zu machen, er ist selbst daran schuld, dass sein Leben jetzt so leer ist...deshalb habe ich auch kein Mitleid mehr!
Ich denke mir nun mal, dass die Krankheit für sehr sehr viel Leid verantwortlich ist! Aber einen Funken ist auch seine Persönlichkeit, sein Charakter daran Schuld, das er jetzt ist was er ist...
Alles Liebe! Gold__Marie
Die Krankheit meines Vaters machte sich in allen möglichen Bereichen bemerkbar, wegen seiner Paranoia bildete er sich viel ein, warf mir Dinge vor, die ich nie getan hatte. Meine Kindheit war sowohl von emotionalem Missbrauch als auch von körperlicher Gewalt geprägt.
Leider gab es wegen seiner narzisstischen Störung auch sexuelle Grenzüberschreitungen...
Er war der Mittelpunkt seines Lebens, ertrank im Selbstmitleid und war davon überzeugt, dass kein anderer Mensch so sehr leidet wie er. Er vertrug weder Kritik noch ein Nein. Privatsphäre oder Grenzen wurden nicht geduldet, ich war für jeden seiner Gefühlszustände verantwortlich. Dazu kam seine Medikamenten und Koksabhängigkeit... Es war für mich unmöglich mit ihm Kontakt aufrechtzuerhalten, ich wäre beinahe daran zerbrochen.
Ich fühle mich manchmal immer noch schuldig. Er ist ja "krank" und kann ja nichts dafür, waren meine typischen Ausreden für sein Verhalten. Vielleicht weil es leichter zu akzeptieren war, als die Tatsache, dass er ein schlechter Einfluss und kein guter Vater für mich war...Und dass ich jedes Recht dazu habe, ihn für das was er getan hat, nicht an meinem Leben teilhaben lassen zu wollen!
Und ja, mein Vater kann nicht wirklich was für seine Krankheit, das ist wahr. Aber es gab eine Zeit in seiner Jugend, da ging es ihm sehr schlecht, das war wohl der Auslöser für seine psychischen Störungen. Aber: er hätte sich helfen lassen können. Es hätte den Moment geben sollen, an dem er sich aufraffen hätte müssen und vorankommen hätte sollen. Ich selbst bin beinahe so geworden wie er, aber dann habe ich erkannt dass ich etwas tun muss, dass es so nicht weiter gehen kann und habe mich in Psychotherapie begeben. So sehe ich das!
Jetzt ist es beinahe unmöglich aus dieser schweren Krankheit noch herauszufinden, vor allem dann wenn es keine Krankheitseinsicht gibt. Aber damals, bevor er noch wirklich krank war, ist er einfach in seinem Selbstmitleid ertrunken. Und er hatte kein Recht dazu all diese Dinge mit mir zu machen, er ist selbst daran schuld, dass sein Leben jetzt so leer ist...deshalb habe ich auch kein Mitleid mehr!
Ich denke mir nun mal, dass die Krankheit für sehr sehr viel Leid verantwortlich ist! Aber einen Funken ist auch seine Persönlichkeit, sein Charakter daran Schuld, das er jetzt ist was er ist...
Alles Liebe! Gold__Marie
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Eins habe ich noch vergessen:
Er entschuldigte mit seiner Problematik sehr viel! Er hat sich quasi darauf ausgeruht, hat sich deshalb das Recht dazu gegeben mit mir zu tun was immer er wollte. Er war das ja nicht, das alles hat seine Krankheit getan. Und die Krankheit ist kein Fremdkörper, sie ist ein Teil von ihm, von seiner Persönlichkeit!! Und die Faulheit zu besitzen, all diese schrecklichen Dinge mit einer psychischen Störung zu entschuldigen, finde ich mir gegenüber nicht fair! Er hat mir immer Schuldgefühle gemacht, der arme kranke Vater, ich muss ihm doch helfen, muss ihn doch unterstützen. Fakt ist: Ich bin das Kind, er der Vater: ich muss ihn überhaupt nicht unterstützen, weil das nun mal nicht meine Aufgabe ist!
Das ist nun mal meine persönliche Ansicht dazu...
LG!
Er entschuldigte mit seiner Problematik sehr viel! Er hat sich quasi darauf ausgeruht, hat sich deshalb das Recht dazu gegeben mit mir zu tun was immer er wollte. Er war das ja nicht, das alles hat seine Krankheit getan. Und die Krankheit ist kein Fremdkörper, sie ist ein Teil von ihm, von seiner Persönlichkeit!! Und die Faulheit zu besitzen, all diese schrecklichen Dinge mit einer psychischen Störung zu entschuldigen, finde ich mir gegenüber nicht fair! Er hat mir immer Schuldgefühle gemacht, der arme kranke Vater, ich muss ihm doch helfen, muss ihn doch unterstützen. Fakt ist: Ich bin das Kind, er der Vater: ich muss ihn überhaupt nicht unterstützen, weil das nun mal nicht meine Aufgabe ist!
Das ist nun mal meine persönliche Ansicht dazu...
LG!
Hallo Gold_Marie,
da hast du ja auch schon viel mitgemacht. Du wirkst sehr stark. Stärke ist das, was man am meisten gebrauchen kann. Ich wünsche dir, dass du weiterhin stark bleibst und gut für dich sorgst.
Hast du Geschwister?
Meine Mutter tat mir nie etwas Böses. Ich hatte zwar nie ein inniges Verhältnis zu ihr, weil ich sie schon als Kind irgendwie merkwürdig empfand. Sie schlug mich aber nie und war auch sonst nicht gewalttätig. Ich weiß, dass sie mich liebte. Das bestätigte auch mein Vater.
Sie hatte depressive Phasen. Ich war traurig darüber, dass sie mir z.B. nie Schulbrote machte, weil sie morgens noch ewig im Bett lag.
Manchmal saß sie nach dem Aufstehen bis zum Abend in der Küche und hörte immer wieder dieselben Lieder, schaute dabei in die Luft und rauchte. Sie war halt nie so präsent wie andere Mütter.
Ich kann ihr ansonsten keine Vorwürfe machen.
Als die Erkrankung dann so richtig zum Ausbruch kam, begann ein regelrechtes Siechtum. Sie redete einfach nur noch wirres Zeug. Die Körperhygiene sank auf null. Sie lachte und weinte abwechselnd, wurde dann verbal vulgär und pöbelte, war dann wieder abwesend in ihrer Welt.
Sie konnte stundenlang die Zunge kreisen lassen und schnalzen.
Sie tat mir aber nie weh.
Ich konnte halt diesen Abstieg nicht mehr verkraften und diese Hilflosigkeit machte mich völlig kaputt.
Bis heute kann ich nicht begreifen, dass mir niemand half. Es hätte anders kommen können.
Ich war dermaßen mit der Situation überfordert.
Bis ich eines Tages vor 13 Jahren, als sie bei mir vor der Tür stand, ihr die Tür vor der Nase zuschlug.
Die eigene Tochter schlägt der Mutter die Tür vor der Nase zu. Das tut verdammt weh. Seitdem kam sie nie wieder.
Heute stand ich wieder vor ihrem Haus und beobachtete sie. Sie schaute lange aus dem Fenster und hielt abwechselnd irgendwelche Gegenstände in den Händen, so als wollte sie die irgendjemanden zeigen. Es war aber niemand da.
Am liebsten wäre ich zu ihr gelaufen und hätte Mama gerufen.
Ich werde gerade fürchterlich von meiner Vergangenheit eingeholt.
Meine Mutter hatte ab Krankheitsbeginn tatsächlich nie die Möglichkeit, ihr Leben alleine zu regeln und auszubrechen aus diesem Geschehen. Die Krankheit legte ihr Gehirn regelrecht lahm. Sie überblickte nie das Ausmaß. Sie merkte und wusste einfach nicht, was mit ihr geschah.
Nein, ich kann nicht sagen, dass meine Mutter selber Schuld ist an ihrer Situation. Es gab für sie keinen Zeitpunkt, um "Stop" zu sagen.
Mich belastet es, nicht zu wissen, unter welcher Krankheit sie leidet. So habe ich überhaupt keinen Ansatz und keine Möglichkeit nach adäquaten Hilfen zu suchen, und etwas über ihre Krankheit zu erfahren. Hat denn hier niemand eine Idee, um welche Erkrankung es sich handeln könnte?
Gerne würde ich ihr einen Brief schreiben und Fotos von meiner Familie hineinlegen. Ich weiß aber nicht, ob sie das nicht völlig aus der Bahn werfen würde - ein Lebenszeichen von mir nach so vielen Jahren. Ich werde dies aber nicht tun, da ich nicht weiß, was das bei ihr bewirkt, und ob ich den Kontakt dann dauerhaft aufrecht erhalten könnte.
Vielleicht weiß sie auch gar nicht mehr, dass sie mich als Tochter hat.
Ach man, ich bin einfach nur traurig. Meine Mutter fehlt mir.
Mich quält die Frage: Wie kann ein Mensch ohne Liebe leben? Meine Mutter hat niemanden. Ich kann nicht beschreiben, wie weh dieser Gedanke tut.
Sorry, dass ich mich nun wieder ausgemehrt habe. Kürzer ging irgendwie nicht.
Alles Gute
Anisa
da hast du ja auch schon viel mitgemacht. Du wirkst sehr stark. Stärke ist das, was man am meisten gebrauchen kann. Ich wünsche dir, dass du weiterhin stark bleibst und gut für dich sorgst.
Hast du Geschwister?
Meine Mutter tat mir nie etwas Böses. Ich hatte zwar nie ein inniges Verhältnis zu ihr, weil ich sie schon als Kind irgendwie merkwürdig empfand. Sie schlug mich aber nie und war auch sonst nicht gewalttätig. Ich weiß, dass sie mich liebte. Das bestätigte auch mein Vater.
Sie hatte depressive Phasen. Ich war traurig darüber, dass sie mir z.B. nie Schulbrote machte, weil sie morgens noch ewig im Bett lag.
Manchmal saß sie nach dem Aufstehen bis zum Abend in der Küche und hörte immer wieder dieselben Lieder, schaute dabei in die Luft und rauchte. Sie war halt nie so präsent wie andere Mütter.
Ich kann ihr ansonsten keine Vorwürfe machen.
Als die Erkrankung dann so richtig zum Ausbruch kam, begann ein regelrechtes Siechtum. Sie redete einfach nur noch wirres Zeug. Die Körperhygiene sank auf null. Sie lachte und weinte abwechselnd, wurde dann verbal vulgär und pöbelte, war dann wieder abwesend in ihrer Welt.
Sie konnte stundenlang die Zunge kreisen lassen und schnalzen.
Sie tat mir aber nie weh.
Ich konnte halt diesen Abstieg nicht mehr verkraften und diese Hilflosigkeit machte mich völlig kaputt.
Bis heute kann ich nicht begreifen, dass mir niemand half. Es hätte anders kommen können.
Ich war dermaßen mit der Situation überfordert.
Bis ich eines Tages vor 13 Jahren, als sie bei mir vor der Tür stand, ihr die Tür vor der Nase zuschlug.
Die eigene Tochter schlägt der Mutter die Tür vor der Nase zu. Das tut verdammt weh. Seitdem kam sie nie wieder.
Heute stand ich wieder vor ihrem Haus und beobachtete sie. Sie schaute lange aus dem Fenster und hielt abwechselnd irgendwelche Gegenstände in den Händen, so als wollte sie die irgendjemanden zeigen. Es war aber niemand da.
Am liebsten wäre ich zu ihr gelaufen und hätte Mama gerufen.
Ich werde gerade fürchterlich von meiner Vergangenheit eingeholt.
Meine Mutter hatte ab Krankheitsbeginn tatsächlich nie die Möglichkeit, ihr Leben alleine zu regeln und auszubrechen aus diesem Geschehen. Die Krankheit legte ihr Gehirn regelrecht lahm. Sie überblickte nie das Ausmaß. Sie merkte und wusste einfach nicht, was mit ihr geschah.
Nein, ich kann nicht sagen, dass meine Mutter selber Schuld ist an ihrer Situation. Es gab für sie keinen Zeitpunkt, um "Stop" zu sagen.
Mich belastet es, nicht zu wissen, unter welcher Krankheit sie leidet. So habe ich überhaupt keinen Ansatz und keine Möglichkeit nach adäquaten Hilfen zu suchen, und etwas über ihre Krankheit zu erfahren. Hat denn hier niemand eine Idee, um welche Erkrankung es sich handeln könnte?
Gerne würde ich ihr einen Brief schreiben und Fotos von meiner Familie hineinlegen. Ich weiß aber nicht, ob sie das nicht völlig aus der Bahn werfen würde - ein Lebenszeichen von mir nach so vielen Jahren. Ich werde dies aber nicht tun, da ich nicht weiß, was das bei ihr bewirkt, und ob ich den Kontakt dann dauerhaft aufrecht erhalten könnte.
Vielleicht weiß sie auch gar nicht mehr, dass sie mich als Tochter hat.
Ach man, ich bin einfach nur traurig. Meine Mutter fehlt mir.
Mich quält die Frage: Wie kann ein Mensch ohne Liebe leben? Meine Mutter hat niemanden. Ich kann nicht beschreiben, wie weh dieser Gedanke tut.
Sorry, dass ich mich nun wieder ausgemehrt habe. Kürzer ging irgendwie nicht.
Alles Gute
Anisa
Deine Geschichte berührt mich sehr. Ich kann mich gut in dich hineinversetzen - eine Mutter ist eine Mutter ist eine Mutter...auch wenn sie noch so unzulänglich ist.
Ich wuensche dir, dass irgendwann alles gut wird, nach so vielen Jahren.
Ich wuensche dir, dass irgendwann alles gut wird, nach so vielen Jahren.
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Liebe Anisa!
Mir läßt es einfach keine Ruhe und ich überlegte sehr lange, ob ich dir schreiben soll. Doch mich berührt deine Geschichte sehr.
Meine Mutter, die 2003 verstorben ist, war auch psychisch krank. Ich habe sehr gelitten darunter, vor allem auch deswegen, da sie eine Alkoholikerin war. Sie hat mein ganzes Leben bestimmt. Ich mußte ihre Anweisungen befolgen. Alles was ich wollte, war ihre Liebe und Zuneigung zu bekommen. Ich wollte, daß es ihr gut geht.
Daß sie nach dem plötzlichen Tod meines Vaters wieder auf die Beine kommt.
Doch ich konnte ihr nichts recht machen, wurde ständig von ihr beschimpft und gedemütigt.
Es ging so weit, daß ich meinen Ehemann links liegen ließ. Was er machte, war mir egal. Ich kümmerte mich nur noch um unsere beiden Kinder, die mir jedoch nach und nach von meiner Mutter entzogen wurden. Das fiel mir gar nicht auf. Ich lebte ja ohnehin im ersten Stock mit meiner Mutter und den Kindern und mein Ehemann bewohnte den zweiten Stock. Also ging alles fließend.
Ich ging mit Eifer meiner Arbeit nach. Als ich es wagte meine Mutter zu fragen, ob ich, infolge des Schulanfanges meiner Tochter, die Arbeit reduzieren könnte, wurde mir dies von ihr verboten.
Wir brauchen das Geld sagte sie nur.
Im Jahre 1994 war es dann so weit, daß ich einfach nicht mehr konnte. Ich bin Jahre lang in einem Hamsterrad gelaufen und jetzt war ich am Ende.
Ich weinte nur noch, konnte nicht mehr arbeiten, kam nicht aus dem Bett, vernachläßigte die Körperhygiene usw.
Fortsetzung folgt
Mir läßt es einfach keine Ruhe und ich überlegte sehr lange, ob ich dir schreiben soll. Doch mich berührt deine Geschichte sehr.
Meine Mutter, die 2003 verstorben ist, war auch psychisch krank. Ich habe sehr gelitten darunter, vor allem auch deswegen, da sie eine Alkoholikerin war. Sie hat mein ganzes Leben bestimmt. Ich mußte ihre Anweisungen befolgen. Alles was ich wollte, war ihre Liebe und Zuneigung zu bekommen. Ich wollte, daß es ihr gut geht.
Daß sie nach dem plötzlichen Tod meines Vaters wieder auf die Beine kommt.
Doch ich konnte ihr nichts recht machen, wurde ständig von ihr beschimpft und gedemütigt.
Es ging so weit, daß ich meinen Ehemann links liegen ließ. Was er machte, war mir egal. Ich kümmerte mich nur noch um unsere beiden Kinder, die mir jedoch nach und nach von meiner Mutter entzogen wurden. Das fiel mir gar nicht auf. Ich lebte ja ohnehin im ersten Stock mit meiner Mutter und den Kindern und mein Ehemann bewohnte den zweiten Stock. Also ging alles fließend.
Ich ging mit Eifer meiner Arbeit nach. Als ich es wagte meine Mutter zu fragen, ob ich, infolge des Schulanfanges meiner Tochter, die Arbeit reduzieren könnte, wurde mir dies von ihr verboten.
Wir brauchen das Geld sagte sie nur.
Im Jahre 1994 war es dann so weit, daß ich einfach nicht mehr konnte. Ich bin Jahre lang in einem Hamsterrad gelaufen und jetzt war ich am Ende.
Ich weinte nur noch, konnte nicht mehr arbeiten, kam nicht aus dem Bett, vernachläßigte die Körperhygiene usw.
Fortsetzung folgt
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
die Augen unsichtbar.
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Fortsetzung:
Das geht bis heute so. Irgendwie schaffen es die Ärzte nicht, mich medikamentös richtig einzustellen.
Ich mache auch Psychotherapie und gerade, weil ich so unter meiner Mutter gelitten habe, versuche ich alles, um eine Besserung des Krankheitsbildes herbeizuführen.
Doch es klappt nicht. Ich kann dir daher nur aus eigener Erfahrung berichten, daß der Halt in meiner Familie für mich überlebensnotwendig ist. Das Leben mit einer bipolaren Erkrankung ist für einen selbst und für die Angehörigen sehr schwer auszuhalten. So empfinde ich es jedenfalls.
Ich wollte dir dies einfach nur kurz schreiben, da ich fühle, daß du deine Mutter sehr liebst. Ich verstehe dich sehr gut, daß du dich schützt. Ich war einfach zu schwach, meine Mutter zu verlassen. Unsere Kinder gehen auch in die Welt hinaus und es würde mir nie einfallen, sie zu zwingen, bei mir zu bleiben. Nur aus dem Grund, da ich das Leben mit meiner Erkrankung nicht alleine auf die Reihe bringe.
Alles Liebe Rosenblüte
Das geht bis heute so. Irgendwie schaffen es die Ärzte nicht, mich medikamentös richtig einzustellen.
Ich mache auch Psychotherapie und gerade, weil ich so unter meiner Mutter gelitten habe, versuche ich alles, um eine Besserung des Krankheitsbildes herbeizuführen.
Doch es klappt nicht. Ich kann dir daher nur aus eigener Erfahrung berichten, daß der Halt in meiner Familie für mich überlebensnotwendig ist. Das Leben mit einer bipolaren Erkrankung ist für einen selbst und für die Angehörigen sehr schwer auszuhalten. So empfinde ich es jedenfalls.
Ich wollte dir dies einfach nur kurz schreiben, da ich fühle, daß du deine Mutter sehr liebst. Ich verstehe dich sehr gut, daß du dich schützt. Ich war einfach zu schwach, meine Mutter zu verlassen. Unsere Kinder gehen auch in die Welt hinaus und es würde mir nie einfallen, sie zu zwingen, bei mir zu bleiben. Nur aus dem Grund, da ich das Leben mit meiner Erkrankung nicht alleine auf die Reihe bringe.
Alles Liebe Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
hallo anisa,
ich würde dir empfehlen, dich einer selbsthilfegruppe für angehörige psychisch kranker anzuschließen, ich denke, dass es gut tut, sich mit anderen `face-to-face´ auszutauschen, vieleicht könnte dich so eine gruppe innerlich stärken, also dir soviel rückhalt geben, dass du einen kontaktversuch wagen kannst. oder vieleicht auch erstmal nur kontakt zur betreuerin deiner mutter aufnehmen? oder dich auch darin bestärken, dass der kontaktabbruch richtig war und ist.
ich kann deine ambivalenz absolut nachvollziehen, einerseits mitleid für deine mutter, da sie krank ist, also keine schuld trägt, andererseits dein recht als tochter, dass es dir gut gehen soll und, dass du noch weniger schuld an allem hast...
bei mir war der kontaktabbruch -genau wie bei goldmarie- um einiges leichter, als bei dir- sag ich jetzt mal so lapidar. denn es gab so einige eckpunkte, wo er -im gegensatz zu deiner mutter- hätte nachdenken können und etwas ändern können (z.b. therapie machen). dennoch schwanke ich bis heute noch immer zwischen wut und mitleid, obwohl mittlerweile mehr in richtung wut. ich dränge diesen konflikt einfach an seite, indem ich ihn auf die zukunft vertage, heißt, ich hoffe, dass ich irgendwann so stabil bin, dass ich über meinen eigenen schatten springen kann und für ihn da sein kann. horrorvorstellung, dass er irgendwann tot ist.
ich mache derzeit eine therapie, vieleicht wäre das auch eine option für dich?
lg, reh´aug
ich würde dir empfehlen, dich einer selbsthilfegruppe für angehörige psychisch kranker anzuschließen, ich denke, dass es gut tut, sich mit anderen `face-to-face´ auszutauschen, vieleicht könnte dich so eine gruppe innerlich stärken, also dir soviel rückhalt geben, dass du einen kontaktversuch wagen kannst. oder vieleicht auch erstmal nur kontakt zur betreuerin deiner mutter aufnehmen? oder dich auch darin bestärken, dass der kontaktabbruch richtig war und ist.
ich kann deine ambivalenz absolut nachvollziehen, einerseits mitleid für deine mutter, da sie krank ist, also keine schuld trägt, andererseits dein recht als tochter, dass es dir gut gehen soll und, dass du noch weniger schuld an allem hast...
bei mir war der kontaktabbruch -genau wie bei goldmarie- um einiges leichter, als bei dir- sag ich jetzt mal so lapidar. denn es gab so einige eckpunkte, wo er -im gegensatz zu deiner mutter- hätte nachdenken können und etwas ändern können (z.b. therapie machen). dennoch schwanke ich bis heute noch immer zwischen wut und mitleid, obwohl mittlerweile mehr in richtung wut. ich dränge diesen konflikt einfach an seite, indem ich ihn auf die zukunft vertage, heißt, ich hoffe, dass ich irgendwann so stabil bin, dass ich über meinen eigenen schatten springen kann und für ihn da sein kann. horrorvorstellung, dass er irgendwann tot ist.
ich mache derzeit eine therapie, vieleicht wäre das auch eine option für dich?
lg, reh´aug
Hallo Rosenblüte und RehAug,
vielen Dank für eure Beiträge. Es tut mir gut, wenn ich etwas über andere Betroffene erfahren kann.
Mehr kann ich gerade nicht schreiben. Ich bin einfach zu müde. Mir war es aber wichtig, mich für eure Beiträge zu bedanken.
Viele Grüße
Anisa
vielen Dank für eure Beiträge. Es tut mir gut, wenn ich etwas über andere Betroffene erfahren kann.
Mehr kann ich gerade nicht schreiben. Ich bin einfach zu müde. Mir war es aber wichtig, mich für eure Beiträge zu bedanken.
Viele Grüße
Anisa
hallo,
ich habe jetzt nur deinen einstiegspost gelesen.
wie hast du denn davon erfahren, dass sie seit 3 jahren betreut wird? vielleicht kannst du erstmal langsam über die betreuungsstelle wieder kontakt zu deiner mutter aufnehmen. du fragst dort nochmal nach der diagnose (also mir hat der sozial-psychiatrische dienst sogar schonmal die diagnose von einem nachbarn preis gegeben!). vielleicht ist man bei dieser stelle einsichtig.
bei deinem kontaktabbruch ging es dir damals doch darum, dass sie nicht einsichtig war und sich nichts änderte. aber, da sie ja nun heute medikamente nimmt, ist sie vielleicht jetzt ganz anders. du kannst bei den betreuern vorsichtig nachfragen, ob sie inzwischen ein radio, einen fernseher etc. hat und wenn nicht, vielleicht einen fernseher schicken über diese leute. dann kannst du langsam persönlich mal hingehen. vielleicht gehst du hin, wenn eine pflegeperson auch gerade hingeht. das ist vielleicht für den anfang einfacher, wenn noch jemand dabei ist. vielleicht ist deine mutter heute (mit den medikamenten) inzwischen so weit, dass sie auch kontakt zu ihren enkeln haben könnte. das wäre doch schön, oder?
und falls du nach dem treffen merken solltest, dass du es doch nicht aushältst, kannst du ja erstmal regelmäßige, aber seltene besuchstermine mit ihr ausmachen (vielleicht alle 3 monate). und dann gehst du mit ihr spazieren etc.?
ich habe jetzt nur deinen einstiegspost gelesen.
wie hast du denn davon erfahren, dass sie seit 3 jahren betreut wird? vielleicht kannst du erstmal langsam über die betreuungsstelle wieder kontakt zu deiner mutter aufnehmen. du fragst dort nochmal nach der diagnose (also mir hat der sozial-psychiatrische dienst sogar schonmal die diagnose von einem nachbarn preis gegeben!). vielleicht ist man bei dieser stelle einsichtig.
bei deinem kontaktabbruch ging es dir damals doch darum, dass sie nicht einsichtig war und sich nichts änderte. aber, da sie ja nun heute medikamente nimmt, ist sie vielleicht jetzt ganz anders. du kannst bei den betreuern vorsichtig nachfragen, ob sie inzwischen ein radio, einen fernseher etc. hat und wenn nicht, vielleicht einen fernseher schicken über diese leute. dann kannst du langsam persönlich mal hingehen. vielleicht gehst du hin, wenn eine pflegeperson auch gerade hingeht. das ist vielleicht für den anfang einfacher, wenn noch jemand dabei ist. vielleicht ist deine mutter heute (mit den medikamenten) inzwischen so weit, dass sie auch kontakt zu ihren enkeln haben könnte. das wäre doch schön, oder?
und falls du nach dem treffen merken solltest, dass du es doch nicht aushältst, kannst du ja erstmal regelmäßige, aber seltene besuchstermine mit ihr ausmachen (vielleicht alle 3 monate). und dann gehst du mit ihr spazieren etc.?
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Hallo Anisa!
Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich habe übersehen, dass du geschrieben hast!!
Danke für deine lieben Wünsche! Nein, leider hatte ich keine Geschwister. Vor zwei Jahren hat mein Vater allerdings eine neue Tochter bekommen, mit einer neuen Frau. Aber wie gesagt habe ich ja schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm...
Ich wusste auch, dass mein Vater mich liebte. Leider spürte ich es zu selten.
Ich kann verstehen, dass deine Situation durchaus komplizierter ist als meine, weil die "Schuldfrage" nicht so eindeutig ist. Sie tat dir weh, indem sie nicht so für dich da sein konnte, wie du dir es gewünscht hättest. Vielleicht war das alles nicht beabsichtig, aber trotzdem hast du ein Recht dir deine Wut bzw. deine Enttäuschung einzugestehen. Auch wenn ich verstehen kann, dass du Mitleid mit ihr hast, du kannst aber an ihrer Krankheit nichts ändern... Ich glaube auch, dass dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker helfen könnte! Alles Liebe wünsch ich dir!! Gold__Marie
Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich habe übersehen, dass du geschrieben hast!!
Danke für deine lieben Wünsche! Nein, leider hatte ich keine Geschwister. Vor zwei Jahren hat mein Vater allerdings eine neue Tochter bekommen, mit einer neuen Frau. Aber wie gesagt habe ich ja schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm...
Ich wusste auch, dass mein Vater mich liebte. Leider spürte ich es zu selten.
Ich kann verstehen, dass deine Situation durchaus komplizierter ist als meine, weil die "Schuldfrage" nicht so eindeutig ist. Sie tat dir weh, indem sie nicht so für dich da sein konnte, wie du dir es gewünscht hättest. Vielleicht war das alles nicht beabsichtig, aber trotzdem hast du ein Recht dir deine Wut bzw. deine Enttäuschung einzugestehen. Auch wenn ich verstehen kann, dass du Mitleid mit ihr hast, du kannst aber an ihrer Krankheit nichts ändern... Ich glaube auch, dass dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker helfen könnte! Alles Liebe wünsch ich dir!! Gold__Marie
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Hallo Anisa!
Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich habe übersehen, dass du geschrieben hast!!
Danke für deine lieben Wünsche! Nein, leider hatte ich keine Geschwister. Vor zwei Jahren hat mein Vater allerdings eine neue Tochter bekommen, mit einer neuen Frau. Aber wie gesagt habe ich ja schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm...
Ich wusste auch, dass mein Vater mich liebte. Leider spürte ich es zu selten.
Ich kann verstehen, dass deine Situation durchaus komplizierter ist als meine, weil die "Schuldfrage" nicht so eindeutig ist. Sie tat dir weh, indem sie nicht so für dich da sein konnte, wie du dir es gewünscht hättest. Vielleicht war das alles nicht beabsichtig, aber trotzdem hast du ein Recht dir deine Wut bzw. deine Enttäuschung einzugestehen. Allerdings kann ich deine Mitleid sehr gut verstehen...wenn dir all das so nahe geht, solltest du vielleicht wirklich versuchen sie zu treffen: um zu sehen ob sich durch die Betreuung etwas verändert hat oder ob alles beim Alten geblieben ist, dann kannst du immer noch entscheiden inwiefern du sie an deinem Leben teilhaben lassen willst oder eben nicht! Ich glaube auch, dass dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker helfen könnte! Alles Liebe wünsch ich dir!! Gold__Marie
Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich habe übersehen, dass du geschrieben hast!!
Danke für deine lieben Wünsche! Nein, leider hatte ich keine Geschwister. Vor zwei Jahren hat mein Vater allerdings eine neue Tochter bekommen, mit einer neuen Frau. Aber wie gesagt habe ich ja schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu ihm...
Ich wusste auch, dass mein Vater mich liebte. Leider spürte ich es zu selten.
Ich kann verstehen, dass deine Situation durchaus komplizierter ist als meine, weil die "Schuldfrage" nicht so eindeutig ist. Sie tat dir weh, indem sie nicht so für dich da sein konnte, wie du dir es gewünscht hättest. Vielleicht war das alles nicht beabsichtig, aber trotzdem hast du ein Recht dir deine Wut bzw. deine Enttäuschung einzugestehen. Allerdings kann ich deine Mitleid sehr gut verstehen...wenn dir all das so nahe geht, solltest du vielleicht wirklich versuchen sie zu treffen: um zu sehen ob sich durch die Betreuung etwas verändert hat oder ob alles beim Alten geblieben ist, dann kannst du immer noch entscheiden inwiefern du sie an deinem Leben teilhaben lassen willst oder eben nicht! Ich glaube auch, dass dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker helfen könnte! Alles Liebe wünsch ich dir!! Gold__Marie
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