Schizophrene Psychose Rückfall / Medikamentenabsetzung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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tilt32
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Schizophrene Psychose Rückfall / Medikamentenabsetzung

Beitrag Fr., 12.08.2011, 22:08

Hallo liebe Community
Wie ihr sicherlich oben schon entnehmen konntet, handelt es sich um eine Schizophrene Psychose. Naja erstmal möchte ich mich vorstellen:

Mein Name ist Karl, 18 Jahre alt und ich will in diesem Forum für meinen 26-Jahre alten Bruder sprechen, der sich gerade in einem Rückfall seiner Krankheit befindet. Er nimmt / nam seine Medikamente jetzt 7 Jahre lang, bis er sich diese selbst, ohne Absprache mit seinem Arzt (der bereits Schritt für Schritt diese reduzierte) , vor rund 6 Monaten absetzte.
Wie ihr aus meinen Text herausnehmen könnt, war ich zum Zeitpunkt des Ausbruchs seiner Psychose gerade mal 11, habe deshalb auch wenig über diese Krankheit mitbekommen.

Die Psychose machte sich erstmals bemerkbar durch akustische bis bildliche, sinnliche Wahnvorstellungen (Stimmen im Fernseher, Fremde Stimmen die auf in Einreden, biblische Wahnvorstellungen (fiktive Teufel, Geheimdienste, ein Gefühl als würde sich seine Hand Auflösen). Mein Bruder sprach mit mir nie besonders über dieses Thema. Ich kann hier nur das kleine Bisschen darstellen, was meine Familie mir erzählt / er selbst geschildert hat. Aber jetzt weiter im Ablauf seiner Krankheit. Nach dem Ausbruch kam mein Bruder 4 Monate lang in eine Klinik. Danach behandelte ein (laut meiner Mutter, Tante etc.) sehr guter Psychiater seinen Fall, welcher auch Stück für Stück diese versuchte zu reduzieren. Jedoch ereignete sich aufgrund einer Medikamentenunverträglichkeit beinahe ein Rückfall, welcher jedoch noch rechtzeitig vom Arzt durch einen Medikamentenwechsel abgefangen wurde. Der Doktor versuchte also weiter die Medikamente zu reduzieren.

So das war kurz und ohne Details seine Krankengeschichte... hoffe Sie hilf euch ein Bild über die Situation zu machen.

Jetzt zu meiner Frage:

Mein Bruder hat nun ohne den Doktor zu benachrichtigen seine Medikamente vor ca. 6 Monaten abgesetzt... Eine Zeit lang lief auch alles gut, er hatte wieder Freude am Leben, war aktiver, geselliger...
Diese Woche aber fing das ganze schleichend wieder an. Wahnvorstellungen, Zusammenhangslose Gespräche / Selbstgespräche, er erscheint manchmal komplett weggetretten. Jedoch reagiert er auf eine normale Konversation wie z.B.: "Wie geht es dir?, Wie war die Arbeit?..." Wechselhaft wirkt er auch wieder klarer . Er befindet sich gerade mitten im Rückfall - und das zum ungünstigsten Zeitpunkt. Denn sein behandelnder Artzt ist bis nächsten Mittwoch im Urlaub. Jetzt möchte er selbst schlagartig seine Medikamente wieder einnehmen... Sein Zustand zurzeit ist noch nicht für sich selbst / andere gefährlich. Die Wahrscheinlichkeit besteht aber trotzdem.

Da uns zurzeit leider unsere Möglichkeiten ausgehen, wollte ich in diesem Forum fragen:
  • Wie würde sich ein rapides wieder Einstellen seiner Medikamention auswirken? Ist das überhaupt ratsam?
    Habt ihr irgendwelche Ratschläge, Hilfen, für mich und meine Familie zu diesem Thema?
    Welche Möglichkeiten für die Angehörigen Ihm in einem solchen Zustand stützend beizustehen?
Wir sind für jede Antwort dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

tilt

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 12.08.2011, 22:23

Er sollte auf jeden Fall die Medikamente wieder nehmen, so wie verordnet und dann so bald als möglich den Psychiater aufsuchen!!!!

Zum Glück sieht er selbst daß das was da mit ihm passiert nicht real, sondern Teil seiner Krankheit ist! Das ist im Grund ein gutes Zeichen, weil es darauf hindeutet daß er prinzipiell in der Lage ist die Krankheit und auch seinen Medikamentenbedarf eingenverantwortlich zu managen, also zu einem Punkt wo er selbst einschätzen kann mit wie wenig von dem Zeug er klarkommt und er selbst sensibel für die Symptome ist.

Vieleihct kann er ja zu einem Punkt kommen wo er nur noch sehr wenig bzw phasenweise Medikamente benötigt und das selbstverantwortlich einschätzen kann wann er gefährdet ist.


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tilt32
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Beitrag Sa., 13.08.2011, 08:01

Danke für deine schnelle Antwort münchnerkindl!
Also sollte er seine Medikamente laut der letzten Verordnung des Arztes sofort wieder einnehmen - ist da mit etwaigen Unverträglichkeiten / Problemen mit dem Medikamenten zu rechnen wegen der langen Zeit, in der er die Medikamente nicht einnahm?

Mfg Tilt

!edit: Wichtig: ich habe mich in der Diagnosestellung geirrt! Laut meiner Mutter ist die derzeitige Diagnose eine psychotische Psychose mit leichter Schizophrenie!

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 13.08.2011, 11:23

tilt32 hat geschrieben:Danke für deine schnelle Antwort münchnerkindl!
Also sollte er seine Medikamente laut der letzten Verordnung des Arztes sofort wieder einnehmen - ist da mit etwaigen Unverträglichkeiten / Problemen mit dem Medikamenten zu rechnen wegen der langen Zeit, in der er die Medikamente nicht einnahm?

Laut meiner Mutter ist die derzeitige Diagnose eine psychotische Psychose mit leichter Schizophrenie!
Immer noch besser als eine erneute, voll ausgebrochene Psychose...

Das was deine Mutter da angibt gibt es so als diagnose nicht. Der Begriff wäre wohl Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis.

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